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1. Kapitel Was ist eigentlich Meditation?

Diese Frage stellt sich wohl jeder irgendwann einmal – wir alle haben nämlich schon von Meditation gehört, das ist sicherlich auch kein Zufall. Nun stehen wir aber kurz davor, selbst Mediation zu praktizieren, oder wir haben sie schon mehr oder weniger einmal praktiziert. Zwangsläufig stellt sich also jeder früher oder später die Frage, was Meditation eigentlich ist.

Viele von uns haben schonmal eine meditierende Buddhafigur gesehen oder einen Yogi im Lotus bzw. Schneidersitz oder wir haben das Bild von einem meditierenden Yogi oder Mönch vor Augen. Auch haben wir alle schon einmal gehört, dass Meditation eine durchaus positive Wirkung auf uns hat oder wenigstens haben kann.

Aber was steckt nun wirklich dahinter?

Die Frage „Was ist Mediation?“ ist auch nicht mit einem einheitlichen Satz oder mit einer einzigen universellen Antwort zu beantworten oder zu erklären. Sie ist so vielfältig und variiert von Mensch zu Mensch – es ist so ähnlich, als würde man versuchen, eine Farbe oder eine Rose zu erklären.

Man muss die Farbe oder die Blüte gesehen haben, um ihre Schönheit zu erkennen. Demnach können wir schon einmal behaupten, dass Meditation nicht nur eine Praxis darstellt, sondern stattdessen auch eine spezielle Erfahrung bedeutet.

Die eigentliche Schwierigkeit, Meditation zu verstehen, ist, dass wir darauf trainiert sind, mit unserem gedanklichen Verstand alles zu erklären: Die Spezies Mensch ist ein wahrer Weltmeister im Messen, Wiegen, Dokumentieren, Erklären, Betiteln und Notieren. Wir bzw. unser Verstand ist ständig damit beschäftigt, abzugleichen, zu erklären und versuchen, zu verstehen.

Nun ist es bei der Meditation so, dass der Verstand in den Hintergrund rückt. Das Erfahrene ist nicht mehr mit dem Verstand zu betiteln. Es ist nicht greif-, erklär- oder beurteilbar.

Darin liegt die eigentliche Schwierigkeit, zu verstehen, was Meditation ist, da wir ohne unseren Verstand nicht verstehen können. Wir können lediglich wahrnehmen. Daher ist Meditieren auch nicht unbedingt eine Praxis, sie ist eher eine Erfahrung.

Ohne die eigene Erfahrung des „Seins“ zu erleben, wirst Du folgend auch nicht in der Lage sein, ein klares Bild davon zu bekommen.

Später im Buch lernst Du Deine eigenen Erfahrungen zu machen, somit erhältst Du Einblick und ein Bild davon, inklusive die Erfahrung was Mediation ist und im besten Fall auch, wo es hinführen kann.

Zunächst will ich aber erläutern, was Meditation nicht ist. Meditation ist nicht nur eine Entspannungstechnik, sicherlich entspannt das Meditieren, aber dies ist eher als tolle Begleiterscheinung zu sehen. Wer Meditation allerdings zur Entspannung nutzt, was durchaus legitim ist, benutzt nur einen kleinen Teil des wirklichen Potentials.

Meditation ist auch nicht „nichts tun“. Wer sich etwas näher mit Meditation und diversen Erfahrungsberichten und Anleitungen beschäftigt, ist geneigt, zu glauben, dass es beim Meditieren darum geht, einfach nichts zu tun und nichts zu denken. Doch auch das stimmt nicht.

Die Leere oder Stille ist aber ebenfalls eine Nebenwirkung der Meditation, die sich zwangsläufig irgendwann einstellt, wenn du einfach nur noch bewusst bist. Wenn du dich aber hinsetzt und einfach nichts tust, wirst du es nicht so weit schaffen. Ganz im Gegenteil: Je weniger du tust, desto mehr geht in dir vor – desto mehr Gedanken kreisen in deinem Kopf und desto unruhiger bist du. Beim Meditieren geht es eher darum, das Chaos und den Lärm zu sehen, ohne daran zu haften und ganz bewusst mit Konzentration und Achtsamkeit umzugehen.

