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Das kirchliche Dogmengebäude

Das Dogmen- und Lehrgerüst, insbesondere der katholischen Priestermänner, ist dergestalt abstrus, dass ein logisch denkender Mensch aufgrund dessen zum Atheisten werden kann. Mir selbst sind solche Dogmentreiber bekannt. Was hat sich diese Gilde nicht alles im Laufe ihrer Geschichte an unfassbaren Märchen ausgedacht und an Eigenmächtigkeiten selbst zugesprochen! Unter Androhung schlimmster Repressalien wurde vom Volk verlangt, diese Kröten zu schlucken. Die übelste geistige „Speise“ war die Erfindung einer angeblich ewig dauernden Höllenstrafe, wobei der Leib für alle Ewigkeit im Feuer gemartert werde. Mit dem ewigen Feuer ist wohl eher sie selbst im Bunde, diese dunkle Organisation, hat sie doch über einen langen Zeitraum ihr unliebsame Menschen auf öffentlichen Plätzen - grausam inszeniert – den Feuertod sterben lassen, insbesondere Frauen.

Die Androhung der ewigen Höllenqualen muss in früheren Zeiten unzähligen Menschen allen Seelenfrieden geraubt haben. Sie wurden ihres Lebens nicht mehr froh bei der ständigen Drohung, allzumal ohnehin alle Sünder seien. Man kann sagen, dieses Feuer fraß sie bereits zu Lebzeiten innerlich auf. Heute verfängt diese Drohbotschaft (anstatt Frohbotschaft) immer weniger. Doch Vorsicht! Wie der folgende Fall zeigt, tappen immer noch Menschen in diese Fallgrube und bleiben darin gefangen: Eine Bekannte erzählte mir kürzlich vom Tod ihrer 92-jährigen Mutter. Obwohl mit hohem Alter gesegnet und nunmehr schon lange Zeit schwer krank, habe sie nicht loslassen und gehen können. Immer wieder habe sie von ihrer Angst vor der zu erwartenden Hölle gesprochen – und das obwohl sie nach glaubhafter Aussage ihrer Tochter absolut keinen Grund gehabt habe, sich zu fürchten, denn sie sei ein ungewöhnlich liebevoller, hilfsbereiter Mensch gewesen. Dennoch sei das starke ätzende Gift des Höllenglaubens in ihr Herz geträufelt worden – seit ihrer Kindheit – sodass sie bis zuletzt keinen Trost habe finden können.

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Einige weitere Dogmen-„Märchen“ möchte ich hier noch aufführen:

Die sogenannte „unbefleckte Empfängnis“ der Maria durch den heiligen Geist steht ganz oben auf der Liste theologischer Illusionen. Was meint denn dieses Wort „unbefleckt“? Unter einem Fleck verstehen wir in unserer Sprache eine Verschmutzung. Soll demnach die natürliche Vereinigung beider Geschlechter etwas Schmutziges sein? Dann kann die Fantasie der so Denkenden nur schmutzig sein. Jeder vernünftige Mensch weiß: Überall in der Natur findet diese Art der Fortpflanzung statt zur Erhaltung der Art. Sie ist somit von Gott gewollt und auch logischerweise der einzige Weg, um den Seelen den von ihm vorgesehenen Aufenthalt in einem Menschenkörper zu ermöglichen. Damit untrennbar verbunden ist die fiktive Geschichte der angeblich „jungfräulichen Geburt Jesu“. Nach der katholischen Lehre hat die Seele eines Menschen vor diesem Erdenleben noch nicht existiert. Geschlussfolgert wird, dass die Seele erst bei der Zeugung eines Kindes entsteht. Darüber hinaus gilt:

Wer an die Präexistenz der Seele glaubt, sei verflucht!5 Mit der Leugnung der Präexistenz der Seele wird automatisch das Prinzip der Reinkarnation ausgeschlossen. Auch deren Anhänger sind mit einem Bannfluch belegt – seit dem Konzil zu Konstantinopel im Jahre 553. Die Leugnung der Wiederverkörperungslehre hat verheerende Auswirkungen für die ganze Menschheit bis zum heutigen Tag, denn das essenzielle Versprechen des Paulus-Wortes: „Was der Mensch sät, das wird er ernten“6 wird dadurch unwirksam. Alles dem Menschen widerfahrene Leid schieben die Priester stattdessen einem strafenden Gott zu und nennen dies hämisch „Gottes Geheimnisse“. Doch für welches Vergehen dem Menschen überhaupt je „Strafe“ widerfährt, bleibt bis heute völlig offen.

