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Vorwort

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Die Nutzung von Computer, Tablet, Smartphone und Internet gehört heute zum Alltag der jüngeren und auch der älteren Personen. Die Verwendung digitaler Medien hat in allen Bildungsbereichen in Bildungsinstitutionen, Unternehmen und privaten Bildungsprozessen Eingang gefunden, wofür entsprechende multimediale und internetbasierte Ressourcen und Formen des E-Teaching und des E-Learning entwickelt und bereitgestellt werden. Über formale und nonformale Bildungsprozesse hinaus sind digitale Medien auch aus informellen Bildungsprozessen, z. B. dem Lernen im Prozess der Arbeit, nicht mehr wegzudenken. Mit den digitalen Medien kann orts- und zeitunabhängig, z. B. mit mobilen Endgeräten, selbst organisiert und kooperativ gelehrt und gelernt werden. Dennoch besteht noch immer ein erheblicher didaktischer, organisatorischer und technischer Gestaltungsbedarf für erfolgreiche und effiziente Lehr- und Lernprozesse mit E-Learning. Denn oberstes Ziel jeder Nutzungsform von E-Learning, die es durch seine Gestaltung zu erreichen gilt, ist die Unterstützung aktueller, ganzheitlicher und qualitativ hochwertiger Bildungsprozesse. Schon in den 1990er-Jahren war die Entwicklung multimedialer Lernsoftware auf Datenträgern (Computer Based Training, CBT auf CD-ROM) und dann von E-Learning-Angeboten über das Internet (Web Based Training, WBT) mit viel Euphorie vorangetrieben worden, und bereits wenige Jahre später zu Beginn des 21. Jahrhunderts trat eine ebenso deutliche Ernüchterung ein. Zunächst dominierten die rasanten informations- und kommunikationstechnischen Innovationen die Entwicklungen von Multimedia und E-Learning, und heute sind es die Entwicklungen von Web 2.0, Open Educational Resources (OER) und Massive Open Online Courses (MOOCs) und die damit eröffneten vielfältigen neuen Nutzungsformen auch in Lehr- und Lernprozessen. Und mit der aktuellen Entwicklung der künstlichen Intelligenz, der Entwicklung intelligenter Software wie Learning Analytics und Educational Data Mining sollen die individuellen Lernprozesse mit den digitalen Medien algorithmisch ausgewertet und durch die erzeugten Hinweise effizient unterstützt und gesteuert werden. Nach reichhaltigen früheren und aktuellen Erfahrungen zeigt sich, dass die erprobte und evaluierte Entwicklung geeigneter Konzeptionen die entscheidenden Erfolgsfaktoren für die Lernplattformen, die Didaktik, die Qualität und die Organisation von E-Learning-Angeboten sind. Die digitalen Innovationen bieten die Voraussetzungen, um die für erfolgreiches virtuelles Lehren und Lernen erforderliche pädagogische Infrastruktur schaffen zu können, auf deren Grundlage neue Bildungsressourcen, aufgabenorientierte didaktische Konzeptionen und Kulturen des Lehrens und selbst organisierten kooperativen Lernens entwickelt werden können.

Das hier nun aufgrund der raschen weiteren Entwicklungen der digitalen Medien für Bildungsprozesse mit den Ergänzungen und Aktualisierungen in fünfter Auflage vorgelegte Handbuch thematisiert für Praxis und Wissenschaft im Lehren und Lernen mit digitalen Medien alle Voraussetzungen, Bedingungen und Faktoren für die Planung, Produktion, Durchführung, Qualitätssicherung und Implementation erfolgreicher E-Learning-Angebote. Die Konzeption und die Inhalte dieses Handbuches sind entstanden aus unseren langjährigen Forschungen, Entwicklungen, Evaluationen und Erfahrungen, die wir in Universitäten, Hochschulen und weiteren Institutionen in wissenschaftlichen Forschungs- und praktischen Entwicklungsprojekten gewonnen haben: in den letzten Jahren an der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Kaiserslautern, der Hochschule München, der Virtuellen Hochschule Bayern sowie bei dem am Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen betriebenen E-Learning-Informationsportal e-teaching.org. Zuvor hatten wir von 1998 bis 2003 an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg im Bundesleitprojekt „Virtuelle Fachhochschule für Technik, Informatik und Wirtschaft“ die Arbeitspakete „Didaktik und Methodik telematischen Lehrens und Lernens“ sowie zum Aufbau einer „Online-Weiterbildungs-Agentur“ bearbeitet. Das Bundesleitprojekt wurde von zwölf Fachhochschulen und zwei Universitäten sowie von Partnern aus der Wirtschaft im norddeutschen Raum unter der Gesamtleitung der Fachhochschule Lübeck durchgeführt. Es wurde unter der Projektträ­gerschaft des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) aus Mitteln des Bundes­ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und aus Eigenleistungen der beteiligten Projektpartner gefördert. Dafür sind wir dem BMBF, dem BIBB, der Helmut-Schmidt-Universität sehr dankbar. Denn ohne diese Förderungen und die dadurch ermöglichten wissenschaftlichen Arbeiten und praktischen Erfahrungen hätte unser erstes Handbuch für Hochschulen und Bildungszentren zum E-Learning nicht entstehen können, das 2004 mit anderen Akzentsetzungen erschien und bereits 2007 vergriffen war. Die weitere innovative Entwicklung und Verbreitung der digitalen Medien haben uns anschließend veranlasst, 2011 die zweite, 2013 die dritte, 2015 die vierte und hiermit jetzt die fünfte aktualisierte und erweiterte Auflage unseres Handbuchs vorzulegen. Unser Dank gilt auch allen gegenwärtigen und früheren Projektpartnern, für die wir unsere wissenschaftlichen Dienstleistungen erbracht und die uns dabei aktiv unterstützt haben; ohne sie hätten wir unsere Forschungen, Entwicklungen, Evaluationen und Erfahrungen nicht machen können, die eine Grundlage dieses Handbuches sind.

