Читать книгу Morals and Dogma - Albert Pike - Albert Pike - Страница 8

Оглавление

3) Der erste Grad: Der Lehrling

„Die zwölf-Zoll-Regel (Zollstock)“ und der allgemeine „Richterhammer“

Einschub: „Die 12-Inch-Rule“ erklärt er in seinen Ausführungen nicht.

Google ordnet sie einer „Phi Beta Sigma Inc.“ – Bruderschaft zu. Wikipedia sagt darüber: Phi Beta Sigma ist eine College- und Berufsgemeinschaft, die am 9. Januar 1914 an der Howard University in Washington, DC, von drei jungen afroamerikanischen Studenten mit neun weiteren Howard-Studenten gegründet wurde. Es ist eine Dienstgemeinschaft.

Die 12-Inch-Rule besagt in etwa folgendes:

• 1. Wert der Zeit

• 2. Höchstleistung bei Deiner Aufgabenerfüllung

• 3. Durchhaltevermögen

• 4. Der Wert des Beispiels

• 5. Tugend der Geduld

• 6. Einsatz Deines Talentes

• 7. Wirtschaftliche Weisheit

• 8. Der Wert des Charakters

• 9. Freundliche Einstellungen

• 10. Erfüllung bei der Arbeit

• 11. Der Wert von Organisationen

• 12. Die Erhabenheit der Einfachheit

Unregulierte oder fehlgeleitete Macht ist zerstörerisch wie ein Vulkan, ein Erdbeben oder ein Zyklon. Die blinde Stärke der Menschen muss beherrscht werden, wie die Kraft des Wasserdampfes bei den Dampfmaschinen genutzt wird, um einerseits die größten Räder zu bewegen und andererseits damit die feinsten Stoffe zu weben. Der Intellekt/ Verstand ist die Seele hinter der Macht. Um die Bauwerke anzugreifen, die auf allen Seiten gegen die menschliche Rasse durch Aberglauben, Despoten und Vorurteile etc. aufgebaut worden sind, muss die Macht einen Verstand und ein Gesetz haben. Nur dann wird die Menschheit fortwährenden Fortschritt produzieren.

Dann gibt es die „erhabenen Aufgaben“. Die Gedanken sind eine Macht. Die Philosophie sollte eine Energie sein, die ihre Aufgabe und Ergebnisse in der Verbesserung der Menschheit findet. Die zwei großen Antriebskräfte sind Wahrheit und Liebe. Wenn alle verschiedenen (Antriebs) Kräfte vereint worden sind, durch den Verstand geführt, durch das Gesetz von Recht und Gerechtigkeit geordnet und eine vereinte und systematische Bewegung entstanden ist, kann die große Revolution beginnen.

Die Macht der Gottheit an sich besteht in dem Gleichgewicht mit Seiner Weisheit. Deshalb kann das Ergebnis nur HARMONIE sein.

Revolutionen scheitern nur deshalb, weil die Macht falsch eingesetzt wird. Deshalb verlieren sich so viele Aufstände im „Sumpf“ wie der „Fluss California im Sand“, nachdem sie den Weg des Triumphes schon so weit gegangen sind.

Die Weiterentwicklung der menschlichen Rasse erfordert es, dass die Höhen um sie herum von edlen und ausdauernden Lektionen erstrahlen.

Die waghalsigen Taten einer blendenden Vergangenheit formen eine Gruppe von Anführern der Menschheit. Sie sind die Sterne und das Funkeln aus dem „großen See der Elektrizität“ – der Kraft, die in allen Menschen ist. Alle Risiken zu überwinden, zu leiden, durchzuhalten und wahr zu sich selbst zu sein, sind u.a. die Beispiele der Nationen und das Licht, das sie elektrisiert, um jetzt die ungerechte Macht zu konfrontieren und den „vergifteten Triumph“ zu bekämpfen.

Die Macht der Bevölkerung ist durch den „Richterhammer“ gekennzeichnet. Der Wille wird durch die Grenzen des Gesetzes und der Ordnung reguliert und geführt. Das Symbol dafür ist die „24-Inch-Rule“ – der 24-Zoll-Zollstock der Handwerker. Eine genaue Definition findet sich hierfür nicht. Eine Auslegung ist, dass er den 24 Stunden eines Tages entspricht. Dieser muss gemessen und eingeteilt werden. Das Ergebnis ist Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit.

Die Freiheit wird durch das Gesetz bestimmt, Gleichheit für alle vor dem Gesetz und Brüderlichkeit mit den Pflichten und auch den Vorteilen des Gesetzes.

Nach den einführenden Worten werden wir uns nun mit dem „Rauhen Ashlar“ und dem „perfekten Ashlar“ als Schätze der Logen beschäftigen.

Der „rauhe Ashlar“ ist ein Stein, der aus dem Steinbruch geholt wurde, und noch in seinem unbehauenen natürlichen Stadium ist.

Der „perfekte Ashlar“ ist der Stein, der mit den Händen der Arbeiter bearbeitet worden ist, um mit den Werkzeugen der Gesellen angepasst zu werden. Die weiteren Erklärungen finden sich bei dem „York-Ritus“ in deren Veröffentlichungen. Wenn der Stein perfekt ist, soll er zum Bau des „Ewigen Tempels“ benutzt werden.

