Читать книгу Der letzte Monarch - Simone Lilly - Страница 2

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 2.

Alle drehten sich im Kreis. Nur Louis verzichtete darauf. Es ging um ihn, er war die Hauptperson. Aber er hatte viel gegessen, es gab alles Mögliche, was man sich nur erträumen konnte: Fleisch in allen Möglichen Sorten und Aufwartungen, Obst, Gemüse, verschiedene Sorten Wein, Kuchen, Brot und vieles mehr. Sein Hemd blähte sich, er konnte nichts mehr essen, glich von der Seite bestimmt der hochschwangeren Marléne.

„Ich bin müde“, sagte sie und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Direkt neben ihr, stieß ein betrunkener Tänzer gegen den Tisch, es war ihnen egal. Beschämt murmelte er eine Entschuldigung, verbeugte sich einmal (etwas zu tief, Louis fürchtete er könnte mitten auf das Essen überkippen) und gesellte sich wieder zu seiner angeekelten Tanzpartnerin. Er musste schmunzeln. Marléne tat es ihm verhalten nach und rieb sich währenddessen andächtig über den Bauch.

Louis wurde aufmerksamer, nahm ihre Hand und küsste sie ein – zweimal. „Wir sind nun das neue Regentenpaar. Kannst du dir das vorstellen?“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“

Die Musik wurde lauter. Nachdem Bellé und auch Dámien eine Rede gehalten hatten wurde nur noch getanzt. Selten gegessen, oft getrunken, sehr oft nachgeschenkt. Es war lustig, genauso wie Louis es gewollt hatte. Man sollte feiern, steife Festlichkeiten hatte er Zeit seines Lebens genug gehabt. Jetzt war er der König, jetzt wurde alles verändert.

Sie lächelte. „Es war eine schöne Rede.“

Louis Grinsen wurde breiter. Gerade hatte er dasselbe gedacht, ei n weiteres Zeichen dafür, dass sie wirklich zusammengehörten, dass ihre Schicksale miteinander verflochten waren. Ein jeder dachte wie der andere, fühlte wie der andere. „Ja war es.“ Besonders Dámien. Unbeholfen wie er war, war er aufgestanden, hatte ein Glas in die Luft gehoben, keiner wollte auf ihn hören. Um ihm zu helfen hatte Louis seinen Platz verlassen, sich kurz aus dem Stuhl geschwungen, augenblicklich herrschte absolute Stille.

In diesem Moment glich Dámiens Gesicht wohl eher einer Tomate, als einem Menschen, er war ernst geworden, hatte begonnen leicht zu schwanken und mit der Tischdecke zu spielen. Seine Rede hatte er mit: „Louis ist seit Jahren mein bester Freund“ begonnen und mit: „Er lebe hoch“, beendet. Eine gelungene Rede, persönlich und gefühlsecht, genau das was diesem Haus schon lange gefehlt hatte.

„Bringst du mich nach oben?“, ihre Frage klang als ein leises Flehen. Sofort war alles andere um ihn herum vergessen.

Besorgt schob er seinen Stuhl zurück und ging neben ihr in die Hocke. „Ma Cherie, was hast du?“

Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste sie sich an den Bauch. „Mir geht es nicht gut. Ich möchte mich ausruhen.“

„Ja sofort!“, übereifrig fasste er sie am Unterarm und hievte sie nach oben. Mit ihr zusammen und mindestens einhundert neugierigen Augenpaaren, verließ er den großen Festsaal, erklomm die Treppen und schleppte seine Frau die vielen Stufen zu ihrem Gemach hinauf. Die Schmerzen wurden stärker.

Das Kind kommt. Schoss es ihm durch den Kopf und ließ seine Knie weich werden. Er beschleunigte seinen Schritt und legte Marléne behutsam auf ihr weiches Ehebett. Stöhnend ließ sie ihn Kissen in den Rücken stopfen und sich von ihm zärtlich nach hinten lehnen. „Ich hole den Arzt, bleib ruhig liegen.“

Sie nickte. „Was sollte ich auch sonst tun?“

So schnell wie er es nun tat war er noch nie in seinem Leben gerannt, seine Beine flogen nur so über den Teppich, seine Krone hatte er bei Marléne gelassen, sie hinderte ihn nur daran schnell beim Doktor anzukommen. Marléne hatte Atembeschwerden, warum auch immer, er musste schnell handeln. „Herr Doktor!“, noch bevor der Arzt in den Spiegelsaal konnte, packte Louis ihn am Arm und hielt ihn barsch zurück. Der Mann betrachtete ihn überrascht durch seine kugelrunden Brillengläser. „Das Kind, es kommt!“

Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Schon kurz nachdem er sie ausgesprochen hatte, lief einer der Wachmänner wild gestikulierend in die Feierlichkeiten, sorgte dafür, dass die Musikanten vestummten und die Gäste Ruhe bewahrten. Während Louis den Arzt beinahe eigenhändig nach oben trug, mussten alle wie Hühner auf engem Raum zusammengepfercht stehen bleiben, durften sich kaum bewegen, noch nicht einmal husten.

