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Kapitel 3

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Ein leichtes Unbehagen machte sich in ihr breit, als sie die alten Gemäuer des Anwesens ihrer Großmutter sah. Sie wusste, dass ihre Oma das alte Gemäuer so liebte, wie es war. Das ganze Anwesen war noch auf dem technischen Stand des letzten Jahrhunderts.

Mittlerweile war es schon spät geworden. Die schattigen Umrisse des Grundstücks flößten ihr Angst ein. Hätte sie geahnt, welche furchtbaren Ereignisse sie hier erwarteten, welches Grauen und welche Todesängste sie hier ausstehen würde, so hätte sie diesen Ort des Schreckens auf der Stelle wieder verlassen.

Eines der alten Dienstmädchen das Tante Susanne als Aushilfe geschickt hatte, nahm die Ankömmlinge in Empfang.

„Ihre Großmutter hat sich hingelegt. Sie hat ihre Medikamente genommen, weil sie starke Schmerzen hatte. Über Ihren Besuch freut sie sich bereits sehr, aber kann Sie erst morgen empfangen.“

Sandys Vater wandte sich an die mitgebrachte Pflegerin. „Ich schlage vor, Sie nehmen das Zimmer, das neben den Räumen meiner Mutter liegt. Sollte sie klingeln, so sind Sie rasch zur Stelle.“

„Es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit vorbereitet“, meldete sich das Dienstmädchen. „Wünschen Sie noch etwas zu speisen?“

„Nein, danke. Wir haben bereits gegessen. Ich schlage vor wir gehen alle schlafen.“

Sandy war von der Reise ermüdet und stimmte seinem Vorschlag zu. Sie war froh, dass sie endlich ihr Zimmer aufsuchen konnte.

Neugierig sah sie sich im Zimmer um. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass es sich um ein Kinderzimmer handelte. In einer Ecke stand eine Wiege und gegenüber eine Wickelkommode. Seltsam! Weshalb hatte man ihr ausgerechnet dieses Zimmer gegeben, für ein Kinderzimmer ist sie doch schon viel zu alt.

Das flackernde Licht der Lampe warf unruhige Schatten an die Wände. Sandy spürte ein leichtes Frösteln in ihren übermüdeten Gliedern. War es das Licht? Oder spielten ihre Augen ihr einen Streich? Kaum sichtbar, schien sich an der Wand etwas zu bewegen, oder bildete sie sich das nur ein? Wahrscheinlich ist es nur ihre Müdigkeit, die sie alles doppelt sehen ließ.

Mit einem Seufzer ließ sie sich in die frisch bezogene Bettwäsche fallen und schlief sofort ein.

Spuk im Gutshof

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