Der rauhe Ashlar symbolisiert auch die Masse der Bevölkerung als unorganisierte Masse. Der perfekte Ashlar oder auch der perfekte kubische Würfel genannt, symbolisiert die Perfektion. Er symbolisiert in diesem Zusammenhang auch den perfekten Staat. Die Regierenden bekommen die Macht durch das Einverständnis der Bevölkerung, die Verfassung und das Gesetz entsprechen dem Willen der Bevölkerung und die Regierung regiert im Gleichgewicht und Harmonie.

Die Zahlen des Würfels:

Wenn wir einen Würfel auf eine glatte Ebene – z.B. einen Tisch – legen, sehen wir immer drei Seiten und 9 äußere Linien, die zwischen den 7 Eckpunkten gezogen sind. Der komplette Würfel hat drei weitere Flächen – also insgesamt 6, 3 weitere Linien- also insgesamt 12 und einen weiteren Eckpunkt – also insgesamt 8. Da die Zahl 12 die heiligen Zahlen 3,5 und 7 enthält und 3*3 9 ist, wird 12 aus der 9 und der heiligen Zahl 3 „produziert“. Die Zahl 12 an sich besteht aus der Zahl 1 und 2 – dem „Einzeller“ und der „Zweiergruppe“, die wenn sie addiert werden, die heilige Zahl 3 ergeben. Die Zahl 12 wird als die perfekte Zahl bezeichnet und der Kubus als das Symbol der Perfektion.

Der Würfel wird gemäß des Gesetzes und der Maße des Zollstockes bemessen und so aus dem „rauhen Ashlar“ herausgehauen. Er ist ein angemessenes Symbol für die Stärke des Volkes. Sie zeigt sich in der Verfassung und dem Gesetz des Staates. Die drei sichtbaren Gesichter des Staates zeigen sich in den drei Bereichen des Rechts – der Exekutive, die die Gesetze durchsetzt(z.B. Polizei), der Legislative, die die Gesetze macht(z.B. Parlamente) und der Judikative, die die Gesetze interpretiert und durchsetzt – zwischen den einzelnen Bürgern und zwischen den Staaten(Die Gerichte).

Die drei „unsichtbaren Gesichter“ sind Freiheit-Gleichheit und Brüderlichkeit. Die dreifache Seele des Staates sind seine Dynamik, sein Geist und der Verstand.

Obwohl die Freimaurerei niemals den Platz der Religion einnimmt noch sie „nachäfft“, ist Gebet ein Grundbestandteil aller Zeremonien. Es ist die Sehnsucht der Seele nach der „Absoluten Unbegrenzten Intelligenz“, welche die „EINE Höchste Gottheit“ ist. Sie wird oft schwach und missverständlich als „Architekt“ (Großer Baumeister) bezeichnet. Bestimmte Bereiche des Menschen sind auf das „Unbekannte“ – Gedanken, Meditation und Gebet – gerichtet. Das Unbekannte ist ein Ozean, dessen Gewissen der Kompass ist.

Gedanken, Meditation und Gebet sind die großen mysteriösen Nadelspitzen des Kompasses. Es ist ein „spiritueller Magnetismus“, der die menschliche Seele mit der „Gottheit“ verbindet. Diese majestätische Wärmestrahlung durchdringt den Schatten in Richtung Licht.

Es ist ein lächerlicher Spott, zu sagen, dass Gebet absurd sei, weil es für uns unmöglich ist, Gott zu überreden, Seine Pläne zu ändern. Er produziert vorherbestimmte Ergebnisse durch Seine Instrumente – die Naturkräfte. Unsere eigenen Kräfte sind ein Teil davon. Unser freier Verstand und Wille sind eben solche Kräfte.

Wir hören nie auf, Anstrengungen zu unternehmen, um mehr Reichtümer, Glück, ein langes Leben und fortwährende Gesundheit zu erlangen. Trotzdem können wir das nicht verändern, was uns vorherbestimmt ist. So beten wir fortwährend. Der Wille ist eine Kraft. Die Gedanken und das Gebet sind es ebenfalls. Warum sollte es nicht zu Gottes Gesetz gehören, dass Gebet wie Glaube und Liebe seine Auswirkungen hat?

Ohne Glaube und Liebe ist der Mensch an sich nicht zu verstehen. Das Gebet ist außergewöhnlich. Gebet, das bettelt und Geschrei erhebt, ist beschämend. Die Wirksamkeit des Gebetes zu verneinen, bedeutet ebenfalls die Effektivität von Glauben, Liebe und Anstrengung zu verneinen. Jedes gesprochene Wort ist für die Ewigkeit in der „Unsichtbaren Luft“ registriert.

Jede Loge ist ein Tempel und sowohl als Ganzes wie in den Details symbolisch zu verstehen. Das „Universum“ selbst hat die Menschheit mit dem Modell für die ersten Tempel der Götter versorgt. Der Aufbau des Salomonischen ersten Tempels, die symbolischen Ornamente, die die Hauptdekoration darstellten und die Kleidung des Hohepriesters hatten alle Bezüge zu dem Aufbau des Universums, wie es damals verstanden wurde. Der Tempel hatte viele Bilder der Jahreszeiten – der Sonne, des Mondes, der Planeten und der Sternenkonstellationen, der Elemente und von anderen Teilen der „Welt. Es ist der Meister dieser Loge – dieses Universums – Hermes (Tremegistos) oder Thot, dessen Vertreter „Khurum“ ist, welcher eines der Lichter der Loge ist.

Einschub: Khurum wird später als „tyrischer Künstler“ erklärt. Andere sehen in diesem Wort eher ein Wortspiel.

