Читать книгу Schuschi, die kleine Kirmeslokomotive, findet ihr Glück - Monika Hermes - Страница 4

Schuschi und das Ziel der Schnecke

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Schon wieder waren einige Tage ins Land gegangen. Längst hatten sie sich an diese neue Gegend gewöhnt und Schuschi fuhr munter drauflos. Bald bemerkten sie, wie anders die Umgebung hier wurde. Die Luft war wärmer. Das gefiel allen. Nach den so kahlen, kurzen Bäumen und gedrungenen Büschen in der Nähe des Berges begrüßten sie die sich immer mehr ausbreitenden Pflanzen. Die Büsche wurden größer und ausladender und manche Bäume trugen seltsame Früchte. Riesige Blumen wuchsen in den Gärten und an den Zäunen. Alles wirkte so viel fröhlicher.

Vergnügt kommentierten Ding und Dong alles Neue und schauten immer wieder neugierig nach vorn. Jeder wollte als erster etwas entdecken und es lauthals verkünden. Es wurde ein beliebtes Spiel zwischen ihnen. Pungel, Plank und Plaus hatten es sich zwischen Ping und Pong gemütlich gemacht, um nichts zu verpassen. Auch Dangel kommentierte von oben die Wegstrecke und neue Sehenswürdigkeiten. Er war es auch, der als erster etwas Buntes ganz rechts am großen Blumengürtel, an dem sie nun schon seit einiger Zeit vorbeifuhren, sah. Schon allein dieser breite Blumenwuchs, der wie eine übergroße bunte Hecke aussah, hatte sie voller Entzücken anhalten lassen, als sie ihn auf ihrem Weg erreichten. Seine Blüten sahen aus wie riesige rote Trompetenhälse und dufteten herrlich. Schon allein diese Blütenpracht mit den in vielen Rottönen variierenden Blütendolden war eine Wucht. In Büscheln saßen die Blüten zusammen und ließen die Hecke mit ihren Dolden wie rote Lichtpunkte erstrahlen. Auch die Sonne, die inzwischen hoch am Himmel stand, warf blitzende Sprenkel in dieses rote Meer. Die grünen Blätter, die wie spitze Speere dazwischen wuchsen, unterstrichen diese Pracht noch. Immer wieder musste Schuschi anhalten, weil einer der Wichte eine besonders herausragende Blütendolde sah und diese von allen bewundert werden sollte. Oder filigrane Blüten, deren Form zerbrechlich fein wirkte. Immer wieder ertönte ein „Ahhh“ und „Ohhh“.

Plötzlich aber quietschte Dangel: „Da, schaut einmal. Unten am Boden, vielleicht hundert Meter weit, ist etwas irre Buntes.“ Nun sahen es die anderen auch. Rasch fuhr Schuschi bis nahe an das seltsame Ding heran. Es bewegte sich sehr langsam und so aus der Nähe konnten sie erkennen, dass es sich um eine eigenartige Schnecke handeln musste. Ihr Körper leuchtete in grünen Schattierungen von hell bis hin zu einem fast türkisfarbenem Grün, mit dunkelgrünen Sprenkeln und verschiedenen grünen Streifen, die sich um ihren Körper drehten. Ihr Hinterteil endete in einem spitzen Dorn, der an seiner dunkelgrünen Spitze eine bläuliche Kapsel hatte. Aber erst das Haus, welches sie auf ihrem Rücken trug, versetzte alle in Erstaunen. Unten war es rund und wie ein normales Schneckenhaus geformt. Doch nach oben hin verzweigte es sich zu nach allen Seiten hin abstehende knallrote Spitzen, die wie winzige Flammen aussahen. Dieses Rot schien sich immer wieder zu verändern. Der Rest des Häuschens leuchtete in allen Regenbogenfarben, die ebenfalls irgendwie schimmerten und ihre Farbnuancen änderten.


Schon hielt Schuschi an. „Hallo, wer bist denn du? So etwas Interessantes kennen wir noch gar nicht.“ Ding schaute gespannt das Wesen an, das sich gemächlich zu ihnen umwandte. „Kein Wunder. Ich bin Miranda, die Regenbogenschnecke. Normalerweise gibt es uns mehr im Süden, wo es schön warm ist und alles in prächtigen Farben erstrahlt. Dort leben wir zwischen bunten Blumenwiesen. Aber ich wollte ein wenig von der Welt sehen und bin nun auf dem Rückweg. Es ist doch ein wenig einsam ohne meine Freunde. Anfangs waren wir ja auch zu dritt losgezogen, doch Marbo und Rando sind verunglückt. So habe ich mich entschlossen, wieder heimzukehren.“

