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Kapitel IV Die Invasion beginnt

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32000 km in einer geostationären Umlaufbahn. Im Raumschiff der Trionen.

13.10.2000 Samstag 15.00 MEZ.

Tag 2.

Die Gedanken der Philosophen waren verwirrt und es war schwer für die drei Vordenker sie zu ordnen.

Die Ereignisse der letzten Stunden entsprachen in keiner Weise den Prognosen und Berechnungen der Spezialisten.

Anstatt die Menschheit im Handstreich unter Kontrolle zu bringen, sah es jetzt eher nach einem Fehlschlag aus. Man hatte ein denkbar schlechtes Timing an den Tag gelegt, indem man in manchen Gegenden schon nach 2 Stunden einen Energieausfall eingeleitet hatte, der dann die weitere Ausstrahlung der Hypnosesignale verhinderte.

Da nur etwa 50% der Menschen im Moment der Ausstrahlung vor den Geräten saß, hatte man das angepeilte Ziel von über 90% weit verfehlt.

Ausserdem war man bei den Auswertungen der Forschungsdaten davon ausgegangen, alle Menschen durch Hypnose zu willenlosen Sklaven zu machen.

Der Unterschied zwischen einigen Laborversuchen und einem Masseneinsatz war schlichtweg der, das der Durchschnittszuschauer nicht mit einer eingefangenen Testperson zu vergleichen war.

Es war nicht unüblich am Feierabend Alkohol zu trinken oder Hasch zu rauchen. Andere nahmen Medikament gegen ihre Krankheiten, vögelten gerade auf der Waschmaschine oder holten sich einen runter.

Solche Faktoren hatten bei den Tests der Trionen keine Rolle gespielt. Man schenkte diesen Dingen keine Beachtung.

Noch einmal 25% der Zuschauer wurden nur teilweise hypnotisiert. Sie starten solange auf das Bild bis es durch den Stromausfall verschwand. Dann waren Sie wieder normal und nur etwas verwirrt. Die hypnotisierten Senioren waren zwar willige Sklaven, die 100% kontrolliert wurden aber die gaben schlechte Diener ab. Auf Grund von altersbedingten Gebrechen waren sie einfach nicht in der Lage den Befehlen ihrer neuen Herren zu folgen.

Ein weiterer Faktor war die Tatsache dass die Hypnose im Durchschnitt nur für 12 h anhielt. Die Menschen waren zwar danach noch sehr verwirrt aber außerhalb der Kontrolle der Trionen.

Dasselbe war der Fall wenn einem Hypnotisierten Schmerz zugefügt wurde. Dies ließ ihn aus der Trance aufwachen egal, wie viel Zeit seit dem Empfang der Signale vergangen war.

Nach 19 Stunden Beobachtung der Zustände auf der Erde stellten die Trionen fest, dass sie mit ihren Berechnungen weit daneben lagen und sich das Blatt gegen sie wandte. Weder konnten alle Kommunikationsmittel unterbrochen, noch alle Kraftwerke ausgeschaltet werden. Die Schäden der ersten Nacht wurden schon wieder beseitigt und was viel schlimmer war, die Sicherheitskräfte der Menschen waren in höchster Alarmbereitschaft und nicht wie erhofft unterwandert bzw. paralysiert. Wenn man die Dinge weiter treiben ließ war ein Fehlschlag vorprogrammiert. Man hatte drei Tage eingeplant um die eigentliche Landung vorzubereiten. Jetzt nach einem halben Tag, rannte man diesem Zeitplan schon hoffnungslos hinterher.

Einige grüne Philosophen waren bereits der Meinung, man solle die ganze Aktion abbrechen und dann in Ruhe in die Ausgangsposition hinter dem Erdtrabanten zurückkehren.

Die bisheriger Vorgehensweise war nicht so erfolgreich, wie erhofft und man müsse erst alle Daten auswerten, um dann einen zweiten Versuch anzugehen. Das aber kostet Zeit, die man eigentlich nicht hatte.

Andere gingen noch weiter indem sie sich für eine friedliche Kontaktaufnahme aussprachen und die Invasion nun komplett ablehnten. Die Irrtümer und Fehleinschätzungen, die in so kurzer Zeit aufgetreten waren zeigten eindeutig, dass man bei der Gesamtbeurteilung der Menschen wohl ebenfalls von falschen Voraussetzungen ausgegangen war.

Das hatte es noch nie gegeben.

Man musste einen Irrtum eingestehen und die sonst übliche Einigkeit wich einem kontroversen Austausch von ganz unterschiedlichen Meinungen. Als die Gedanken immer konfuser wurden, schafften es die Trionen nicht mehr sie als Einheit zu fokussieren.

Die mentale Verbindung, die sie sonst für Konferenzen benutzten war unterbrochen und sie konnten nur noch in kleinen Gruppen miteinander kommunizieren.

Es bildeten sich dann drei Gruppierungen, die unterschiedliche Ansichten über das weitere Vorgehen hatten.

Die 1 Gruppe bestand aus 5 Grünen, 5 blauen und 7 roten Trionen. Sie waren der Auffassung, dass es keinen Grund gab um irgend etwas Grundlegendes an den Invasionsplänen zu ändern. Geschweige denn das ganze abzublasen.

