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Kapitel V Der Bodenkampf

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Frankfurt am Main. Zwischen Fechenheim und Hanau

15.00 Uhr Samstag.13.10.MEZ 2000

Tag 2

Auf dem Weg durch die Kulturlandschaften gab es für die Kampfläufer schon bald ein paar kleine Hindernisse. Es standen ihnen überall Hochspannungsleitungen im Weg herum. Die Kanoniere nahmen die Türme aus Stahl ins Visier und feuerten ihre Laserkanonen ab.

Diese schlugen sehr heftig und mit einem lauten Knall auf dem Metall ein und verdampften es praktisch in Bruchteilen einer Sekunden. Das Geflechte aus Stahl stürzten ein, als die tragende Stütze, die sie hielt weg gesprengt war. Als die Kabel den Boden berührten, schlugen die Funken in phantastischen Fontänen nach allen Seiten weg. Der Weg war nun frei und mit langen Schritten ging es weiter in Richtung auf die Stadt Frankfurt. Diese Stadt war in den Augen der Trione eine wichtige Zentrale der Macht in Mitteleuropa und sie war als vorrangiges Ziel zusammen mit Berlin, München und Hamburg von großer Bedeutung. Die Verkehrsverbindungen, die Industrie, die Banken und als bevölkerungsreiche Metropole mit ihrem Umland, war sie das geographische und wirtschaftliche Herz von Südwest Deutschland und musste daher schnell eingenommen werden.

Es waren zwei Landezonen geplant. Die eine in der Nähe des Flughafens, die andere im Osten von Frankfurt. Zwischen Offenbach und Hanau gab es Platz für eine behelfsmäßige Basis und man konnte schnell in den Stadtkern einmarschieren.

Was die Trionen nicht wussten war, dass in der Nähe mehrere Bundeswehreinheiten platziert waren, die schon vor 7 Stunden damit begonnen hatten, die ganze Ostseite von Frankfurt planmäßig zu besetzten. Diese Truppen sollten die Chemiewerke in Fechenheim und Offenbach vor Anschlägen schützen. In Hanau gab es außerdem noch Firmen die spaltbares Material für die AKWs verarbeiteten.

Speziell diese wurden besonders stark geschützt. Um Kamikazefahrer hier keine Chance mehr zu geben ihre Ziele anzugreifen, wurden überall an allen Straßenecken Schützenpanzer mit Maschinenkanonen und Raketen in Stellung gebracht. Infanteristen partroulierten mit vollem Gerödel durch die Strassen und besetzten markante Punkte mit kleinen Trupps. Kampfhubschrauber kreisten über der Stadt, manche flogen im Tiefflug durch die Schluchten der Strassen.

Die amerikanischen A -10 Thunderbolts waren ebenfalls in der Luft. Die amerikanischen Kasernen, Überbleibsel des kalten Krieges, waren nicht von den Vorfällen verschont geblieben. Mehrere Personen hatten in Amokmanier die Eingänge der Kasernen gestürmt und dabei etliche Mops getötet. Die Nachrichten aus ihrer Heimat, auf der anderen Seite des Atlantiks, ließen auch sonst nichts Gutes ahnen. Allerorten dasselbe Bild. Partroulierende Soldaten in New York – bis Los Angeles.

In Frankfurt war aber schon um 9.00 Uhr alles besetzt, was es zu besetzen gab. Die Maschinen waren zu ihren Basen zum Nachtanken zurückgekehrt und bisher schien alles ruhig.

Als der deutsche und der amerikanische Kommandeur dann um 9.15 Uhr die Lage sondierten und das gemeinsame Vorgehen besprachen, waren sich beide einig, dass der Spuk wohl vorüber sei. Da man aber Befehl hatte bis Montag „Ausnahmezustand zu spielen“ kam den beiden eine Idee. Die Truppen hatte durch die Sparmassnahmen der letzten Jahre etwas an Manöverkapazität eingebüsst.

Besonders ein so groß angelegtes und von „Oben“ befohlenes Manöver, wie es jetzt gerade ablief, war die Gelegenheit für eine zünftige Übung. Deutsche Divisionen und Amerikanische, die im Gefecht der verbundenen Waffen eine Übung abhalten konnten, gab es nur noch selten.

Der Befehlshaber der Deutschen war Brigadegeneral Manfred Hauser; sein Kollege war ein gleichrangiger Offizier mit Namen Philip Jackson. Beide waren Kinder des kalten Krieges. Nach dem Golfkrieg war Jackson zum General ernannt worden, seitdem polierte er mit seinem Arsch nur noch Schreibtischstühle in Einheiten, die bald aufgelösten werden sollten. Hauser kam durch den Konflikt auf dem Balkan zum goldenen Eichenlaub. Für ihn stimmte schon seit Jahren nichts mehr in seiner Welt. Während er in Jugoslawien seinem Land gedient hatte, lernte seine Frau einen Anderen kennen. Als er zurück kam, stand er dann vor dem Scherbenhaufen seiner Ehe und er stürzte ziemlich tief ab. Er hatte Depressionen, sah keinen Sinn mehr in seinem Leben und wollte am liebsten alles hingeschmissen.

Beide Männer hatten eines gemeinsam. Sie waren aus tiefster Überzeugung in die Armee eingetreten und waren Offiziere vom Scheitel bis zur Sohle. Das Militär war ihr Leben und sie sahen sich selbst als Nachfolger von Soldaten, die sich in früheren Schlachten einen Namen gemacht hatten. Generäle wie George Patton, „Ike“ Eisenhower und Erwin Rommel, das waren noch Zeiten als noch der Mut der Soldaten eine Schlacht entscheiden konnte, ohne elektronische Stützräder und Atomaren Overkill.

Diese beiden Haudegen waren jetzt durch einen Zufall am Drücker. Sie waren einfach da als der Scheißdreck anfing und als ranghöchste Offiziere hatten sie jetzt das Kommando über ~ 45000 Soldaten, 200 schwere Panzer , 290 Schützenpanzer und Waffenträger, 2 Dutzend Tornado Jagdbomber, 150 Panzerabwehrhubschrauber und jede Menge Ari. Dazu Munition für tagelanges Dauerfeuer und die Vollmacht jeden Tropfen Treibstoff zwischen Nordsee und der Zugspitze zu konfiszieren.