Alle bedauerten Mirandas Verlust. Schuschi dachte für einen Moment an all die vielen Kinder, die sie auf dem Karussell kennengelernt hatte und war dankbar, dass sie in den Leuchtwichteln Freunde für ihre Reise gefunden hatte. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie schmerzlich der Verlust für Miranda wohl sein musste. Aber gleichzeitig verstand sie die Unternehmungslust Mirandas. War ja auch sie selber aufgebrochen, um die Schönheiten der Welt zu erleben. Nacheinander stellten sie sich nun vor. Die Wichte krabbelten hinunter und umringten Miranda. „Du siehst wunderschön aus“, flüsterte Puschel andächtig. Soviel Buntes haben wir zuletzt beim Hahn Hugo gesehen.“ Miranda schmunzelte. „Ja, ich gehöre zu der Sorte der Feuerschnecken. Deshalb auch das viele Rot. Und wie alle Regenbogenschnecken besitze ich selbstverständlich die Farben des Regenbogens.“ Bei ihren Worten leuchteten die Gelbtöne strahlend auf. „Nanu, was geschieht mit dir? Deine Farben verändern sich und dein Gelb strahlt jetzt so extrem“, wunderte sich Dangel. „Oh, das liegt daran, wie ich mich fühle“, entgegnete Miranda. „Wenn ich fröhlich bin, leuchten meine Gelbtöne, bei Trauer wird mein Blau dunkel und wenn ich unglücklich bin, verändern sich die dunklen Schattierungen und werden Schwarz. Aber nun freue ich mich, euch begegnet zu sein. Ich habe schon eine Weile niemanden mehr zum Unterhalten gehabt.“

Schuschi strahlte. „Wenn du magst, kannst du zu mir hochklettern und mit uns mitkommen. Dann kommst du auch schneller zurück zu deiner Familie. Und wir könnten uns zusammen unterhalten und uns gegenseitig von unseren Abenteuern berichten.“ Mirandas Augen blitzten vor Freude. „Das gefällt mir. Ich habe tatsächlich große Sehnsucht nach den Meinen und würde gern etwas schneller vorwärts kommen. Auch wenn es natürlich sehr spannend ist, gemächlich den Pfad zu gehen. Es gibt so viel zu sehen, wenn man am Boden entlanggeht. Jedoch würde ich gerade jetzt ein schnelleres Fortkommen bevorzugen. Ihr könnt euch kaum vorstellen, was mir da vor 2 Tagen passiert ist. Aber das erzähle ich euch gern in aller Ruhe. Es war schrecklich und aufregend und ich bin mit knapper Not dem Tod entronnen. Fürs erste habe ich genug an Stress gehabt. Da kann ich aus einer neuen Perspektive heraus in Ruhe schauen, was es zu sehen gibt. Ist sicher völlig anders. Die Sicht ist bestimmt herrlich.“ „Da hast du wohl recht“, kicherte Ping. „Wir können so schon weit voraus sehen und haben einen tollen Überblick.“ „Da nehme ich deine Einladung gerne an, liebe Schuschi. So kann ich auch frühzeitig sehen, wohin der Weg nach Hause führt.“

Gemächlich wand sie sich an der Tür entlang nach oben und kroch Richtung Schornstein. Dort ließ sie sich neben Dangel nieder, während die anderen ebenfalls ihre Plätze einnahmen. Staunend um sich blickend meinte Miranda da: „Oh, das ist tatsächlich traumhaft. So weit zu sehen und so vieles, was mir von unten entgangen ist. Wie wunderschön.“ Andächtig schaute sie sich um. „Diese Blumenbüsche! So habe ich sie noch nie gesehen. Von hier wirkt alles so viel weiter. Auch wenn ich diese Blumen selber von unten intensiver erleben kann. Sehr viel hautnaher. Aber dieser Blick ist grandios. Allein dafür hat sich das Hinaufkommen schon gelohnt.“ Miranda lachte vergnügt und Schuschi und die Leuchtwichte grinsten sich an.

„Na, dann fahr ich mal wieder los. Du kannst ja dabei von deinem Abenteuer berichten, wenn du magst. Oder möchtest du lieber erst einmal die Landschaft von dort oben betrachten?“ „Oh, ich würde gern erst einmal ein Weilchen schauen, was es hier zu sehen gibt. Irgendwo dort vorne ist ein Weiher. Da könnten wir ja Rast machen. Eine Drossel hat mir erzählt, dass sie dort wohnt und es wirklich herrlich findet. Ein wunderschönes Fleckchen Glück. – Ah, dort hinten. Da glitzert Wasser in der Sonne. Das müsste er sein.“ „Na, das klingt schön. So machen wir es. Und es ist nicht einmal so weit.“ Schuschi setzte sich in Bewegung und fuhr geschwind drauflos. Ein leichter Wind wehte ihnen um die Köpfe und Miranda genoss dieses neue Gefühl sichtlich. Sie konnte gar nicht schnell genug hin und her schauen, um alles zu sehen.

