Читать книгу Das Gewebe der Welt - Geobiologie, Feng Shui & Planetenlinien - Rainer Höing - Страница 6

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Vorwort

Inzwischen liegen vierzig Jahre zurück, wenn ich auf die Anfänge meiner Tätigkeit als Rutengänger und Geobiologischer Berater zurückschaue. Vieles, was ich damals lernte, wurde beträchtlich durch die Erfahrungen erweitert, die ich in den Begegnungen mit meinen Klienten gewann oder die sich mir in intensiven Jahren radiästhetischer Forschung aufschlossen. Lange begleitet mich daher der Wunsch, dieses Wissen in seinen Zusammenhängen so weiterzugeben, dass es geeignet ist, im Detail überprüft, modifiziert oder weiterentwickelt zu werden und in die Beratungspraxis bzw. Forschung von Fachkolleginnen und -kollegen zurückzufließen - als Hilfe für die Menschen, die es benötigen.

Die Ergebnisse und Perspektiven meiner Arbeit überschreiten in verschiedener Hinsicht die fachlichen Standards, die in der Ausbildung zum Geobiologischen Berater vermittelt werden. Vielleicht erfreut es den einen oder die andere Beraterin wenig, dass die Materie des Fachs mit dieser Abhandlung deutlich erweitert wird. Doch die möglichen geobiologischen Belastungen für Menschen, die ich auf der Grundlage meines heutigen Wissens anzuerkennen genötigt bin, wurden in ihrer Komplexität nicht von mir herbeigewünscht. Sie zwangen sich auf, sogar entgegen einer gewissen Widerständigkeit, die mich begleitete und die mir eine willkommene Methode war, um aus der Spreu dasjenige hervortreten zu lassen, das die Skepsis zu überzeugen vermochte. Das Leben förderte meine in die Tiefe ausgerichtete Suche mitleidlos. Denn es ließ mich nicht selten in eine Selbstbetroffenheit geraten, die erst die Zähigkeit bzw. Besessenheit in der Arbeit auslöste, die für das Finden einer Perspektive bzw. Lösung erforderlich war.

Da ich vorwiegend von fachkundigen Lesern ausgehe, die sich diesem Thema zuwenden, verzichte ich gelegentlich auf grundsätzliche Ausführungen, die nötig wären, wenn man sich dem Gebiet der Geobiologie ohne Vorkenntnisse zuwendet. Im Sinne der Nachvollziehbarkeit stelle ich zu verschiedenen Themen gerne die Position dar, die ich eingenommen habe, und beschreibe den Weg, der zu meiner Sichtweise geführt hat.

Der persönliche Ausgangspunkt, der mich zur Radiästhesie führte, war Ende der 1970er Jahre die kritische Auseinandersetzung mit der Wissenschaftsgeschichte im Rahmen meines geisteswissenschaftlichen Studiums an der Universität Marburg / Lahn. Dass mit dem Zeitalter der Aufklärung und dem Erfolgszug der Naturwissenschaften frühere Erkenntniswege mit ihren Wissensschätzen tendenziell abgewertet und in den Papierkorb der Geschichte definiert wurden, ist aus der Perspektive kritischer Anthropologie fragwürdig. Denn trotz des Erfolges der aufziehenden technischen Wissenschaft prägte die Aufklärung zutiefst etwas, das die bekannten Philosophen der „Frankfurter Schule“ Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in ihrer gemeinsam verfassten „Dialektik der Aufklärung“ als eine „radikal gewordene mythische Angst“ analysierten. Bis in die heutige Zeit ist sie eine der Wurzeln des aktuellen Wissenschaftsverständnisses. Aus dieser kritischen Perspektive entstand das Thema meiner Diplomarbeit „Die Bedeutung des Mythos für eine neue Wissenschaft vom Menschen“.

Das mit Prädikat beendete Studium motivierte dazu, außerhalb der Universität Feldversuche zu unternehmen. Skeptisch, aber offen und erfahrungsorientiert wandte ich mich verschiedenen Traditionen und Wissensgebieten zu, die dem Spektrum des Mythisch-magischen zugeordnet und in der Gesellschaft eher belächelt werden. Trotz mancher Bedenken wollte ich mich auf die Nagelprobe einlassen, ob sich die in meiner Abschlussarbeit bezogene kritisch-positive Haltung als angemessen erweisen würde. Auf diesem Hintergrund begegnete mir ein Kursangebot in Physikalischer Radiästhesie nach Reinhard Schneider, das mir die Tür zu einer Welt öffnete, die zu einem bedeutenden Teil meines Lebens wurde.

Wie jeder Anfänger erlebte ich zu Beginn des Lernens die typische Überraschung über das Stattfinden eines Rutenausschlags. Warum passierte das an derselben Stelle im Raum und dies merkwürdigerweise bei fast allen Kursteilnehmern? Ein erstes Interesse wurde geweckt. Die technische Grundlage präziser, abgestimmter Resonanzlängen in Form der Lecherantenne beruhigte vermutlich meine von der Wissenschaft geprägten Ambitionen. Endgültig zog mich aber nach und nach die Perspektive in den Bann, hier auf eine Methode gestoßen zu sein, deren unmittelbarer Nutzen für die Gesundheit durch heutige Naturwissenschaft nicht ersetzbar ist. Welch ein überzeugendes Beispiel für ein durch Arroganz missachtetes Erfahrungswissen!