Die 2 Gruppe setzte sich aus 2 Grünen, 3 blauen und 2 roten Trionen zusammen. Sie wollten zurück in die Ausgangsposition gehen und weitere Forschungen durchführen um mehr über die Menschen zu erfahren und die Hypnoseverfahren zu verbessern. Da die bisherigen Ergebnisse der Infiltration nicht den Erwartungen entsprach, war es für sie zu unsicher um einfach weiter zu machen. Die dritte Gruppe vertrat eine ganz andere Theorie und die basierte auf Folgendem:

Vor Urzeiten musste in der Milchstrasse gewaltige Kriege und Schlachten zwischen mehreren mächtigen Imperien stattgefunden haben. Die Trionen hatte mehrere Artefakte unter Meter hohen Sedimentschichten auf ihrem Heimatplaneten und in Nachbarwelten gefunden. Durch die Untersuchungen dieser Gegenstände erhielten sie enormes Wissen in ganz unterschiedlichen Bereichen. Dies war nur wenigen bekannt, aber es war Tatsache das die Macht und das Wissen der Trionen größtenteils auf diesen Erkenntnissen beruhte.

Sie lernten wie man Kohlenstoff in die Tetraederform brachte um daraus die Werkstoffe für ihre Raumschiffe zu entwickeln. Wie man Materie in Energie umwandelt und diese dann kontrolliert nutzt. Dies waren essentielle Errungenschaften für die Interstellare Raumfahrt und den Bau von Abwehrwaffen, die man brauchte um Kometen und andere Himmelskörper abzuwehren. Viele Welten waren durch solche Impacts ausgelöscht worden, bevor die intelligenten Lebewesen, die sie bewohnten in der Lage waren, diese Technik zu entwickeln.

Aber sie fanden noch andere Dinge und es entstand ein Weltbild, wie es noch heute für die meisten Trionen gültig war.

Allem Anschein nach hatte es 5 verschiedene Imperien gegeben und sie waren, in wechselnder Konstellation, untereinander im Kriegszustand. Um den gewaltigen Bedarf an Soldaten zu decken hatten alle diese Imperien Zuchtfarmen und Versuchsareale aufgebaut um ständig neue, stärkere Krieger zu züchten. Es gab Tausende solcher Kolonien, wo man versuchte durch natürliche Auslese und forcierte Mutationen immer perfektere Individuen zu erschaffen.

So wurden im Laufe der Jahrtausende die Waffen immer effektiver und die Schlachten immer blutiger.

Es musste dann innerhalb kurzer Zeit zur Apokalypse gekommen sein. Von Seuchen und Entbehrungen geschwächt, alle Ressourcen verbraucht, war der Niedergang vorprogrammiert. Dazu kamen zwei Gammablitze im Zentrum des bewohnten Gebietes. Danach war von den mächtigen Imperien nichts mehr übrig als Schutt und Asche. Aber man hatte am Rand einige Kolonien entdeckt, die einige Jahrhunderte bzw. Jahrtausende später untergegangen waren. Es waren vermutlich die Überreste von Zuchtkolonien. Vom Joch ihrer Herren befreit, waren sie nun sich selbst überlassen und entwickelten sich alleine weiter. Leider waren die aggressiven Anlagen wohl so sehr in ihrem Wesen verankert, dass es keine dieser Kulturen schaffte sich weiter zu entwickeln. Sie brachten sich entweder selbst um oder wurden Opfer von Kometeneinschlägen, Seuchen oder sie degenerierten einfach immer weiter bis sie von anderen, noch aggressiveren Spezies abgelöst wurden, welche dann aber ebenfalls kurz danach von der Bildfläche verschwanden. Die Trionen selbst wussten nicht, wer sie erschaffen hatte und wann sie genau entstanden waren. Da sie in ihrer Wasserwelt keine Schrift oder sonstigen Aufzeichnungen erstellen konnten, waren sie auf die Erinnerungen ihrer Ältesten angewiesen. Leider waren aber alle Trione aus dieser Zeit schon längst gestorben. Die Technologie, der sich erneuernden Zellen war beinahe zeitgleich mit den ersten bemannten Raumflügen entwickelt worden. Alles Wissen davor war praktisch verloren. Die Perfektion der kognitiven Fähigkeiten war zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreicht und so gab es Wissenslücken.

Es gab einige Trionen, die auf Grund der späteren Entdeckungen auf anderen Welten, die These aufstellten, das die Trionen selbst nur ein Experiment einer anderen Rasse seien. Aufgrund von astronomischen Daten wäre es jedenfalls gut möglich gewesen. Aber beweisen konnte man das nicht und so blieb es nur eine Theorie unter vielen.

Jedenfalls an diese Theorie anknüpfend, folgerte jetzt diese dritte Gruppe von Trionen, das die Menschen vermutlich ebenfalls ein Versuchsexemplar für den Kampfeinsatz waren. Für Kriege die seit Hunderttausenden von Jahren vorbei waren; geplant und entwickelt von den Spezies, die einst die Welt beherrschten. Was für die Theorie sprach, war die Anlage der Menschen zur Aggression und dem alles in den Schatten stellenden Willen zu Überleben. Das waren Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Soldaten.