So dauerte es nicht sehr lange und sie erreichten den Weiher. Tatsächlich. Was für eine Pracht. Die von Bäumen und Sträuchern umrandete Wasserfläche schimmerte strahlend in der Sonne. Ringsum blühten Blumen in verschwenderischer Pracht. Ganz am Ende leuchtete eine Wiese in satten Grüntönen, durchsetzt mit den knalligen Tupfen des Klatschmohns. Hingerissen schauten sie sich um. „Du hast recht, Miranda. Dieser Weiher lädt wirklich zum Verweilen ein.“ Schuschi schaute sich um und fuhr nahe ans Wasser heran. Ein hoher Baum rechts bot Schatten und Blumen, Kräuter und Gras versprachen für die Leuchtwichte eine schmackhafte Mahlzeit. Schuschi sah amüsiert zu, wie Miranda sich die Blütenblätter schmecken ließ, während die Leuchtwichte mehr Gefallen an der Kräuterauswahl fanden.

Endlich waren alle satt und ließen sich um Schuschi nieder. Nun ging es ans Erzählen. Die Leuchtwichte und Schuschi berichteten abwechselnd von ihren Abenteuern und Erlebnissen und schilderten vor allem sehr lebhaft die Zeit in den Bergen mit dem Esel Alberto. Auch das Erlebnis auf dem Bauernhof mit Hugo, dem äußerst von sich eingenommenen Hahn, konnten sie so plastisch rüberbringen, dass Miranda eins ums andere Mal ein staunendes „Ohhh“ von sich gab. Puschel hatten es vor allem die Heukullern angetan, welche so lustig mit den kleinen Ferkeln gespielt hatten. Am Ende waren sich alle einig, dass sie nebenbei viel gelernt hatten und nun gespannt waren, was das Leben noch für Überraschungen bereit hielt.

Miranda begann daraufhin, ihre Abenteuer mit ihren beiden Freunden Marbo und Rando zu schildern. Wie sie sich gelangweilt hätten, immer nur auf dieser zwar wunderschönen, aber doch nicht sehr spannenden Wiese zu leben. Es gab zwar auch dort immer wieder Neues, Angreifer, die sie fressen wollten und Lebewesen, mit denen sie befreundet waren, doch sie wollten etwas mehr von der Welt sehen. Und so machten die drei sich eines Tages auf.

Doch die Bekanntschaft mit Wegen und Straßen voller Menschen und vor allem voller rasender Autos war schlimm. So wurde nach wenigen Tagen Rando von einem der schnellen Wagen erfasst und plattgefahren, da er ihn nicht hatte herankommen sehen. Miranda und Marbo konnten gerade noch zur Seite entwischen. Tieftraurig saßen sie eine Weile dort. Doch es half ja nichts mehr. Sie konnten zurückkehren oder ihren Weg fortsetzen. Umkehr kam für die beiden jedoch nicht in Frage, denn dann wäre ihr Freund ja unnütz gestorben. So wollten sie, auch in Gedanken an Rando, der Welt die Stirn bieten und sich ihrem Abenteuer stellen. Doch sie waren nun sehr vorsichtig geworden.

Hier fiel Schuschi Miranda lebhaft ins Wort: „Das kenne ich. Als ich vom Karussell aufbrach, war ich ja noch allein und kannte mich gar nicht aus. So hatte ich ebenfalls ernsthafte Probleme in der ersten Nacht, da ich ja nicht selber leuchten kann. Ich wurde beinahe angefahren und die Menschen schimpften, wenn sie mich da überholten. So fuhr ich sehr, sehr vorsichtig ganz am Rande der Straße weiter und passte ordentlich auf. Ich war überglücklich, als ich auf meine Freunde hier traf und sich alles so gut fügte.“ „Das verstehe ich nur zu gut“, lächelte Miranda.

Eine Weile noch berichtete sie über ihre gemeinsamen Erlebnisse mit Marbo. Von den vielen wunderschönen Dingen, die sie gesehen, Freundschaften, die sie geschlossen und spannenden Begegnungen, die ihnen neue Sichtweisen gezeigt hatten. Doch nach und nach wurde ihre Stimme immer leiser. Zuletzt standen ihr Tränen in den Augen als sie beschrieb, wie Marbo sein Ende fand. Sie waren an einem riesigen Krater angekommen. Unten wimmelte es von Menschen. Plötzlich verschwanden alle bis auf drei Personen, die hinter einem kleinen Überstand hockten. Marbo näherte sich vorwitzig dem Rand, rutschte auf winzigen Steinchen aus und fiel ein Stück weit hinunter. Miranda kroch sehr vorsichtig über ein dickeres Felsenstück an den Abgrund und starrte hinunter. Da sah sie erleichtert, dass Marbo sich gut 10 Meter unter ihr wohlauf auf einem Felsvorsprung befand. Er schlitterte auf ein Rohr zu, an dem ein Faden vor sich hin glühte und leise zischte. In diesem Augenblick ertönte ein fürchterlicher und ohrenbetäubender Knall, die Felsen erzitterten und der Vorsprung mit Marbo zerbarst in tausend winzige Einzelteile. Miranda erstarrte geschockt. Völlig benommen zog sie sich zurück, während unten ein erneuter Tumult entstand, Menschen von allen Seiten zusammenkamen und Maschinen ansprangen. Entsetzt suchte Miranda das Weite.


