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Römisches Theater (Abb. 3, 3)

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Zu den bedeutenden Denkmälern Triests zählt das römische Theater, das zwar schon seit 1814 bekannt war, aber erst 1938 unter Mussolini freigelegt wurde (Abb. 5). Es lehnt sich an die Hänge des San Giusto an; die Bauherren konnten so erhebliche Kosten einsparen, die sonst durch aufwendige Substruktionsbauten entstanden wären. Bezogen auf den heutigen Stadtplan liegt es zwischen der Via Donota und der Via del Teatro Romano. Folgt man dem antiken Plan, so war das Theater außerhalb der Stadtmauern, nahe an der damaligen Küstenlinie, angelegt.

Das Theater ist gut erhalten. Seine Umfassungsmauer ragt noch heute 15 m auf, hat also eine Höhe, die etwa einem fünfstöckigen Wohnhaus heutiger Zeit entspricht, und der Zuschauerraum weist einen Durchmesser von 64 m auf. Der Zuschauerraum, die cavea, schloss nach oben hin mit einem Säulengang, der summa cavea, ab. Hier fanden sich – nach heutigem Verständnis sicherlich politisch nicht korrekt – die Plätze für Sklaven und Frauen, während die anderen, besseren Plätze dem Rest der Gesellschaft zustanden.

Von den Sitzreihen haben sich nur im unteren Bereich der cavea solche aus Stein erhalten. Man darf davon ausgehen, dass die oberen Reihen aus Holz gefertigt waren; in solchen Konstruktionen barg sich aber für die Zuschauer ein gewisses Risiko. Aus antiken Quellen sind Einstürze von Tribünen in Stätten der Massenunterhaltung mit hohen Zahlen an Todesopfern überliefert.


Abb. 5 Triest. Römisches Theater. Blick auf den Zuschauerraum.

Allerdings musste keiner der Zuschauer, von denen zwischen 3.500 und 6.000 im Theater Platz fanden, in der glühenden Sonne sitzen. An der Außenseite des Theaterbaus konnten nämlich Löcher beobachtet werden, die der Installation von Sonnensegeln dienten.

Auch vom Bühnenhaus hat sich einiges erhalten, sodass man sich eine Vorstellung davon machen kann. Es handelte sich dabei um eine Fassade, die reich geschmückt war. Bei den Ausgrabungen fand man die Reste von verschiedenen farbigen Marmorsorten, mit denen das Mauerwerk verkleidet war, Malereien und Statuen. Die Statuen, bei denen es sich um Kopien frühhellenistischer Originale handelt, befinden sich heute im Lapidarium Tergestinum (s. S. 30).

Bei der Datierung des Theaters geht man von zwei Bauphasen aus. Die erste wird in die Zeit des Augustus datiert, während die zweite gegen Ende des 1. Jhs. n. Chr. angesetzt wird. Aufgrund des Inschriftenmaterials kann die zweite Phase mit einem Q. Petronius Modestus in Verbindung gebracht werden. Dieser übte unter Kaiser Traian (reg. 98 – 117 n. Chr.) das Amt eines procurators aus.

Die 40 bekanntesten historischen und archäologischen Stätten in Istrien

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