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Es war gebräuchlich, daß die Studenten in Mizpah, wenn sie sich verlobten, den Dekan Trosper davon verständigten. Der Dekan empfahl sie für Predigerposten, und dabei war der Ehestand ausschlaggebend. Junggesellen wurden eher Hilfsgeistliche in Großstadtkirchen; verheiratete Männer, besonders diejenigen, deren Frauen lebendige Frömmigkeit hatten und kochen konnten, wurden gewöhnlich in kleine, eigene Kirchen gesandt.

Der Dekan ließ Elmer in sein unfreundliches Haus am Rande des Collegehofes kommen – es war ein Haus, das ständig nach Kohl und feuchter Asche roch – und erkundigte sich:

»Gantry, was ist denn das für eine Sache mit Ihnen und einem Mädel in Schoenheim?«

»Ja, Dekan,« in verletzter Redlichkeit, »ich bin mit einer prächtigen jungen Dame dort verlobt – es ist die Tochter von einem meiner Diakone.«

»Na, das ist schön. Es ist besser zu heiraten, als sich zu verzehren – oder wenigstens heißt es in der Schrift so. Jetzt wünsch' ich aber keine Dummheiten bei der Sache. Ein Prediger muß vorsichtig gehen. Sie müssen sogar den Anschein des Bösen vermeiden. Ich hoffe, Sie werden sie lieb haben und gut behandeln, und außerdem glaub' ich, wird es gut sein, wenn Sie nicht nur mit ihr verlobt sind, sondern sie auch heiraten. Ist gut.«

»Jetzt, verdammt noch einmal, was hat er damit gemeint?« protestierte Parzival auf dem Heimwege.

Sinclair Lewis: Die großen Romane

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