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Geschichte

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Historischer Überblick

Lagos Island wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert von Bauern und Fischern des Volkes der Olofin besiedelt. Ihr Herrscher teilte die Insel unter seinen zehn Söhnen auf. Einer von ihnen, Aromire, pflanzte Gemüse an und errichtete seinen Hof an der Stelle, an der heute der Palast des Oba, des traditionellen Herrschers der Yoruba, steht. Im 15. Jahrhundert verfolgten die Olofin eine gewisse Aina, die als Hexe galt. Aina bat den König von Benin um Hilfe, der eine Armee aussandte und die Olofin besiegte. Der Ort, Eko (Heereslager) genannt, wurde Teil des Reiches Benin. Ein Soldat namens Ashipa wurde neuer König von Eko; sein Sohn Ado ließ den Palast des Oba im Norden von Lagos Island erbauen.

1472 landete der portugiesische Seefahrer Rui de Sequeira an der Küste von Eko und nannte die Siedlung zuerst Lago de Curamo. Anschließend wurde die Insel zu einer Handelsniederlassung ausgebaut, die dann den Namen Lagos erhielt, benannt nach der Hafenstadt Lagos im Süden Portugals. Die vielen verzweigten Lagunen vor Lagos waren nützlich für den illegalen atlantischen Sklavenhandel mit den Portugiesen, der von Königen wie Akinshemoyin gefördert wurde. 1841 kam König Akitoye an die Macht und bemühte sich, den Sklavenhandel zu unterbinden, wurde aber vier Jahre später von seinem Neffen Kosoko gestürzt. Er floh zum britischen Konsul John Beecroft und bat ihn um Unterstützung. Die Bedingung für die britische Unterstützung war, den Sklavenhandel in Lagos zu beenden. Am 26. und 27. Dezember 1851 griffen die Briten Lagos Island mit fünf Schlachtschiffen an und besiegten Kosokos Armee. Kosoko selbst floh verwundet nach Epe. 1852 wurde Akitoye wieder als König eingesetzt, starb jedoch im gleichen Jahr. Auch seinem Sohn Dosunmu gelang es nicht, den Sklavenhandel zu unterbinden. Die Briten annektierten deshalb 1861 das Stadtgebiet und gründeten eine dauernde Niederlassung. Da unter Königin Victoria der Sklavenhandel erfolgreich bekämpft werden konnte, wurden Forstprodukte wie Palmöl zu wichtigen Exportprodukten. Dosunmu blieb mit eingeschränkter Macht Oba und erhielt ein jährliches Gehalt von 1200 Säcken Kaurigeld. Am 1. Januar 1862 wurde Lagos mit erweiterten Gebiet zum Protektorat, das erst von Freetown, dann von Accra aus verwaltet wurde, 1886 zur eigenständigen Kronkolonie Lagos.

Der wirtschaftliche Aufschwung, die Eisenbahn- und Telefonanbindung ab 1886 und die Einführung der Straßenbeleuchtung auf Victoria Island zogen Menschen aus ganz Westafrika sowie aus Brasilien und Westindien an. Die Briten führten mehrere Kriege gegen die Yoruba, die den Verkehr nach Norden versperrten. 1906 wurde Lagos Teil des 1894 gegründeten Protektorates Südnigeria, dessen Hauptstadt von Calabar nach Lagos verschoben wurde. 1914 wurde Süd- mit Nord-Nigeria zusammengeschlossen, Lagos war dadurch die Hauptstadt der gesamten Federation of Nigeria unter britischer Herrschaft. Zugleich entwickelte sich Lagos in den 20er Jahren zum Zentrum des Antikolonialismus, von Parteien wie der Nigerian National Democratic Party, dem Nigerian Youth Movement und dem National Council of Nigeria and the Cameroons und der Gewerkschaften. So wurde 1945 zu einem 45 Tage dauernden Generalstreik aufgerufen. Zu großen Protesten führte in den Jahren von 1956 bis 1959 der Plan der Behörde für die Entwicklung von Lagos (LEBD), 200.000 Menschen nach Surulere auf dem Festland umzusiedeln, um auf Ikoyi und Victoria Island eine Zone für Europäer und hohe Funktionäre zu schaffen. Ab 1960 war Lagos die Hauptstadt des unabhängigen Staates Nigeria, bis sie im Jahre 1991 von der Planhauptstadt Abuja im Landesinneren abgelöst wurde. Die Gründe für die Verschiebung lagen in der überlasteten Infrastruktur von Lagos und in der zentralen Lage Abujas.

Am 27. Januar 2002 kam es auf einem in der Stadt gelegenen Kasernengelände zu Explosionen. Nach Militärangaben war Ursache das Übergreifen eines Brandes von einem Straßenmarkt. Er führte zu etwa 30 Explosionen in einem Munitionsdepot, die sich auf angrenzende Gebäude auswirkten. Menschen flohen in Panik. Die vom Waffenarsenal ausgehende Katastrophe kostete mindestens tausend Menschenleben. Viele Familien wurden durch die Zerstörungen ihrer Häuser obdachlos. Auswirkungen ergaben sich in einem Umkreis von sieben Kilometern um den Explosionsherd. Viele Kinder ertranken auf ihrer Flucht in einem Abwasserkanal.

Einwohnerentwicklung

1901 lebten in Lagos erst 37.000 Menschen, 1921 waren es bereits 100.000 und 1971 schon 1,2 Millionen. Die Volkszählung von 2006 ergab eine Einwohnerzahl von 7,9 Millionen im städtischen Gebiet von Groß-Lagos. Der gesamte Bundesstaat Lagos hatte eine Bevölkerung von 9,0 Millionen. Wie in vielen anderen Metropolen bilden sich auch in Lagos vermehrt große Vororte und Satellitenstädte heraus, in denen das Hauptbevölkerungswachstum stattfindet. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen, jeweils bezogen auf das städtische Gebiet (urban area).

Die neun größten Städte Südafrikas

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