Was gegen die Theorie sprach, war Tatsache, dass die Menschen überhaupt noch am leben waren, Alle andere Gattungen waren bereits seit langem untergegangen und auch die Entfernung vom Zentrum war verhältnismäßig groß.

Aber wenn die Menschheit ebenfalls die Schöpfung einer anderen Spezies waren und das auch auf die Trionen zutraf, dann wäre es auch möglich, dass sie ebenfalls einmal eine höhere Intelligenzform entwickeln könnten – vergleichbar mit den Quadtrigonen.

Es wäre dann Unrecht und Unklug in ihre Entwicklung so gravierend einzugreifen. Ausserdem mutierte die geplante Übernahme von einer soften und durchdachten Handstreichaktion immer mehr zur knallharten und brachialen Vergewaltigung des gesamten Planeten. Das war nicht die Art der Trionen, sich mit roher Gewalt durchzusetzen.

Doch alle Einwände halfen nichts. Das Führungstrio war sich einig, dass man an der Durchführung der Operation festhalten wollte und sich lediglich die Methoden oder der Zeitplan geringfügig änderte.

Die vorher festgelegten Landezonen wurden unverändert beibehalten. Es waren 555 Punkte überall auf dem Globus, vornehmlich auf der Nordhalbkugel.

Man hatte aus den Daten, die man den Nachrichten der Menschen entnommen hatte, ermittelt, dass in Nordamerika, Mitteleuropa und China die wichtigsten Zentren der Menschheit lagen. Dort war jetzt mit dem größten Widerstand zu rechnen. Militärisch gesehen war man jetzt aber in einer Zwickmühle aus Ethik und Effizienz. Da man die Streitkräfte der Menschen nicht hatte unterwandern können, musste man jetzt gegen Sie kämpfen. Um die Verluste in den eigenen Reihen aber so gering wie möglich zu halten, wäre es am besten gewesen man hätte vorher die relevanten Orte bombardiert. Da man aber befürchtete, dass die Menschen dann irrtümlicher Weise ihre eigenen Atomraketen einsetzen würden, würde der ganze Planet dadurch unbewohnbar werden.

Von den Abermillionen Toten ganz zu schweigen.

Also einigten sich die Befürworter der Invasion darauf, keine Bombardierung des Planeten durchzuführen.

Es sollten lediglich lokale Einsätze in Erwägung gezogen werden, wenn mit den Bodentruppen kein Erfolg erzielt werden konnte. Aber niemand rechnete damit. Die Kampfkraft eines Kampfläufers

übertraf die eines normalen Panzers bei weitem. Was sollte da schief gehen.

Im Gegensatz zu den Menschen waren die Atombomben der Trionen „umweltfreundlich“. Zwar vernichteten sie ebenfalls alles Leben durch Hitze und Strahlung, hinterließen aber keine Dauerschäden durch Isotope mit extremer Halbwertszeit und Gamma-Quanten Emission.

Nun galt es keine Zeit mehr zu verlieren. Die Abwehr der Menschen begann schon sich zu formieren. Mit jeder Stunde schwand die Chance auf einen schnellen Einmarsch. Um das Moment der Überraschung auf seiner Seite zu haben, mussten alle Landefähren gleichzeitig landen. Dies war auf jeden Fall von Bedeutung, es würde alles erheblich erschweren, wenn die Menschheit durch zeitliche Verschiebung bei der Invasion, die Möglichkeit hätten sich gegenseitig zu warnen.

Die Anführer koordinierten erneut ihre Gedanken und formulierten die Marschbefehle für die Invasionstruppen.

Die Gedanken hallten durch das Schiff und die Piloten und die Truppen, die sie befördern sollten begaben sich daraufhin zu ihren Maschinen. Einige wunderten sich etwas über die verfrühte Order zum Losschlagen.

Aber keiner von diesen niederen Chargen ahnte etwas von den Problemen, die sie auf der Oberflächen vorfinden würden. Manche dachten es wäre alles viel besser gelaufen als erwartet und man könne deshalb schon mit der Landung begingen. Es war direkt prickelnd für viele nach all dem Warten und untätigen Rumsitzen,- endlich zuzuschlagen. Dann kamen die detaillierteren Informationen, darunter auch der Hinweis auf möglichen bewaffneten Widerstand. Jetzt erst realisierten die Besatzungen das die Übernahme nicht geglückt war und man wirklich kämpfen musste. Die Euphorie verschwand jetzt und machte einer aufgeregten Beklommenheit Platz.

Was würde sie wirklich da unten auf dem blauen Planeten erwarten. Kampfestrunkene Berserker- Menschen oder geistig unterprivilegierte Zweibeiner mit ebenso primitiven Waffen.

Keiner wusste das so genau. Die Studien über die Waffensysteme der Menschen waren wohl nicht vollständig. Die meisten Waffen der Menschen hatten chemische Sprengsätze, das war keine echte Konkurrenz. Die detaillierten Eigenschaften von Raketen, Panzern und Taktik waren aus vielerlei Gründen sehr unvollständig.

