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Kapitel 3: Mondteich

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A lief zum Treffpunkt, wo sie auf ihre Freundinnen traf. Schon aus der Ferne hörte sie, über was geredet wurde. „Du darfst nicht so naiv sein und jeden Jungen, der dich anlächelt, direkt zum Freund erklären.“ „Ich weiß, ich weiß... aber was kann ich dafür, dass ich so bin...“ „Was sollen die Vorwürfe? Wir sind, wie wir sind. Amy ist naiv, Cora ist schüchtern, Olpa leidet unter niedrigem Blutdruck, A ist aggressiv...“ In diesem Moment erreichte A die Gruppe, setzte sich zu Amy und fragte: „Wer war es denn dieses Mal? Martin? Daniel? Fabse?“ „Martin...“, schluchzte Amy und legte ihren Kopf auf Coras Schulter. Amilia wandte sich an A und fragte: „Wen hast du dir angelacht? Ich denke, dass dir als Thronfolge alle zu Füßen liegen.“ A atmete tief durch und sagte: „Okay, genug gewartet. Auf nach Warro. Wir können dort weiter reden“ A wollte nicht darüber reden. Zu oft hatte sie schon diese Frage gehört. Doch A war niemand gut genug. Sie sagte es einfach nicht.

Als sie auf Warro ankamen, fragte Amilia A: „Wer ist es denn?“ A merkte, wie Amilias smaragdgrüne Augen sie durchbohrten. A schaute Demeteon, Warros Mond, an. Dementeons Licht brachte As tiefblaue Augen zum leuchten. Cora unterbrach die Stille und sagte: „Schönes Licht heute.“ „Ich geh dann mal zum Königssee“, sagte A und verschwand in den Büschen. Amy sah ihr nach und fragte in die Runde: „Habt ihr die Antwort verstanden?“ Olpa fiel in Ohnmacht. Alle seufzten und Amy sagte kopfschüttelnd: „Schon wieder...“

A bekam von all dem nichts mehr mit. Sie ging weiter durch die Büsche und kam auf einer Lichtung raus, in dessen Mitte ein See war. Dementeons Licht spiegelte sich in den sanften Wellen des Sees. „Saftlichtsee“ nannte As Vater diesen Platz. A seufzte und sagte: „Wenn es bloß einen gäbe, der mich wegen meines Charakters und meiner Erscheinung liebt... nicht wegen meiner Position...“ A begann ein Lied zu singen.


Zed kam auf Warro an und begann sich durch die Büsche zur Lichtung mit dem See zu schlagen. Er wusste, dass er seine Freunde hätte mitnehmen sollen. Aber in letzter Zeit distanzierte er sich von ihnen. Zed bekam das Gefühl, dass seine Freunde ihn bloß benutzen würden. „Die Zeit verändert einen. Die einen mehr, die anderen weniger“, hatte ihm mal jemand gesagt. Doch ob es Xara oder seine Eltern waren, wusste Zed gerade nicht. Er sclug durch die Sträucher zum Königssee. Nur dort fühlte er sich in letzter Zeit wohl. Seine Freunde bemerkten diese Wahrnehmung nicht. Das letzte Gespräch handelte, wie zu erwarten, davon, dass sich jeder eine Freundin suche. Zed konnte mit dem Thema nichts anfangen, weil ihm bewusst war, dass die Damen, die von ihm schwärmten, sich nur nach dem Thron sehnten. Zed wollte eine Freundin aus Liebe, nicht aus Zwang oder einseitiger Hingezogenheit. Noch während Zed sich durch die Büsche schlug und darüber nachdachte, hörte er auf einmal eine weibliche Stimme singen. Zed stellte fest, dass der Gesang vom Königssee kam. Jetzt wurde Zed neugierig und begutachtete den Hain vom Busch aus. Da erblickte Zed eine aus dem Volk der Lichter. Zed stockte der Atem, als er die Stimme hörte und die tiefblauen Augen erblickte. Sie sang mit zarter Stimme:

Nach Jahren Ruh'

Ich bekam einen Bruder. Nun

Sehnt seine Gier nach meinem Tod

Auch die Eltern in der Not.

Doch ich nicht fürchte seinen Zorn,

Nicht fürchte seine Drohn'.

Die Stärke seiner Kraft

Unterliegt bald meiner Macht.


Den Bruder im Rücken, des Krieges Leid vor Augen

Und Freunde, die es nicht glauben.

Versucht zu überzeugen,

Doch die nicht will beugen.

Den Bruder im Rücken, des Krieges Leid vor Augen

Und Freunde, die es nicht glauben.

Versucht zu überzeugen,

Doch die nicht will beugen.


Seit Generationen Unruhe im System.

Wissen im Hintergrund vergehen.

Und nichts ist mehr passiert.

Zu viele Opfer akzeptiert.

Ist der Frieden doch so schwer,

Will ich ihn doch all zu sehr.

Umarmen einen Schatten würd' ich gern

Doch jeder ist mir all zu fern.


