Читать книгу Zielobjekt: Untreue Ehefrauen - Toby Weston - Страница 8

3

Оглавление

Zwei Tage später stand Toby vor Alexanders junger, bildhübscher Ehefrau. Anna Bergfeldt besaß viel mehr Ausstrahlung, als es die Handyfotos hatten zeigen können. Ihre großen, graublauen Augen wirkten ein wenig kühl, aber der volle, schöne Mund deutete an, dass ihre Persönlichkeit auch andere Eigenschaften hatte.

Sie führte ihn in das große, erst zur Hälfte möblierte Wohnzimmer, bot Kaffee an, plauderte dann mit ihm über ihre Einrichtungsvorstellungen, und warf hin und wieder ein paar Fragen dazwischen. Sie wollte dies und jenes über München wissen, insbesondere über das Kulturprogramm, und erwies sich als angenehme, völlig gelockert auftretende Gesprächspartnerin, die wiederholt mit echt klingendem Bedauern feststellte, wie schade es doch sein, dass Alexander an der Unterhaltung nicht teilnehmen könne.

Dann begannen sie, sich über die Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die der große Raum bot, wobei sie rasch merkten, dass ihr Geschmack kaum voneinander abwich. Das schuf eine gewisse Gemeinsamkeit, von der Toby zu wissen glaubte, dass sie eine sehr fruchtbare Basis für seine weiteren Bemühungen darstellte.

Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten war er auf eine seltsam gierige, drängende Weise von dem Wunsch besessen, mit Anna möglichst rasch zu schlafen –am besten noch heute, spätestens in dieser Nacht.

Die Faszination, die von ihrer Schönheit und ihrer schlanken, aber sehr weiblich ausgeprägten Figur ausging, weckte seine Begierde und machte ihm deutlich, dass es immerhin schon vier Tage her war, seitdem er das letzte Mal seinen erfahrenen Lustdegen in den saftigen, heißen Schoß eines Mädchens versenkt hatte. Wie hieß das Mädchen nochmals, das er in der Nacht seiner Party gefickt hatte? Er überlegte einige Sekunden, konnte sich aber nicht erinnern. Unwichtig. Es war nur eine feuchte Fotze gewesen, die gevögelt wurde. In seinen Augen war dies der einzige Zweck in der Erschaffung von Frauen: Beine breitmachen und sich besteigen lassen. Okay, in der Küche lag ein weiterer Zweck der Existenz von Weibern. Aber egal. Er blickte auf sein augenblickliches Ziel. Ja, die attraktive blonde Anna war genau sein Typ. Zumindest für eine Nacht, danach konnte sie für immer aus seinem Leben verschwinden.

„Darf ich Ihnen noch Kaffee einschenken?“, fragte die Hausherrin höflich.

„Ja, bitte.“

Als sie sich über den kleinen Tisch beugte, um seine Tasse nachzufüllen, sah er, wie ihre vollen, jungen Brüste die weiße Seidenbluse auf eine Zerreißprobe stellten. Anna trug einen Büstenhalter, aber das dünne, feine Material war einfach nicht dafür geschaffen, die Größe und die erigierten Nippel zu kaschieren. Sie zeichneten sich deutlich, wenigstens für die Dauer des Einschenkens, unter den leichten Stofflagen ab.

Anna trug zu ihrer weißen Bluse einen schwarzen, knielangen Rock mit breitem Gürtel, Nylon Strümpfe und hohen Pumps. Sie wirkte seriös und damenhaft. Die schulterlangen, goldblonden Haare und das ovale Gesicht machten sie zu einer Schönheit, die normalerweise nur in Zeitschriften zu finden war.

„Wie gefällt es Ihnen bisher in München?“, fragte er.

„Ich kenne noch zu wenig, um mir ein Urteil bilden zu können. Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen.“

Er blickte auf seine Uhr.

„Das ist wirklich dumm“, meinte er. „Ich habe noch einen wichtigen Termin, wäre aber gern schon heute mit Ihnen zu einer Einigung gekommen.“

Er sah das Bedauern in ihrem Gesicht und registrierte zufrieden, dass er ihr offenbar gefiel und dass sie gehofft hatte, seine Gesellschaft noch länger genießen zu können.