Nun flossen bei Miranda die Tränen ununterbrochen. Betroffen umringten die Wichte sie und legten ihr mitfühlend die Hände auf ihren Kopf. „Wie entsetzlich!“ „So grausam!“ „Das ist ja Unfassbar!“ „Welch ein schreckliches Geschehen!“ „Du Arme!“ „Was musstest du nur erleben!“ Ringsum ertönten Rufe des Mitgefühls und des Entsetzens. Endlich fasste Miranda sich. „Ja, es war ein Grauen. So schnell ich konnte, machte ich mich vom Acker. Ich rutschte und krabbelte über Steine, durch Geäst und kroch immer weiter und weiter. Erschöpft blieb ich irgendwann liegen und schlief ein. Danach wollte ich nur noch nach Hause. Alle Abenteuer und Erfahrungen waren mir nun egal. Ich wollte nur noch Ruhe und Frieden und meine Familie und Freunde wiederhaben.“ „Oh, das kann ich sehr gut verstehen“, flüsterte Puschel. „Nach so einem grauenvollen Erlebnis würde ich auch heimgehen wollen.“ Behutsam strich der kleine Leuchtwicht Miranda über ihre tränenfeuchte Wange.

„Ja. Und nach langer Zeit kam ich endlich wieder hier an“, fuhr nun Miranda, ein wenig getröstet, fort. Aber vor zwei Tagen hat mich meine erneute Neugier beinahe ebenfalls das Leben gekostet. Stellt euch vor: Es war früher Morgen. Vor mir war zwischen zwei dunkelroten Blüten ein Gang in die Erde hinein. Immer tiefer gehend. Doch weit hinten schimmerte etwas irgendwie rötlich. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Vorsichtig lugte ich hinein. Schwärze, mit einem Hauch von Grau, dass sich zu dem rötlichen Schein hin veränderte. Sollte ich es wagen? Doch dann siegte meine Neugier und ich kroch vorsichtig den Durchgang hinunter. Es war natürlich ein sehr diffuses Licht, der Untergrund nur schwach erkennbar, doch ich fühlte ja schließlich, wo ich entlangkam. Und je tiefer es ging, umso heller wurde es eigenartigerweise. Allerdings war es eine rote und mir völlig unerklärliche Lichtart. Und eine seltsame Wärme. Nicht so, wie sie normalerweise unter der Erde vorherrscht. Plötzlich verzweigte sich der Gang in viele winzige Zwischengänge, kreuz und quer. Ich näherte mich auch schon dieser roten Helligkeit und lugte um eine Ecke.

Da sah ich an den Decken der kleinen Gänge hunderte roter Glühwesen, die sich zu Flecken zusammen geschlossen hatten. Von dort kam auch diese Wärme her. Unter ihnen befanden sich jeweils runde Bauten voller Eier, deren bläuliche Schalen vibrierten. Riesige blaue Ameisen wuselten zwischen diesen Bauten umher und rasten die Gänge entlang. Einige trugen gemeinsam etliches Grünzeug und Maden, die sie an den Wänden neben den Glühwesen ablegten. Diese hangelten sich dorthin und zogen ihre Mahlzeit hoch, um sich gemeinsam darüber her zu machen. Es war schon faszinierend, das zu beobachten. Vor allem die Tatsache, dass sie dabei den Kontakt untereinander nie verloren. Diejenigen, die das Essen hochholten, wurden dabei von den anderen festgehalten, so dass der riesige Pulk wie eine Einheit wirkte. Später erfuhr ich dann, dass diese Glühlinge, wie die blauen Wasserameisen sie nennen, nur im Verband existieren können. Sie geben den Eiern die Wärme, die sie zum Wachstum brauchen. Dafür werden sie von den Ameisen versorgt und gefüttert. Inzwischen weiß ich auch, dass sie Grünes, Maden, Regenwürmer und Schnecken verspeisen. All das horten die Ameisen in einem speziellen Bereich am großen Wasserloch, in dem ihre Königin lebt.


Aber der Reihe nach.

Während ich noch so zusah, wurde ich plötzlich von hinten angegriffen. Einige Ameisen waren mit Grünklee zurückgekommen und erspähten mich. Ehe ich mich zur Wehr setzen konnte, wurden mein Kopf und mein Hinterteil von feinen Gespinsten fest umschlungen, die die Ameisen aus einem Fühler an ihrem Kopf produzierten. So konnte ich mich nicht mehr rechtzeitig in mein Haus zurückziehen. Von etlichen Ameisen wurde ich so durch viele Gänge geschleift und endlich an einem Wasserloch in einer großen Mulde abgelegt. Hier befand sich anscheinend der Vorrat dieser Ameisen. Etliche in diesem Gespinst eingepackte Maden, einige ebenso eingewickelte kleine Regenwürmer, jede Menge Blätter, Pflanzen und Kräuterzweige lagen dort sortiert und gestapelt. Ich wurde ganz hinten, direkt neben einen sehr großen Regenwurm, abgelegt. Frustriert schaute ich mich um.

