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LEBENSELIXIER NATUR

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Meine Familie und engen Freunde wissen es und natürlich auch viele meiner Fans: Ich liebe die Natur. Und so ist auch eines meiner wichtigsten Selbstfürsorge-Medikamente die Begegnung mit Feld und Wald. Wenn es mir schlecht geht, zieht es mich immer raus in die Natur. Mir ist es wichtig, keinen anderen Menschen mit meinem Gegrummel zu belästigen. Auch meinen Mann Paul nicht. Eine Runde mit meiner Hündin Aura spazieren gehen hilft immer. Tief atmen auf dem Weg. Zwanzig Minuten. Und schon geht es mir spürbar besser.

Ich habe das sagenhafte Glück, dass wir mitten in der Natur leben. In einem kleinen Dorf, umgeben von Feld und Wald, ein Waldstück grenzt an unseren Garten, das uns sogar gehört. Für mich ist das ein wunderbares Geschenk, das mir in trüben Augenblicken, wenn sich ein schlechter Tag wie eine enge Haut um mich legt und mir manchmal sogar ein wenig den freien Atem nimmt, eine besonders große Hilfe ist. Wenn irgendetwas mich belastet, ich schlecht drauf bin und sich genau diese Haut wie eine viel zu enge Pelle um mich legt, ist ein Gang durch die Natur die beste Medizin. Es ist ungefähr so zu beschreiben, als wäre in dieser Haut ein Reißverschluss, und mit jedem Schritt im Wald ziehst du den Reißverschluss ein kleines Stück weiter auf. Und irgendwann ist dieser Mantel geöffnet, ich kann ihn abstreifen und von mir gleiten lassen. Ich brauche zwanzig Minuten Natur, um mich von diesem Sorgenmantel zu befreien.

Es ist nun mal so: Jeder hat Sorgen. Auch ich. Dies eint uns Menschen. Wir alle kennen trübe Momente, auch wenn wir am liebsten immer glücklich und sorgenfrei leben wollen. Doch es geht nicht immer. Sorgen und Unbeschwertheit wechseln einander ab. Das ganze Leben lang. Dunkle Augenblicke gehören also zu unserem Alltag. Wie können wir lernen, sie anzunehmen und mit ihnen zu existieren, ohne dass sie unser Leben bestimmen? Ich glaube, die Natur, insbesondere der Wald ist hier ein wahnsinnig gefühlvoller Lehrer.


1982 in unserem schönen Garten.

Und so ist es nicht nur herrlich, durch die Natur zu laufen. Es ist eben auch heilsam und klärt den Kopf. Ich glaube, den wenigsten Leuten ist diese Kraft der Natur wirklich bewusst. Läuft etwas schief im Leben, verharren viele in dem tiefen schwarzen Loch, in das sie fallen. In dieser Stasis stecken Menschen dann oft fest und sehen nur noch das Negative. Tatsächlich hilft der Aufenthalt in der Natur dabei, zu realisieren und vor allem auch zu akzeptieren, dass es immer Höhen und Tiefen im Leben gibt. Ich habe in Lebenskrisen die Erfahrung gemacht, dass die aktive Auseinandersetzung mit der Situation die besten Lösungen ergibt und dass bei einem Spaziergang durch den Wald eine innere Aufgeräumtheit entsteht, welche wiederum die Voraussetzung dafür ist, dass überhaupt die Bereitschaft entsteht, sich schlechten Phasen zu widmen, sich aktiv mit ihnen auseinanderzusetzen und sie vielleicht sogar „mitzugenießen“. Das ist letztlich nichts anderes als bewusstes und waches Leben. Es ist Offenheit den Dingen gegenüber, die geschehen.

Wer mir in den sozialen Medien folgt, kann sehen, dass ich gerne ein schönes Bild von einem Spaziergang in der Natur oder meinem Garten auf Instagram oder Facebook poste. Oder irgendwas Lustiges, von dem ich glaube, dass es den Menschen ein Lachen ins Gesicht zaubert. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mit diesen Aktionen Menschen glücklich mache. Alles ist so schnelllebig geworden. Die Leute versuchen meistens, auf Facebook und Instagram irgendetwas zu verkaufen, was ja auch in Ordnung ist. Ich habe damit kein grundsätzliches Problem und mache ja selbst Werbeaktionen über die sozialen Medien. Doch zwischendurch habe ich das Bedürfnis, ein paar schöne Bilder oder kleine Videos für die Leute zu posten und ihnen ein bisschen das Gefühl zu geben, dass sie mit mir zusammen sind, dass sie ein wenig teilhaben können an der Schönheit der Natur, die ich gerade erleben durfte. Und manchmal ist ein Spaziergang ja auch ganz aufregend. Plötzlich steht ein Reh auf dem Feld oder ein Fuchs kommt um die Ecke, ein schöner Schmetterling setzt sich vor meinem Auge auf ein Blatt und erinnert mich an meinen Papa, der Schmetterlinge so geliebt hat. Allein dass man aufmerksam durch die Natur läuft, hilft auch, herausfordernde Dinge des Lebens besser einzuordnen und ihnen den Schrecken zu nehmen. Nach so einem Spaziergang gelingt es mir oft, mich meinen Sorgen kraftvoll zu stellen und zu schauen, wo ich Dinge verändern kann, wo ich sie hinnehmen muss, und dass all dies letztlich gar nicht so schlimm ist, wie ich zuerst dachte.

Gute Laune glänzt und glitzert

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