„Wie lange hat sie die Schmerzen?“

„Nicht lange.“

Der Arzt streifte sich seine dicke Jacke vom Leib, lies sie dumpf auf den Boden fallen und beugte sich aufgeregt über Marléne. Schweißperlen hatten sich auf ihrer gepuderten Stirn gebildet, einige davon rannen ihr über die Wangen das Gesicht hinunter. Sie verkrampfte sich. „Sie hat große Schmerzen.“, stellte der Mann ruhig fest, nahm ihr Handgelenk und befühlte ihren Puls.

Ja das sehe ich! Panisch fuhr Louis sich durch die Haare. Ihm war schlecht, so übel war ihm lange nicht mehr gewesen. Er konnte nichts tun, oder doch?

„Herr Doktor?!“, sein Flehen wurde nicht erhört. Erst recht nicht als Marlénes Hofdame sowie eine weitere ältere Frau den Raum betraten. Zu viert wuselten sie im Gemach herum, sodass Louis es mit Platzangst zu tun bekam. „Was kann ich tun?“

Jetzt und nur für einen winzigen Moment sah ihm der Arzt tief in die Augen. „Majestät, es wäre besser Sie würden gehen, lassen Sie mich und ihre Frau allein. Wir wissen was zu tun ist, danach können Sie sofort zu ihr.“

Danach? Was wenn es kein danach mehr geben würde? Sein Blick verhärtete sich, doch er wusste, dass es hoffnungslos war, er konnte wirklich nichts tun. Kapitullierend gab er Marléne einen dicken Kuss auf die Stirn, ängstlich griff sie nach seiner Hand. „Ich bin gleich wieder da, Ma Cherie, das schaffst du. Ich liebe dich.“Sie nickte, doch dauerte es noch eine ganze Weile, bis sie von ihm abließ.

Es waren Stunden, in denen er unsicher den langen Gang vor ihrem Gemach auf und abging. So kam es ihm vor. Zerstreut setzte er einen Fuß vor den anderen, beobachtete seine Bewegungen genaus. Von unten war lautes Stimmengewirr zu hören. Alle Gäste waren noch da, stehen geblieben, lauschten nach oben, keiner von ihnen wollte sich diesen geschichtlichen Moment entgehen lassen. Von ihnen genervt beugte Louis sich über das Geländer, lugte nach unten, sah alle Grafen, Fürsten und Herzoge zu einem dicken Knäuel zusammengetrieben zu ihm hinaufblicken. Sofort wich er in den schützenden Schatten, keiner konnte ihn hier sehen. Das darf doch nicht wahr sein. Fluchend schlug er die Hände über dem Kopf zusammen, er wollte sich hinsetzen, fand aber keinen geeigneten Platz dafür.

„Louis, geht es dir gut?“, ein Schatten näherte sich, zuerst war er ganz klein, doch je näher Dámien zu ihm hinaufschritt ,desto länger und stärker wurde er.

Beklommen nickte Louis. „Mir ja – Marléne weiß ich nicht.“

Tröstend schlug Dámien ihm auf die Schulter, in der Hand hielt er noch immer einen Kelch mit Wein gefüllt. „Möchtest du?“, fragte er kurz, hob ihn an seinen Mund, trank und überreichte ihn Louis. „… wird dir gut tun.“

Gehorsam trank auch er, ohne seinem Freund auch nur einen Schluck übrigzulassen, leerte er ihn in einem Zug. Prustend setzte er ab und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.

Beide schwiegen. Louis begann hin und her zu wippen. Von drinnen war nichts zu hören, was taten sie?

„Ist sie an der Zeit?“, fragte Dámien interessiert und riss Louis den Kelch aus den Händen, sorgsam stellte er ihn auf den Boden.

„Wie meinst du das?“

„Ich meinte wegen der Monate, ist sie an der Zeit?“

Jetzt verstand er, hob seine Hände, zählte jeden seiner Finger einzeln ab. „… ich …“, seine Mimik erstarrte und er zählte noch einmal. „… ich denke nicht. Es scheint als seien es nur acht.“

„Oh.“ Das war alles das Dámien sagte.

