Читать книгу Matanias Rache: Ein Roberto Tardelli Thriller #73 - A. F. Morland - Страница 9

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Kurz vor sechzehn Uhr fuhr Roberto Tardelli am Rosehill Cemetery vorbei. Er bog in die Peterson Street ein und stoppte seinen Miet-Pontiac, sobald er die erstbeste Parkmöglichkeit entdeckte.

Es war schwierig, den Wagen in die kleine Parklücke einzufädeln. Roberto musste am Lenkrad ganz schön kurbeln, bis er es endlich geschafft hatte. Er stieg aus und warf die Tür zu.

Die Sonne versuchte, durch die dicke Hochnebeldecke zu dringen, doch sie schaffte es nicht. Roberto ging die Straße entlang. Er kam an einem Sportartikelgeschäft, einer Metzgerei und einem Altwarenladen vorbei und erreichte schließlich den Blumenladen, der Margaret Simson gehörte. Es stand in kleinen Buchstaben – man konnte es fast übersehen – über der Tür.

Eine wahre Blütenpracht umgab Roberto, als er eintrat. Mitten in dieser farbenfrohen Fülle tauchte Margaret auf. Sie trug einen grünen Arbeitsmantel, der über dem üppigen Busen spannte.

„Guten Tag“, sagte sie freundlich. „Was kann ich für Sie tun?“

„Sie sind Miss Simson, nicht wahr?“

„Allerdings.“

„Mein Name ist Roberto Tardelli.“

„Sie möchten keine Blumen kaufen?“

„Nein. Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen.“

Margaret schaltete ihr freundliches Lächeln sofort ab. Ihre Miene wurde ernst, ihr Blick misstrauisch. „Fragen?“, sagte sie spitz. „Worüber?“

„Sie sind mit Jack Johnston befreundet, ist das richtig?“

Margarets Miene vereiste. Sie musterte Roberto von Kopf bis Fuß. „Polizei?“

„Ich arbeite für die Regierung“, gab Roberto wahrheitsgetreu zurück.

„Wieso interessiert sich die Regierung für Jack Johnston?“

„Waren Sie hin und wieder bei seinen Partys?“

„Kaum mal.“

„Warum nicht? Hat er Sie dazu nicht eingeladen?“

„Wie kommen Sie darauf, dass Jack …“

„Wir wissen, dass während dieser Partys Rauschgift genommen wurde, und ich weiß, dass Sie dabei waren.“

Es blitzte in Margarets Augen. „Woher wissen Sie das? Hat Jack das behauptet? Das kann ich mir nicht vorstellen.“

„Ich habe Fotos gesehen“, sagte Roberto.

Margaret zuckte mit den Achseln und hob trotzig den Kopf. „Na und? Ist es verboten, an Partys teilzunehmen?“

„Haben Sie Rauschgift genommen?“

„Selbst wenn ich es getan hätte, würde Sie das nichts angehen, Mister Tardelli, das wäre meine Privatsache!“, erwiderte Margaret Simson schroff. „Wie kommen Sie dazu, mir all diese Fragen zu stellen?“

„Woher bezog Jack Johnston seinen Stoff?“, bohrte Roberto weiter.

„Ich habe keine Ahnung. Ich weiß überhaupt nicht, ob Jack schon jemals Rauschgift besessen hat. Es ist eine impertinente Unterstellung …“

Roberto ließ sie nicht ausreden. Er schoss gleich seine nächste Frage ab: „Haben Sie den Namen Massimo Matania schon einmal gehört?“

„Nein. Und im Übrigen bin ich nicht bereit, Ihnen auf Ihre Fragen weiter zu antworten“, sagte das blonde Mädchen abweisend. „Wenn Sie etwas über Jack wissen wollen, dann wenden Sie sich gefälligst an ihn, und lassen Sie mich in Ruhe.“

„Ich hatte die Absicht, mich an Jack zu wenden.“

„Aber?“

„Ich kam zu spät.“

Margaret hob den Blick. „Was heißt das?“

„Ihr Freund hat sich den goldenen Schuss verpasst.“

Margaret Simson wurde schlagartig bleich. Ihre Lider zuckten, die Lippen bebten. „Nein“, presste sie heiser hervor. „Nein, das ist nicht wahr, das ist eine Lüge!“

„Leider nicht, Miss Simson.“

Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie schien Jack Johnston geliebt zu haben. Rasch wandte sie sich ab. Mit belegter Stimme verlangte sie: „Gehen Sie!“

„Mochten Sie mir nun nicht doch sagen, was Sie wissen?“

Margaret wirbelte herum. Sie starrte Roberto hasserfüllt an. „Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe?“, schrie sie ihn an. „Sie sollen gehen!“ Tränen rannen ihr über die Wangen.

Roberto nickte. „Okay. Aber vielleicht sehen wir uns bald wieder.“

„Darauf lege ich keinen Wert. Hinaus mit Ihnen! Dort ist die Tür.“

Roberto verließ den Blumenladen. Er konnte nicht verstehen, dass Margaret Simson ihn behandelte, als hätte er ihr mitgeteilt, er habe Jack Johnston getötet. Der Mann hatte sich selbst umgebracht. Damit war täglich zu rechnen gewesen. Auf ihn hätte Margaret wütend sein müssen.

Matanias Rache: Ein Roberto Tardelli Thriller #73

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