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I In jede echte Freude mischt sich eine Empfindung von großer Dankbarkeit

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Nach Marie von Ebner-Eschenbach

An den Anfang meiner Erinnerungen stelle ich ein umfangreiches Kapitel der Dankbarkeit. Ich bin unendlich dankbar für vieles in meinem Leben, für große und kleine Erlebnisse, für das Überleben in riskanten, ja lebensgefährlichen Abenteuern, aber auch für zahlreiche Begegnungen mit wildfremden Menschen, an die ich gerne zurückdenke.

An schier allen Wegkreuzungen meiner 80 und mehr Jahre stellte ich fest, wenngleich oft erst im verspäteten Nachhinein: Es war gut so! Es hat so sollen sein! Es lag, vielleicht auch im Plane Gottes, dass es so kam, wie es kam – auch wenn es mir zur Zeit des Geschehens ganz anders erschien. Und es oblag nicht selten meinem Schutzengel, für mein Wohlsein und Wohlbefinden zu sorgen. Ihm, meinem Schutzengel, danke ich (nächst Gott und den Heiligen) für sein wunderbares Geleit; für seine Um- und Vorsicht; für seine warnenden Weisungen in brenzligen Situationen; für die, wenn auch oft erst spät erkannte Einsicht: Gott schreibt gerade – auch auf krumme Zeilen!

Als ich vor einigen Jahren mein Goldenes2 feierte, hatte ich bewusst davon Abstand genommen, einen Mitbruder oder Freund aus der Diözese zu bitten, die Festpredigt zu halten. Ich sah es damals (und sehe es heute nicht anders) fast als eine Provokation an, bei diesem Fest als einziger im Rampenlicht zu stehen und gar noch für etwas gelobt und geehrt zu werden, was ich meist gar nicht alleine hätte erreichen oder fertigbringen können.

Was habe ich schon Großes geleistet? Etwas, das andere nicht auch hätten vollbringen können? Zudem musste ich mit der Erkenntnis leben lernen, wie sie Papst Franziskus zum Beginn seines Pontifikats geäußert hat: Wer bin ich, um mich über andere zu stellen? Wer, um über andere zu urteilen? Letztlich, und vor Gott, sind auch Priester und Ordensleute nichts anderes als arme sündige Menschen, angewiesen wie alle anderen Menschen auch auf die großzügige Barmherzigkeit Gottes. Ohne Übertreibung darf ich sagen: Ich habe mein Leben lang von der Güte und Liebe anderer gelebt. Vieles, was ich getan oder erreicht habe, wohl das Allermeiste, hätte ich ohne die vielen guten Menschen, die mir zur Seite standen durch ihre Mithilfe, ihre Ratschläge, ihr Gutsein und ihr Gebet niemals geschafft. Ihnen allen gebührt mein aufrichtiges Dankeschön.

So begann ich denn auch meine Festpredigt zum Goldenen Jubiläum mit einer Aneinanderreihung dessen, was ich in den Jahrzehnten meines Erwachsenenseins alles habe erleben dürfen: Neben viel Freude gewiss auch Leid, aber auch unwahrscheinlich viel Einmaliges an historischen Ereignissen und Begebenheiten. Darauf komme ich später noch zu sprechen. Hier und vorweg erst ein paar Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend.

In Dankbarkeit und Freude

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