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INTO THE WILD "Es kommt immer auf den Content an" Kai Diekmann, Rauschebart, blaues Jackett, ist zur Eröffnung der re:publica gekommen. Nach zwei Stunden ist er schon wieder auf dem Rückweg ins Springer-Hochhaus. Zeit für ein paar schnelle Fragen hat er noch.

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Interview mit: Kai Diekmann

Was erzählen Sie heute Abend Ihrer Frau über den Vormittag auf der re:publica? Ich werde Ihr erzählen, dass ich in der Kaffee-Schlange stand und gefragt wurde, ob ich der Mann von Katja Kessler bin. Das fand ich einen bemerkenswerten Zugang.

Gleich getwittert? Ja, direkt. Das gefällt mir.

Wo fühlen Sie sich inzwischen eigentlich wohler – auf einem Zeitungskongress oder auf der re:publica? Ich habe ja viele Online-Konferenzen in den USA besucht. Mich hat interessiert, wie hier in Berlin diskutiert wird, wie sich die Herangehensweise an bestimmte Themen unterscheidet. Aber ich spiele die Zeitung nicht gegen das Internet aus. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir an der Oberfläche Papier, wenn wir es richtig machen, noch sehr lange Spaß haben werden. Der Transformationsprozess wird allerdings schneller gehen, als manche in meiner Branche glauben.

Nehmen Sie Input für Ihre Arbeit als Zeitungsmacher mit? Ich bin leider in der misslichen Situation, dass ich mir viele Vorträge auf Youtube anschauen muss. Mir war's einfach wichtig, mal einen Eindruck zu kriegen von der Atmosphäre, von dem Gefühl, das hier herrscht. Ich finde es schon unglaublich, was hier in der kurzen Zeit geschaffen worden ist und wer alles ganz selbstverständlich herkommt.

Die morgige Überschrift in der Bild-Zeitung zur re:publica? Die machen wir, wie sich das für anständige Journalisten gehört, wenn die Tagung vorbei ist. Dem kann ich jetzt nicht vorgreifen. Wir alle haben die Begrüßungsworte über uns ergehen lassen, den Dank an die Sponsoren und auch die Begrüßung des Chefs der Senatskanzlei ertragen. Ich habe mir gerade die Yes Men angesehen, das fand ich spannend. Ich hatte gehofft, dass Jeff Jarvis bei der re:publica auftritt, er ist ein Gewinn für jede Konferenz. Aber er hat mir geschrieben, er musste kurzfristig absagen, das ist sehr schade.

Die ersten zwei Stunden der re:publica sind vorüber. Manche Ihrer Journalistenkollegen twittern: Ganz schön inhaltsleer. Was meinen Sie? Ich finde, es ist ungerecht, das schon jetzt zu beantworten. Der Vortrag der Yes Men war überraschend, spannend und alles andere als inhaltsleer. Es ist doch üblich, dass auf solchen Konferenzen am Anfang gewisse Rituale stattfinden.

Apropos Rituale: Ist das Ihre erste re:publica? Ja.

Kommen Sie nochmal wieder? Auch das wird sich noch zeigen.

Wir haben uns vorhin nicht so recht getraut, auf Ihre Mailbox zu sprechen. Das habe ich gemerkt.

Spricht Ihnen eigentlich noch irgendwer auf die Mailbox? Ja. Es kommt halt darauf an, was man drauf spricht. Nicht die Mailbox an sich ist böse. Es kommt wie immer im Leben auf den Content an.

Die Fragen stellten Maximilian Heim und Timo Steppat

re:publica Reader 2014 - Tag 1

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