Wir sind wohl jetzt die Chefs hier“,: sagte General Jackson zu seinem Kollegen Hauser, als sie von ihren Bataillons-Kommandeuren den Vollzug der bisher angeordneten Befehle gemeldet bekommen hatten.

Wir kontrollieren jetzt jede verdammte Brücke, jede wichtige Fabrik und alle Verkehrsknotenpunkte im Rhein-Maingebiet“.

„Ja“,: sagte Hauser, „Sieht aus als ob kein Köter einen Haufen scheißen kann, ohne das wir das mitkriegen. Die AWACS sind in der Luft. Nichts ungewöhnliches. Die Russkies waren es diesmal scheinbar nicht. Wenn man bedenkt, dass wir das alles mal angeschafft haben und sie nicht für die größte Mobilisierung seit dem Zweiten Weltkrieg verantwortlich sind, schon komisch“.

„Ich will gar nicht wissen wie es jetzt bei denen aussieht. Die hatten bestimmt auch einen solchen Zinnober wie wir hier. Kann uns aber auch egal sein, wir haben beide den Auftrag hier für Ordnung zu sorgen und das haben wir auch gut hingekriegt. Wie geht’s denn jetzt weiter. Wir können 45000 Soldaten nicht 3 Tage lang nur Löcher in die Luft kucken lassen“.

„Wie meinen sie das. Wir können die Leute doch nicht nach Hause schicken, wir haben Befehl...“

„Aber nein Herr Kollege. Aber wann bekommen wir die nächste Gelegenheit noch mal über soviel Material zu verfügen. Dazu noch die absolute Befehlsgewalt um alles tun zu können was wir wollen..“

„Jetzt werden sie mal konkreter Mr.Jackson. Was sollten wir den ihrer Meinung nach mit dieser Situation anfangen“.

„Ist doch ganz klar“. Er wandte sich zu den übrigen Kommandeuren und meinte nur lapidar.

„Sie dürfen draußen eine Zigarettenpause machen. Danke“.

Die Offiziere gingen etwas irritiert hinaus. Sie waren froh das bisher nichts passiert war und das letzte was sie jetzt gebrauchen konnten, waren zwei alte Schlachtrösser, die mit Milliardenwerten in einem riesigen Sandkastenspiel den „alten“ Zeiten frönten.

Als alle gegangen waren und nur noch die beiden Generäle im Raum waren, setzte Jackson sein schönstes Grinsen auf, das sein altes Gesicht hergab und meinte:„ So Kamerad, ist doch klar was wir jetzt machen. Wir können bis einschließlich Montag soviel Sprit verfahren und Überstunden schieben lassen wie wir wollen. Keinen Bürokraten wird das hinterher interessieren. Ich bin jetzt seit fast 30 Jahren in der Armee und hab davon 2 Jahre in Vietnam und 1 Jahr am Golf gekämpft. Seitdem habe ich nur Papierkrieg um Altlastentsorgung und Abkommandierungen geführt. Wie sieht es bei ihnen aus Herr Kollege, sie haben doch bestimmt auch Lust auf eine kleine Übung unserer Truppen“.

„Ich verstehe nicht Herr General, wir können doch nicht einfach so, ohne Befehl. Das geht doch nicht“.

„Hat die Bundeswehr nicht auch Probleme mit der Ausbildung und wann hatten sie eigentlich das letzte Mal ein Kommando wo sie nicht nur ein Paar LKW mit Zelten und Medikamenten durch die Gegend fahren ließen“. Er schnaufte und hatte ein ganz rotes Gesicht bekommen. Aus seiner Jackentasche fummelte er sich eine Zigarre und steckte sie an. Hauser, der Nichtraucher war, lehnte die anbietende Geste ab und Jackson erzählte weiter:„ Ich werde meinen Dienstposten in 2 Jahren selbst wegkommandiert haben. Dann bin ich im Ruhestand. Ich denke das wir beide die Chance nutzen sollten um wenigstens noch dieses eine Mal aktiv zu sein. Wir könnten hier im Osten von Frankfurt ein Paar Übungen durchführen. Keine großen Aktionen“.

„Na ja. Was haben sie denn jetzt genau vor. Wenn es nur um ein Paar Truppenbewegungen geht. Bei dem Trubel der momentan herrscht, fällt ein bisschen mehr auch nicht auf. Aber was sollen wir üben.

Flussüberquerung mit Luftlandetruppen kombiniert? Panzervorstöße? Vorbereitendes Artilleriefeuer?“

„Aha! Jetzt klingen sie wie ein Deutscher Soldat“. Er blies den blauen Dunst nach oben und klatschte sich auf die Schenkel. „Ja, so was in der Art. Wir haben hier zwischen Wiesbaden und Frankfurt ein Paar Einheiten. Hinter Hanau sind einige Truppen. Allerorten gehen die Aufräumungsarbeiten weiter und wir sichern. Die Innenstadt von Frankfurt haben wir im Griff. Wir könnten die Truppen in Ostfrankfurt und westlich von Hanau üben lassen. Sie können den Main mit einer Pioneerbrücke überqueren und die Panzer stoßen Richtung Hanau vor. Wir lassen Truppen mir Hubschraubern absetzen, die fiktiv die Innenstadt von Hanau nochmals besetzen sollen“. Er sah von der Karte weg und meinte mit einer lässigen Handbewegung: „Wir schießen natürlich nicht und alles dient dem Ausloten der Leistungsgrenze der Truppe. Wenn sie einverstanden sind, werden meine Jungs und ihre zusammen üben und wer weiss wozu es gut ist“.

Meinetwegen, mir ist eh alles egal. Ich habe sozusagen nichts mehr zu verlieren. Wenn sie unbedingt etwas von der hessischen Erde in ihre Panzerketten quetschen wollen. Meinen Segen haben sie.