Direkt am Wasser war eine überwölbte Mulde, die mit dem Tümpel verbunden war. Hier lagerten einige sehr große Eier. Die Deckenwölbung war über und über mit diesen Glühwesen überzogen. Ihr Leuchten spiegelte sich zusätzlich in dem kleinen Wasserbecken und erzeugte so eine besonders intensive Lichtquelle. „Dort wachsen die jungen Königinnen heran“, wisperte es neben mir. Erschreckt sah ich zur Seite und bemerkte, dass der große Regenwurm sich vorsichtig bewegte und mich anblickte. „Wo sind wir hier hingeraten?“, flüsterte ich zurück. „Dies ist das Reich der großen Wasserameisen. Sie leben in diesem Bau zusammen mit den Glühlingen, für die sie sorgen. Dafür wärmen diese ihre Eier mit ihrem ungewöhnlichen Licht. Sonst würden die Eier sich nicht zu Ameisen entwickeln. Deshalb leben und ergänzen sich beide Arten miteinander. Die Königin lebt in diesem Tümpel und legt immer mal wieder hunderte von Eiern am Wasserrand ab. Diese werden von den Hortameisen abgeholt und in die verschiedenen Lagerstellen gebracht.

Andere Ameisen sorgen für die Nahrungsbeschaffung. Sie sind den ganzen Tag unterwegs. Die Königin ernährt sich augenscheinlich von Dunkelalgen und kleinen Organismen im Wasser, wenn ich es richtig gesehen habe. Für die Hortameisen, die diesen Bau niemals verlassen, gibt es separate Nahrungslager in unterschiedlichen Gängen. So können sie sich ganz der Pflege ihrer Brut widmen. Sie lüften immer wieder diese Nestbauten und schichten sie um. Sie tragen eine Speichelabsonderung auf einen Teil der Eier auf, die wohl als Nahrung dient. Und sie achten darauf, dass die Lichtquelle der Glühlinge immer ausreichend ist. Bei dem Nest der Königinneneier jedoch wird die Speichelabsonderung zur Nahrungsaufnahme ins Wasser direkt über die Eier gepumpt. Es ist schon eigenartig. Ach ja. Und dann gibt es noch die Ameisenkrieger. Sie schwärmen frühmorgens aus und schützen die verschiedenen Eingänge ihres Baus. Sie greifen auch größere Tiere an, in denen sie eine Bedrohung ihres Volkes sehen. Alles scheint hier System und Ordnung zu haben. Ich bin versehendlich hierher gelangt, als ich durch die Erde wanderte. Leider kam ich direkt in der Nähe einiger Ameisen in diesen Bau und wurde sofort umsponnen und hierher gebracht. Zum Glück glauben sie, dass ich nicht mehr lebe. Doch ich konnte das Umwickelte durch meine Muskeln rechtzeitig lockern und habe genug abgestorbene Pflanzteile, um zu überleben. Nun muss ich nur noch sehen, wie ich mich von dem Rest befreien kann. Und das möglichst, bevor ich als Futter herhalten soll“, grinste Robert.

„Ich bin leider aus Neugier hierher geraten“, bedauerte ich.“ “Mich hat das rote Leuchten angezogen und ich habe mal wieder nicht weiter nachgedacht. Bei den Nestern wurde ich überrascht und von hinten angegriffen und umwickelt. Ich bin übrigens Miranda.“ „Nett, dich kennenzulernen. Wenn auch unter so schlechten Voraussetzungen. Ich bin Robert. Aber Vorsicht, da kommen welche. Stell dich tot.“ Schon lag er unbeweglich da, während weitere Ameisen mit Kräuterbüscheln kamen, die sie in einer entfernteren Ecke stapelten. Dabei warfen sie einen Blick zu uns hinüber. Ich schloss rasch meine Augen und erstarrte ebenfalls. Nach einer Weile wurde es wieder ruhig.