Seit Jahrtausenden sehen viele Menschen in allem Leid ein blind wütendes Schicksal oder gar einen blind wütenden Gott. Dass alles Leid vom Verursacher selbst, meist in Vorexistenzen begründet wurde, kann kaum mehr vermittelt werden, je länger der dogmatische Irrglaube die Menschen blendet. Zurecht kann man wohl sagen, dass vor allem die mutwillige Entfernung des Reinkarnationswissens die Menschheit in völliger Blindheit gehalten hat und weiter hält. Was die vermeintlich heilige, römisch-katholische Kirche hier verbrochen hat, kann daher nur als Werk dämonischer Kräfte betrachtet werden.

Die Aufnahme in das Reich Gottes, also in den Himmel, setzt zwingend die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche voraus.

Alle übrigen Menschen fallen für alle Ewigkeit dem Fegefeuer anheim7. Von diesem einen Erdenleben soll es im Übrigen für alle Ewigkeit geltend abhängen, ob ein Mensch Zutritt zum Himmel hat oder in die Hölle „absteigt“.

Das schauerlichste Märchen ist die trickreiche Erfindung der „Absolution“. Demnach kann ausschließlich und so auch frei willkürlich nur ein katholischer Priester einen Menschen von seinen Sünden befreien. Es herrscht das anmaßende Gebot oberster Gewalt und Macht der Priesterschaft – natürlich nur Männer! Zur sichtbaren Festigung dieser Verfügungsgewalt brennt angeblich Gott selbst bei der Priesterweihe dem werdenden Priester ein unauslöschliches „Siegel“ ein, welches ihn über andere Menschen erhebt und zu „höherem Tun“ befähigt, also auch die Absolution zu erteilen.

Diese Lüge von dem vermeintlich göttlichen Siegel und der elitären Handlungsgewalt wird in unserer Zeit schonungslos aufgedeckt. Die im Laufe der Geschichte verübten Verbrechen im Namen Christi kommen ans Licht, denn Vergangenheit, die nicht aufgearbeitet wurde, ist immer noch wirksam in der Gegenwart. Der erst seit wenigen Jahrzehnten bekannt gewordene Missbrauch wehrloser Kinder durch vermeintliche Gottesmänner ist Seelenmord, ist ein Verbrechen. Wenn dies alles das „höhere Tun“ beinhaltet, dann haben diese Männer wahrlich einen anderen Gott – wie Jesus, sein Wort an den Klerus seiner Zeit gerichtet, sagte: „Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun.“8 Es hat sich nichts geändert!

Eine weitere Farce ist die „leibliche Himmelfahrt Maria“! Dieses Dogma wurde 1950 in einer apostolischen Konstitution von Papst Pius XII verkündet, der in geradezu neurotischer Weise einen Marienkult betrieben hat. Folgerichtig setzt Maria nun ihr leibliches Dasein fort – vielleicht in Atemnot oder ohne Nahrung? Der Versuch, solche Unlogik auch nur annährend erklären zu wollen, hat wenig Sinn. Dazu schreibt Gabriele, die Gottesprophetin: „Es handelt sich um die Widersprüchlichkeiten päpstlicher Unfehlbarkeiten, die mitunter auch zu logischen Absonderheiten, ja Verrücktheiten führen. Aber gerade das ist ja die Grundlage der katholischen Lehre. Die logische ,Verrücktheit‘ kann man als ,das Absurde‘ bezeichnen, und in der katholischen Kirche kursiert ja der ‚Glaubenssatz‘: ,Credo quia absurdum‘, also: Ich glaube gerade das logisch Verrückte, das Unwahrscheinliche, das Absurde. Demnach gilt sogar die Widersinnigkeit einer Aussage quasi als Beweis dafür, dass es sich um eine Art höhere Wahrheit handelt, der unbesehen Glauben und Vertrauen geschenkt werden muss. Daraus ist klar zu entnehmen: Der Verstand darf bezüglich dieser Lehre auf gar keinen Fall angewendet werden.“9

Ferner liefert die Kirche folgendes Szenario: An einem fernen „Jüngsten Tag“ stehen alle Verstorbenen aus ihren Gräbern auf und werden an all ihren Taten (einschließlich aller Gedanken, Gefühle und Worte) gemessen und „gewogen“. Dann entscheidet Gott, ob der beurteilte Mensch in den Himmel darf oder als „gewogen und für zu leicht befunden“ verdammt wird. Das sogenannte „Jüngste Gericht“ ist eine angstmachende Erfindung der Priestergilde. Was für ein entsetzlicher Gott soll das sein, der alle seine von ihm selbst ins Leben gerufenen Kinder, zumal nach nur einem einzigen Erdenleben, in einem einmaligen Gericht aburteilt und dann, je nach Ausgang, eventuell für alle Ewigkeit Höllenqualen aussetzt? Und wozu das strenge Spektakel, wenn ohnehin alle Sünder sind?