Für weitere Instruktionen zu den Symbolen der „himmlischen Körper“, der heiligen Zahlen, des Tempels und seiner Details musst Du warten, bis Du in der Freimaurerei weiter fortgeschritten bist, während Du Deinen Verstand weiter trainierst. Das Studium und das korrekte Auslegen der Symbole des Universums ist die Aufgabe der Weisen und Philosophen. Es bedeutet das Entschlüsseln der Schriften Gottes und das Eindringen in die Gedanken Gottes. Dieses wird in diesem Katechismus für die Loge beantwortet werden.

Die „Loge“ wird als Zusammenkunft von Freimaurern definiert. Sie müssen sich ordnungsgemäß versammeln, die heiligen Schriften besitzen, das Winkelmaß, den Zirkel und eine Satzung oder Verfassung, die sie zum Arbeiten autorisiert.

Der Raum, wo sie sich treffen, wird ebenfalls Loge genannt. Dieser repräsentiert einen Teil des Salomonischen Tempels. Diesen Teil des Tempels besprechen wir jetzt.

Es wird gesagt, dass der Tempel durch drei Säulen getragen wird. Dieses sind die „Weisheit“, die „Stärke“ und die „Schönheit“, welche durch den „Meister“, den „Senior Aufseher“ und den „Junior Aufseher“ repräsentiert werden. Weisheit, Kraft und Schönheit sind die „Vervollkommnung von allem“ und nichts kann ohne sie bestehen. Der York Ritus sagt, dass es notwendig ist, Weisheit zum Empfangen, Stärke zur Unterstützung und die Schönheit als Schmuck zu haben, um all die großen und wichtigen Arbeiten unternehmen zu können.

Der Apostel Paulus sagte: „Wisst ihr nicht, dass ihr ein Tempel Gottes seid und dass der Heilige Geist in Euch wohnt. Wenn jemand diesen Tempel entheiligt, soll Gott ihn zerstören. Denn der Tempel Gottes ist heilig, dessen Tempel ihr seid.“

Die Weisheit und Macht der Gottheit sind im Gleichgewicht. Aus diesem Gleichgewicht entsteht die perfekte Harmonie sowohl physischen wie auch im moralischen Universum. Weisheit, Kraft und Harmonie stellen ein freimaurerisches Dreieck dar. Sie haben andere tiefer gehende Bedeutungen, die Dir vielleicht später offenbart werden.

Die Weisheit des Architekten wird durch die besondere Kombination von Kraft, Gnade, Schönheit, Symmetrie, Proportionen, Licht und Bebilderung ersichtlich, wie sie nur ein besonders begabter Architekt machen kann.

Genauso hat Gott es in allen überall getan – in den Bäumen, dem Aufbau des menschlichen Skelettes, dem Ei und in dem Aufbau der Honigwaben. Dasselbe gilt auch für die Perfektionierung der Redner und Poeten – Kraft, Macht und Energie mit der Liebe zum besonderen Stil, dem besonderen Rhythmus der Musik, der Schönheit des Figürlichen, dem Spiel und den Strahlen der Vorstellungskraft verbunden.

Deshalb müssen in einem Staat die kämpferischen und wirtschaftlichen Kräfte der Bevölkerung mit der Schönheit der Künste, der Wissenschaften und des Intellekts verbunden werden, damit der Staat Spitzenleistungen erreichen kann und die Bevölkerung wirklich frei ist.

Das große Rätsel der Sphinx ist das Aussöhnen des „moralischen Gesetzes“, menschlicher Verantwortlichkeit und des freien Willens mit der absoluten Macht Gottes. Außerdem soll die „Existenz des Bösen“ mit Gottes absoluter Weisheit, Güte und Barmherzigkeit versöhnt werden.

Du hast die Loge durch die zwei Säulen betreten. Sie repräsentieren die zwei Säulen, die auf beiden Seiten des östlichen Zugangs in der Vorhalle des solomonischen Tempels gestanden haben. Diese vier Finger breiten bronzenen Säulen waren, wie es im Zweiten Buch der Könige durch Jeremias bestätigt ist, 18 Ellen hoch mit einem Kapitell von 5 Ellen Höhe. Der Durchmesser war 4 Ellen. Eine Elle entspricht einem „Fuß“+777/1000. Die Kapitelle waren mit bronzenen Granatäpfeln ergänzt und mit einem bronzenen Netzwerk überzogen worden. Sie waren außerdem mit einem Kranz aus Bronze verziert. Sie glichen so dem Fruchtkorb der ägyptischen Lilie, die ein heiliges Symbol für die Hindus und Ägypter war.

Die Säule im Süden bzw. auf der rechten Seite heißt nach der biblischen Bezeichnung „Jachin“ = „er soll etwas erschaffen“ und die auf der linken „Boaz“ = „in ihm ist Kraft.“

Diese Säulen sind Nachbauten der großen Säulen des Windes und Feuers, die in dem berühmten tyrischen Tempel von Malkarth standen. Diese wurden von Khurum, dem tyrischen Künstler hergestellt. Die Logen des York-Ritus sehen in dem einen Granatapfel eine himmlische Erdkugel und in der anderen eine irdische Erdkugel. Die Auslegung der Bedeutung dieser beiden Säulen verschieben wir auf einen späteren Zeitpunkt.