Aber nur die Einheiten, die wir eh nicht brauchen. Die schweren Panzer und die Kampfhubschrauber können in den Städten nichts machen. Ich kann ja nicht mit panzerbrechenden Granaten auf Leute schießen lassen. Die Pioniere, die hier stehen, können aber nicht weg. Also Brücke bauen am Main geht nicht. Aber wenn sie wollen,...dann lasse ich sie Panzerminen verlegen. Das macht auch Laune.

Wir können alle in diesen Gebieten zwischen den Ortschaften biwakieren“.

Er zeigte auf einen Streifen auf seiner Karte.

Heute Nacht ist dann Alarmübung und wir passen wieder auf, dass alles ruhig bleibt. Dann sehen wir ja wie fit die Leute noch sind und machen dann morgen früh weiter“.

Ja, das klingt gut. Wir rufen jetzt die Kommandeure wieder rein und dann verteilen wir mal die Arbeit. Ich kann es gar nicht erwarten meine Jungs in Aktion zu sehen. Machen wir doch eine Wette. Wenn meine Abrahams vor ihren Leos in Hanau sind gewinne ich“.

O.K. und wenn meine Leo’s gewinnen, was ist ihr Einsatz, Sportsfreund?“

Da sie nicht rauchen, kann ich die Kubanischen abhacken. Trinken sie wenigstens“.

Das meiste verschütte ich. Aber wenn dann nur Champagner!“

O.k. den kann ich zur Not meiner Frau mitbringen. Also eine Kiste“Vom Feinsten„“.

Abgemacht!“ Er reichte Jackson die Hand und der griff zu.

Abgemacht, ich wusste gleich das wir aus dem gleichen Holz sind. Sie und ich, wir sind noch vom alten Schlag, stimmt’s Hauser!? Ich rufe die Anderen“.

Er ging nach draußen und rief die Kommandeure zu sich.

Was folgte war die Verteilung der Befehle und eine kleine Einweisung, was es zu erreichen galt.

Vorstoß der Panzer mit aufgesessenen Grenadieren 60 km durch unwegsames Gelände.

Verminung von Planquadrat 7G und 8E mit Panzerminen.

Simulierte Angriffe von Panzerabwehrhubschraubern gegen die Panzer.

Alles wird als normale Truppenbewegung zum Erreichen der Einsatzräume deklariert und dient der Sicherung der Öffentlichen Ordnung. Klar!“

Als die Einweisung fertig war, schwirrten die Kommandeure eilig zu ihren Einheiten und die Arbeit, während der Arbeit, ging los.

Es war jetzt 10.00 Uhr und die Panzermotoren wurden angeworfen. Die Fahrer waren eingewiesen und die Aktion startete.

Den ganzen Vormittag war es ruhig. Die Panzer von General Hauser waren knapp hinter denen von Jackson in Hanau eingetroffen und wurden jetzt betankt. Sehr zum Ärger der beiden nahm die Truppe das ganze weder für voll, noch machten sie euphorisch mit.

Für die Fahrer und Piloten war es einfach nur lästig, was sie hier machen sollten. Aber sie durften sich nicht weigern. Befehl ist Befehl. Als Jackson einen seiner Soldaten dabei erwischte, wie der per Funk über „den Alten“ herzog, fielen Worte wie Kriegsgericht und Standrecht. Es war halt kein Spaß sondern bitterer Ernst. Es war nicht die einzige Zigarre die verteilt wurde.

Als es Mittag war, wurde erstenmal die Verpflegung eingenommen. Mittlerweile hatten die Versorger ein paar Lager in den Wäldern aufgebaut und die Feldküchen wurschtelten dann das Essen zusammen. Einige Amerikaner ließen sich dann auch dazu hinreißen sich in die Schlangen zu den Deutschen zu stellen. Leider wurden sie von ihren Sergants rausgerufen bevor sie sich satt essen konnten. Sie mussten dann mit ihrer amerikanischen Feldküche vorlieb nehmen. Wer selbst einmal bei solchen Übungen dabei war und dabei vielleicht mal bei den Amis mitessen musste, weiss was es heißt ein GI in der U.S. Army zu sein. Es sind praktische Übung zum Thema „Bauchschuss“.

Als das Essen vorbei war, legten die Pioniere weiter ihre Minen und die Panzerbesatzungen begannen damit ihre Panzer abzutarnen. Die Grenadiere legten Stacheldrahtsperren und Schützenlöcher an.

Nach 2,5 Stunden war der Wald militarisiert und die beiden Kommandeure sahen sich alles an.

Beide waren sehr zufrieden mit ihren Soldaten. Hier war jetzt mehr Elan zu sehen. Deutsche und Amerikaner halfen sich gegenseitig. Dann wurde eine Besprechung angesetzt um die weiteren Schritte mit den Kommandeuren auszuarbeiten. Kurz nach 15.00 Uhr, man wollte gerade die Befehle zum Abmarsch nach Frankfurt geben, kam folgende Meldung herein:

Unbekannte Flugobjekte in Planquadrat 7f und 8f gelandet. Kein uns bekanntes Muster. Air-Base meldet Abschuss von 4 Flugobjekten im Anflug auf Flughafen Rhein-Main. Bisher Verlust von 2 Kampfhubschraubern im Planquadrat 8e. Kontakt durch Pioniereinheit östlich des Mains bei Fechenheim“.

Das war alles. Jackson schnauzte erst mal den Funker an, er solle nachfragen was mit „unbekannt“ gemeint sei und wie viele von diesen unbekannten Flugobjekten denn gelandet seinen. Wie groß sie sind und ob man Hoheitsabzeichen erkennen könne. Vielleicht hatte man auch eigene Einheiten abgeschossen oder sonst wenn.

Dann grummelte er was von „Scheiß Rote Banditen“. Hauser selbst versuchte mit seinen Pionieren zu sprechen. Er bekam einen Hauptmann Rupp an den Apparat und der wiederholte die vorherige Meldung sinngemäß.

