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Kapitel 1 – Verhängnisvoller Entführung
ОглавлениеTarek seufzte auf und starrte aus dem Fenster.
Er beobachtete die Menschen, die noch schnell ihre Besorgungen machten, bevor es wieder dunkel werden würde. Er selbst saß in einer der großen Baracken am Stadtrand, welche schon seit Jahren leer standen. Keiner fühlte sich für diese zuständig oder wollte investieren. Daher blieben die alten Fabrikgebäude von einer alten großen Produktionsfirma einfach leer. Inzwischen waren sie schon zu Ruinen geworden und viele Obdachlose fanden hier immer wieder Unterschlupf.
So war es auch für Tarek und seinen Clan seit einigen Monaten ein gutes Zuhause. Sonst schlichen sie sich immer in Häuser die zu verkaufen waren oder deren Besitzer nicht da waren. Doch seit sie in diesen Ruinen lebten, konnten sie sich viel Ärger mit den Bullen ersparen.
Eigentlich hatte er aber laut geseufzt, weil ihm mal wieder aufgefallen war, dass Frauen in seinem Leben keine Rolle mehr spielten. Sein Vater war Chef des Clans, so lebte Tarek hier schon so lange er denken konnte. Doch die Zeiten waren besser gewesen, als die Behörden noch nichts von ihrer kleinen Siedlung im alten Bahnhofsgelände gewusst hatten.
Dort wurden sie jahrelang akzeptiert, bis ein großer Investor das Gebiet gekauft hatte und alles abgerissen wurde. Tareks Mutter lebte schon seit Jahren nicht mehr, sie war ein Junkie gewesen und hatte sich mit einer Überdosis umgebracht.
Immer wieder musste Tarek an die vergangenen Monate denken, es war so viel passiert. Seine Freundin hatte er verloren, seit sie nicht mehr in der Siedlung wohnten. Sie wollte nichts mehr von ihm hören.
So lief es mit den Frauen gar nicht mehr, dabei spürte Tarek genau, dass es dringend mal wieder Zeit wurde, seinen Trieben freien Lauf zu lassen. Doch irgendwie schien er dafür im Moment keine Chance zu haben. Trotzdem meldete sich sein großer Freund dort unten immer wieder und machte ihm unmissverständlich deutlich, dass es langsam wieder an der Zeit war, sein ganzes Sperma in einem geilen weiblichen Körper zu verteilen. Doch dafür war jetzt keine Zeit, denn er hörte schon seinen Vater kommen, nach seinen lauten Schritten zu urteilen war er nicht gut drauf.
Tarek richtete sich auf und tat so, als wäre er gerade angestrengt dabei, sich einige Notizen zu machen. Er wusste selbst nicht genau warum, aber er ahnte schon, dass es Ärger geben würde.
„Was sitzt du hier schon wieder rum?“, hörte er seinen Vater laut rufen. „Wir haben ein großes Problem“, fügte er noch hinzu.
„Ich habe nur etwas nachgedacht, ich wollte mir einen Plan für die nächsten Wochen machen“, stotterte Tarek etwas unsicher.
Eigentlich war er sehr selbstsicher und solange sein Vater nicht da war, wurde er von allen auch als stellvertretener Anführer gesehen, doch vor seinem Vater hatte er große Angst. Sogar die Polizei hier in der Stadt hatte Angst vor seinem Vater.
„Was ist denn los?“, fragte er vorsichtig und blickte seinen Vater an, der ihn von oben herab anschaute.
Sein Vater sagte: „Wir haben große Probleme mit dem konkurrierenden Clan, die Lage spitzt sich immer weiter zu. Dafür könntest du mal einen Plan entwickeln.“
„Wieso, was ist passiert?“, fragte Tarek weiter.
„Angeblich haben wir die Tochter von Alaban entführt und halten sie jetzt gefangen. Zumindest hat er Hinweise darauf erhalten, dass wir hinter der ganzen Sache stecken würden und ist jetzt stocksauer.“
„Oh, Alaban hat eine Tochter?“, fragte Tarek und blickte seinen Vater entsetzt an.
Er ahnte sofort, dass die Sache ernst sein musste, denn sonst lachte sein Vater über solche Anschuldigungen nur, egal ob er dahintersteckte oder nicht. Dieses Mal schien es allerdings wirklich ernst zu sein. Alaban war das Oberhaupt des anderen großen Clans, den es hier in der Stadt gab.
Sie lebten weiter abseits, waren aber für einen Großteil der Drogengeschäfte in der Stadt verantwortlich. Seit das Geschäft florriete, hatte sich auch der Clan immer weiter vergrößert und war zu einem ernstzunehmenden Gegner geworden.
„Ja, er hat eine Tochter. Doch deren Existenz hat er bisher immer geheim gehalten. Wie ich gehört habe, ist sie sein Ein und Alles , er würde alles für sie tun. Genau das hat er jetzt leider angekündigt. Wenn wir sie nicht wieder freilassen, will er nach Ablauf von 48 Stunden einen verehrenden Anschlag auf uns verüben und den größten Clankrieg der Stadt vom Zaun brechen“, spiel Tareks Vater und blickte ihn dabei sorgenvoll an.
So hatte Tarek seinen Vater noch nie gesehen, er schien sich wirklich Sorgen zu machen. Plötzlich waren alle seine Gedanken um Frauen ganz schnell verschwunden, da er den Ernst der Lage erkannt hatte und ebenfalls um den Clan fürchtete.
„Du musst dir etwas überlegen Tarek“, sagte sein Vater und schaute ihn mit ernster Miene an.
„Ich bin mir sicher, dass sie von mir bereits jeden Schritt überwachen, aber du könntest etwas herumforschen und vielleicht herausfinden, wo sich das Mädchen befindet. Sie ist in deinem Alter und heißt Melissa. Mehr Informationen habe ich leider nicht. Sie soll sich wohl gerne im Rotlichtviertel der Stadt herumtreiben und dort ihren Spaß haben“, fügte Tareks Vater noch hinzu.
„Ich werde mich bemühen sie zu finden, dann können wir sie zu Alaban zurückbringen und sie wird ihm berichten können, dass wir mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Dann schuldet er uns sogar noch einen Gefallen und unser Clan ist endlich in Sicherheit“, sagte Tarek hoffnungsvoll.
Sein Vater klopfte ihm noch auf die Schulter und verließ dann den Raum wieder, in dem sich Tarek gerade befand. 48 Stunden hatte er nun also Zeit, diese junge Frau wieder ausfindig zu machen. Bei der Erwähnung, dass sie sich gerne im Rotlichtviertel herumtreiben würde, spürte Tarek direkt wieder seinen harten Prügel in der Hose. Dieser war von dem Gedanken sehr begeistert, dort heute Abend nach der Schönheit Ausschau zu halten.