„Natürlich könnte ich heute Abend noch einmal zurückkommen, nach dem Abendessen ... oder würden Sie mir erlauben, Sie zum Essen einzuladen?“, fragte er.

„Nein, danke“, sagte sie rasch. „Ich esse zu Hause.“

„Ich denke, dass ich gegen acht Uhr abends noch einmal hier sein könnte“, meinte er. „Vorausgesetzt, dass Ihnen mein Vorschlag zusagt und Sie nichts Besseres vorhaben.“

„Also gut“, erwiderte sie nach kurzem Zögern. „Dann heute Abend um acht Uhr.“


Er kam bewusst zehn Minuten später, um ihr nicht das Gefühl zu geben, dass es ihn nach einem raschen Wiedersehen drängte. Er hatte sich umgezogen und erschien in einem modernen Anzug.

Auch Anna hatte die Garderobe gewechselt. Sie trug einen fast bodenlangen Rock und eine hochgeschlossene, dunkelgrüne Duchessebluse, die, wie Toby mit einem kundigen Blick feststellte, eine lange Knopfleiste auf dem Rücken hatte. Die Bluse brachte Annas pralle Brüste deutlich zur Geltung und war von bemerkenswerter erotischer Ausstrahlung.

Toby nahm an, dass die junge Frau diese Wirkung durchaus begriff und möglicherweise sogar bewusst forcierte, und er fragte sich mit prickelnder Spannung, ob er darin nicht den Auftakt zu ein paar leidenschaftlichen Stunden sehen durfte. Nein, davon konnte keine Rede sein, sagte er sich im nächsten Moment. Anna ist von ihrer Erziehung her einfach nicht der Typ, der alle Bedenken über Bord wirft. Sie war eindeutig ein Produkt ihrer Umgebung, und kann sich davon nicht lösen. Man muss viel Geduld und Raffinesse aufbringen, um ihr zu zeigen, was noch in ihr steckt und wozu sie fraglos imstande ist.

Draußen war es dunkel geworden; die Vorhänge waren geschlossen. Im Kamin brannte ein kleines Feuer. Die Sitzgarnitur lag im Lichtkreis einer Stehlampe. Der kleine Tisch war gedeckt: diesmal war es Tee, wie Toby enttäuscht feststellte. Immerhin fragte ihn Anna diesmal:

„Oder hätten sie lieber etwas Stärkeres? Ein Bier? Wodka?”

„Gern, danke“, nickte er. „Nach dem Essen würde ich gern einen Wodka mit Bitter Lemmon trinken, wenn es möglich wäre.“

Er sah zu, wie Anna zwei Gläser füllte, wobei ihm nicht entging, dass sie für sich nur ein Minimum an Wodka einschenkte. Sie kehrte mit den Gläsern zum Tisch zurück, nahm ihm gegenüber in einem bequemen Sessel Platz und meinte: „Ich habe vorhin mit Alexander telefoniert. Er hat aus Berlin angerufen. Er weiß, dass Sie hier sind und hat auch Ihren abendlichen Besuch gebilligt.“

Toby lächelte. „Hatten Sie deshalb ein schlechtes Gewissen?“

Anna wurde verlegen. „Habe ich so spießig gewirkt?“

„Vielleicht ein wenig“, meinte er.

„Aber was ist so schlimm an der Bewahrung echter Werte, an Toleranz, Treue und Familiensinn?“

„Darin ist gar nichts auszusetzen. Aber ich glaube, es geht nur darum, alberne Tabus wegzuräumen und gewisse Fesseln zu lösen, die viele Menschen wie eine Last empfunden haben. Alleine die sexuelle Revolution hat doch so vieles zum Positiven verändert.“

„So?“, fragte Anna und hob ihr Kinn. „Gerade das glaube ich nicht. Was tritt denn an die Stelle der Tabus? Doch nur die Hilflosigkeit, vielleicht auch nur eine große Leere, eine Riesenenttäuschung. Freiheit bedeutet Verpflichtung, auch im sexuellen Bereich.“

Er lachte leise. „Ich fürchte, Sie sehen das Problem zu akademisch.“

„Wie meinen Sie das?“, fragte sie irritiert.