Der Hauptmann forderte sofort Artillerie und Panzer an, um die Eindringlinge noch an Ort und Stelle festzunageln. Der General versprach sofort alle verfügbare Verstärkung in Marsch zu setzten und beschwor dann den Mann:

Hauptmann Rupp sie und ihre Männer müssen jetzt die Stellung halten. Wenn sich der Feind nähert, keinen Mucks; lassen sie ihn auf die Minen auflaufen und halten sie sich ansonsten zurück. Melden sie uns die Bewegung der feindlichen Bodentruppen, hat er Infanterie oder Panzer. Alles ist wichtig. Von ihnen hängt jetzt das Schicksal Deutschlands ab. Ich verlasse mich darauf, dass sie ihre Pflicht tun.

Hauser ende“.

Er gab dem Fernmeldeoffizier das Funkgerät zurück; stürzte dann an die große Karte und fing an hastig die Lage zu skizzieren.

Er rief Jackson zu sich und die beiden begannen, wie von einer höheren Macht verzaubert, mit der Planung eines Gegenstoßes. Sie waren beide voll in ihrem Element.

Hauser folgerte aus den Berichten:

„Wir haben Glück das die Panzer, die wir heute morgen nach Hanau entsannt haben, noch dort stehen. Wesentliche Teile der XXI. Panzerbrigade und ihrer IV Panzerdivision stehen hier in diesem Gebiet. 15 km weiter westlich sind, HIER, die feindlichen Truppen gelandet.

Unmittelbar daneben befinden sich die Pioniere von der IX. Diese haben seit heute morgen etwa 2000 Panzerminen in den besagten Planquadraten gelegt. 4 Km nördlich sind die Fallschirmjäger mit ihren Wiesel-Waffenträgern. Die werden wir sofort in Marsch setzten. Sie sollen sich westlich der Pioniere aufstellen und denen den Rücken freihalten. Sobald wir genauere Angaben über die Lage der feindlichen Landezone haben, wird die Artillerie eingesetzt. Dann rücken die Panzer Richtung Westen vor. Wir kesseln den Gegner hier ein und reiben in auf“.

Jackson war einverstanden und gab die entsprechenden Befehle an seine Leute. Er beorderte dann noch zusätzlich die Luftaufklärung, seine Kampfhubschrauber und A 10 Bodenkampfflugzeuge in diese Gegend. Diese sollten nach dem Artillerieschlag von Süden und Norden die Lücken zwischen den Fallschirmjägern und Panzereinheiten schließen. Danach versuchte er noch zum NATO-Hauptquartier in Belgien Kontakt aufzunehmen. Aber sie kamen nicht durch. Die Leitungen waren total überlastet.

Insgesamt waren mittlerweile 18! Fähren gelandet und alle Kampfläufer ausgeladen. Dadurch das die Landezonen in Berlin und München zu heiß waren, wurden diese Truppen nach Frankfurt beordert.

Dadurch war hier die größte Truppenkonzentration entstanden. Eigentlich war geplant noch den Flughafen einzunehmen, aber alle 4 Fähren wurden abgeschossen. Es gab keine Überlebenden.

Die Trionen, die jetzt zwischen Hanau und Fechenheim standen, waren also schon etwas in Ihrer Moral tangiert. Aber hier war es ruhig. Es standen jetzt 54 Kampfläufer in der Gegend und sicherten nach allen Seiten. Die Baufahrzeuge waren schon dabei die mitgebrachten Teile zu montieren und das Ganze nahm schnell Formen an. Da doppelt so viele Kampfläufer wie benötigt angelandet worden waren, beschloss der verantwortlich Stratege, unverzüglich mit 20 Kampfläufern nach Westen, Richtung Fechenheim, zu marschieren.

Vor ihnen verliefen in zwei Reihen die Hochspannungsleitungen der Menschen. Die vorderste Phalanx der Kampfläufer fegte sie beide mit einem Feuersturm aus Laserstrahlen weg. Es schlugen Funken nach allen Seiten, als die Leitungen den Boden berührten. Als das Feuerwerk sich gelegt hatte, waren auf 500 m Länge alle Masten im Arsch und der Weg nach Westen freigelegt. Da sie die Panzerminen nicht mit ihren Sensoren orten konnten, marschierten sie völlig ahnungslos in das frisch angelegte Minenfeld. Nach etwa 20 Sek. erwischte es einen Kampfläufer in der zweiten Reihe. Die Mine detonierte genau unter dem vorderen Fuß und katapultierte die Laufpylone 2m hoch. Der Kampfläufer torkelte und fiel dann nach hinten um. Als er mit dem Kopfteil aufschlug, ging die nächste Mine hoch und beschädigte das Verbindungselement zwischen Kopf und Beinen. Augenblicklich stoppten die anderen und scanten intensiv die Umgebung ab. Einer schoss drei Mal in die Hecken und setzte sie damit in Brand. Es wurde aber nichts konkretes damit erreicht. Der Kampfläufer, der hinter dem eben Zerstörten ging, rückte auf und sah sich die Stelle an, wo sein Vorgänger umgefallen war. Da war ein Loch im Boden das qualmte, sonst nichts. Das vordere Bein war nach aussen gebogen und etwas eingedellt. Darauf konnten sich die Trionen aber keinen Reim machen. Sie drehten ihre Kopfteile mehrmals um die eigene Achse aber sie waren noch zu weit von den Pionieren entfernt. Diese lagen in ihren Stellungen und beobachteten geschockt, was sich da auf sie zu bewegte. Es lagen noch etwa 700 m zwischen ihnen und diesen Kampfmaschinen.