Meditation ist also alles andere als „nichts tun“. Es kann sogar eine große Anstrengung bedeuten. Dabei geht es nämlich darum, alle Energie und alle Anstrengung auf ein gewisses Ziel zu lenken und auch dort zu halten, wie wir gleich sehen werden. Meditieren ist auch nicht nur Konzentration: Meditation und Konzentration sind sogar zwei völlig verschiedene, unvereinbare Dinge.

Meditation ist kein Weg, um Deinen Geist per Knopfdruck ruhigzustellen oder Stille zu erzwingen. Du sollst nicht versuchen, Deine Gedanken zu blockieren oder sie zu vertreiben. Das funktioniert auch gar nicht auf diese Weise – denn jeder bewusste Versuch, Gedanken zu vermeiden ist eben im Grunde wieder ein eigener Gedanke.

Es ist eher ein Weg, in die Stille zu gelangen, die schon immer da war, begraben unter Hunderten von Gedanken, die Du täglich unentwegt denkst.

Auch ist Meditation kein Rückzug oder gar eine Flucht aus dem Leben oder aus der Welt – ganz das Gegenteil ist der Fall: Meditation ist eine Intensivierung des Lebens. Meditation beinhaltet es, absolut offen und ehrlich zu sich selbst zu sein.

Du musst nicht in einen Tempel oder in die Kirche gehen, um zu meditieren. Du kannst es überall tun, im Wald, auf der Straße, beim Spielen, beim Einkaufen …

Es gibt einen wesentlichen Unterschied und jetzt komme ich wieder zurück zu dem Punkt, was Mediation ist bzw. sein kann. Diese Auffassung habe ich in einem Artikel auf vernünftigleben.de gelesen und finde sie sehr zutreffend, nachvollziehbar und fühlbar.

„Du kannst meditieren. Dann wendest du eine gewisse Technik an.

ODER du kannst in Meditation sein. Dann hast du einen bestimmten Bewusstseinszustand.“

Meditation ist ganz viel: Du kannst über ein Objekt meditieren oder die Meditation kann ein Prozess sein, bei dem alle Objekte einfach vorbeiziehen und losgelassen werden.

Das Meditieren dient letztlich einem einzigen Zweck:

Aktives Lenken der Aufmerksamkeit zu dem klarenAspekt des Selbst: zu dem Inneren und dem eigenen Wesen!

Klar, das höhere Ziel des traditionellen Meditierens ist die „Erleuchtung“ oder das „Erwachen“ oder einfach die Selbsterkenntnis. Die Grundlage dazu ist aber einzig und allein die bewusste Kontrolle unserer Aufmerksamkeit und diese Aufmerksamkeit lenken wir auf den klaren Aspekt des Selbst, dem eigenen Wesen: Sie ist der Schlüssel dazu. Die bewusste Kontrolle unserer Aufmerksamkeit erreichen wir, in dem wir uns beruhigen. Körper und Geist beruhigen wir ganz einfach durch die Meditation. Zitat:“ Wenn man trübes Wasser in Ruhe lässt, wird es wieder klar!“ Laotse

Die sogenannte Erleuchtung ist eine Folge der Fähigkeit, Deine Aufmerksamkeit ganz gezielt und beständig zu kontrollieren.

In unserem täglichen Leben ist unsere Aufmerksamkeit wie ein kleiner springender Hüpfball. Er hüpft in Sekundenschnelle von einer Sache zur nächsten. Bald sitzt er auf den hübschen Schuhen im Schaufenster, dann auf dem Straßenmusiker und kurz darauf auf dem Gedanken an dein Mittagessen.

Sie ist ständig in Bewegung und springt mit unglaublicher Geschwindigkeit umher. Deshalb vollzieht sich unser Leben meist unbewusst. Und da liegt auch der springende Punkt, wir erleben, was uns beschäftigt, denn unsereAufmerksamkeit bestimmt unser Leben. Wir leben nicht bewusst, sondern lassen uns leben.

Dies wollen wir nun mit diesem Buch ändern und die ersten Schritte gemeinsam Richtung Selbsterkenntnis, Selbstbestimmung und bewusste Achtsamkeit gehen.

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