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Theatervorstellung der Literaturbrauerei: Knigge in einer absurd-komischen Bearbeitung

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Literatur plus Theateraufführung bietet diese Sonderedition des „Knigge“. Das in dieser Edition verfügbare Theatererlebnis ist eine Aufzeichnung der Aufführung von „Knigge. Über den Umgang mit Menschen“ mit Reimund Groß (Schauspieler) und Hartwig Nickola (Kontrabass) in der Regie von Annette von Klier. Das Stück adaptiert den klassischen Stoff und nimmt die Rezeptionsgeschichte dieses Klassikers aufs Korn. Jeder kennt heute den „Knigge“. Den Business-Knigge, den Kaffee-Knigge, Chat-Knigge, Sex-Knigge. In dem Theaterstück geht es aber vor allem um eins: Der Knigge ist nicht mehr, was er einmal war. Der verstorbene Adolph Freiherr von Knigge (1752–1796) ereifert sich, dass Generationen von Herausgebern sein Werk bis zur Unkenntlichkeit umgeschrieben haben. Er wollte einen verantwortungsvollen, von Respekt und Wohlwollen geprägten Umgang der Menschen miteinander. Völlig desinteressiert war er selbst an Ratschlägen, wie man etwa Rot- zu Weißweingläsern auf dem gedeckten Tisch richtig platziert, oder wie man beim One-Night-Stand die Etikette bewahrt. Jetzt kehrt der gepeinigte Geist aus dem Jenseits zurück in die materielle Welt, um festzustellen, dass sich die Menschen seit seiner Zeit um keinen Deut verbessert haben: randalierende Jugendliche in U-Bahnen, hetzende Politiker in Parlamenten, sektenhafte Verfechter selbst auferlegter Benimmregeln. Wenn Knigge nun zurückkehrt, um seine Texte eigenhändig vorzutragen, bekommt er zur sinnlichen Unterstützung seines Vortrages einen Musiker zur Seite gestellt. Knigge selbst war ja zu Lebzeiten ein formidabler Komponist. Jetzt muss er sich auf der Bühne des 21. Jahrhunderts mit einem Kontrabassisten Namens Brenner herumschlagen, der weit weniger am humanistischen Anliegen des Freiherrn interessiert ist, als viel mehr an der in Aussicht gestellten Gage. Und die Musik, die er seinem imposanten Instrumente entlockt, bewirkt mitunter Eigenwilliges bei dem Freiherrn. So dürfen wir denn gespannt sein, wie sich der Umgang dieser beiden Menschen miteinander gestaltet...

Die Literaturbrauerei ist ein mobiles Sprechtheater, das literarische Texte aus vergangenen Zeiten ins Heute überträgt. Annette von Klier (Regie), Reimund Groß (Schauspieler) und Hartwig Nickola (Kontrabass) schicken die Zuschauer mit rezitierten Texten auf eine innere Zeitreise, führen sie in die Welt, die hinter den Worten liegt, und vermitteln ein sinnliches Gefühl für die Schönheit der Sprache. Um diese Texte nicht nur intellektuell sondern auch sinnlich erlebbar zumachen, legt „Die Literaturbrauerei“ ihr Hauptaugenmerk auf die inneren Vorgänge in den Texten und arbeitet gern mit Musikern zusammen. Die literarische Sprache bleibt die des Autors, die auf einem neu gewebten musikalischen Klangteppich serviert wird. So entstehen atmosphärisch sehr dichte und intensive Vorstellungen, die die Zuschauer auf eine innere Zeitreise in die Welt hinter den Worten mitnehmen und ihnen ein Gefühl für die Schönheit der Sprache vermitteln. Im Mittelpunkt der Aufführungen stehen immer die Texte. Deren Auswahl, dramaturgische Bearbeitung und Vortrag übernimmt Reimund Groß, Regie und Produktion liegen in den Händen von Annette von Klier. Entscheiden wir uns für einen Text, so beschäftigen wir uns intensiv mit Autor und Zeitumständen, verzichten aber bewusst auf jedes theoretische Konzept, sondern verlassen uns in der Arbeit auf unser Gefühl. Darsteller, Musiker und Regisseurin finden so in einem gemeinsamen Prozess die jeweilige Form des Abends. So lassen wir uns vom Verlauf der gemeinsamen Arbeit zum Ergebnis führen und können mit Fug und Recht behaupten: Der Abend hat so werden wollen.

Mehr Informationen zur Literaturbrauerei finden Sie hier: www.die-literaturbrauerei.de

Alexander Schug

Über den Umgang mit Menschen (Enhanced, +Theaterstück)

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