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Vorwort

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Herz­li­chen Dank für das In­ter­es­se an Scrums­ter. Die­se Neu­gier soll­ten Sie sich be­wah­ren. Das wird Ih­nen hel­fen, mit agi­len Vor­ge­hens­wei­sen um­zu­ge­hen.

Agi­le Me­tho­den sind aus der heu­ti­gen Soft­wa­re-Ent­wick­lung nicht mehr weg­zu­den­ken und ein un­ver­zicht­ba­rer Be­stand­teil ge­wor­den. Der tra­di­tio­nel­le Soft­wa­re-De­ve­lop­ment-Pro­zess nach der Was­ser­fall-Me­tho­de ist schon lan­ge tot, weil die Vor­ha­ben zu oft schei­tern. Auf Ver­än­de­run­gen kann da­mit nur viel zu trä­ge rea­giert wer­den, da die­ses Vor­ge­hens­mo­dell viel zu starr und un­fle­xi­bel ist. Nam­haf­te Stu­di­en be­le­gen, dass na­he­zu 80% al­ler klas­si­schen Pro­jek­te ihre Zie­le nicht er­rei­chen.

Es müs­sen also an­de­re Me­tho­den an­ge­wandt wer­den, um bei der Soft­wa­re-Ent­wick­lung bes­se­re Re­sul­ta­te er­zie­len zu kön­nen. Den Aus­weg su­chen nun vie­le Fir­men und Fir­men­grün­der in der Nut­zung von agi­len Fra­me­works wie Scrum, SAFe® oder LeSS®.

Agi­le Me­tho­den hel­fen da­bei, auf Ver­än­de­run­gen zu rea­gie­ren und das dro­hen­de Schei­tern mög­lichst früh zu er­ken­nen. Die­se Er­kennt­nis gibt uns die Mög­lich­keit, da­ge­gen zu steu­ern; das al­lei­ne kann dann durch­aus schon als Er­folg ge­wer­tet wer­den.


Ab­bil­dung 1 Der Flow

Ein Schlüs­sel zum Er­folg und zum Er­rei­chen der ma­xi­ma­len Ef­fi­zi­enz ei­nes agi­len Teams liegt in des­sen Fähig­keit in den „Flow“ zu ge­lan­gen. Der Flow ist ein als be­glückend emp­fun­de­ner Be­wusst­seins­zu­stand, der be­wirkt, dass man in sei­ner Auf­ga­be völ­lig auf­geht, so­dass die­se sich wie von selbst er­le­digt. Er führt zu ei­ner Schaf­fens­kraft. In die­ser Lust ist ein Team äu­ßerst mo­ti­viert und ef­fi­zi­ent.

Beim Schrei­ben die­ses Bu­ches bin ich oft in den Flow ge­kom­men. Da sind die Ka­pi­tel ge­ra­de­zu von selbst ent­stan­den. Da habe ich Zeit und Raum um mich her­um ver­ges­sen. Da war es nicht an­stren­gend, son­dern äu­ßerst be­glückend. Es gab aber auch Zei­ten, in de­nen es mir schwer fiel, die lee­ren Sei­ten zu fül­len. Jetzt kön­nen Sie bes­timmt nach­emp­fin­den, was mit Flow ge­meint ist.

Das An­wen­den agi­ler Me­tho­den ist ein bis­schen wie ein Stra­te­gie­spiel, das nur we­ni­ge, ein­fa­che Grund­re­geln hat. Man be­nötigt nur we­nig Zeit, um die Re­geln zu er­ler­nen, man braucht aber ein Le­ben lang, um das Spiel zu be­herr­schen. Schach ist ein sol­ches Stra­te­gie­spiel mit wirk­lich sim­plen Grund­re­geln. Für jede der nur sechs un­ter­schied­li­chen Fi­gu­ren gibt es ganz ein­fach zu er­ler­nen­de Zu­gregeln, aber es gibt Tau­sen­de von Büchern, die be­schrei­ben, wie man das Spiel gut spielt. Sie kön­nen ver­su­chen all die­se Bücher zu le­sen, aber Sie wer­den trotz­dem ein lau­si­ger Schach­spie­ler blei­ben, wenn Sie das Spiel nicht selbst spie­len.