Jachin als Wort bedeutet: Er, der stärkt und aufrichtet. Boaz bedeutet: Kraft, Zuflucht etc. Es könnte sein, dass Jachin für die aktive und belebende Energie steht und Boaz für die passive Energie wie Stabilität und Aufrichtigkeit. Hier könnte er Bezug nehmen auf das „Yin-Yang-Konzept“.

Unsere Brüder des York-Ritus sagen, dass die Dimensionen der Loge unbegrenzt und nur durch das Dach des Himmels begrenzt sind. Auf den Himmel ist der Verstand des Freimaurers immer gerichtet. Mit Hilfe der Leiter, die Jakob im Traum sah, hofft er schließlich von der Erde in den Himmel aufsteigen zu können (Jakobsleiter). Die ersten drei Stufen der Leiter, die von Glauben, Hoffnung und Wohltätigkeit beherrscht werden, ermahnen uns, Glauben an Gott und Hoffnung in die Unsterblichkeit zu haben und Wohltätigkeit an allen Menschen zu üben.

Entsprechend ist die Leiter manchmal mit 9 Stufen so dargestellt, dass sie auf der Erde steht und das obere Ende in den Himmel reicht, während die Engel Gottes auf ihr auf- und absteigen. Das Hinzufügen der ersten drei Stufen zu dem Symbolismus der Loge hält Albert Pike für modernistisch und unangebracht.

Einschub: Hier könnte auch Bezug auf „9-Grad-Systeme“ und z.B. der Kabbala mit dem Baum des Lebens bzw. rosenkreuzerische Lehren genommen worden sein.

Die Vorfahren zählten sieben Planeten: Der Mond, Merkur, Venus, die Sonne, Mars, Jupiter und Saturn. Damals gab es sieben Himmel (Siehe auch Paulus!) und sieben Sphären dieser Planeten. Alle Bauwerke der Mithras enthielten 7 Altäre, die den sieben Planeten geweiht waren. Genauso gab es sieben Lampen auf dem goldenen Leuchter im salomonischen Tempel. Das diese für die sieben Planeten standen, ist durch Clemens von Alexandria in seinen Schriften bestätigt. Um in die „Quelle der Unendlichkeit“ zurückzukehren, muss die menschliche Seele wieder durch die sieben Sphären aufsteigen, so wie sie am Beginn herabgestiegen ist. Die Leiter hatte gemäß Marsilius Ficinus sieben Grade oder Stufen. In den Mysterien der Mithras, die unter den Cäsaren nach Rom gebracht worden sind, war die Leiter mit ihren sieben Stufen ein Symbol für den Aufstieg durch die sieben Sphären der sieben Planeten. Jakob sah auf ihr den Geist Gottes auf und absteigen – mit der Gottheit selbst am oberen Ende. Die Mysterien der Mithras wurden in Höhlen zelebriert. Ihre Eingänge waren exakt an den vier Punkten der Nachtgleiche und der Sonnenwende des Tierkreiszeichens gebaut worden. Es wurden die sieben Sphären der Planeten dargestellt worden, welche die Seele beim Abstieg von der Ebene der „Festen Sterne“ auf die Erde durchschreiten muss. Und es gab sieben Tore, für jeden Planeten eines, durch welche die Seele gehen muss, wenn sie auf- oder absteigt.

Von „Celsus“ können wir lernen, dass das Symbol für diesen Weg durch die Sterne, wie von den Mithraischen Mysterien gelehrt, eine Leiter war, die vom Himmel auf die Erde reichte. Sie hatte sieben Stufen oder Ebenen mit jeweils einer Tür auf jeder Stufe. Am oberen Ende gab es eine achte Stufe der „festen Sterne“. Das Symbol ist das Gleiche wie das der sieben Stufen von Borsippa. Diese Pyramide aus glasierten Steinen in der Nähe von Babylon hatte sieben Ebenen mit jeweils einer anderen Farbgebung. In den mithrischen Zeremonien ging der Kandidat durch sieben Stufen der Initiation während er durch viele furchteinflößende Testphasen gehen musste. Hierfür war die Leiter mit den sieben Stufen das Symbol.

Du erkennst die Loge in ihren Details und Bildern an ihren „Lichtern“. Du hast bereits davon gehört, was die Bedeutungen der größeren und kleineren Lichter sind, und wie sie von den Brüdern des York Ritus erklärt werden.

Die Heilige Bibel, das Winkelmaß und der Zirkel sind nicht nur die „Großen Lichter der Freimaurerei“, sondern sind auch – technisch gesehen die Einrichtung der Loge. Es gibt keine Loge ohne diese Lichter. Dieses war manchmal die Begründung, warum man Juden von der Loge ausgeschlossen hat. Denn sie erkennen das Neue Testament nicht als heiliges Buch an. Die Bibel ist ein unverzichtbarer Teil der Einrichtung in einer christlichen Loge, weil es das Heilige Buch der christlichen Religion ist. Der Hebräische Pentateuch gehört auf den Altar in eine hebräische Loge so wie der Koran in eine moslemische Loge gehört.

Eines von diesen Heiligen Büchern mit dem Winkelmaß und Zirkel, wenn sie richtig verstanden werden, sind die großen Lichter, durch die der Freimaurer leben und mit denen er arbeiten muss.

Die Verpflichtung des Kandidaten muss immer auf das heilige Buch/ Bücher seiner Religion abgelegt werden, damit er es ernster und verpflichtender als bisher ansieht. Nur deshalb bist du nach deinem Glaubensbekenntnis gefragt worden. Wir haben sonst kein weiteres Anliegen mit deinem Glaubensbekenntnis.