„Du kannst die Augen aufmachen. Sie sind weg.“ Ich schaute vorsichtig hoch. “Ich bin ja sowas von dumm“, jammerte ich. „Hätte ich mich vorgesehen und nicht so fasziniert das Geschehen vor mir beobachtet, wäre mir dieses Unheil nicht passiert. Schließlich habe ich einige Waffen zur Verteidigung.“ „Tröste dich“, beruhigte Robert mich. „Der Überraschungsmoment ist nun mal ihr größter Vorteil. Du bist nicht die einzige, der so etwas passiert. Allerdings haben sie neben dem Einspinnen auch noch ganz andere Waffen. Die spitzen Dolchzähne im Oberkiefer können nicht nur schwer verletzen, sondern betäuben dich auch ziemlich schnell. Eigentlich kannst du von Glück sagen, dass du überrascht wurdest. Denn dann wickeln sie ihre Opfer nur ein und lassen sie so sterben. Ich habe jedoch schon gesehen, wie sie kämpfen, wenn sich jemand wehrt. Einige hängen sich an das Opfer und drücken es zu Boden. Zwei oder drei stechen mit den Dolchzähnen auf es ein und betäuben es zumindest erst einmal. Danach verschnüren sie alles zu einem Bündel und legen es hier ab. Dem Stöhnen nach zu urteilen, ist alles sehr schmerzhaft für die Opfer. Allerdings solltest du ebenfalls sehen, dass du dich rechtzeitig befreist. Denn wenn wir an der Reihe sind, als Futter zu enden, bekommen wir ihren Stachel auch zu spüren. Es scheint entweder eine Vorsichtsmaßnahme zu sein oder es dient zur Verdauung. In jedem Fall ist es aber fatal.“

Ich zerrte an meinen Fesseln. „So nutzt es dir nichts. Das Gewebe ist dehnbar und sehr fest. Ich habe auch schon einiges probiert. Da hilft nur durchtrennen. Aber ich habe nicht die richtigen Zähne dafür“, wisperte Robert. Wieder tauchte eine Gruppe der Ameisen auf und wir beide standen wie versteinert. Dieses Mal schlurften sie in die Ecke mit den Maden. Ein mehrmaliges sssssst ließ mich erschauern. Ganz offensichtlich stachen die Ameisen gerade zu. Ein Zerren und Rascheln. Dann entfernten sich die Geräusche. Ich zitterte am ganzen Körper und traute mich kaum, die Augen wieder aufzuschlagen. „Hast du es gehört? Noch haben sie genug Maden, doch es wird nicht mehr lange dauern, bis wir dran sind.“ „Es ist entsetzlich“, raunte ich zurück.

In diesem Moment bebte die Wasseroberfläche, Wellen schlugen hoch und eine tiefblaue Ameise mit einem riesenhaften Unterkörper kam an den Wasserrand. Sie bohrte mit dem schlauchartigen Stachel an ihrer Hinterseite eine kleine Grube in den Boden. Dann senkte sie ihn hinab und unter heftigen Zuckungen schossen hunderte kleiner Eier heraus. Anschließend verharrte sie einen Moment, ehe sie zu der Wassermulde stakste. Die Hortameisen machten ehrerbietig Platz. Während die Königin die einzelnen Eier inspizierte begann sie, einzelne sanft einzuspinnen. „In zwei Tagen sind sie reif“, grollte sie dabei. „Habt ihr einen genügend großen Regenwurm vorbereitet, damit wir sie dann zum Schlupf hineinlegen können?“ „Selbstverständlich“, ertönte es im Chor. Ein zufriedenes Schnauben, ein Platschen und die Königin verschwand wieder im Wasserbecken.

Robert ächzte schockiert und mir wurde übel bei diesen Worten. „Ich muss sofort hier weg“ stöhnte er. „Zwei Tage!“ Wie wild wand er sich hin und her, doch das Gespinst gab nicht nach. „Das ertrage ich auch nicht länger“, flüsterte ich geschockt zurück. „Ich kann versuchen, dich loszubekommen. Mit meinen Dornen wehre ich normalerweise Feinde ab. Ich kann sie erglühen lassen. Zwar kann ich es auf ein Mindestmaß steuern, doch es könnte ein wenig schmerzhaft werden. Ich erwische dabei auch deine Haut. Das wird etwas brennen.“ „Egal. Hauptsache, ich kann dann entkommen. Nur – wie kriegen wir dich dann ausgepackt?“ „Das ist ja das Problem. Ich wurde so verschnürt, dass ich nichts bei mir selber machen kann. Wenn ich zumindest mein Hinterteil bewegen könnte, hätte ich die Möglichkeit, den Inhalt der Kapsel gegen das Gewebe zu schlagen. Damit kann ich es auflösen. Der Stoff in dieser Kapsel zerfrisst es dann, kann mir selber aber nicht schaden.“ „Hmmm. Da könnte ich helfen. Zwar habe ich keine Zähne zum Zerbeißen, doch kann ich dir durch Muskelkraft zumindest eine gewisse Bewegungsfreiheit verschaffen. Lass uns warten, bis es Nacht wird. Dann kehrt hier Ruhe ein und außer den Wächtern schlafen alle. Das ist unsere einzige Chance, etwas zu unternehmen.“

Wir hatten keine andere Wahl. Mit steigendem Unwohlsein warteten wir Stunde um Stunde. Das Treiben im Ameisenbau hielt an und mir wurde immer schlechter vor Angst, doch noch entdeckt und getötet zu werden. Doch zum Glück schöpften die Ameisen keinen Verdacht und erledigten ihre Aufgaben, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Endlich wurde es ruhiger. Die Hortameisen in unserer Nähe hatten sich zum Schlafen zurechtgelegt. Nur die Glühlinge bewegten sich sacht und strahlten ununterbrochen in rötlicher Pracht.