Wie meis­tens im Le­ben gibt es einen Trick. Sie ler­nen ein­fach von den Er­fah­run­gen an­de­rer. Be­ob­ach­ten Sie an­de­re beim Schach­spie­len. Lau­schen Sie Groß­meis­tern bei de­ren Ana­ly­se von Spielzü­gen und In­ter­pre­ta­tio­nen von Spiel­ent­wick­lun­gen. Na­tür­lich er­setzt das nicht selbst zu spie­len, aber die Prak­ti­ken und Er­fah­rung an­de­rer zu ken­nen und zu verste­hen, wird Ih­nen einen großen Schub ge­ben und es ver­mei­det, dass Sie die häu­figs­ten, be­reits be­kann­ten Feh­ler über­haupt ma­chen.

Die Her­aus­for­de­rung beim Schach ist sei­ne hohe Kom­ple­xi­tät, die zur Fol­ge hat, dass ein Spie­ler sein Le­ben lang an der Ver­fei­ne­rung sei­nes Stils und sei­ner Spiel­stär­ke ar­bei­ten kann. Die Stra­te­gie ist zwar ein wich­ti­ger, aber nicht der ein­zi­ge Aspekt die­ses Spiels. Schach hat auch psy­cho­lo­gi­sche Kom­po­nen­ten, kann grund­sätz­li­che Ein­sich­ten ver­mit­teln, stellt Her­aus­for­de­run­gen an den Geist und bie­tet man­chem Spie­ler auch einen Spie­gel der ei­ge­nen Per­sön­lich­keit. Hin­zu kommt, dass eine von bei­den Spie­lern ele­gant ge­führ­te Par­tie als Kunst­werk emp­fun­den wer­den kann. Und ge­nau das bein­hal­tet das vor­lie­gen­de Buch. Es ist eine Wie­der­ho­lung des­sen, was der Au­tor er­lebt hat und zwar für Sie in Zeit­lu­pe, da­mit Sie, lie­be Le­se­r­in­nen und Le­ser, ge­nau verste­hen kön­nen, wor­auf es an­kommt.


Ab­bil­dung 2 Aus Be­ob­ach­tung ler­nen

Mit Hil­fe von Ex­trem Pro­gram­ming, Kai­zen, Kan­ban oder Scrum er­hof­fen sich gan­ze Heer­scha­ren von Ma­na­gern und Fir­men­grün­dern, schnel­ler, fle­xibler und ziel­ge­rich­te­ter auf sich ver­än­dern­de Rah­men­be­din­gun­gen, Kun­denan­for­de­run­gen und Märk­te rea­gie­ren zu kön­nen. Dies kann aber nur ge­lin­gen, wenn die agi­le Vor­ge­hens­wei­se so an­ge­wandt wird, dass sich der da­mit er­hoff­te Nut­zen auch eins­tellt.

Vom Stand­punkt ei­ner größe­ren oder großen Fir­ma aus be­trach­tet stellt sich zu­sätz­lich die Auf­ga­be der Ska­lie­rung. Wie kann man agi­le Me­tho­den mit ei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on nut­zen, die aus vie­len Ab­tei­lun­gen und Un­ter­ab­tei­lun­gen bes­teht?

Die Um­set­zung von „lean and agi­le“ in die Pra­xis ist nicht tri­vi­al. Es war­ten vie­le Fall­stricke und Sack­gas­sen auf uns. Im Ge­gen­satz zu Star­tups, die agi­le Me­tho­den ohne Vor­be­hal­te und ohne Vor­ge­schich­te mit großem Er­folg ein­fach nut­zen kön­nen, hat eine tra­di­ti­ons­rei­che Fir­ma die Her­aus­for­de­rung, ihre beste­hen­den Me­tho­den und Pro­zes­se auf „agil“ um­zus­tel­len. Dies hat großen Ein­fluss dar­auf, wie agil und er­folg­reich man sein kann.

Un­ter­su­chun­gen und The­sen dar­über, wann und warum auch agi­le Me­tho­den schei­tern kön­nen, sind rar. Das agi­le Ma­ni­fest (http://agi­le­ma­ni­fe­sto.org/iso/de/prin­cip­les.html) emp­fiehlt ein wich­ti­ges Prin­zip an­zu­wen­den: „In re­gel­mäßi­gen Ab­stän­den re­flek­tiert das Team, wie es ef­fek­ti­ver wer­den kann und passt sein Ver­hal­ten dement­spre­chend an“. Das wur­de ge­macht und dar­aus ent­stand Scums­ter: 10 Grün­de, warum agi­le Me­tho­den schei­tern kön­nen.

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