Читать книгу Zwischen theoretischem Glanz und praktischen Hürden - Ada Aust - Страница 5

Einleitung

Оглавление

Pablo Pineda, geboren 1974 in Malaga, ist Lehrer, veröffentlicht Bücher, spielt in Filmen mit und hat ein eigenes Projekt sozialen Engagements gegründet. Pablo Pineda hat selbst Stigmatisierung und Ausgrenzung erfahren. Er wurde auf seinem Weg von Menschen begleitet, die unabhängig jeglicher Attribute an ihn und seine Fähigkeiten glaubten. Pablo Pineda ist der erste Europäer mit Trisomie-21, der einen Hochschulabschluss erworben hat (Dahms, 2014, o. A.; Hamdorf, 2010, o.A.).


Wenn ich an Pablo Pineda denke, dann denke ich auch an Empowerment. Pablo Pineda, ein Paradebeispiel eines gelungenen Empowerment-Prozesses, der sich trotz Stigmatisierung und Ausgrenzung seiner selbst ermächtigte und sein Leben nach seinem ganz eigenen Willen gestaltet. Auch wenn nicht jeder Empowerment-Prozess eine erfolgreiche Karriere, Hochschulabschlüsse und Buchveröffentlichungen aufweisen kann und wird, ist Pablo Pineda dennoch ein großartiges Beispiel für die Möglichkeiten des Unmöglich geglaubten. So ist diese Arbeit als ein weiterer Abschnitt einer Reise nach der Suche des eigenen Beitrags bei der Eröffnung von Räumen zu betrachten, in denen Menschen, die aufgrund von geistigen, körperlichen und/oder seelischen Attributen als behindert bezeichnet werden, sich selbst ermöglichen können das Unmöglich geglaubte zu realisieren. Da viele der Adressatinnen1 mit einer s.g. geistigen Behinderung in den besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe leben, deren Struktur jahrzehntelang von einem Fürsorgegedanken geprägt wurde, stellt diese Personengruppe das Augenmerk dieser Arbeit dar. Die folgende Arbeit geht daher der dafür zunächst grundlegenden Frage nach, inwieweit das theoretische Konzept des Empowerments für den Praxisalltag in den besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe umsetzbar ist. Dafür wird das WKS- Modell als ein Beispiel zur praktischen Umsetzung des Empowerment-Konzeptes durchleuchtet. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Empowerment, Eingliederungshilfe und besondere Wohn-formen sowie WKS-Modell bestimmt. Im dritten Kapitel der Arbeit werden die Möglichkeiten von Empowerment und dessen Hürden für die Praxis erörtert. Dabei werden sowohl die Möglichkeiten als auch die Hürden in unter- schiedliche Ebenen differenziert. Im Anschluss wird die Forschungsfrage mit Blick auf die Chancen des Bundesteilhabegesetzes zur Umsetzung des Empowerment-Konzepts in der Praxis diskutiert. Das WKS-Modell bildet im vierten Kapitel die Praxisübertragung: zunächst werden die praktischen Inhalte sowie die Umsetzung in Organisationen behandelt und anschließend in Bezug zu Empowerment reflektiert. Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, dass im Prozess der Umsetzung des Empowerment- Konzepts Ressourcen (weiter-)entwickelt und entdeckt werden, die im Verlauf der Umsetzungen genutzt werden können, um die vorhandenen Hürden zu überwinden.

1 Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden ausschließlich die weibliche Form verwendet. Damit werden alle weiteren Geschlechter zugleichermaßen mit gemeint. Aus Protest gegen die Tradition der Verwendung der männlichen Form bei einer eingeschlechtlichen Schreibweise, entschied sich die Autorin für die weibliche Form.↩

Zwischen theoretischem Glanz und praktischen Hürden

Подняться наверх