Alle unsere in zwei Jahrzehnten und aktuell gewonnenen vielfältigen Erkenntnisse und Erfahrungen sind mit Blick auf zukünftig mögliche und wünschenswerte Entwicklungen in diese fünfte Fassung unseres Handbuches zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien in kritisch reflektierter Form eingeflossen. Wobei die einzelnen Kapitel unseres Handbuches von uns zwar individuell entsprechend unseren jeweiligen Schwerpunkten und Interessen recherchiert und verfasst wurden, aber von den Entwürfen der Kapitel bis zu ihrer Endfassung auch in intensiver gemeinsamer Diskussion mit Bearbeitungsvorschlägen kritisch reflektiert und dem gemeinsamen Ergebnis entsprechend ergänzt wurden. In alphabetischer Reihenfolge der Autorinnen und Autoren wurden von Patricia Arnold die Kapitel 7 „Lernerfolg und Kompetenzerwerb prüfen“ und Kapitel 8 „Qualitätsmanagement“ verfasst, wozu Gerhard Zimmer die Abschnitte 7.1 „Grundbestimmungen kompetenzorientierten Prüfens“, 7.9 „Automatische Lernprozessanalyse“ und 8.5.1 „Kriterien für eine lernerorientierte Qualitätsentwicklung“ hinzugefügt hat. Lars Kilian hat die Kapitel 3 „Virtueller Bildungsraum“ und Kapitel 10 „Standardisierung“ geschrieben, wozu Patricia Arnold 3.5.1 mit „Virtuelle Lernumgebungen in der Cloud“ ergänzt hat und Gerhard Zimmer in 3.5.2 den Absatz „Integration eines adapitiven Lernsystems“ hinzugefügt hat. Anne Thillosen hat die Kapitel 4 „Didaktische Konzeption“ und Kapitel 5 „Bildungsressourcen“ verfasst, wozu Gerhard Zimmer den Abschnitt 4.4.1 „Der Deutsche Qualifikationsrahmen zur Kompetenzentwicklung“ hinzugefügt und in 4.3.3 einen kurzen Absatz zum Jugendschutzgesetz eingefügt hat und Patricia Arnold „Massive Open Online Courses“ in 4.3.3 ergänzt und 4.3.4 „Inklusives Design und Diversität“ aktualisiert hat. Gerhard Zimmer hat die Kapitel 1 „Einleitung“, Kapitel 2 „Bildung mit E-Learning“, Kapitel 6 „Kompetenzen für Lehren und Lernen“, Kapitel 9 „Evaluation“, Kapitel 11 „Rechtsgrundlagen“ und Kapitel 12 „Implementierung“ geschrieben und mit Hinweisen der Mitautoren aktualisiert sowie die herausgeberische Endbearbeitung des Handbuches übernommen. Für die Kapitel 1 „Ziele und Struktur des Handbuchs“, Kapitel 2 „Bildung mit E-Learning“ und Kapitel 9 „Evaluation“ konnte er in einigen Teilen auf von Patricia Arnold und in Kapitel 6 „Kompetenzen für Lehren und Lernen“ in der Frage der Online-Betreuung auf von Anne Thillosen beschriebene Aspekte in unserem ersten Handbuch zurückgreifen und diese weiter ausarbeiten.

München, Kaiserslautern, Tübingen, Berlin, im Dezember 2017

Patricia Arnold, Lars Kilian, Anne Thillosen, Gerhard Zimmer

Handbuch E-Learning

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