Das Winkelmaß ist ein rechter Winkel, der von zwei geraden Linien geformt wird. Er gehört zu einer flachen Ebene und ist nur Teil der Geometrie, der „Ausmessung der Erde“. Jene Trigonometrie behandelt nur flache Ebenen und die Erde, von denen unsere Vorfahren glaubten, dass sie eine flache Scheibe sei. Der Zirkel beschreibt Kreise und die räumliche Trigonometrie – die Wissenschaft von Räumen und himmlischen Bereichen. Das Winkelmaß ist deshalb das Symbol dessen, was den Körper und die Erde betrifft. Der Zirkel betrifft die „Himmel“ und die Seele. Der Zirkel wird auch in der „Ebenen-Trigonometrie“ gebraucht, wenn senkrechte Linien (im LOT) gezeichnet werden. Deshalb erinnere ich Dich daran, dass in diesem Grad (des Lehrlings) beide Spitzen (noch) unter dem Winkelmaß angeordnet sind. Du beschäftigst Dich hier nur mit der moralischen und politischen Deutung dieser Symbole und nicht mit der philosophischen und religiösen Auslegung. Dennoch bleibt das Göttliche immer mit dem menschlichen vermischt. In jeder noch so einfachen Tätigkeit lässt sich etwas Spirituelles finden. Die Nationen sind nicht nur „körperlich-politisch“, sondern auch „spirituell-politisch“. Wehe denen, die nur das „Materielle“ suchen, denn sie vergessen das, was „seelisch“ ist. Dann haben wir die Rasse, die durch ihre Lehrmeinungen starr vor Angst ist, und die alleinige Anwesenheit von Erinnerung und Instinkt.

Sie sind demoralisiert durch ihre Geldgier. Eine solche „Natur“ kann nie eine Zivilisation anführen. Der Kniefall vor den Götzen und Abbildern des Dollars lässt die Muskeln verkümmern, die sich bewegen wollen, und lähmt den Willen, der etwas bewegen will. Priesterliche oder geschäftliche „Übersättigung“ lässt die Strahlkraft der Bevölkerung verschwinden, verringert den Horizont der Menschen, indem es ihren Anspruch verringert, und beraubt sie ihrer universalen Aufgaben. Diese Aufgaben – sowohl menschlich als auch göttlich – machen eine „missionarische Nation“ aus.

Wenn ein freies Volk vergisst, dass es eine Seele hat, die umsorgt werden muss, wird es alle seine Energien an den materiellen Fortschritt verschwenden.

Wenn es Krieg führt, dann nur, um seine kommerziellen Interessen zu unterstützen. Die Bürger kopieren den Staat und sehen nur noch Reichtum, Pomp und Luxus als die großen Güter des Lebens an. Eine solche Nation sammelt den Reichtum sehr schnell an und verteilt ihn sehr schlecht. Deshalb gibt es diese extremen Unterschiede: Monströse Opulenz auf der einen Seite und extremes Elend auf der anderen Seite. All die „Freuden“ sind für die Wenigen, während die Masse an Entbehrungen leidet. Privilegien, Ausnahmen, Monopole und Feudalsysteme entspringen der Arbeit an sich. Dieses ist eine gefährliche Situation, die die Arbeit zu blinden und gefesselten „Zyklopen“ macht.

In den Minen, in den Schmiede-öfen, in den Workshops, an den Webstühlen, auf den Feldern, über den giftigen Dämpfen und in nicht belüfteten Fabriken wird die „öffentliche Macht“ auf dem privaten Elend errichtet. Dort wird die „Größe“ des Staates auf Kosten des Leidens der Einzelnen gebaut. So wird „Größe“ falsch aufgebaut, in welcher alle materiellen Dinge vereint sind, aber kein moralisches Element vorhanden ist.

Wenn die Menschen wie die Sterne das Recht auf „Sonnenfinsternis“ haben, sollte das Licht auch wieder zurückkehren. Die Sonnenfinsternis sollte nicht in die „Nacht“ degenerieren.

Die „drei untergeordneten Lichter“ der Loge sind, wie Du schon gehört hast, die Sonne, der Mond und der Meister vom Stuhl. Aber die Sonne bringt auf keine Weise Licht in die Loge, außer es ist symbolisch. Im York Ritus wird dem Freimaurer nicht erzählt, wofür sie Symbole sind. Genauso wenig beherrscht der Mond die Nacht mit Gleichmäßigkeit.

Die Sonne ist das alte Symbol für die lebens-spendende fruchtbare Kraft der Gottheit. Für unsere Vorfahren war Licht gleichbedeutend mit dem Grund des Lebens. Gott war die Quelle, von der alles Leben floss. Die „Essenz“ des Lichtes, das unsichtbare Feuer entwickelte sich als Flamme und manifestierte sich im Licht und seiner Herrlichkeit. Die Sonne war Sein (Gottes) sichtbares Abbild. Die Sabäer, die den „Licht-Gott“ anbeteten, schienen die Sonne anzubeten, in der sie die Offenbarung ihrer Gottheit sahen.

Der Mond war das Symbol für das „passive“/ empfangende Möglichkeit der Natur, etwas zu produzieren. Er war das Symbol für die Göttinnen Isis, Astarte, Artemis und Diana. „Der Herr des Lebens“ war die oberste Gottheit, oberhalb beiden und durch beide manifestiert. Zeus, der Sohn des Saturn wurde genauso König aller Götter, so wie Horus, Sohn von Osiris und Isis, zum „Meister des Lebens“ wurde.