Theorien, wie die von Clausewitz, kannten sie nicht und eine Philosophie des Krieges ebensowenig. Den Trionen war der wirkliche Kampf eigentlich wesensfremd und daher etwas unzugänglich. Für die Menschen hingegen war der Kampf ein elementarer Wesenszug, geformt in Jahrmillionen der Evolution und somit tief verankert in ihren Erbanlagen. Was vielen Trionen nicht bewusst war, ist die Tatsache, dass der Mensch sogar so etwas wie Freude und Lustgewinn beim Töten erfuhr. Er tötet nicht einfach aus der Notwendigkeit heraus sein Leben zu schützen oder seinen Hunger zu stillen. Nein,- einmal in Fahrt gekommen, konnten harmlose Leute zu Killermaschinen mutieren, die vom Gefühl der Macht und Stärke, das ihnen der Kampf verlieh, zu immer neuen Taten getrieben wurden.

Dies konnte ein Trione nicht voll erfassen. Sie hatten zwar auch Spiele, die in gewisser Hinsicht denen der Menschen ähnelten, aber irgendwie doch nicht. z.B. brauchten Trione keine Schiedsrichter, einen Betrug zu begehen war ihnen wesensfremd. Jeder kannte die Regeln und alle hielten sich daran. Die Erwartungen gingen in die Richtung, dass sich die Menschen schnell ergeben würden und die Überlegenheit der türionischen Intelligenz anerkennen würden.

Auf dem Gebiet der angewandten Kriegskunst waren die Menschen den Trionen also etwas überlegen. Diese übertrumpften dafür die Feuerkraft der konventionellen Waffen der Menschen.

Aber es stand 6,5 Milliarden Menschen gegen 2 Millionen Trionen.

Bisher waren noch keine direkten Kampfhandlungen vollzogen, aber es gab schon Tote auf Seiten der Menschen. Wie viele würde es noch das Leben kosten? Solche Gedanken kreisten in den Köpfen der Piloten und Kämpfer. Aber für Gedankenspiele war die Zeit vorbei, jetzt wurde es ernst. Die Bodentruppen waren mittlerweile alle in ihren Schiffen, ebenso deren Piloten. Alles lief auf Hochtouren und die Sternenfestung erreichte nun ihre nächste Umlaufbahn um die Erde.

Mittlerweile müsste man sie eigentlich schon entdeckt haben, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Der Countdown war fast abgelaufen und nichts konnte ihn mehr stoppen.

Die riesigen Tore der Flugdecks öffneten sich jetzt. Die Triebwerke der Landungsfähren wurden gezündet und Welle für Welle, Staffel für Staffel verliess nun das Mutterschiff. Die Besatzungen der Kampfläufer überprüften ein letztes Mal die Systeme.

Es waren 33 m hohe Vehikel mit drei Beinen. Sie waren schwimmfähig und sehr beweglich im Gelände. Es gab bei ihnen weder vorne noch hinten. Man konnte sie also weder umgehen noch sonstwie überrumpeln. Sie konnten Hindernisse bis 17m Länge mühelos überschreiten und waren selbst durch Schlamm nicht aufzuhalten.

Nachteilig war die große Höhe. Man konnte sie im offenen Gelände schon von weitem kommen sehen. Man nahm dies aber in Kauf – Wirkung geht vor Deckung. Die Panzerung war solide und bedingt feuerfest. Mit Panzerfäusten oder Granaten konnten sie nur auf kurze Entfernung an ganz wenigen Stellen beschädigt werden.

Normalerweise waren aber mehrere Treffer nötig um einen Kampfläufer zu zerstören. Als Energiequelle benutzte man Brennstoffzellen, die mit Lithium und Fluor arbeiteten. Nuklearer Antrieb war hier zu gefährlich. Die Strahlung im Innenraum wäre unerträglich und bei einem Treffer würde eine sekundäre Explosion alle benachbarten Einheiten zerstören. Die Einsatzdauer war somit auf 7 Tage beschränkt, danach war der Treibstoff aufgebraucht und man musste nachtanken.

Die Bewaffnung bestand aus drei Laserkanonen, die an den Seiten angebracht waren. Im Winkel von 120° auf einem beweglichen Turm gelagert, konnte man nach allen Seiten ein Maximum an Feuerkraft vorweisen. Der Turm lag nahtlos auf dem Unterbau und rotierte wenn gefeuert wurde.

Sensoren mit Wärmesuchköpfen und Bewegungsregistrierung rundeten die Kampfkraft noch einmal nach oben auf. Ein einziger Kampfläufer konnte mit dieser Ausrüstung eine kleine Stadt in Schutt und Asche legen. Von diesen Gefährten befanden sich drei Stück an Bord jeder Fähre. Zusätzlich hatte jedes Landungsfahrzeug noch eine Baueinheit an Bord. Mit diesen konnte man Basisstationen zur Versorgung der Truppen errichten. Insgesamt gab es 3333 Fähren an Bord des Mutterschiffes. Eine gewaltige Streitkraft wenn man bedenkt das Trione ja eigentlich Pazifisten sind. In der ersten Welle starteten 3000 Schiffe zu den zugewiesenen 555 Landeplätzen. Der Rest war die obligatorische Reserve für den Fall, dass man an gewissen Stellen doch mehr bräuchte.