Schauen wir uns vor diesem Hintergrund an dieser Stelle „Strafe zu Lebzeiten“ genauer an: Gott straft die Menschen – also so gut wie alle, denn die Heiligen sind ja bereits öffentlich ausgemacht – für ihre Sünden? Was ist mit einem herzensguten Menschen, der niemandem je ein Leid zugefügt, im Gegenteil allen immer geholfen hat, wo irgend möglich? Er stirbt vielleicht elend an Lungenkrebs, obwohl er nie geraucht hat. Wofür hat er diese „Strafe“ erhalten? „Gottes Geheimnisse“? Die weit verbreitete Lüge von einem strafenden Gott wird durch die Prophetie der Jetztzeit aufgedeckt. An dieser Stelle verlasse ich einmal die Lehren der christlichen Kirchen von „Gericht“, „Strafe“ und „Hölle“, um einen Blick in den Koran10 zu werfen, das heilige Buch des Islam. Immerhin leben inzwischen über vier Millionen Moslems in Deutschland, weltweit sind es mehr als eine Milliarde.

Die Sure 1 trägt den Titel „Die Eröffnende“, und ihre sieben Verse lauten: „Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Erbarmers. // Das Lob Gott, dem Herrn der Welten, // dem Barmherzigen und dem Erbarmer, // dem Herrscher am Tag des Gerichts. // Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe: // Leite uns recht auf dem Weg, dem geraden, // dem Weg derer, die von Deiner Gnade getragen, und nicht dem Weg derer, über die Dein Zorn waltet, und derer, die in die Irre gehen!“

In der Sure 3 lesen wir in Vers 199: „(…) Wahrlich, Gott ist rasend in der Abrechnung.“

In der Sure 4 mit dem Titel „Die Frauen“ lesen wir in Vers 84: „(…) Gott überragt an Gewalt und überragt an Strafe.“ Vorher lautet der Vers 14: „Wer sich widersetzt Gott und seinem Gesandten, übertritt die Gebote, den lässt eintreten Er ins Feuer, darin werden sie ewig weilen. Das ist die Strafe, die schmähliche.“

Über die Stellung der Frauen findet sich im Vers 3 Folgendes: „(…) heiratet was euch gut ansteht, an Frauen, zwei, drei, vier (…)“. Im Vers 34 heißt es: „Die Männer stehen den Frauen vor in Verantwortung, denn Gott hat begnadet die einen vor den anderen. (…) Ehrbare Frauen sind gehorsam (…). Und die, deren Auflehnung ihr fürchtet: ermahnt sie, dann meidet sie im Ehebett, dann schlagt sie!“

Gleich zu Beginn dieser Schrift erscheinen das „Gericht“ und der „Zorn“ Gottes. Bald folgen ein „rasender“ Gott und dessen „Gewalt“, „Strafe“ und das „ewige Feuer“. Das stimmt alles erstaunlich überein mit dem, was die christlichen Kirchen lehren, steht aber in völligem Widerspruch zu zahlreichen anderen Quellen, die in diesem Buch noch zu Wort kommen werden. Was im Koran über die Stellung der Frauen zu lesen ist, steht ebenfalls im vollkommenen Gegensatz zu Jesu Lehre über die Gleichheit aller Menschen. Außerdem sind diese Einlassungen über Frauen unvereinbar mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und einigen inzwischen ergangenen Urteilen des Bundesverfassungsgerichtes. Hier ist unser Staat zu größter Wachsamkeit aufgerufen.

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Als im Jahr 2015 der große Flüchtlingsstrom aus Syrien in unser Land schwappte, war ich mit beteiligt, einer Gruppe von zehn jungen Männern im Alter von 18 bis 28 Jahren die ersten Schritte in die deutsche Sprache zu vermitteln, in Wort und Schrift. Darüber hinaus kenne ich inzwischen zahlreiche weitere Menschen islamischen Glaubens, darunter eine junge kurdische Künstlerfamilie aus Aleppo, die dort vormals eine gesicherte Existenz hatte. Alles liegt nun in Trümmern. Die junge Frau, eine talentierte Kunstmalerin, zeigte mir Fotos, auf denen sie in Uniform und mit Maschinenpistole bewaffnet an einer Straßenecke steht, im Kampf gegen Assad’s Soldaten. Sie habe unter der Unterdrückung der Frauen sehr gelitten und fände die Freiheit hier in Deutschland wunderbar, erzählte sie mir freimütig. Als Erstes habe sie das Kopftuch abgelegt und wolle mit Islam und Koran nichts mehr zu tun haben.

