Читать книгу Liebe auf der Station - 4 Arztromane: Liebe und Schicksal Großband 9/2021 - A. F. Morland - Страница 45
38. Kapitel
ОглавлениеMan war mit der jungen Patientin in der Reha-Klinik sehr zufrieden. Sie arbeitete verbissen an ihrer Genesung und tat mit großem Eifer alles, was man ihr sagte, um so rasch wie möglich gesund zu werden. Sie war die angenehmste Patientin, die man je betreut hatte, und der Therapieerfolg stellte sich alsbald zwangsläufig ein.
Einige Tage vor ihrer Rückkehr nach München war sie sogar schon in der Lage, einen kleinen Waldspaziergang zu machen, und das erfüllte sie so sehr mit dankbarer Ergriffenheit, dass sie mitten in der Natur stehenbleiben und weinen musste.
Weit gehen konnte Sandra Falkenberg noch nicht. Sie wurde vorläufig noch rasch müde, aber das würde sich mit der Zeit geben. Manchmal schaute sie in Gedanken zurück in die Vergangenheit. Dann sah sie sich verzweifelt und ohne jede Hoffnung im Rollstuhl sitzen, und ihr war klar, dass sie nie wieder hätte gehen können, wenn sie nicht auf Oliver gehört hätte.
Er war ein Schatz, ein Juwel. Sie konnte sich ein Leben ohne ihn einfach nicht mehr vorstellen. Das brauchte sie auch nicht, denn er hatte ihr versprochen, immer für sie da zu sein, und sie wusste endlich, dass sie sich auf niemandes Wort mehr verlassen konnte als auf seines.
Sandra fieberte dem Ende ihres Reha-Aufenthalts entgegen. Sie freute sich auf München, auf Oliver, auf ihre Großmutter, auf die Clique …
Sie hatte teuer für die Erkenntnis bezahlen müssen, dass es im Leben kein höheres Gut gibt als die Gesundheit, deshalb würde sie von nun an sehr darauf achten und keine dummen Risiken mehr eingehen.
In der Nacht vor ihrer Heimfahrt schlief sie kaum. Zu viele Gedanken und Erinnerungen (gute und schlechte) spukten in ihrem Kopf herum und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Und da war dann noch die große Freude, es endlich geschafft und den schweren Kampf, der so mühevoll gewesen war und für sie zunächst so aussichtslos ausgesehen hatte, gewonnen zu haben.