Hauptmann Rupp funkte eine Meldung an das Hauptquartier und das genügte den Trionen. Sie konnten die elektromagnetischen Signale des Funkgesprächs orten. Jetzt wussten sie das hier tatsächlich Menschen am Werk waren. Der Stratege gab dann den Befehl, sofort alles auszulöschen was zwischen 245° und 300° vor ihnen lag. Alle 19 Kampfläufer entfalteten daraufhin ihre unbeschreibliche Kampfkraft. Kreuz und Quer schlugen jetzt ihre Laserstrahlen ein und gruben den Boden damit um. Es war verheerend. Jeder noch so kleine Busch, jeder Baum jeden Maulwurfshügel nahmen sie unter Feuer. Dabei erwischten sie auch fast alle Minen, die vor ihnen lagen. Da die Kampfläufer willkürlich in die Gegend feuerten und ohne Rücksicht auf Verluste alles platt machten, gab es auch mehrere Einschläge zwischen den Soldaten. Das Gebiet vor ihnen brannte und auch hinter ihnen war Feuer ausgebrochen. Durch die Trockenheit der letzten Wochen war überall angetrocknetes Unterholz in rauhen Mengen vorhanden. Es wurde durch die Laser in Brand gesetzt und war eigentlich die größte Bedrohung für die Soldaten. Ihre Schützenlöcher gaben eine gute Deckung ab, aber gegen Rauch und Hitze halfen sie nicht. Die Pioniere zogen sich ihre ABC-Schutzmasken über und es kam mehr als ein „Vater unser“ über ihre Lippen. Gestanden Berufssoldaten weinten und schluchzten nach ihrer Mutter; aber der Beschuss ging weiter. Es wurden immer mehr Einschläge in ihrer Nähe. Ein paar Kameraden wurden aus ihren Löchern regelrecht raus gesprengt, als die Laser einschlugen. Bäume knickten um und erschlugen Soldaten, die auf dem nackten Boden kauerten und die Gefahr nicht kommen sahen. Durch die heftigen Einschläge explodierten die Baumstämme regelrecht und die Holzsplitter bohrten sich in die Soldaten, die in ihrer Nähe Schutz gesucht hatten.

Das ganze dauerte ca. 10 Minuten aber für die Soldaten, die es erlebten, war es eine Ewigkeit.Dann stoppte der Beschuss. Der Stratege hatte das Feuer einstellen lassen. Die Energiezellen waren schon im roten Bereich und mussten jetzt unbedingt abkühlen. Das Gelände vor ihnen sah aus wie Dantes Inferno. Auf einer Fläche von einem 1km 2 brannte es und überall waren die Krater der Einschläge und Minenexplosionen zu sehen. Es entstanden Windhosen aus Feuer und fachten den Brand noch weiter an. Es war wie damals im Krieg als die Feuerstürme mit Orkanstärke die deutschen Städte ausradierten. Aber das ganze hatte auch einen Vorteil, die Sensoren der Kampfläufer zeigten nur noch rot an und waren damit matt-gesetzt.

Mittlerweile hatten die Fallschirmjäger ihre Position hinter den Pionieren erreicht. Sie hatten erlebt was passiert war und wussten, dass jetzt garantiert Schluss war mit Lustig und die Meldungen wirklich stimmten.

Sie gingen nach Schema F vor und tarnten ihre Wiesel ( kleiner Panzer mit TOW-Panzerabwehrrakete oder MK-20mm ), wie sie es gelernt hatten. Die Motoren wurden abgestellt und dann hieß es abwarten.

Major Patzke, der Chef der Fallies schickte dann einen Stosstrupp Richtung Gegner um die Lage auszukundschaften und eventuell nach verletzten Pionieren zu suchen.

Der Stosstrupp wurde von Hauptfeldwebel Krüger angeführt. Er war seit 8 Jahren bei der Truppe und hatte sich alle Auszeichnungen, die er in dieser Zeit hatte erwerben können, im Schweiße seines Angesichts verdient. Er war einer von den Soldaten, die wirklich in der Lage waren einen Haufen zu führen und selbst unmögliche Aufträge zu erfüllen. Er war mit 18 zum Bund gezogen worden und hatte sich mittlerweile zum Berufssoldaten gemausert. In Jugoslawien war er sogar wegen besonderer Tapferkeit ausgezeichnet worden. Er hatte einen kleinen Jungen, der in ein Minenfeld der Serben gelaufen war, rausgeholt und so vor dem sicheren Tod gerettet. Der Kleine war auf eine Tretmine gelaufen und die hatte ihm den Fuß abgerissen. Krüger bildete sich nichts darauf ein, aber der Unterschied zwischen einem Helden und einem Feigling, war eben die Kunst im Richtigen Moment, die eigene Angst zu besiegen. Das hatten sie ihm beim Bund eingetrichtert. Da er das Glück hatte, seine Grundausbildung in einer Eliteeinheit zu erhalten, wurde er auch von Anfang an mit dem dazugehörigen Denken ausgestattet.

Es gab beim Bund viele Waffengattungen, die ein gewisses Flair hatten. Klar waren die Panzerfahrer, die coolsten, auch die Grenadiere hatten ihren Korpsgeist, das gehörte einfach dazu. Das konnte kein Wehrbeauftragter wegdiskutieren.

Aber die Männer mit den bordeauxfarbenen Baretts waren anders. Sie sprangen aus einem Flugzeug und hatten andere Waffen, als die sonst üblichen. Wer als Wehrpflichtiger das Privileg besaß in so eine Einheit eingebunden zu werden, konnte hinterher mit Fug und Recht behaupten:

Er habe sich selbst besiegt; seine Grenzen gesehen und überwunden.

Das Bewusstsein ein Auserwählter zu sein und nicht irgendein Niemand, ließ diese Männer bestehen wo andere verzagten.

Aber jetzt kämpften diese stahlharten Krieger nicht mehr gegen Menschen sondern etwas fremdes. Eine Macht, deren Stärken und Schwächen keiner von ihnen kannte. Sie mussten sich jetzt auf ihre Reflexe, ihren Instinkt, ihren Verstand verlassen und vollkonzentriert den Auftrag erfüllen.

Keine Fehler machen und am leben bleiben, lautete jetzt die Devise.

Krüger hatte 9 Leute dabei. 5 davon hatte er mit Panzerfäusten ausstaffiert. 2 Sanitäter und dann noch die Schützen mit ihrem G-36. Er selbst hatte eine Uzi im Anschlag.