„Ich muss zu ihr!“

In rage stürmte Louis los, wollte durch die Tür brechen und den Arzt zur Rede stellen, Dámien hatte damit gerechnet, sofort hielt er ihn zurück, seine Fingernägel bohrten sich tief in seinen Nerz. „Du bleibst hier! Ganz gleich wie viele Monate es nun waren, du kannst ihr nicht helfen!“

„Aber … sie ist meine Frau!“, brüllte er ihn barsch entgegen, machte sich los und funkelte ihn fassungslos an. „Du bist selbst verheiratet, was würdest du an meiner Stelle tun? Wie würdest du handeln?“, provokativ baute er sich vor ihm auf, rückte seinen Umhang zurecht und rümpfte die Nase.

Dámien blieb gelassen, verschränkte die Arme und musterte ihn unentwegt. „… natürlich würde ich mich um sie sorgen, doch nur weil ich weiß, dass Renée niemals einen so guten Arzt wie Marléne es hat, bei sich hätte.“

Darauf wusste Louis keine Antwort.

„Dieser Mann war bei deiner Mutter?“

Er nickte. Auch bei seiner und der Geburt seines Bruders war der Arzt zugegen gewesen, er war zwar noch nicht so alt, dennoch schon seit er sich erinnern konnte im Dienste seines Vaters – in seinem Dienste.

„Da siehst du es.“, wieder kam Dámien auf ihn zu, umarmte ihn kurz und verharrte in dieser Haltung. Louis schämt sich beinahe dafür. Würden die Leute von unten zu ihnen sehen, sie würden nur zwei innig ineinander verschlungene Männer erkennen. „Dieser Mann hat dich un Louis auf diese Erde geholt, er wird es auch bei deinem Kind schaffen.“

„Danke Dámien“, er klopfte ihm auf den Rücken als Zeichen dafür, dass er loslassen sollte, das tat er auch. „… aber er konnte auch nichts dagegen tun als Maman und Louis diese Erde verließen.“

„So oder so wird es sich jetzt entscheiden, heute Nacht.“

Geknickt nickte er, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf. „Ich habe Angst, Dámien. Angst um Marléne, Angst sie zu verlieren und das Kind zu gewinnen.“

„Wieso?“

„Ich könnte ihm keinen Augenblick in die Augen sehen.“

„Es wäre dein eigen Fleisch und Blut, etwas, das dich an Marléne erinnern würde.“

Hibbelig hob er die Arme an seine Ohren, er wollte nichts mehr hören, wollte nicht über dieses Thema sprechen. Dafür wäre Zeit genug, würde Marléne diese Nacht tatsächlich nicht überleben. Schlagartig stahlen sich salzige Tränen in seine Augen. In der Sekunde, in welcher ihr Herz zu einem letzten matten Schlag ausholte, dann für immer verstummte, würde auch er verenden, das wusste er, es gäbe für sie beide kein Morgen mehr. Nur für das Kind, nicht für ihn und auch nicht für Marléne.“

„Das schaffst du, das schafft ihr.“, sagte Dámien, schlug ihm abermals auf die Schulter und zwinkerte ihm sogar aufmunternd zu.

Von Drinnen waren leise Geräusche zu hören. Louis Fingernägel rollten sich nach oben, eine eisige Gänsehaut überkam ihn. „W … was ist da los?“

Sein Freund zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es genauso wenig, wie du.“

„Was ist das?“

Beide lauschten angestrengt.

„Ich kann es dir nicht sagen.“

Von der Innenseite der Tür begann es zu Kratzen, der Riegel schwang nach außen und sie wurde geöffnet. Sofort war Louis bereit hinein zu stürmen, kam allerdings nicht weit. Die Hofdame seine Frau kam ihm lächelnd entgegen, lehnte die Tür ins Schloss und wandte sich zu ihm. In den Händen hielt sie ein kleines Bündel, sorgfältig in mehrere Decken eingewickelt. Dámien biss sich auf die Lippen, er begann zu grinsen, wich nicht von Louis Seite.

„Majestät“, die Dame knickste ergiebig. „Es ging so schnell, es war wie ein Wunder.“ Sie übergab Louis das kleine Bündel. Seine Hände zitterten, er wollte etwas sagen, seine Kehle war wie zugeschnürt, er fühlte, wie sich ein dicker Klos seinen Rachen hinaufbahnte. „Möchten Sie sie halten?“

„Sie?“

Die Frau senkte den Blick. „Es tut mir leid.“

Schnell winkte er ab. Seine Sicht verschwamm als er das Bündel berührte, es an sich nahm und ein kleines rosa Nässchen erkennen konnte. Seine kleine Prinzessin hatte die Augen geschlossen ,war über und über mit Blut besprenkelt, aber sie atmete, bewegte ihr kleinen Fingerchen. Er schluckte und legte einen seiner Finger auf ihre Faust. Im Gegensatz zu ihr kam er sich wie ein ungestümer Riese vor. Sein Weinkrampf wurde stärker, er konnte ihn kaum bändigen. Rasch gab er der Hofdame das Bündel zurück, wischte sich über die Nase und deutete ihr, sie könne gehen. Eilig verließ sie ihn, sie wollte das Kind bald wieder zu Marléne bringen.