Dionysos oder auch Bacchus genannt, wurde wie Mithras zum Ursprung von Licht, Leben und Wahrheit.

Die Meister des Lichtes und des Lebens, die Sonne und der Mond, werden in jeder Loge durch den Meister vom Stuhl und seine Aufseher dargestellt.

Dieses macht es zur Pflicht des Meisters, das Licht an die Brüder auszuteilen – durch sich selbst und mit Hilfe seiner Aufseher, die seine Gehilfen sind. Jesaja spricht zu Jerusalem: „Deine Sonne soll nicht mehr untergehen und der Mond wird sich nicht mehr verbergen. Denn der HERR soll dein ewiges Licht sein und die Tage der Trauer sollen vorbei sein. Dein Volk soll gerecht sein und das Land in Ewigkeit besitzen.“ Dieses ist der Typus eines freien Menschen.

Unsere „germanischen Vorfahren“ beteten ebenfalls eine „dreieinige Gottheit“ an – Odin, den allmächtigen Vater, Frea seine Frau und Thor sein Sohn als Vermittler. Aber über allem war der „Höchste aller Götter“, der Schöpfer von allem, was existiert, dem Ewigen, „dem Alten“, dem Lebendigen, dem Offenbarer des Verborgenen und dem Wesen, dass sich niemals ändert. In dem Tempel der Eleusis, einem Heiligtum, dass nur durch ein Fenster im Dach erleuchtet wurde und das Universum darstellte, gab es nur Bilder von der Sonne, dem Mond und von Merkur.

Der erfahrene Bruder Delaunay sagte, dass die Sonne und der Mond die „zwei großen Prinzipien aller Generationen“, das aktive und passive bzw. das männliche und weibliche Prinzip darstellen (Yin und Yang). Die Sonne steht für das aktuelle Licht. Sie erleuchtet den Mond mit ihren Strahlen. Beide lassen ihre Strahlen auf ihre Kinder strahlen, Horus und der „dreifachen Form“ – dem „großen dreiseitigen gleichseitigen Dreieck“.

In seiner Mitte ist der „allschaffende Buchstabe“ der Kabbala, durch welchen die Schöpfung beeinflusst worden ist (das „G“?).

Der Schmuck jeder Loge ist der „mosaische Bodenbelag“, „Die verzahnte Einfassung“(Tessel) und der „flammende Stern“. „Der mosaische Bodenbelag“, der ein Schachbrettmuster trägt, soll den Bodenbelag aus Salomons Tempel repräsentieren. Die verzahnte Einfassung umgibt diesen Teppich. Der flammende Stern in der Mitte steht für die göttliche Fürsorge und erinnert uns an den „Stern von Bethlehem“, der die „Weisen aus dem Osten“ an den Platz der Geburt unseres Retters geführt hat. In dem Inneren des Tempels gab es jedoch keinen einzigen Stein zu sehen. Die Wände waren mit Zedernholz versehen und der Fußboden war mit Tannenholz belegt worden. Es gibt keine Beweise dafür, dass es solche Wände und Bodenbeläge inklusiv der Einfassungen im ursprünglichen Tempel gegeben hat.

Im alten England sind die „Schachbrett-Teppiche“ mit einer solchen Einfassung versehen gewesen. Nur in Amerika wurde eine solche Einfassung um die „mosaischen Teppiche“ gelegt. Die Mosaiken sind tatsächlich die Quadrate des Teppichs. In England hat der Teppich ebenfalls die „vier Mosaiken“ in der Einfassung. Sie stehen für die vier Tugenden: Mäßigung, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit.

Der Teppich, abwechselnd Schwarz und Weiß, stehen für die Guten und Bösen Prinzipien des ägyptischen und persischen Glaubensbekenntnisses. Es ist der ewige Krieg zwischen dem Erzengel Michael und Satan, zwischen den Göttern und Titanen, zwischen Licht und Finsternis, Tag und Nacht, Freiheit und Despotismus, religiöser Freiheit und den willkürlichen Dogmen einer Kirche, die für ihre Verehrer denkt, dessen Papst sich für unfehlbar hält und deren „Entscheidungen“ ihrer Gremien ein neues Evangelium erschafft.

In dem „fünfzackigen strahlenden Stern“ einen Hinweis auf die „Göttliche Fürsorge“ zu finden ist ebenfalls wirklichkeitsfremd. Der Hinweis auf den „Stern von Bethlehem“ ist ebenfalls modernistisch. Ursprünglich hat er den Stern Sirius repräsentiert. Er war der Vorbote für die kommende Überschwemmung des Niles, der als Gott Anubis die Göttin Isis auf ihrer Suche nach dem Körper des Osiris, ihrem Ehemann und Bruder, begleitete. Danach wurde er zum Symbol für Horus, dem Sohn des Osiris, der selbst auch durch die Sonne dargestellt worden ist. Die Sonne galt als Ursprung der Jahreszeiten und als Göttin der Zeit. Horus, der Sohn der Isis, war die universelle Natur, die „Ursubstanz“ an sich, die unauslöschbare Quelle des Lebens, Funken des ungeschaffenen Feuers und universaler Samen allen Lebens. Er war auch Hermes, der Meister des Lernens, dessen Name im griechischen Merkur lautet. Der fünfzackige Stern – Pentalpha genannt – wurde zum heiligen und mächtigen Symbol der Weisen und ist das kennzeichnende Symbol für Freiheit und Befreiung. Er strahlt mit seinen regelmäßigen Strahlen zwischen den wogenden Elementen von Gut und Böse der Revolutionen. Er verspricht den Nationen ruhige Himmel und fruchtbare Jahreszeiten, nachdem sich die Stürme der Veränderung und des Tumults gelegt haben.