Sie arbeiteten sich im Froschsprung vor. Als nach 100m, der erste Pionier sie entdeckte und mit der Hand nach unten wedelte, wussten sie wie es jetzt weiter ging. Sie glitten auf den Bäuchen bis sie die hinteren Stellungen ihrer Kameraden erreicht hatten.

„Schöne Scheiße hier was“:, meinte Krüger zu dem Leutnant, den er hinter einem Erdwall fand.

„Ist das der normale Tonfall in ihrer Truppe Herr Hauptfeldwebel?“,: fragte der Leutnant, als ob er gerade einen Rekruten auf dem Kasernenhof vor sich hätte.

Krüger war zu schlau diesem Amateur die passende Antwort zu geben. Er hielt die rechte Hand an seine Schläfe und grüßte brav diesen Vorgesetzten. Dann sagte er diesen schönen Satz:„ Hauptfeldwebel Krüger, ich melde: Herr Major Patzke von der 362 lässt fragen was hier passiert ist und ob es Verletzte gibt, Herr Leutnant“.

„Wir wurden mit unbekannten Waffen angegriffen und hatten schwere Verluste. Unsere eigenen Sanitäter kümmern sich bereits darum. Aber Ihre könnten Unseren zur Hand gehen. Die haben vor 5 Minuten das Feuer eingestellt. Wir hatten vor uns Panzerminen verlegt, die meisten davon sind bestimmt hochgegangen. Unser Kommandeur Oberstleutnant Pich ist gefallen. Chef des Pionierbataillons ist jetzt der S-3, Major Teich. Der ist weiter vorne“.

Krüger nickt und sagte:„Herr Leutnant, melde mich ab“.

Es ärgerte ihn zwar, dass er von diesem 08/15 Idioten hatte Männchen machen müssen, aber so war das halt. Wenn er das Abitur gemacht hätte, wäre er jetzt schon Oberleutnant. Aber er war halt nur ein Hauptschüler und das reicht in der deutschen Armee nur für die Unteroffizierslaufbahn.

Er glitt zurück zu seinen Leuten und ließ sie sammeln um neue Anweisungen zu geben. Er schickte einen Schützen zurück zu Major Patzke und die Sanitäter nach vorne. Mit dem Rest arbeitete er sich bis zum S3 vor, den er vorsichtshalber militärisch korrekt anredete.

Der meinte lakonisch:„ Wir sind hier nicht in der Grundausbildung“.

„Wie man’s macht ist es verkehrt“,: dachte sich Krüger. Aber es war eigentlich natürlich. Ein Major mit dem dazugehörigen Eichenlaub auf der Schulter brauchte sich nicht wichtig machen – er war wichtig!

Solche Leute wollten gute Resultate und Einsatzwillen. Unterwerfungsrituale und das linguistische Unterstreichen der Rangordnung waren zwar gut fürs Ego, aber auch nicht mehr.

„Mein Chef hat mich mit einer Aufklärungsaufgabe betraut, Herr Major. Wir müssen herauskriegen wer unser Gegner ist und wieviele es sind“.

„Jeder der es genau wusste, ist nicht mehr am Leben oder ringt mit dem Tod. Alle meine Leute, die vorne lagen hat es erwischt. Ich weiss nur das diese Dinger sehr groß sind und mit Strahlenwaffen um sich schießen. Wenn sie mit ihren Männern weiter vor wollen; bitte. Ich bin froh, dass von meinen Leuten überhaupt noch einer am leben ist, mich eingeschlossen“.

Dieser Major klang nicht ängstlich nur schwer beeindruckt. Das war auch verständlich. Fast 2/3 seines Bataillons waren verbrannt oder nicht mehr in einem Stück. Solche Situationen konnte man auf keinem Lehrgang einstudieren. Wenn man die Schreie der Verletzten hört und seinen Chef bei lebendigem Leib verbrennen sieht, kann man sich nur schwer über die Beförderung freuen. Diese Einheit war jedenfalls nicht mehr einsatzfähig, das war nicht zu übersehen.

„Herr Major, darf ich etwas vorschlagen?“: fragte Krüger den Major freiheraus.

„Bitte nur zu, ich bin für jede Idee dankbar“,: kam prompt die Antwort.

„Wir haben Befehl der Artillerie genaue Koordinaten zu besorgen, Von Osten rücken schon unsere Panzer vor. Es wurde auch Luftunterstützung zugesichert. Wir klären weiter auf und sie weichen mit dem Rest ihrer Einheit sofort in den rückwärtigen Raum aus. Ihre Leute sind nicht mehr in der Lage hier noch irgend etwas auszurichten. Nicht mit ihren Waffen“.

Der Major schnaufte tief und blickte in die Flammen, die vor ihm loderten. Der Hauptfeldwebel hatte recht.

Seine Einheit war praktisch am Ende, sie hätten nicht mal mehr eine Schulklasse auf einem Wanderausflug aufhalten können.

„Wir machen es so, wie sie es sagen. Viel Glück und passen sie auf sich auf“,: sagte der Major und blickte Krüger tief in die Augen. Der gab seinen Leuten ein Zeichen und diese wussten wie es weiterging. Langsam vorrücken und Obacht geben. Mittlerweile war der Hauptgefreite Kuhn, das war der Schütze der die Informationen an Major Patzke weitergeben sollte, angekommen. Er berichtet ihm was sein Hauptfeldwebel ihm aufgetragen hatte.

„Verdammte Scheiße“,: raunte der Major „Jetzt sitzen wir aber schon in der Tinte. Ist gut HG Kuhn, sie können wegtreten“.

Dann wendete er sich zu seinen Kompanieführern und sagte sehr ernst.

„Kein Wort von den Verlusten an die Männer, wir warten ab was Krüger der Artillerie bieten kann und tarnen uns so gut es geht. Von jetzt an absolute Geräuschtarnung. Keinen Mucks mehr und Funkverbot, nur noch Handzeichen oder Melder losschicken.

Gnade uns Gott wenn diese Dinger hier genauso draufhalten“.