Aufgebracht sprang er nach oben, packte Dámiens Gesicht, riss es zu sich und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Stirn. Überrascht wollte er etwas sagen, doch Louis war schon zu Marléne gestürmt. „Ma Cherie!“

Der Arzt wischte sich die Hände, auch er wurde von Louis umarmt, erst dann beugte er sich zu seiner Frau. Nur vage hörte er, wie der Doktor sich taktvoll entfernte.

„Geht es dirl gut?“

Marléne war blaß geworden, sämtlihes Blut war aus ihrem Gesicht verschwunden. Ihre Haare klebten an ihrer Stirn, sie konnte nur stoßweise atmen, ihr Bauch war immer noch zu einer rießigen Kugel gebeult. „… Es ist ein … Mädchen richtig?“

Freudig nickte er, hob ihre schwache Hand an seinen Mund und küsste sie mehrmals, er konnte gar nicht genug bekommen. „Eine wunderschöne kleine Prinzessin.“

Marléne war längst nicht so freudig wie er es war, mochte auch an ihrer Erschöpfung liegen. „Ma Cherie.“, er küsste sie, rückte näher an ihren Kopf heran und nahm ihr Gesicht zärtlich zwischen seine zitternden Hände. „Heute Nacht hast du mir das wohl größte Geschenk gegeben, das eine Frau einem Mann geben kann.“

Sie lächelte matt, kniff die Augen zusammen und drehte sich vorsichtig auf die Seite. „Wirklich?“

„Ja.“

„Ich möchte schlafen, ich habe Schmerzen.“

„Natürlich.“, zuvorkommend stopfte er ihr mehere Kissen in den Nacken, sodass sie bequemer liegen konnte. „Ich werde mich von den anderen verabschieden und komme dann zu dir.“

„Musst du nicht …“

„Doch, ich möchte ganz allein dir gehören.“

Sie lachte, das war das Letzte, was er von ihr sah, als er ihr Gemach verließ.

Die Verabschiedung war ihm schnell von der Hand gegangen, unter zahlreichen Beglückwünschungen hatte Louis nichts anderes zu tun, als zu lächeln, zu danken und bald danach wieder zu Marléne zu gehen. Müde lag sie in ihrem Bett, an derselben Stelle, an der er sie verlassen hatte. Neben ihrem Bett war eine kleine Wiege errichtet worden. Louis wagte einen Blick hinein. Der kleine Körper des Mädchens hob und senkte sich rasend schnell, ihre Augen waren noch immer geschlossen, sie schlief. Vorsichtig hielt er einen seiner Finger unter ihre Nase, ganz sachte und zärtlich strich warmer Atem an seiner Haut entlang. Eine Gänsehaut überkam ihn, wie süß sie war, wie klein und zerbrechlich. Eigentlich wollte er sie küssen, doch er traute sich nicht recht. Er hatte ein kratziges Gesicht, war viel zu groß für ihren kleinen Kopf und könnte sie verletzen.

„Sie ist wirklich bezaubernd.“, sagte Marléne, an die er beinahe nicht mehr gedacht hatte. Nur schweren Herzens konnte er sich von seiner Tochter abwenden, schlüpfte aus seiner Kleidung und legte sich zu seiner Frau. Kaum war er bei ihr begann er sie zu küssen, schlang seine Arme unter der Decke um ihre Hüfte, zog sie an sich und küsste ihren Hals. Nicht da er in dieser Nacht mehr wollte, er wollte sie einfach nur berühren, ihr zeigen wie sehr er sie liebte.

„Wie möchtest du sie nennen?“

Erstaunt hielt Marléne inne, ihm durch die dichten Haare zu fahren. „Wie meinst du das? Ist es mir überlassen?“

„Eigentlich nicht, doch du kannst es tun.“

„Wirklich?“

„Du hast meine Erlaubnis.“

Kurz sah sie zu ihrem Kind, dann wieder auf ihren Mann. „Ich denke …“, ein zaghaftes Grinsen umspielte ihre Mundwinkel. „… ich nenne sie Ophélia.“

Louis Herz machte einen Schlag, dann lange nichts mehr, Tränen der Rührung schossen ihm in die Augen und er wischte sie sich beschämt fort. „Wie meine Mutter?“

„Wie deine Mutter.“

Wieder küsste er sie und kuschelte sich eng an ihre Schulter. „Du bist das Beste, das mir in meinem Leben passieren konnte.“

Der letzte Monarch

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