„Was machen wir nur? Diese Glühlinge scheinen immer noch munter zu sein“, flüsterte ich leise. „Keine Bange, das täuscht. Sie leuchten permanent. Doch schau diese leichte Wellenbewegung an der Decke. Sie schlafen dann und führen dadurch eine gemeinsame sanfte Welle aus. Die stören uns nun nicht weiter. Doch lass uns jetzt sehr vorsichtig und still zu Werke gehen. Zwar sind die Wachameisen nur an den Eingängen postiert, aber man kann nie wissen. Normalerweise rechnen sie in der Nacht nicht mit Eindringlingen innerhalb ihres Baues. Das ist unsere Möglichkeit. Doch sag, was soll ich machen, damit du mich befreien kannst?“ „Kannst du nahe an mich heran rutschen? Ich muss dich berühren können, um einen Impuls über meine Dornen abgeben zu können. Aber denk daran, es wird wehtun. Sobald du etwas spürst, musst du deine Muskeln anspannen, dich von mir wegbewegen und dabei das glühende Zeug abstreifen und mit deinem Körper verstreuen. Und alles möglichst unauffällig und ohne einen Laut von dir zu geben.“ „Ich versuche mein Bestes“, grinste Robert mit Galgenhumor.

Schon wand er sich hin und her und näherte sich mir dabei. Bald lag er direkt neben mir, so dass ich ihn mit meinen Dornen sanft berühren konnte. „Achtung. Jetzt“, stieß ich heraus und presste meine ganze Energie hoch in die Spitzen meines Häuschens. Die Dornen leuchteten für eine Sekunde purpurrot und Funken sprangen in das Gewebe um Roberts Körper. Rasch robbte er weg und drehte sich hin und her, während die Verschnürung sich löste. Robert rollte sich auf die Reste und erstickte sie mit seinem Körper. Erleichtert und dankbar schaute er mich an. „Ahh, es schmerzt ein wenig. Aber ich bin frei. Frei!“ Die Freude leuchtete aus seinen Augen. Doch gleich schaute er mich wieder ernst an. „Nun zu dir. Ich werde mich über dein Hinterteil wälzen und mit meinen Mittelmuskeln versuchen, alles Gewebe zusammenzuschieben, damit du genügend Bewegungsfreiheit hast.“ Schon machte er sich ans Werk. Ich spürte seine kräftigen Muskeln mit denen er angestrengt schob und drückte. Langsam bemerkte ich, dass mein Dornfortsatz beweglicher wurde. „Ich glaube, das reicht“, wisperte ich. Robert bewegte sich schleunigst nach hinten weg und schaute mich aus einigen Zentimetern Entfernung erwartungsvoll an. „Reicht es wirklich aus?“ Ich bewegte behutsam meinen Dorn. „Es ist noch zu knapp“, stöhnte ich auf. „Macht nichts.“ Robert rutschte dieses Mal direkt am Dornansatz über mich und schob und zerrte, so fest er konnte. Dann zog er sich flink wieder ein Stück zurück. „Und nun?“ Ich probierte es aus und hätte beinahe vor Freude gejubelt. „Jaaaa. Ich kriege es hin. Aber geh noch ein wenig zurück. Sicherheitshalber. Und du darfst auch nicht mit dem Inhalt meines Dorns in Berührung kommen, sonst löst sich deine Haut auf.“ „Oh. Ich bin vorsichtig. Das brauche ich nicht noch zu guter Letzt“, grinste Robert.

Als er im genügenden Sicherheitsabstand war, presste ich mein Hinterteil zusammen und schlug die Kapsel mit ganzer Kraft gegen meinen Körper. Ein leichtes –pling- . Die Kapsel zerbarst und die blaue Flüssigkeit verbreitete sich über mein Hinterteil. In Sekundenschnelle zerfraß sie die Verschnürung. Nun stemmte ich mich hoch auf mein Hinterteil und drehte so meinen Körper um. Jetzt konnte ich auch mein Vorderteil in die Pfütze legen, die sich unter mir gesammelt hatte. Auch hier tat die Flüssigkeit ihren Dienst. Im Nu war ich ebenfalls frei. „Wow. Das ist ja irre. Dir möchte ich nicht wirklich als Feind begegnen“, schmunzelte nun Robert. „Aber wie kommen wir jetzt am besten hier heraus? Ich könnte weiter vorne in den Gängen abtauchen, doch wie schaffen wir dich unauffällig hier weg? Und hoffentlich hat niemand etwas bemerkt!“ Verstohlen sah ich mich um und auch Robert ließ seinen Blick in alle Richtungen schweifen. „Puh, nichts regt sich. Das zumindest ist schon mal sehr gut.“ „Ja“, lächelte ich. „Aber vielleicht ist es dir möglich, beim Kriechen den Gang auszuweiten? Das Sekret, das ich für das Vorwärtskommen ausscheide, kann ich in höherem Maße produzieren und mich darin wälzen, dann bin ich an allen Seiten glitschig und komme auch durch sehr enge Gänge.“ „Das wäre natürlich die Lösung. Es geht zwar langsamer, aber wir haben ja noch ein paar Stunden, ehe unser Verschwinden bemerkt wird. Dann dürften wir weit genug weg sein, so dass sie uns nicht mehr einfangen können.“

