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Als wir den Flur vor Mister McKees Büro erreichten, befand sich dort bereits ein Dutzend schwerbewaffneter G-men in Kevlar-Westen. Wir hatten die im Haus verfügbaren Kollegen von unterwegs aus alarmiert, aber die meisten von denen waren Innendienstler. Die hatten zwar dieselbe Grundausbildung in Quantico genossen, die allen FBI-Agenten zu Teil wird, aber selbstverständlich ist es ein Unterschied, ob man den Umgang mit der Waffe tagtäglich im Außendienst übt, oder nur hin wieder mal einen Auffrischungskurs am Schießstand hinter sich bringt.

Und die für solche Fälle ausgebildeten Spezialkräfte mussten erst aus dem Schlaf geklingelt werden.

Ich hatte den Kollegen zu äußerster Vorsicht geraten.

Auf keinen Fall durfte das Zimmer von Mister McKee vorschnell gestürmt werden. Denn die Frau, mit der wir es zu tun hatten, war zu allem entschlossen. Möglicherweise handelte es sich sogar um eine psychopathisch veranlagte Persönlichkeit.

Immerhin war Cynthia Hernandez wahnsinnig genug gewesen, den FBI-Chef von New York in dessen Büro anzugreifen! Wer so etwas wagte, konnte kaum damit rechnen, einfach wieder davonspazieren zu können.

Eine Kamikaze-Tat.

"Es muss sehr schnell gehen!", sagte ich. "Wir werden nur eine einzige Chance bekommen... Die Täterin leidet vermutlich unter schizophrenen Wahnvorstellungen. Mit freiem Abzug oder dergleichen können wir sie nicht ködern..."

Milo und ich zogen die SIGs.

Mein Freund und Kollege nickte mir zu.

Mit einem Tritt öffnete ich die Tür, riss die SIG empor und duckte mich.

Cynthia wandte sich halb herum. Sie hatte in jeder Hand eine Waffe. Eine SIG in der Linken, in der rechten ihre Schalldämpfer-Pistole. Der Laserpunkt tanzte zitternd auf Mister McKees Stirn.

Die SIG streckte sie blitzschnell in meine Richtung und drückte ab.

Ich duckte mich.

Der Schuss zischte dicht über mich hinweg und blieb im Deckensturz stecken. Beinahe gleichzeitig drückte sie die Pistole ab, die sie auf Mister McKee gerichtet hatte.

Ich feuerte.

Ich musste es tun, auch wenn ich Mister McKee damit in Gefahr brachte. Aber wir hatten es mit einer Täterin zu tun, die nicht rational handelte.

Es war ein gezielter Schuss, der Cynthia an der Schulter erwischte, sie zurückriss. Mister McKee schnellte unterdessen vor, bog ihre Rechte mit der Automatik zur Seite, bevor es zweimal kurz hintereinander ploppte. Die Kugeln fetzten in die Tapete hinein. Cynthia krampfte sich zusammen, drückte immer wieder ab.

Dann war ich bei ihr.

Milo ebenfalls.

"Geben Sie auf!", rief Milo.

Aber dieser Ruf erreichte sie gar nicht. Ihre Augen waren glasig. Ihr Gesicht verzerrt. Blut färbte die Schulter ihres Kleides dunkel. Sie schwenkte erneut die SIG herum und ließ einen ungezielten Schuss durch die Luft krachen, der eine Neonröhre zerstörte.

Dann hatte ich ihr Handgelenk gepackt.

Milo nahm ihr die SIG ab.

Mister McKee gelang dasselbe mit der Automatik.

"Ein Notarzt!", rief ich in Richtung Flur.

Nicht nur für Cynthia, sondern auch Mister McKee war der dringend erforderlich.

Milo ließ die Handschellen klicken.

Cynthias Widerstand ließ nach. Sie ließ sich in einen der Bürostühle sinken.

Die Schusswunde an ihrer Schulter schien sie gar nicht zu bemerken.

Ihr Blick war nach innen gekehrt.

Sie atmete tief durch und beruhigte sich langsam.

Unsere Kollegen stürzten herein und umringten sie.

Ich wandte mich Mister McKee zu.

"Alles in Ordnung, Sir?"

"Einigermaßen..."

"Sie sind verletzt!"

"Halb so wild. In Korea habe ich schon Schlimmeres durchgemacht."

Er hatte Schmerzen, das war keine Frage. Trotzdem ging ein mattes Lächeln über sein Gesicht. "Das verdammt knapp, Jesse. Wie kommen Sie und Milo überhaupt hier her? Ich dachte, Sie sind in Ihrem Apartment und schlafen sich aus..."

"Eine lange Geschichte, Mister McKee", erwiderte ich.

Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis

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