Die Verbände sammelten sich über ihren Zielgebieten und kreisten dort solange bis das letzte Schiff seine zugewiesene Position erreicht hatte. Nichts wurde dem Zufall überlassen, bis hierhin war alles genaustens geplant. Auf das Signal vom Mutterschiff hin, stürzten sich die Schiffe in die Erdatmosphäre. Sie kamen wie Adler vom Himmel, die ihre Beute vor Augen haben. Die Rümpfe glühten rot auf vor Hitze und dann kamen schon die ersten Wolken. Sie wurden durchstoßen und darunter lagen die Städte der Menschen. Von oben sah alles sehr klein aus, aber sie kamen schnell näher und setzen schließlich auf.

Alle Schiffe in diesem Bereich hatten die Landung erfolgreich hinter sich gebracht und die Ladeluken gingen nun auf.

Kaum hatten sie auf dem Boden aufgesetzt, stampften die Kampfläufer hinaus. Die Erde bebte durch dieses rhythmische Aufschlagen der Stelzen in ganz ungewöhnlicher Art und Weise.

Jetzt galt es schnell die angepeilten Ziele zu erreichen. Davon gab es mehrere.

Sicherung der Landezonen

Aufbau eines Basislagers

Koordiniertes Vorrücken auf die Zielpunkte

Vernichtung aller militärischen Anlagen.

Kontrolle der Verkehrswege und sämtlicher Ballungsgebiete.

Gefangennahme von möglichst vielen Menschen um diese zu assimilieren

Beim eigentlichen Landevorgang gab es hier an dieser Stelle auch noch keinen Kontakt mit Menschen und auch noch die ersten 15 min. danach waren ruhig. Nachdem alle Kampfläufer die Fähre verlassen hatten kam das Baufahrzeug zum Einsatz. Mehrere von Ihnen begannen das mitgebrachte Baumaterial zu verarbeiteten.

Die Läufer bewegten sich in Marschtempo auf ihre Ziele zu und scanten permanent ihre Umgebung.

Da es mit Hilfe von Störsendern gelang die Radarüberwachung auszuschalten, wurden sie beim Anflug auch nicht entdeckt. Aber die Tatsache das ein weltweiter Ausfall der Radarsysteme registriert wurde, war dann der Anlass für DEFCON I bei allem Militärs.

Den ersten Sichtkontakt hatten die Farmer im mittleren Westen der USA. Dann gab es überall Sichtungen. In den Städten und auch auf dem Land. Beim Anblick der Kondensstreifen, die senkrecht von oben aus dem All hinunter zur Erde verliefen. dachten einige zuerst an Meteortrümmer, die in der Atmosphäre verglüht waren. Aber als dann die Geschwindigkeit, der Objekte sank und es keinen Aufprall gab, war klar das die Flugkörper gelenkt wurden. Aber noch konnte man sich keinen Reim auf diese Vorgänge machen.

Die Soldaten die durch das Ausrufen des Kriegsrechtes und des Ausnahmezustands überall im Einsatz waren, schwante jetzt böses. Durch ihre Ferngläser verfolgten sie alles ganz genau und das blanke Entsetzen war in ihren Stimmen zu hören und in ihren Augen zu sehen, als sie sahen was aus den gelandeten Schiffen herauskam.

Sofort setzte sich der gesamte militärische Apparat in Bewegung. Jeder Truppführer meldete was er gesehen hatte, an seinen Vorgesetzten weiter.

Einige Einheiten, die günstig standen und die entsprechenden Waffensysteme hatten, eröffneten sofort das Feuer.

Es stiegen Boden/Luft Raketen auf, die von Infrarot- Sensoren gelenkt, ihr Ziel fanden.

Einige von diesen Raketen konnten die Aliens mit ihren Bordwaffen abschießen, bevor diese in ihren Triebwerken detonierten. Aber viele kamen durch. In der Nähe des Airports in Frankfurt wurden alle 4 Fähren getroffen und explodierten in der Luft. Die glühenden Trümmer krachten in Zeppelinheim in die Dächer der Wohnhäuser und setzten diese in Brand. Diese Landung wurde komplett abgewehrt. Das geschah auch anderorts. Je näher an einer Militäranlage gelegen, desto mehr Fähren wurden abgeschossen. Aber auch wenn die Landung geglückt war, gingen einige Fähren samt Inhalt verloren.

In der Nähe der Stadt Manchester in England, befand sich seit dem Morgengrauen die VII Panzerbrigade unter dem Kommando von Colonnel Arthur McAllister. Er hatte den Befehl die Stadt von Süden und Osten her abzuriegeln und alles Verdächtige zu melden. Im waren zusätzlich mehrere Raketenwerfer vom Typ Mars zugeteilt, er verfügte über 60 schwere Kampfpanzer vom Typ Challenger und mehrere Skorpion-Spähpanzer. Ausserdem ein paar Flak-Panzer aus Deutschland Marke Gepard. Eigentlich waren sie im Manöver, der Ausnahmezustand hatte sie mitten in einer Übung überrascht. Da aber fast keine Zwischenfälle mehr gemeldet wurden, machte man da weiter wo man aufgehört hatte. Der Colonnel ließ nur die Infanterie in der Stadt zurück, die schweren Panzer wären dort eh nur im Weg gestanden.

Sie hatten sich gut im Gelände verteilt und die Mannschaften nahmen jetzt die Ziele ins Visier, die sie von einem Offizier angewiesen bekamen. Mitten in diese Übung hinein versuchten jetzt die Aliens zu landen. Als eine Fähre, die schon im Anflug von den Flak-Panzern beschossen wurde, aufgesetzt hatte, öffnete sich automatisch die große Luke, damit die Kampfläufer hinausgehen konnten.