Robert machte einen Riesenbogen um mich herum und huschte aus der Mulde heraus. Ich folgte ihm schnell. Wir hielten kurz an, während ich meine Schleimproduktion auf Höchste Kraft stellte. Bald konnte ich mich im Schleimsee wälzen. Erleichtert blickte ich Robert an. „Ich bin soweit. Wo sollten wir deiner Meinung nach abtauchen?“ „Am besten gleich hier an der Ecke hinter der Vorratsvertiefung. Da fällt es nicht gleich auf und niemand kann zufällig darüber stolpern.“ Robert bohrte seinen Kopf in die Erde und drehte und wand sich hin und her. Es wirkte wie ein Tanz. Zuletzt wippte der Schwanz lebhaft hin und her und weitete das Loch immer mehr, bevor er in der Tiefe verschwand. Ich folgte umgehend. Zwar quetschte ich mich mit Mühe hinein, doch es passte. In Windungen und Schleifen folgte ich Richards Spur. Es schien mir Ewigkeiten zu dauern. Plötzliche Helligkeit vor mir. Und ich steckte meinen Kopf aus der Erde. Robert lag schwer atmend und freudestrahlend grinsend vor mir auf dem Boden. „Wir haben es geschafft. Wir haben es wirklich geschafft.“ Ich konnte es kaum glauben. „Ja“, strahlte Robert. „Doch nun nichts wie weg hier. Wer weiß, wie schnell unser Fehlen entdeckt wird. Ich möchte nicht doch noch als Futter enden. Ich kann dir nicht genug danken für deine Hilfe. Allein hätte ich es nicht geschafft.“ „Mein Dank gilt auch dir“, antwortete ich. „Nur gemeinsam hatten wir eine Chance. Ich fürchte, in Zukunft werden diese Ameisen genauer hinsehen, ob jeder wirklich tot ist, den sie im Vorrat ablegen.“ „Das mag wohl so sein. Ich werde meine Familie und alle anderen Regenwürmer warnen und ihnen erzählen, wovor sie sich in Acht nehmen müssen, damit sie nicht in diese Gefahr geraten. Nun leb wohl.“ Mit einem letzten Lächeln verschwand Robert im Erdreich. „Leb wohl“, rief ich hinter ihm her und machte mich ebenfalls schleunigst aus dem Staub. Ich habe seither keine Pause gemacht, um nur ja nicht noch erwischt zu werden.“

Als Miranda mit ihrer Erzählung zu Ende war, schwiegen alle betroffen. „Was für ein scheußliches Erlebnis“, bedauerte Dangel endlich. „Du hast ja ganz schön viel Schlimmes mitmachen müssen. Da wird es tatsächlich Zeit, ein friedliches Leben führen zu können. Abenteuer sind schön und gut. Aber wenn es dann sooo zugeht, brauche ich es wohl nicht.“ Alle stimmten ihm zu. Nachdenklich schaute Schuschi auf Miranda hinab. „Du hast recht, dass du jetzt schnellstmöglichst zu deiner Familie zurückkehrst. Es ist wichtig, die Familie und Freunde in seinem Leben um sich zu haben. Hätte ich meine Freunde, die Leuchtwichte, nicht, wäre ich bestimmt ziemlich einsam. Da macht das Leben dann nur halb so viel Freude.“ Alle nickten bei ihren Worten. Eine Weile saßen sie noch da und ließen sich das Ganze durch den Kopf gehen. Dann meinte Schuschi: „Ich glaube, wir sollten weiterfahren. Miranda kommt dann schneller zurück zu ihren Lieben.“ Gesagt. Getan. Jeder suchte sich seinen Stammplatz. Miranda klebte sich neben Dangel nahe beim Schornstein fest und Schuschi fuhr los. Erst langsam, dann immer schneller werdend. Miranda lachte vergnügt, als der Wind durch die Dornen ihres Schneckenhauses pfiff. Mirandas Ziel, ihre Familie und ihre Freunde, war nun nicht mehr weit.

Schuschi, die kleine Kirmeslokomotive, findet ihr Glück

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