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Abschnitt 5

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Es geht überraschend gut. Keine Menschenseele hat sie gesehen. Claudia schmiegt sich in den

dunklen Hauseingang und überlegt, ob sie Licht machen soll. Einesteils würde sie wie auf dem

Präsentierteller dastehen, anderseits riskiert sie im Dunkeln einen Sturz über die unbekannte

Treppe. Zögernd nähert sich der Gummifinger dem rot leuchtenden Lichtknopf. Energisch drückt

sie drauf und schließt geblendet die Augen. Angestrahlt von der Deckenleuchte und der

Treppenbeleuchtung hinter der Glastür fühlt sie sich wie im Bühnenlicht.

Motorengeräusch schreckt sie auf. Ein Fahrzeug nähert sich ziemlich schnell ihrem Standort.

Fieberhaft überlegt Claudia, wohin sie flüchten kann. Den Schlüssel für die Haustür hat sie noch

nicht gefunden, und in den Stiefeln ist sie langsam wie eine Schnecke. Ganz dicht schmiegt sie sich

an die Wand in der Hoffnung, der Fahrer sieht sie nicht. Gebannt beobachtet sie die

näherkommenden Scheinwerfer. "Der wird doch nicht ...", denkt sie noch, da bremst der Wagen in

zweiter Reihe genau vor der Haustür. Panik steigt in Claudia hoch. Fieberhaft probiert sie einen

Schlüssel nach dem anderen und ignoriert die sich nähernden Schritte. Plötzlich faßt eine kräftige

Hand nach ihrem gummierten Arm. Eine nicht unsympathische Stimme ertönt.

"Darf ich ihnen helfen? Ihre Freundin möchte bestimmt auch gerne hinein." Erstaunt blickt Claudia

hoch. Geradewegs in das jungenhaft grinsende Gesicht des Jeepfahrers, der sie überholt hat. Er hält

noch immer ihren Arm umfaßt. Langsam gewinnen seine Worte bei Claudia Bedeutung. Er hat von

Monika gesprochen!

"Sie - sie kennen Monika?" stottert sie

"Kennen wäre übertrieben", meint er lächelnd. "Aber wollen sie nicht hineingehen?" Der junge

Mann hat inzwischen den richtigen Schlüssel gefunden und schiebt die raschelnde Claudia in den

Hausgang. "Einen Moment, ich hole ihre Freundin." Schon ist er wieder auf dem Weg zum Wagen.

Claudia ist völlig verwirrt. Der Fremde hat offenbar ihre sonderbare Kleidung überhaupt nicht

bemerkt. Oder hat er vorher davon gewußt? Was hat er mit Monika zu tun? Fragen über Fragen, die

ihr durch den Kopf schießen. Da kommt aber auch schon der junge Mann zurück. Behutsam führt er

eine äußerst attraktive Frau im Arm. Die langen, geschnürten Stiefel enden oben irgendwo unter

dem knappen weiten Minirock. Die Frau balanciert mit unbewegtem Gesicht auf Claudia zu.

"Aber das ist doch nicht Monika!" Claudia glaubt an ein Versehen. Allerdings kann sie sich die

Aufmachung der Frau nicht erklären. Der armlose Oberkörper scheint bis zum Hals in einem

Rollkragenpullover aus Gummi zu stecken. Sie kennt diesen typischen Glanz.

"Oh doch, das ist ihre Freundin", erklärt der junge Mann fröhlich. "Man darf nicht alles glauben,

was man sieht." Die Frau neben ihm gibt plötzlich merkwürdige, gedämpfte Töne von sich. Claudia

fällt es wie Schuppen von den Augen.

"Sie werden doch nicht Monika eine Maske aufgesetzt haben!" ruft sie erschrocken.

"Pssst! Nicht so laut, die anderen Hausbewohner möchten bestimmt schlafen. Wir sollten

hinaufgehen. Dort können wir alles besprechen." Der junge Mann nimmt Monika wieder in den

Arm und führt sie zur Treppe. Stufe für Stufe hebt er sie hoch, denn die strammen Stiefel

verhindern jedes Anwinkeln ihrer Knie. Raschelnd und keuchend folgt Claudia. Nach einer schier

endlosen Zeit stehen sie vor Monikas Wohnungstür. Der junge Mann schließt auf, und sie betreten

die Wohnung. Sofort versucht Claudia, sich vom Cape zu befreien. Mit ihren Gummifingern nestelt

sie am Stehkragen und sucht den kleinen Zipper vom Reißverschluß.

"Moment, ich helfe ihnen gleich. Ich muß nur erst Monika helfen." Der junge Mann geleitet die

hilflose Frau ins Wohnzimmer und legt sie auf die Couch. Dann kehrt er zu Claudia zurück.

"Warum wollen sie das ausziehen? Es kleidet sie ausgezeichnet", meint er grinsend, zieht ihr aber

gleichzeitig den Reißverschluß auf.

"Nur etwas unbequem", stöhnt Claudia. "Außerdem will ich endlich diese Stiefel loswerden."