Im Osten der Loge befindet sich oberhalb des Meisters vom Stuhl der in einem gleichseitigen Dreieck eingefasste hebräische Buchstabe „YOD“. In den englischen und amerikanischen Logen steht dort der Buchstabe „G“. Es steht dort anstelle des Wortes „GOTT“. Im französischen Bereich steht dort der Buchstabe „D“ für das französische Wort „DIEU“/Gott.

Yod, in der Kabbala das Symbol der Einheit, gehört zur „obersten Gottheit“ und ist der erste Buchstabe des (hebräischen) „Heiligen Namens“ (Yahwe = YHWH). Es ist ebenfalls das Symbol der „Großen Kabbalistischen Triade (Dreiheit)“. Um seine mystischen Bedeutungen zu verstehen, musst Du die Bücher des Zohar/Sefar in seinen drei Teilen – Siphra de Zeniutha, Idra Rabba und Idra Suta verstehen. Außerdem musst Du Dich dafür intensiv mit anderen kabbalistischen Büchern beschäftigen. Es reicht hier zu sagen, dass es die „Kreative Energie der Gottheit“ ist, die als „Punkt“ dargestellt wird, und dass sich dieser Punkt in der Mitte des „Kreises der Unermesslichkeit“ befindet. Es ist für die Freimaurer in diesem Grad das Symbol der „unmanifestierten Gottheit“, des Absoluten, der keinen Namen hat.

Unsere französischen Brüder plazieren den Buchstaben „Yod“ in das Zentrum des „strahlenden Sternes“. In den alten Lehrschriften schreiben unsere englischen Vorfahren, dass „Der Strahlende Stern“ oder auch die Herrlichkeit im Zentrum uns auf das „große Licht“ – die Sonne hinführt. Denn diese erleuchtet die Erde und ihr großer Einfluss verteilt Segen auf die Menschheit. Sie galt in diesen Schriften auch als Symbol für Besonnenheit.

Das lateinische Wort „Prudentia“ bedeutet in seiner originalen Bedeutung Voraussicht. Entsprechend wurde der strahlende Stern als Symbol der „Allwissenheit“ oder des „All-Sehenden Auges“ gedeutet. Dieses war für die altägyptischen Eingeweihten das Symbol des Osiris – dem Schöpfer. Mit dem „Yod“ in der Mitte hat es die kabbalistische Bedeutung der „Göttlichen Energie“, manifestiert als Licht, das Universum erschaffend.

Die Loge hat sechs Juwelen, von denen drei „beweglich“ und drei „feststehend“ sind. Das Winkelmaß, die Wasserwage und „das Lot“ wurden früher die beweglichen Juwelen genannt, weil sie von Bruder zu Bruder weitergegeben wurden. Die „unbeweglichen Juwelen“ sind der „rauhe Ashlar“, der „perfekte Ashlar“ und der „Arbeitsteppich“.

Über die Bedeutung dieser Juwelen schreiben die Brüder des York-Ritus, dass das Winkelmaß für die Moral steht, die Wasserwage für die „Gleichwertigkeit“ und das Lot für die Rechtschaffenheit. Die Erklärungen der unbeweglichen Juwelen finden sich in deren Schriften. Unsere Brüder vom York-Ritus sagen ebenfalls, dass es in jeder gut geführten Loge einen „gewissen Punkt“, der den einzelnen Bruder repräsentiert, innerhalb des Kreises gibt. Dieser Kreis steht für die Grenzen seines Verhaltens. Er darf es nicht zulassen, dass sich seine Vorurteile und Leidenschaften außerhalb dieser Grenzen bewegen. Dieses soll nicht die Symbole der Freimaurerei interpretieren. Es wird auch gesagt, dass der Punkt im Kreis für Gott im Zentrum des Universums steht. Es ist ein bekanntes ägyptisches Symbol für Isis und Osiris und wird immer noch als astronomisches Zeichen für die Sonne benutzt. In der Kabbala steht der Punkt für Yod, der kreativen Energie Gottes. Sie erleuchtet mit ihrem Licht den umlaufenden Bereich, den Gott, das universelle Licht, frei gelassen hatte, um dort die Welten zu erschaffen. Dieses tat er, indem er seine Materie des Lichts aus allen diesen Bereichen um den Punkt herum zurückzog.

Unsere Brüder fügen hinzu, dass um den Kreis zwei parallele Linien gezogen sind, die die Heiligen Johannes den Täufer und Johannes den Evangelisten repräsentieren. Oberhalb dessen befindet sich ein offenes Buch, die Heiligen Schriften. Wenn wir uns entlang des Kreises bewegen, berühren wir beide Linien und auch das offene Buch.

Wenn der Freimaurer sich innerhalb des Kreises bewegt, kann er sich nicht wesentlich irren.