Er zuckte mit den Schultern. „Es ist ein wenig heikel, darüber zu sprechen. Ich neige zur Offenheit und möchte nicht Gefahr laufen, von Ihnen als taktlos eingestuft zu werden.“

„Ich möchte jetzt wissen, wie Sie darüber denken. Mit Alexander kann ich über solche Themen nicht sprechen.“

„Ach ja?“, wunderte er sich. „Alexander ist doch liberal und für alles Moderne sehr aufgeschlossen.“

„Das meine ich damit nicht“, erklärte Anna. „Natürlich ist er imstande, zu dem Problem eine feste und gewiss auch interessante Ansicht zu äußern, aber ich bringe es einfach nicht fertig, mit ihm solche Themen zu besprechen. Ich finde, dass zwischen Mann und Frau gewisse Schranken bestehen bleiben sollten, sonst läuft die Ehe Gefahr, in Gewöhnlichkeit zu versanden, in einer gewissen Vulgarität. Nicht ohne Grund ist die Scheidungsrate in Deutschland so hoch.“

„Sie sprechen, als wäre sexuelle Offenheit eine ansteckende Krankheit. Vulgarität gehört zum Leben, wie Schmutz, wie Krankheiten, aber auch wie die Luft, die wir atmen.“

„Finden Sie wirklich?“

„Unbedingt. Waren Sie noch Jungfrau, als Sie heirateten?“

Er war sich der Schockwirkung dieser Frage bewusst, meinte aber zu wissen, dass er mit dieser Methode am ehesten zum Erfolg kommen würde. Anna gehörte zu den Frauen, die ihre distanzierte Höflichkeit niemals ablegten, und nur dann vergessen konnten, wenn sie merkten, dass ihr Partner damit nicht zu beeindrucken war und selbst viel schwereres Geschütz liebte.

„Bitte?“, murmelte sie. Ihre Augen weiteten sich entsetzt.

Er lächelte und wiederholte seine Frage.

Brennende Röte schoss in Annas Wangen. Ihre Augen funkelten zornig. „Ich finde, jetzt gehen Sie wirklich zu weit. Was hat das mit unserem Gespräch zu tun?“

„Eine ganze Menge“, antwortete er. „Unterhaltungen wie diese führen zu nichts, wenn man abstrakt bleibt, wenn man sich nicht am praktischen Beispiel festhält. Die einzigen Beispiele, die wir wählen können, sind Sie und ich. Daran lässt sich abmessen, vergleichen und erkennen, was wir richtig oder falsch machen.“

„Von mir ist nicht die Rede“, meinte Anna abweisend. „Ich habe nicht das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben.“

„Dann frage ich mich, weshalb Sie sich so stark für dieses Gespräch engagieren.“

„Ich will nur wissen, was junge Ehefrauen in meinem Alter denken, wie diese zu gewissen Problemen stehen, und wie ich mich selbst verhalten soll. Ich habe eine konservative Erziehung in einem Internat genossen. Aber wenn ich im Internet surfe, Reportagen in Fernsehen anschaue, mit Freundinnen oder Arbeitskolleginnen spreche, dann glaube ich, eine prüde und frigide Frau zu sein. In unserer heutigen Welt wird so offen und direkt über die Sexualität gesprochen, überall sieht man nackte Haut. Das können doch nicht die Werte einer zivilisierten Gesellschaft sein.“

„Die Werte des Lebens schafft sich doch jeder Mensch in seinem zuhause selbst. Da gibt es keine Richtlinien. Erlaubt ist, was gefällt. Wenn Sie in Ihrer Ehe restlos glücklich sind, wenn Sie wissen, dass Sie Ihren Mann niemals betrügen werden, besteht doch gar kein Grund, über die anderen zu reden. Nur Ihr Leben zählt, alles andere hat kein Gewicht.“

Sie schaute ihn an. „Sie haben meinen Mann kennengelernt. Was glauben Sie? Wird er mir treu bleiben?“

„Was würden Sie denn tun, wenn er mit einer anderen Frau Sex hätte?“, fragte Toby.