Wo immer es sich in einem Gespräch ermöglicht, weise ich vor allem junge Moslems darauf hin, dass die diskriminierenden Aussagen des Korans die Frauen betreffend nicht mit unserem Grundgesetz zu vereinbaren seien und auch nicht mit dem Verständnis der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Wer also hier Gastrecht genieße und womöglich dauerhaft hier bleiben wolle, müsse darüber klar Bescheid wissen und diese Grundrechte achten. Diese hätten gegenüber allen religiösen Maßgaben Vorrang.

Es besteht inzwischen eine öffentliche Informiertheit darüber, dass die Menschenrechte mit Füßen getreten werden in Ländern, in denen das islamische Recht die staatlichen Strukturen beherrschen. Auch in unserem Land mussten die Menschenrechte einst mühsam erstritten werden, insbesondere gegen den massiven Widerstand der sich allmächtig wähnenden christlichen Kirchen. Meines Wissens ist bis heute deren Maßgabe an ihre Gläubigen nicht außer Kraft gesetzt, die theologisch begründeten Anweisungen über die Gesetzesvorgaben des Staates zu stellen. Denken wir an das Mittelalter, lebte auch hierzulande derjenige gefährlich, der sich kritisch äußerte gegenüber Klerus, Kirche, Bibel oder gar Gott. Schnell wurde er oder sie der Gotteslästerung bezichtigt und zum Scheiterhaufen geführt.

In manchen Ländern dürfte ich es nicht wagen, Aussagen des Korans, wie oben beschrieben, infrage zu stellen oder gar den Propheten Mohammed. Für gläubige Moslems gilt Mohammed als der größte Prophet – größer als Isa, wie sie Jesus nennen.

Jesu Lehren bezeichne ich persönlich als die höchsten Himmelslehren, die aus dem reinen Sein kamen und kommen. Die hier angeführten Koran-Zitate – und es sind nicht die einzigen – stehen dazu im Widerspruch und können somit nicht von derselben „Höhe“ stammen. Doch lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob die Koran-Schrift tatsächlich von Mohammed stammt oder ihm später zugesprochen wurde. Warum soll es bei der Entstehung und späteren Überarbeitungen des Korans nicht zu ähnlichen Ungereimtheiten gekommen sein, wie wir sie von der Bibel her kennen? Die kritische Bibelforschung hat zweifelsfrei nachgewiesen, dass beispielsweise Teile des Alten Testaments fälschlicherweise dem Propheten Mose zugeordnet und bestimmte Aussagen zu „Gottes reinem Wort“ erklärt worden sind – wie sie Gott niemals gesagt haben kann. Die Kundgaben in unserer Zeit durch Gabriele bestätigen diese Sachverhalte.

War Mohammed nun ein Mittler des reinen Seins, dessen Botschaften später verändert worden sind, oder kamen seine Botschaften aus etwas niedrigeren Geistbereichen und enthielten von Anfang an sogenanntes „Mischgut“? Wer vermag das heute noch zu beantworten? Der vernunftbegabte Menschenverstand sagt uns, dass die Frau dem Mann weder unter- noch nachgeordnet sein kann, wenn beide Geschlechter von einem Gott der Liebe kommen.

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Soweit nur einige wenige der Ungeheuerlichkeiten, die zu glauben von vernunftbegabten Menschen heute noch verlangt wird. Das Gesetz von „Saat und Ernte“ gleich „Ursache und Wirkung“ gleich „Aktion und Reaktion“ besagt, dass alles, was dem Menschen widerfährt – Schönes wie Schmerzliches –, er selbst (!) durch sein Handeln wider die Natur und Gottes Gesetze11 missachtend verursacht hat, zumeist in Vorinkarnationen, also früheren Existenzen. Begonnen hat dieser zyklische Verlauf im Übrigen mit dem „großen Fall“, auch als sogenannter „Sturz der Engel“ bekannt.

5 Nachzulesen in der Dogmensammlung von Josef Neuner, Heinrich Roos: Der Glaube der Kirche; Friedrich Pustet 1992, Rand Nr. 325

6 Galater 6,7

7 Aao. Rand Nr. 381

8 Johannes 8,44

9 Wer sitzt auf dem Stuhl Petrie?, Band 2; Verlag Das Wort 2006, S. 209

10 Alle folgenden Zitate sind der vollständig neuen Übersetzung von Ahmad Milad Karimi (Herder 2013) entnommen.

11 Es gibt eine Fülle an Literatur dazu, besonders von Gabriele im Verlag Das Wort erschienene Titel oder auch „Was der Mensch sät, das wird er ernten“ von Adam Fischer, tao.de 2017

Der verborgene Sinn des Lebensrücklaufes

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