Dann nach einer kleinen Pause:

„Danke das war alles, meine Herren“.

Dann ging er zu seinen Stabsoffizieren und befahl sofort einen Melder mit den entsprechenden Informationen zum Oberkommando zu schicken. Krüger war mittlerweile vorgerückt. Das Feuer war fast ausgebrannt. Aber der Rauch war noch dicht genug um die Sicht auf unter 100m zu halten.

Er nahm sein Fernglas heraus und schwenke von links nach rechts. Als eine Windböe den Rauch ein wenig lichtete, wusste er was Major Teich mit groß gemeint hatte. Da standen über ein Dutzend riesige „Dinger mit drei Beinen“. Wie jeder andere war auch er erst mal beeindruckt. Dann nahm er sich seine Karte vor und versuchte seine Position zu ermitteln. Es war schwer zu schätzen, aber von diesen Koordinaten hing viel ab. 200m mehr oder weniger konnten ihn selbst und seine Leute zu Hackfleisch verarbeiten.“

„Warum macht das nicht die Luftaufklärung“,: dacht er bei sich. „Immer schön die Infanterie vor, die kostet nichts“.

Er rechnete etwas im Kopf und meinte dann, dass das jetzt genau genug sein musste. Genauer ging es jetzt nicht. Er hatte etwas draufgelegt. Wenn die Granaten zu weit hinter den Scheißteilen einschlugen, würden sie vielleicht sonst was treffen, wenigstens nicht ihn. Er benutzte sein Funkgerät und funkte denn Stab an. Er schaffte es gerade noch die letzte Ziffer zu nennen, da krachte es auch schon. Natürlich hatten die Trione sein Signal bemerkt und wieder angefangen zu feuern.

Krüger hatte keine Chance. Er wurde von fünf Kampfläufern gleichzeitig unter Feuer genommen. Die Strahlung verdampfte ihn in Sekundenbruchteilen und noch zwei seiner Kameraden. Dann schwiegen die Waffen wieder. Die Trione konnten nicht weiterfeuern. Die Energiezellen waren noch immer zu heiß um jetzt unnötig Löcher in die Gegend zu schießen. Das war ein Nachteil der kompakten Panzerung, sie ließ nur wenig Wärmeaustausch zu. Es gab keine Kühlöffnungen. Das Kühlmittel floss durch Kanäle entlang der Panzerung und gab so die Wärme an die Umgebung ab. Die Hitze, die vom Feuer ausging, war aber so stark, dass es praktisch keinen Energiefluss nach Außen gab. Die Hitze staute sich und zwang die Kampfläufer zum Energiesparen.

Doch es war jetzt schon zu spät, Die Koordinaten waren an der richtigen Stelle gelandet und jetzt wurden 250 Rohre in Position gebracht. Es waren Mörser, Feldartillerie und Panzerhaubitzen, die sich die Arbeit teilten. Nach 70 Sek. war alles eingestellt und die Feuerbefehle erteilt. Die Granaten flogen in einem schönen Bogen, den ballistischen Grundlagen folgend, auf ihr Ziel zu. Nach 22 sek. schlug die Erste zwischen den Beinen eines Kampfläufers ein. Dem wurden dadurch fast die Schuhe ausgezogen. Er knickte etwas ein und die Automatik für das Gleichgewicht, schaffte es nur ganz knapp den Kampfläufer zu stabilisieren. Doch dann krachte es richtig. Ein Stahlhagel, wie aus dem Bilderbuch schlug jetzt auf die Trionen ein, dass die Schwarte kracht.

Ausnahmslos alle Kampfläufer erhielten Treffer, auch die weiter hinten bei den Fähren geblieben waren.

Manche wurden sogar von vier und mehr Projektilen getroffen und von der Wucht auf den Boden geschmettert.

Wenn sie Pech hatten, lösten die Einschläge auch noch die Minen aus, die zwischen ihnen lagen. Außerdem erwischte es acht Baufahrzeuge so stark, dass diese bewegungsunfähig liegen blieben.

Dann folgte die nächste Salve. Dann noch eine, bis es sieben waren.

Das saß jetzt richtig heftig. Als der Beschuss beendet wurde, waren von den 53 Kampfläufern nur noch 15 einsatzfähig. Es waren die Einheiten, die am weitesten östlich gestanden hatten und sich somit außerhalb der Artilleriekoordinaten befanden. Der Rest war entweder völlig zerstört oder so angeschlagen, das sie auf dem Boden liegen blieben. Die Energiezellen brannten aus und heißten die Panzerung bis zur Weißglut auf, bis sie selbst anfing zu brennen.

Die Baufahrzeuge waren alle, bis auf eines, in Stücke gerissen und über das ganze Feld verstreut worden. Nur die Fähren hatten Glück gehabt. Zwar waren alle getroffen worden, jedoch nur von oben. Da sie keine Treffer in die offenen Luken oder die Triebwerke erhielten, waren sie nur leicht beschädigt. Sie waren allerdings nicht mehr 100% druckfest und konnten nicht mehr in den Orbit starten. Aber diese Schäden waren verhältnismäßig leicht zu beheben.

Doch das sollte nicht lange so bleiben. Eine Staffel A-10 flog von Südwesten heran und feuerten ihre Maverick-Raketen auf die Einheiten der Außerirdischen ab.

Diese wurden von den Waffenleitoffizieren in die Triebwerke der Fähren gelenkt um die Panzerung zu umgehen und maximalen Schaden anzurichten. Da es keinen Funkverkehr mehr gab, wussten die Kampfläufer auch nicht was da auf sie zukam. Erst im letzten Moment als die Steuersignale für die Raketen erfasst wurden, dämmerte es ihnen; aber es war zu spät.

In der ersten Welle schlugen 8 Raketen ein und zerstörten ihre Ziele dadurch vollständig. Danach benutzten die Piloten ihre Bordkanonen, aber diese war zu schwach. Normalerweise war diese Waffe absolut tödlich, aber die Panzerung der Fähren war zu stark und der Winkel zu spitz, so prallten die Projektile ab wie Kieselsteine.