"Ich finde solche Stiefel an Frauen ausgesprochen sexy. Der Gegensatz von einer grazilen Figur zu

den plumpen Schäften und der unbeholfene Gang einer solchen Frau üben einen fast

unwiderstehlichen Reiz aus."

Claudia muß lachen. "Ich denke, Männer mögen hohe Absätze."

"Auch", nickt er, "aber zwischendurch mal solche Gummistiefel und dazu ein Korsett kann eine

heiße Sache sein." Interessiert schaut er ihr zu, wie sie ihre langen Beine aus den Schäften zieht. Ihr

ist überhaupt nicht bewußt, daß sie ja kein Höschen trägt. Der Schrittriemen des Korsetts führt

genau durch die Schamlippen. Und als sie jetzt die Beine hebt, um aus den Stiefeln zu kommen,

präsentiert sie ihm eindrucksvoll diesen Schrittriemen.

Der junge Mann reißt sich von dem Anblick los und wendet sich Monika zu. Vorsichtig hebt er

ihren Oberkörper etwas hoch, zieht die Perücke ab und beschäftigt sich mit dem Verschluß der

Gummihaube.

Monika weiß inzwischen, wo sie sich befindet. Sie spürt den nachlassenden Druck auf dem Gesicht,

und irgendwie bedauert sie es. In der kurzen Zeit hat sie sich so daran gewöhnt, daß ihr jetzt, als die

Haube abgezogen wird, ihr ganzer Kopf nackt und kahl vorkommt. Vorsichtig bewegt sie ihren

leicht schmerzenden Kiefer und die Zunge.

"Hallo, wie geht's"? Claudia lächelt ihr unsicher zu. Sie hat ein schlechtes Gewissen. Immerhin hat

sie ihre Freundin zum Besuch der Party überredet.

"Na ja", krächzend versucht Monika zu antworten. Ihr Mund ist völlig ausgetrocknet. "Eigentlich

sehr gut."

"Wir werden dich gleich befreien." Claudia steht etwas mühsam auf.

"Warum?" grinst Monika. "Ich möchte gerne noch etwas so bleiben. Es ist ein tolles Gefühl."

Claudia glaubt, ihren Ohren nicht zu trauen. Ihre Freundin, die sich kaum traute Strapse zu tragen,

sitzt in aufreizender Gummikleidung und fast unbeweglich vor ihr, und will so bleiben! Das kann

doch nicht wahr sein!

"Was habt ihr mit ihr gemacht?" Claudia wendet sich an den jungen Mann. Der lacht.

"Eigentlich nichts weiter. Mein Vater hat euch beide richtig eingeschätzt und beschlossen, einen

kleinen Test zu machen. Dazu gehört eben das, was ihr heute erlebt habt. Ihr seid übrigens ab heute

in unseren kleinen Kreis aufgenommen. Auf der nächsten Party werdet ihr noch viele

Gleichgesinnte kennenlernen."

"Einen Test? Ihr spinnt wohl", ereifert sich Claudia. "Wenn ich das in der Zeitung bringe, seid ihr

erledigt!"

"In diesem Fall würde ein äußerst interessantes Videoband an die Öffentlichkeit gelangen. Thema:

Zwei angesehene Redakteurinnen treiben heiße Gummispiele und bumsen sich gegenseitig." Die

Stimme des jungen Mannes wird plötzlich kühl und sachlich. Claudia lenkt verlegen grinsend ein.

"Na ja, so war es nicht gemeint. Dann hat mich also Monika ...?"

"Ja, es war Monika. Und sie war wunderbar", der junge Mann nimmt die hilflose Gummifrau neben

sich in den Arm. Die läßt es geschehen und schmiegt sich an ihn. Plötzlich ist Claudia alles klar.

"Heh, haben wir da etwa ein Liebespaar?" Sie betrachtet die beiden auf der Couch wie sie sich

gerade lange küssen. "Und wer küßt mich?"

Eine Antwort bekommt sie nicht. Seufzend läßt sie sich wieder in den Sessel sinken. Dabei wird ihr

nachdrücklich bewußt, daß sie ja noch immer in dem Gummikorsett steckt. An die

Rückenschnürung kommt sie jedoch nicht heran.

"Ich muß jetzt leider zurück." Der junge Mann ist aufgestanden. "Ihr müßt euch selbst befreien.

Aber morgen abend komme ich wieder, und dann möchte ich Monika genau so vorfinden. Und du,

Claudia, solltest ebenfalls etwas hübsches aus Gummi anhaben. Schließlich findet morgen unsere

große Party statt."

"A - aber ich dachte ...", Claudia versteht überhaupt nichts.

"Genau! Ihr habt euch im Termin geirrt. Heute abend fand unser monatliches Clubtreffen für

Mitglieder statt. Die öffentliche Party ist erst morgen - und ihr seid natürlich herzlich eingeladen."

Und schon ist der junge Mann verschwunden und läßt zwei äußerst verwirrte Frauen zurück. Nur

die Visitenkarte auf dem Tisch und diverse Kleidungsstücke, in denen sie stecken, beweisen, daß

Claudia und Monika keinen Traum erlebt haben.

BDSM Geschichten Band 2 - 340 Seiten in 25 Abschnitten erzählt

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