Читать книгу Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland, Pete Hackett - Страница 75
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Milo und ich saßen wenig später in unserem Dienstzimmer, das wir uns seit ewigen Zeiten teilten. Der Computerschirm flimmerte, und wir stöberten etwas in den Datenbänken herum, die uns über EDV-Verbund zur Verfügung standen.
"Wir müssen diesen Tunnel King sprechen", meinte Milo plötzlich, "es führt kein Weg daran vorbei..."
"Warum hat er dich versetzt, Milo?"
"Er muss auf seine Weise ziemlich eingebildet sein, Jesse."
"Du meinst, er empfindet sich als eine Art Herr der New Yorker Unterwelt... Trotzdem... Crazy Joe hat versprochen, dich zu ihm zu führen."
"Vielleicht wollte Crazy Joe sich einfach nur wichtig machen", meinte Milo.
"Wir knöpfen ihn uns morgen vor", schlug ich vor. Inzwischen kannten wir uns gut genug dort unten aus, um ihn auftreiben zu können. Wir wussten, wen man fragen musste und wo Crazy Joe für gewöhnlich unterkroch. Kein Mensch konnte allein und auf sich gestellt da unten, in den Kanälen überleben. Das hatten wir schnell gelernt. Man war auf andere angewiesen. Und wer niemanden hatte, für den war es schnell zu Ende.
Max Carter, einer unserer Innendienstler schneite herein.
"Gibt es schon was von den Ärzten und Krankenhäusern?", fragte ich. Schließlich war ich mir sicher, dass einer der Gangster eine Schusswunde abbekommen hatte. Und selbst, wenn es nur ein Streifschuss war, so musste sie ärztlich behandelt werden.
"Alle medizinischen Einrichtungen und Privat-Praxen der Stadt sind unterrichtet und gewarnt", sagte Carter.
"Allerdings würde ich mir in dieser Hinsicht kaum Hoffnungen machen, Jesse. Wenn es sich wirklich um Leute handelt, die mit illegalen Organhändlern in irgendeiner Weise zusammenarbeiten, könnte ich mir denken, dass die genügend medizinische Kapazitäten haben, um eine Schusswunde behandeln zu lassen..."
"Ja, das steht leider zu befürchten", gab ich zu.
"Unsere Ermittlungen, was Krankenhäuser und Arzt-Praxen angeht, die vielleicht dafür in Frage kommen könnten, in den Fall verwickelt zu sein, laufen natürlich weiter. Aber wir stehen da vor einem riesigen Datenberg. Transplantationen waren mal was besonderes. Heute sind sie in manchen Bereichen schon so sehr Routine, wie vor dreißig Jahren eine Blinddarmoperation."
"Mal was anderes, Walt", unterbrach ich Carter. "Der Chef bekommt eigenartige Briefe..."
"Ja, ja..." Carter nickte. "Das geht schon eine ganze Weile so. Täglich kommt etwas für ihn..."
"Schon irgendwelche Anhaltspunkte?"
"Wir arbeiten dran. Und das Labor auch." Carter zuckte die Achseln. "Der Chef hat schon Schlimmeres durchgemacht. Ich persönlich denke, es spricht einiges dafür, dass sich da nur jemand sehr wichtig machen will..."
"Hoffentlich hast du recht", sagte ich.