Meine Grundkenntnisse in der Radiästhesie erwarb ich in Seminaren eines Kursleiters, der seinerseits bei dem Begründer der Physikalischen Radiästhesie Reinhard Schneider gelernt hatte. Nach zwei Jahren intensiven Lernens und Übens schlossen sich sechs Monate an, in denen ich einen erfahrenen Kollegen bei seinen Aufträgen begleitete. Diese hatten stets denselben Ablauf. Zuerst absolvierte der Anleiter unter Beisein des Auftraggebers die Untersuchung, während ich außerhalb des Raumes wartete. Danach war es an mir, die Mutung zu wiederholen – eine spannende Herausforderung, aber die Ergebnisse bestätigten sich und bereiteten uns beide Freude. Das stärkte das Vertrauen in mich, so dass ich ab 1982 eigenständig Geobiologische Beratungen anbot. Bau- bzw. elektrobiologische Messungen ergänzten die Beratungstätigkeit, aber auf einem bescheideneren Niveau. Eine Ausbildung zum Baubiologischen Messtechniker schloss ich im Jahre 2000 ab.

Die Physikalische Radiästhesie stellt die Basis meiner Rutenarbeit dar. Dennoch nutze ich neben einem präzisen Einstellwert auf der Lecherantenne häufig die mentale Methode. Sie ist alternativlos und die einzige Herangehensweise, wenn eine Grifflänge nicht bekannt ist, unterstützt in allen anderen Fällen aber die Zuverlässigkeit und Treffsicherheit der Ergebnisse.

Es war mir immer ein vorrangiges Anliegen, die Physikalische Radiästhesie als nüchtern funktionierendes Handwerk zu betreiben, schlicht als eine praktische Methode, um belastende Reizfaktoren zu finden. Mit dieser eher trockenen, auf Sicherheit bedachten Routine mit immergleichen Abläufen verband ich die Hoffnung, zu einer größeren gesellschaftlichen Akzeptanz der Geobiologischen Beratung beizutragen. Betrachtungsweisen, die das Thema einer paranormalen Wahrnehmung zuordnen, sind von dieser Haltung weit entfernt und m.E. wenig förderlich. Es gibt Vertreter des Faches, die das - aus nachvollziehbaren Gründen – anders betrachten, aber das spielt einer Regenbogenpresse den Ball zu, die Gelegenheiten gerne ergreift, um Klischees und Vorurteile zu bestätigen. Das Bild des „sensiblen Waldmenschen“, der „dieses instinkthafte Gespür noch besitzt“, stellt in einer aufgeräumten, materiell orientierten Zeit keine Typologie dar, unter der man eine rationale und zeitgemäße Beratungskompetenz suchen würde. Radiästhesie als „außersinnliche Wahrnehmung“ ist daher nach meiner Einschätzung nachteilig in der Außenwirkung.

Diese Position war vor vier Jahrzehnten alternativlos. Da hatten Rutengänger mit juristischer Verfolgung zu rechnen, mit staatlicher Aggression – der psychologischen Kehrseite der von Horkheimer / Adorno analysierten „mythischen Angst“. Dem oberflächlichen Anschein nach hat sich die Welt wohl zu mehr Toleranz und Aufgeschlossenheit gewandelt. Doch es gibt Gründe, dies mit Skepsis zu betrachten.

Wenn sich bei mir im Verlauf einer Untersuchung - spontan und ungebeten – ein plötzliches „Sehen“ der Situation, ein „geistiges Bild“ einstellte, so empfand ich das eher störend, weshalb diese Eindrücke innerlich resolut weggeschoben wurden. Es war nicht meine Absicht, derlei Fähigkeiten zu fördern, weil ich darin eine Gefahr sah für mögliche Suggestionen.

Obwohl gravierende örtliche Belastungen von einigen psychisch Begabten – wie mir bekannt ist – zuverlässig ohne Hilfsmittel „gesehen“ werden, so bezweifele ich doch, dass diese Sensiblen alle Einflussfaktoren „sehen“, die eine differenzierte radiästhetische Untersuchung herausstellt. Entsprechend lehne ich parapsychische Ansätze nicht ab, wollte sie aber meinerseits nicht anwenden.

Dieses Buch ist den natürlichen geobiologischen Feldern gewidmet. Daher bleiben die Erfahrungen und Ergebnisse „außen vor“, die zur Baubiologischen Messtechnik gemäß Maes & Partner gehören, die ich seit dem Jahre 2000 anwende.

Die technisch verursachten Störungen und Belastungen haben deutlich zugenommen. Trotz deren Bedeutung – so ist mein Eindruck – haben die radiästhetisch ermittelten natürlichen Felder in vielen Fällen gravierender Erkrankungen „die Nase leicht vorn“, was die Relevanz betrifft. Doch bewegt sich dieser Gedanke zugegebenermaßen ein Stück weit in Richtung Spekulation. Denn letztlich steht immer eine Singularität, die konkrete Umgebung eines einzelnen Menschen, im Mittelpunkt der Geobiologischen Beratung, eine Einzigartigkeit, die Überraschungen bereit hält. Sie erfordert zuverlässig eine Haltung ohne vorgefasste Erwartungen, um sie zutreffend einzuschätzen – einschließlich der Bereitschaft neu hinzuzulernen.

Das Gewebe der Welt - Geobiologie, Feng Shui & Planetenlinien

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