„Ich weiß nicht. Mein Gott, was für ein Thema! Wir sollten es schleunigst abbrechen und wieder über die Einrichtung sprechen“, schlug sie vor.

Er nickte. „Gern, aber ich bezweifle, ob Sie das befriedigen würde. Wir müssen weitermachen. Kompromisslos, wie es so schön heißt.“

„Also gut. Ich war noch Jungfrau, als er mich heiratete. Ich glaube, dass ich ihn liebe – aber ich bin mir dessen nicht völlig sicher. Es ist eine schockierende Erkenntnis, aber fast noch schlimmer ist es, dass ich mit Ihnen, einem relativ Fremden, darüber spreche. Mein Mann ist ständig geschäftlich in Berlin und lässt mich hier allein.“

„Leiden Sie unter dieser regelmäßigen Trennung?“

„Leiden? Nein, das zu behaupten wäre übertrieben, aber es schafft doch Probleme ...“

„Kann es sein, dass Sie von Ihren Eltern falsch erzogen wurden?“, erkundigte er sich.

„Wie meinen Sie das?“

„Eben falsch. Nicht wirklichkeitsgerecht.“

„Ich verbrachte meine Kindheit und Jugend in Schweizer Internaten. Daher hatten meine Eltern nicht viel Einfluss auf meine Erziehung. Es handelte sich um ausgebildete Erzieherinnen und die besten Lehrer.“

„Trotzdem kann diese Erziehung falsch gewesen sein“, philosophierte er. „Sie war vielleicht nur eine Illusion, sie hält Sie davon ab, die wahre Lebensfreude zu finden.“

„Worin besteht sie – nach Ihrer Ansicht?“, wollte sie wissen.

Er spielte den Verlegenen. „Ich kann nur von mir sprechen. Ich finde sie im Bett.“

„Das ist absurd!“

„Vielleicht“, sagte er, „sollten Sie einmal versuchen, diesen Weg zu beschreiten. Er ist schillernd, aufregend und höchst belebend.“

Ein Schatten fiel über Annas Gesicht.

„So können wir nicht diskutieren“, sagte sie schroff.

„Sie sind es eben noch nicht gewöhnt, den liberalen Geist zu tolerieren. Sie glauben, dass der puritanische Zwang Ihrer Erziehung das Heil bringt, aber ich meine, dass man Sie damit nur in ein enges und höchst überflüssiges Korsett gezwängt hat.“

„Hier steht Meinung gegen Meinung, es bedürfte schon eines weisen Schiedsrichters, um zu sagen, wer im Recht ist. Ich fange an, mich zu fragen, was das Ganze soll. Unser Gespräch, meine ich. Wir reden doch aneinander vorbei.“

„Da bin ich nicht Ihrer Ansicht.“

Sie schwiegen einige Sekunden, dann entspannte sich Anna. Sie brachte sogar ein Lächeln zustande. Kurz darauf musste sie lachen.

„Ich kann es nicht fassen“, meinte sie. „Dass ich solche Dinge in den Mund nehme ...“

„Sie werden noch ganz andere Dinge in den Mund nehmen“, prophezeite er, und war sicher, dass sie den Doppelsinn seiner Worte nicht voll verstand.

„Ich bin nicht so leicht zu beeinflussen.“

„Der Jammer mit uns ist, dass wir nicht ehrlich sein können“, sagte er.

„Das kann ich von mir nicht behaupten. Ich bin immer ehrlich. Wenn es um Dinge geht, die auszusprechen taktlos wären, halte ich lieber den Mund.“

„Was würden Sie dazu sagen, wenn ich Ihnen ehrlich offenbarte, dass ich mit Ihnen zu schlafen wünsche? Ich möchte Sie ficken, bis Sie vor Lust schreien und Ihr geiler Körper zittert, wie ein Fisch an Land. Was halten Sie davon? Wollen wir etwas vögeln?“


Zielobjekt: Untreue Ehefrauen

Подняться наверх