In diesem Moment geschah etwas Fatales. Es schlugen fast zeitgleich zwei panzerbrechende Granaten ein, die von zwei Challenger - Panzern in 2500 m Entfernung abgefeuert wurden. Die Fähre hatte den vorherigen Beschuss locker weggesteckt. Die Panzerung war sehr stark und für normale Granaten auf diese Entfernung nicht zu durchschlagen. Als die Projektile aber im Inneren explodierten, wo es keine schützende Panzerung gab, war das tödlich. Der Kampfläufer, der es gerade noch aus dem Lukenrahmen hinaus auf die Rampe geschafft hatte, flog 80 m weit durch die Luft, als er von der Druckwelle erfasst wurde, die hinter im losgetreten wurde. Er schlug nach seinem Flug mit der Kopfeinheit auf dem Boden auf und blieb dann liegen. Die Besatzung war durch die hohen G-Kräfte zu Matsch verarbeitet worden.

Die Kampfläufer, die aus den Fähren kamen, sahen dann wer das ganze verursacht hatte und sie feuerten ihrerseits auf die Panzer. Der drehbare Turm rotierte und die Kanonen feuerten auf alles was man als feindlich interpretierte. Die erste Salve verfehlte noch ihr Ziel aber dann trafen sie die Panzer mehrmals frontal und schmolzen die Panzerung weg, wie ein Lötkolben, der sich seinen Weg durch eine Styroporplatte bahnt. Nacheinander explodierten beide Panzer und brannten dann aus. Schwarzer Rauch stieg aus den Wracks auf. Die Kampfläufer aus den beiden überlebenden Fähren waren jetzt alle ausgeladen und marschierten in Richtung des zerschmetterter Kameraden. Sie untersuchten den Rumpf und versuchten die Besatzung anzufunken. Es ging nicht. Diese Trionen waren alle tot.

Das hatten sie nicht erwartet. Eine von drei Fähren war abgeschossen worden, alle Kampfläufer darin waren tot und sie waren erst 2 Minuten hier.

Zu den Krisenstäben und Führungsspitzen der Menschen drangen die Nachrichten mit einer Verzögerung von bis zu 20 min. durch und schlugen dort ein wie eine Bombe.

Damit waren alle vorher diskutierten Ansichten und Meinungen wertlos geworden und man sah sich gegenseitig nur hilflos an. Für so einen Fall gab es keine Vorschrift und kein Planspiel. Wie auch.

Der Befehl der dann rausging war schnell formuliert. Stellung halten und den „Gegner“ durch Stosstrupps auskundschaften. Ausbau der bereits bestehen Verteidigungsstellungen und sicherstellen das keine Panik ausbricht. Alles was auffällt sofort melden.

Dies war lapidar die erste Reaktion auf die außerirdische Landung, die von ganz oben kam.

Sie wich nur unwesentlich von Staat zu Staat ab. Der längste Tag aber hatte gerade erst begonnen und er würde länger dauern als es allen Beteiligten lieb sein konnte.

Die Schlacht von Manchester ging 2.Min und 30 Sek. später in die nächste Runde. Die Aliens waren zurück zu den Fähren gegangen und standen alle ziemlich eng beisammen. Die Baufahrzeuge waren jetzt ebenfalls ausgeladen und fingen an die diversen Bauteile und Ausrüstungsgegenstände auszuladen.

Als alle Einheiten dann in einem Radius von etwa 150 m standen schlugen die Raketen ein. Es waren 230 mm Raketen mit Clustersprengköpfen, die von den Mars - Werfern abgefeuert wurden. Eine Kaskade von unzähligen Detonationen erfolgte direkt unmittelbar nach dem Aufschlag. Im Umkreis von 250m wurde alles in Feuer gehüllt. Die schwach gepanzerten Baufahrzeuge wurden durch direkte Treffer auseinandergerissen. In die offenen Luken der Fähren schlugen ebenfalls Sprengsätze ein. Sie explodierten ebenso schnell wie heftig und verstärken das Inferno noch. Die Kampfläufer waren so stark gepanzert, dass sie selbst durch Volltreffer nicht vernichtet werden konnten. Aber von den 6 Kampfläufern die diesen Angriff erlebten wurden 4 durch die Wucht der Explosionen, um sie herum, umgeworfen und verloren dabei noch einen Teil ihrer Bewaffnung. Diese brach ab, als die Kampfläufer durch ihr Eigengewicht, diese außen gelegenen Teile unter sich begruben. Sie konnten zwar wieder aufstehen, waren aber teilweise ihrer Feuerkraft beraubt und waren ziemlich durchgeschüttelt.

Ein fünfter Kampfläufer explodierte durch den unglücklichen Umstand, dass er fast zeitgleich zwei Volltreffer an zwei Waffenarmen erhielt. Die Laser waren wegen des zuvor erfolgten Angriffs aber noch voller Energie und explodierten unmittelbar nach dem Einschlag der Raketen. Die umherfliegenden Trümmer der beiden Fähren taten ein übriges. Der gesamte Kopf wurde oberhalb der Halterung für die Beine, abgesprengt und in seine Bestandteile zerlegt. Der Treibstoff entfachte sich und die Panzerung selbst begann zu brennen.