Den Bruder im Rücken, des Krieges Leid vor Augen

Und Freunde, die es nicht glauben.

Versucht zu überzeugen,

Doch die nicht will beugen...

Den Bruder im Rücken, des Krieges Leid vor Augen

Und Freunde, die es nicht glauben.

Versucht zu überzeugen,

Doch die nicht will beugen...


Alle schwärmen im geh'n,

Verliebte Paare ich seh'.

Und keiner steht genug nahhhhahahahah...

Genug nahhhhahahahah...

Ich will Liebe nicht aus Gier.

Wär' ich froh, ständest du hieihihihihier...

Hier bei mihihihihr...


Den Bruder im Rücken, des Krieges Leid vor Augen

Und Freunde, die es nicht glauben.

Versucht zu überzeugen,

Doch die nicht will beugen.

Den Bruder im Rücken, des Krieges Leid vor Augen

Und Freunde, die es nicht glauben.

Versucht zu überzeugen,

Doch die nicht will beugen.

Doch die nicht will beugen...“


Zed war berührt. „Wunderschön“, sagte er unbewusst laut, während ihm eine Träne über die Wange rollte.

A hörte eine Stimme im Busch. Blitzartig zückte sie ihr Schwert, sprang mit zwei Sätzen zum Busch,richtete ihr Schwert drauf und sagte mit starker Stimme: „Zeige dich!“ Ein Schatten mit weißen Augen trat hervor. Plötzlich sprach er sie friedlich mit tiefer Stimme an: „Sei mir gegrüßt Lichtlein... ich bin Zed the Shadow...“ Weiter konnte Zed nicht reden, denn A hob bereits ihr Schwert. Blitzartig zückte er sein Schwert und, als wäre es eine Bewegung, wehrte er ihren Hieb ab. A schlug wieder zu und wieder und wieder und wieder. Doch Zed blockte jeden Schlag ab. Im Eifer des Gefechts fragte Zed: „Darf ich auch euren Namen erfahren?“ A antwortete: „A the Light...“ Abermals konnte Zed As Schwerthiebe abwehren. Dann sagte er: „Sie haben eine sehr schöne Stimme.“ Plötzlich beruhigte sich A und senkte ihr Schwert. Sie merkte, dass dieser Schatten sie nicht angriff. Und als sie sah, dass Zed sein Schwert wegpackte und seine Hände hob, packte auch sie ihr Schwert weg. „Entschuldigt, wenn ich euch erschreckt habe. Aber bitte beantwortet mir eine Frage...“ A schaute Zed mit schmalen Augen an, während er fragte: „Warum habt ihr mich angegriffen, wo ihr doch zuvor vom Frieden unserer Völker gesungen habt?“ A überlegte. Dann sagte sie verlegen: „Ich dachte, dass ihr mir gegenüber feindlich gesinnt seid. Bitte entschuldigt mein voreingenommenes Verhalten.“ Zed schaute tief in ihre tiefblauen Augen und sagte ganz freundlich: „Ich vergebe euch.“ Dann ging Zed zum See und setzte sich an den Rand. A schaute seinen Rücken an und dachte in sich hinein: „Wer ist das? Und warum ist er friedlich?“ „Das Leben in diesem See lebt in Harmonie, so wie einst unsere Völker... friedlich und in Einigkeit.“, sagte Zed. A wurde aus ihren Gedanken gerissen und fragte verwirrt: „Was?“ Zed stand auf und wandte sich A zu:

Eine lange Zeit des Frieden,

Licht und Schatten nebeneinander liegen.

Die Welt war in Einklang und Harmonie

Man hofft, es endet nie.“

A verstand und sagte: „Die Prophezeiung des grauen Saals!“ Zed setzte sich wieder zum See und sagte: „Für wahr Prinzessin.“ A erschrak. Woher wusste Zed, dass sie von königlichem Gemüt ist. A zuckte wieder ihr Schwert und richtete es auf Zed. Er sah in den See, schloss seine Augen und sagte: „Das ist doch sichtbar. Ihr seid hier am Königssee und tragt den königlichen Namen.“ A steckte ihr Schwert wieder weg und setzte sich neben ihn. Die Lebewesen im See zogen kleine Kreise am Ufer. Zed schaute A an und begann sanft zu lächeln. Sie bemerkte diesen Blick und schaute ganz verlegen in den See. Dementeons Leuchten spiegelte sich darin. So saßen beide für einige Zeit:mit versunkenen Blicken im See. Nach geraumer Zeit sagten beide gleichzeitig: „Ich muss jetzt los.“ A und Zed blickten einander verwirrt an. Dann drehte Zed sich um und verschwand in den Büschen. A blickte ihm kurz nach und ging dann zu ihren Freundinnen. Amilia bemerkte sofort, dass etwas anders war. Ihre smaragdgrünen Augen bohrten sich durch A auf der Suche nach einer Antwort. A bemerkte diesen Blick und sagte: „Ab nach Hause!“

Licht und Schatten

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