Doch jetzt wussten die Kampfläufer von wo die Gefahr kam und wendeten sich entsprechend. Auch ihnen konnte die Bordwaffe nichts anhaben. Frontal war die Panzerung einfach zu stark und nur ein Kampfläufer konnte durch mehrere Treffer in die Waffenarme vernichtet werden. Die übrigen 14 feuerten jetzt was das Zeug hielt auf die Tiefflieger, die sich mit knapp 700 km/h näherten. Sie schossen alle von ihnen ab und die Trümmer fielen ihnen vor die Füße. Doch das sollten die letzten Abschüsse sein, die sie für sich verbuchen konnten. Jetzt rollte alles auf sie zu was noch übrig war.

Die Trionen orteten aus allen Richtungen Funksignale und drehten verwirrt ihre Köpfe hin und her.

Von Westen brausten die Wiesel heran und beschossen sie mit ihren

TOW-Panzerabwehrraketen. Von Norden und Süden näherten sich die amerikanischen Kampfhubschrauber und von Osten erschienen die gemischten Panzerverbände mit Leopard 2 und M1 Abrahams Kampfpanzern.

Zwar schossen die Kampfläufer zuerst und das auch nicht schlecht, doch jetzt war ihre Feuerkraft auf alle Himmelsrichtungen verteilt und somit weniger konzentriert. Die brennenden Wracks erschwerten zusätzlich die Sicht und so kamen die Gegner immer näher. Als diese dann anfingen zu schießen war die Schlacht endgültig verloren. Die Raketen und Granaten schlugen die Kampfläufer kurz und klein. Sie wurden reihenweise abgeschossen und mit ihnen die übrig gebliebenen Fähren. Diese Landezone war nach 1 Stunde komplett aufgerieben und die Menschen hatten den Aliens eine Lektion in Sachen Kämpfen erteilt.

Leider waren Frankfurt und Manchester vorläufig die einzigen Landezonen, die komplett eingedrückt werden konnten und harten Widerstand erkennen ließen. Dies lag lediglich daran, dass die Umstände sehr zu Gunsten der Menschen tendierten und die Trionen in der Nähe starker Armee-Einheiten gelandet waren. Dem schnellen Zuschlagen der kommandierenden Offiziere, die Präsenz mehrerer Eliteeinheiten und dem Mut solcher Männer, wie Hauptfeldwebel Krüger waren dann die Garanten des Erfolgs.

Dies waren aber Ausnahmen. Auf der Nordhalbkugel gab es zwar überall Fälle von ähnlichen Gefechten; doch fehlte es hier entweder an der Masse der schweren Waffen oder dem zu zögerlichen Vorgehen der Kommandeure. Diese wollten ohne Befehl nicht angreifen oder hatten einfach die falschen Waffen hierfür. Beispielsweise reine Infanterie mit Handgranaten und Gewehren. Damit war einfach nichts zu machen.

Auf dem Amerikanischen Kontinent konnten jedoch zahlreiche Einheiten mobilisiert werden, die sich sehr schnell in Kämpfe verwickelt sahen. Es kam jetzt nur darauf an hier ebenso schnelle ,wie konzentrierte Angriffe folgen zu lassen, um die Landezonen wieder einzudrücken. Da die Armee in Russland schon durch den jahrelangen Verfall, nur noch auf dem Papier bestanden, war es hier zu regelrechten Massakern gekommen. Die wenigen Einheiten, die überhaupt noch Treibstoff hatten, kamen nicht zu ihren Einsatzräumen. Die Ausfälle an Material und Personal waren bereits auf dem Anmarsch so enorm, dass es praktisch keiner Kampfhandlungen mehr bedurfte um sie zu besiegen. Schon vor dem ersten Schusswechsel waren etliche Soldaten desertiert und das oft mit den wenigen Fahrzeugen, die noch funktionierten. Lediglich ein paar Einheiten in der Nähe von St.Petersburg vernichteten einige Kampfläufer bevor sie selbst aufgerieben wurden.

Auf der Südhalbkugel kam es bisher zu keinen nennenswerten Kampfhandlungen. Die Mehrzahl der Leute waren sogar der Meinung, dass die Kampfläufer so etwas wie Götter seinen und fielen bei ihrem Anblick auf die Knie und beteten sie dann an. Nur in Australien zeichnete sich Widerstand ab. Aber jetzt in den ersten Stunden waren die Menschen dort noch nicht in der Lage zu erfassen, wer sie da überhaupt angriff.

Alles in allem hatten die Aliens nach nur einer Stunde über 80% ihrer Ziele erreicht. Die Verluste in Europa zeigt jedoch, dass sich das sehr schnell wieder ändern konnte.

Aber das war momentan nicht zu ändern, die riesigen Strahlenwaffen an Bord der Sternenfestung wurden noch anderweitig benötigt. Sie wurden dazu benutzt alle Satelliten und die weltweit operierenden Flottenverbände der Menschen zu vernichten. Nacheinander wurde jeder Flugzeugträger und jede Fregatte versenkt. Das hatte vorläufig Priorität.

Es war jetzt kurz vor 17.00 Uhr MEZ. und eines hatte sich auch noch verändert – die Denkweise der Trionen.

Durch die telepathische Verbindung erfasste es jeden an Bord des Mutterschiffes.

Der Kampf und die Verluste gingen nicht spurlos an den Trionen vorüber. Der ganze Stress war ungewohnt und es gab mehrere Fälle von kollabierenden Philosophen. Vor allem bei den roten. Sie mussten isoliert werden vor den anderen. Jeder der versuchte in ihre Gedanken zu blicken erschrak und unterbrach sofort den Kontakt; so entsetzlich waren die Bilder die sie sahen.

Unmerklich verseuchten diese „Bad Vibrations“ das ganze Schiff und die Spannung, die in der Luft lag, wurde immer aggressiver und gereizter – auch untereinander. Die Stimmung in den Hauptquartieren auf der Erde und im Orbit wurden sich mit jeder Minute ähnlicher.

Tri Wars

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