Als sich der Rauch verzogen hatte wurde sichtbar was der Angriff gebracht hatte.

Nur noch 1 Kampfläufer war voll einsatzbereit. 4 andere rappelten sich langsam wieder auf. Teilweise brannten sie noch. Sie konnten nicht mehr feuern, da die Laser gekoppelt waren. Dadurch das sie einen ihrer Arme abgebrochen hatten, klaffte jetzt ein Loch an ihrer Seite. Kühlflüssigkeit lief aus den abgerissenen Leitungen und es schlugen Funken aus den Kabeln. Man konnte sogar die Tanks mit dem Gas sehen. Diese Beschädigungen waren wirklich gravierend. Ein weiterer Treffer und wenn es nur eine Gewehrkugel wäre, konnte diesen Kampfläufern jetzt den Rest geben. Auch hatten sie mehrere interne Schäden. Ausfälle der Sensoren und Waffensysteme wurden von allen gemeldet, die sich noch melden konnten. Die Kommunikation war gestört und einer konnte nur noch mit halber Kraft operieren. Die Brennstoffzellen mussten wegen Überhitzung erst einmal abkühlen. Von den Fähren und den Baufahrzeugen war nichts übrig außer glühenden und brennenden Schrotteilen, die im Umkreis von

500 m, verteilt auf dem Boden lagen. Dieser Abschnitt war für die Trionen praktisch verloren.

Mit dem was jetzt noch übrig war konnte man nichts mehr gewinnen. Bestimmt würden die Menschen sie weiter mit ihren Raketen beschießen. Jetzt fühlten die überlebenden Trione zum ersten Mal in ihrem Leben ein Gefühl, das wohl das unangenehmste ist, das es gibt. Todesangst, Panik – blankes Entsetzen: so könnte man ihre Gefühle benennen. Zwar war allen Trionen nur zu gut bekannt, dass Sie nur die Alterung, nicht aber den Tod besiegt hatten. Aber es gab unter der gesamten Besatzung an Bord der Sternenfestung keinen einzigen Trionen, der schon einmal einen toten Artgenossen gesehen hatte. Jetzt gab es Tote und Verletzte und jede Menge brennenden Schrott.

In Kampfläufer Nr. 2 kam es dann zur Gefühlseruption bei einem Trionen, dem einfach die Sicherungen durchgebrannt waren. Als die Sensoren ihren Dienst versagten, war er mit dieser Situation einfach überfordert. Er begann laut zu brüllen nach seinem Kumpel, der in Nr. 1 umgekommen war und das er nicht sterben wollte. Sein Level 1 Stratege wollte ihn beruhigen aber nichts half. Schließlich drehten sie den Ton ab um nicht selbst durchzudrehen. Dieser Kampfläufer war so außer Fassung, er hätte die anderen mit seinem Geschrei nur noch unsicherer gemacht.

Was sollen wir denn jetzt machen“,: fragte ein anderer Trione Namens „Qietzughx“. Er war der Kommandant von Kampfläufer Nr. 3. Seine Maschine war ebenfalls beschädigt und er hoffte insgeheim sein Chefstratege würde den Rückzug befehlen. Einen weiteren Angriff mit der selben Stärke, wie der gerade eben, würde sein Kampfläufer nicht mehr aushalten. Die Hülle war kochendheiß und die Energiezellen mussten abkühlen. Auch für die Insassen war es einen Tick zu warm. Sein zuständiger Stratege erschien auf dem Display und grüßte die Untergebenen. Dann fragte er was los sei und ob sie schon vorrücken würden.

Man muss wissen das dieser Stratege Namens „Sfwvirzt“ schon auf Level 3 stand und er war natürlich sehr stolz darauf, die Verantwortung für mehrere Abschnitte zu haben. Immerhin war eine solche Operation eine epochale Angelegenheit für die Trionen, ihr erster echter Einsatz.

Sein Abschnitt war eine Insel, welche die Menschen England nannten. Man hatte hier drei Landezone errichtet. Die größte bei London mit 8 Fähren, diese hier bei Manchester und noch eine bei Edinburgh mit 5 Fähren.

Man erwartete den meisten Widerstand in London. Aber da gab es bisher noch keine Meldungen ob alles glatt gegangen war. Ein Sturmtief über dem Kanal, störte die Kommunikation ein wenig.

Als sich jetzt dieser Kampfpilot meldete, war sein Stratege etwas verdutzt. Wegen der großen Entfernung und der abschirmenden Wirkung des Panzermaterials konnte er keine mentale Verbindung zu seinen Untergebenen aufbauen. Er bemerkte zwar die Panik, aber um konkrete Fakten zu erhalten, musste er sich mit seinen Leuten auf akustische Art und Weise unterhalten.

Qietzughx erstattete Bericht und bat abschließend um Abbruch der Mission und sofortige Evakuierung von der Oberfläche.

Das kommt überhaupt nicht in Frage“,: brüllte Sfwvirzt, „Sie warten auf die Verstärkung! Ich werde sofort veranlassen, dass sie durch die Reserveeinheiten verstärkt werden. Bis dahin hat sich ihr Auftrag nicht geändert. Suchen sie diese Maschinen, von denen sie angegriffen werden und vernichten sie diese. Danach rücken sie auf die Stadt vor!

