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Langes Leben auch in Deutschland

Wie alt wir werden, hängt also gar nicht selten davon ab, in welcher Region oder Stadt auf der Welt man lebt. Aber ist das bei uns in Deutschland auch so? Gerade im Nordwesten Deutschlands liegt der Anteil der hochbetagten Bürger um mehr als 50 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. An der Spitze liegen die Regierungsbezirke Hannover und Schleswig-Holstein.

Auf der anderen Seite zeigt sich aber auch, dass sich gerade Städte und Regionen im Süden Deutschlands sehr förderlich auf die Lebenserwartung auswirken. Seit vielen Jahren liegen die Region um Starnberg und auch das Breisgau immer an der Spitze der deutschen Rankings. In diesen Gebieten ist die Lebenserwartung am höchsten, während sie in einigen östlichen Bundesländern noch nicht so positiv entwickelt ist.

Doch es gibt auch bei uns weitere Einflussfaktoren für ein hohes Alter, die nicht zu unterschätzen sind. So ist zum Beispiel auffällig, dass die Hälfte der über 100-Jährigen am Lebensende nicht weiter als 25 km von ihrem Geburtsort entfernt wohnen und leben. Der Lebensmittelpunkt der Hochbetagten liegt also bei den meisten sowohl zu Beginn des Lebens als auch zum Ende des Lebens relativ nah beieinander. Das spricht für die wichtige Bedeutung sozialer Netzwerke, wie Wissenschaftler vom Rostocker Max-Planck-Institut für demografische Forschung im Jahre 2014 feststellten.

Nur die guten Jahre zählen

Nach einem Blick in unsere Senioren- und Pflegeheime kommt sicher nicht nur bei mir die Frage auf, ob sich ein langes Leben wirklich lohnt. Es geht eben nicht nur darum, möglichst lange zu leben: Der viel wichtigere Aspekt ist die Lebensqualität. Nur wenn wir sie möglichst lange auf hohem Niveau halten können, wenn wir viele gute Jahre haben können, dann macht ein langes Leben Freude. Wie wir beschwerdefrei, also ohne große Beschränkungen und Einschränkungen, das Leben genießen können, darum geht es in diesem Buch.

Genau damit sieht es bei uns Deutschen jedoch gar nicht so gut aus, wie die Studie „Gesundheit im Blick: Europa 2016“ herausfand: Wir liegen im europäischen Vergleich mit Platz 18 weit hinten. Das Leben ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen erreichen die Deutschen schon mit Mitte 50. Der europäische Durchschnitt dagegen liegt mit 61,5 Jahren deutlich später. In Malta oder Schweden setzen erste körperliche Gebrechen sogar erst mit dem 70. Lebensjahr ein!

Auch wenn die Medizin uns hinsichtlich der Lebenserwartung im europäischen Vergleich auf Augenhöhe mitspielen lässt, zeigt sich beim Blick auf die Lebensqualität leider, dass wir zunehmend eine Gesellschaft von chronisch kranken Menschen werden. Viel zu früh erkranken hierzulande Menschen dauerhaft. Prävention und Vorbeugung spielen in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern eine viel zu kleine Rolle. Deshalb müssen wir das selbst in die Hand nehmen!

Die Gesundheitsformel der 100-Jährigen

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