In der Zwischenzeit wird die Verstärkung gelandet sein und ein neues Basislager aufbauen. Die beschädigten Einheiten werden dort repariert und die Verletzten versorgt. Hab ich mich klar ausgedrückt?“

Jawohl, alles verstanden“:, sagte Qietzughx. Sein Anfall von Defätismus war von seinem Strategen völlig abgestellt worden.

Sie rücken also jetzt weiter vor, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Einheiten. Ihren Kranken lassen sie am besten zurück. Er würde in seinem Zustand mehr schaden als nützen“.

Jawohl, wie sie befehlen. Wir werden mit allem vorrücken. Qietzughx ende“.

Der Stratege war nur oberflächlich so hart. In ihm machte sich ein ganz seltsames Gefühl von Minderwertigkeit breit. Seine Leute hatten so kläglich versagt, wie sollte er das seinem Großdenker nur erklären. Er würde sicherlich fragen warum er noch einmal 3 Fähren nach Manchester beordert hatte. Die Erklärung, dass die ersten drei vernichtet wurden war ein ungeheuerliches Versagen. Von neun Kampfläufern war nur noch einer voll einsatzfähig. Vier waren vernichtet, vier Andere schwer beschädigt und der erste Trione drehte gerade durch. Die Gedanken des Strategen wurden immer verworrener. Er war hier an Bord des Schiffes sicher vor jedweder Gefahr, aber dieser Planet mit seinen Menschen ließ ihn nervös zusammenzucken.

Bevor er aber weiterdenken konnte rief ihn sein Großdenker auf telepatischem Weg.

Sfwvirzt was ist da los. Ich empfange erschreckende Emotionen von dir, öffne dich mir – ich befehle es!“

Der Philosoph durchleuchtete den Geist seines untergeben Strategen und wusste schlagartig was passiert war.

Als er nach 4 Sekunden alle Daten verinnerlicht hatte, sendete er sofort seine Befehle an den Verwalter der Reservetruppen damit dieser einen Verstärkungstrupp entsenden würde.

Nach 10 Sekunden kam die Antwort. „Wir haben bereits das gesamte Kontingent an Reserveeinheiten für Europa aufgebraucht. Wir sind auf der westlichen Nordhalbkugel auf schweren Widerstand gestoßen. Verluste sind noch nicht genau festzustellen. Die Moral der Truppe ist mancherorts schon kritisch. Versuchen sie ihre Kräfte zu konzentrieren und vermeiden sie den Schlagabtausch mit den Menschen“.

Als der Philosoph das vernahm war er völlig leer und ausgehöhlt in seinem Innersten. Er hatte die Operationen nicht mit verfolgt, da er kurzzeitig im Schiff unterwegs war. Jetzt als er in seinem Bassin lag kamen die Gedanken der andern wieder über ihn. Er kontaktierte jetzt alle seine untergeben Strategen. Er wollte sich einen Überblick verschaffen was die Ursache für diese unerwartet hohen Verluste waren. Die Waffen der Menschen waren in der Praxis anscheinend stärker als erwartet und die eigene Überlegenheit war bei weitem nicht so ausgeprägt wie erhofft. Als er alle seine 9 Strategen gedanklich angepeilt hatte wusste er was passiert war.

Von den 4 Landungszonen in Deutschland war nur die in Hamburg bisher ohne Verluste.

In Frankfurt waren einige Fähren bei der Landung abgeschossen worden. Ansonsten heftige Kämpfe mit feindlichen Truppen im Osten der Stadt.

München und Berlin hatten nach schwerem Raketenbeschuss die Landung abgebrochen, um nicht abgeschossen zu werden. Sie waren dafür nach Frankfurt beordert worden. In Manchester sah es auch sehr bescheiden aus. Dafür kam man in London und Edinburgh sehr gut voran. Dort bisher keine Verluste. In Südfrankreich, bei Marseille, gingen leider 2 von 6 Fähren verloren als sie durch ein Ausweichmanöver miteinander kollidierten und abstürzten. Bei dem Absturz wurde noch eine weitere Fähre schwer beschädigt, die praktisch in unmittelbarer Nähe der Absturzstelle gelandet war. Aus Paris wurde gemeldet, dass die ausgeladenen Kampfläufer von Flugzeugen und Hubschraubern angegriffen worden sind und bereits 40 % Ausfall zu beklagen sei.

Je länger er den Kontakt zu seinen Strategen hielt desto höher kletterte diese Zahl vor dem Begriff „Ausfall“.

Es war jetzt 15.30 MEZ. Im Inneren des Philosophen stieg ein ganz neues Gefühl hoch. Es war der Hass. Der Hass auf alle Menschen. Hatte er zuvor noch für ein behutsames Vorgehen plädiert, so wollte er jetzt den gesamten Planeten in die Luft sprengen. Seine Haut wechselte die Farbe von Rot zu Lila und dann war sie fast Schwarz. Schließlich brach der Philosoph zusammen. Er viel in eine tiefe Ohnmacht aus der er später wie aus einem Alptraum erwachte. Sein erster klarer Gedanke war:„Die wehren sich ja!“

Tri Wars

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