Es ist reine Zeitverschwendung, sich tiefergehend mit den Bedeutungen zu beschäftigen. Falls die Linien sich wirklich in den alten Symbolen wiederfinden, hätten sie tiefer gehende Bedeutungen. Sie haben dann vielleicht die gleiche Bedeutung wie die zwei Säulen Jachin und Boaz. Diese Bedeutungen sind nicht für den Lehrling bestimmt. Der Eingeweihte findet die Bedeutungen vielleicht in den Schriften der Kabbala. Die Gnade und Gerechtigkeit Gottes sind im Gleichgewicht. Das Ergebnis ist völlige Harmonie, weil die perfekte Weisheit über allem steht.

Die heiligen Schriften sind eine moderne Zugabe zu dem Symbol, so wie der irdische und himmlische Globus auf den Säulen im Vorhof des Tempels. So ist das alte Symbol mit unvereinbaren Zugaben von seiner wahren Bedeutung entfremdet worden, wie das Bild der Isis, die über die zerbrochene Säule mit den Überresten des Osiris in Byblos weint.

Die Freimaurerei hat ihre eigenen „10 Gebote“. Diese sind das Gesetz ihrer Eingeweihten.

1.) GOTT ist die ewige, allmächtige und unveränderliche Weisheit, höchste Intelligenz und unerschöpfliche Liebe. Du sollst IHN anbeten, verehren und lieben! Du sollst IHN ehren, indem Du die Tugenden praktizierst!

2.) Deine Religion soll es sein, Gutes zu tun, weil es eine Freude für Dich ist und nicht eine Verpflichtung. So sollst Du ein Freund des weisen Mannes sein und seine Regeln befolgen. Deine Seele ist unsterblich. Du sollst nichts tun, was sie degradiert.

3.) Du sollst ewiglich Krieg gegen das Laster führen. Du sollst nichts dem Anderen zufügen, was du nicht willst, dass es Dir zugefügt wird. Du sollst Dich Deinem Schicksal unterordnen und das Licht der Weisheit am Brennen halten.

4.) Du sollst Deine Eltern ehren. Du sollst den Älteren Anerkennung und Respekt geben. Du sollst die Jüngeren unterweisen. Du sollst die Kleinkinder und die Unschuld beschützen.

5.) Du sollst Deine Ehefrau und Kinder schätzen. Du sollst Dein Land lieben und seine Gesetze beachten.

6.) Dein Freund soll dir wie Deine zweite Hälfte sein. Unglück soll Dich nicht von ihm trennen. Du sollst für seine Erinnerung das Gleiche tun, als wenn noch leben würde.

7.) Du sollst falsche Freunde meiden. Du sollst Dich in allen Dingen von Exzessen fernhalten. Du sollst Dich fürchten, nicht der Grund für einen Makel in Deiner Erinnerung zu sein.

8.) Du darfst keiner Leidenschaft erlauben, Dich zu beherrschen. Du sollst von den Leidenschaften der Anderen lernen. Du sollst Nachsicht bei den Fehlern üben.

9.) Du sollst viel Zuhören, Du sollst wenig reden und gut handeln. Du sollst Verletzungen vergessen. Du sollst Böses mit Gutem vergelten.

10.) Du sollst die Menschen studieren. So lernst Du über Dich selbst. Du sollst immer nach den Tugenden streben. Du sollst gerecht handeln(sein). Du sollst Faulheit vermeiden.

Das größte Gesetz der Freimaurerei ist: Ihr sollt einander lieben. Der, der sagt, dass er seinen Bruder hasst, befindet sich immer noch in der Finsternis.

Dieses sind die moralischen Verpflichtungen eines jeden Freimaurers. Es ist ebenfalls die Pflicht des Freimaurers, den Level der Moral in der Gesellschaft anzuheben. Dieses geschieht, indem er Wissen weitergibt, (neue) Ideen in Umlauf bringt und den Verstand der Jugend zum Wachsen bringt. So bringt er durch das Lehren der Lebensgrundsätze und der Verbreitung der positiven Gesetze die Menschheit immer weiter in den Einklang mit ihrer Bestimmung. Dieses ist die Plicht und Aufgabe der Eingeweihten. Er darf nicht glauben, dass er nichts bewegen könne und deshalb daran verzweifelt. Viele große Dinge sind in den kleinen alltäglichen Kämpfen getan worden.

Da gibt es eine unsichtbare Tapferkeit, die sich Schritt für Schritt gegen die fatale Invasion von „Notwendigkeiten“ und „Niederträchtigkeiten“ wehrt. Da gibt es edle und mysteriöse Triumphe, die kein anderes Auge sieht, für die es keine öffentlichen Belohnungen gibt.

Das Leben, die Isolation, der Verzicht und Armut sind Schlachtfelder, die ihre eigenen Helden haben. Diese Helden sind meist versteckt und doch oft größer als die „sichtbaren Helden“. Der Freimaurer soll sich ebenfalls Schritt für Schritt mit diesen Themen beschäftigen. Er soll sich – auch in der Dunkelheit – mit ihnen auseinandersetzen und gegen die nationalen Torheiten und Fehler protestieren. Er soll sich gegen die Übernahme und die ersten Angriffe der Hydra, die sich Tyrannei nennt. Es ist viel schwieriger, die errungene Freiheit zu behalten, als sie erstmalig zu gewinnen. Die Proteste der Wahrheit werden immer gebraucht. Fortwährend müssen die Gerechten gegen die Tatsachen ankämpfen. Es ist eine Tatsache, dass es eine Ewigkeit in der Gerechtigkeit gibt. Der Freimaurer soll der Priester und Soldat dieser Gerechtigkeit sein.

Wenn sein Land die Freiheit verliert, soll er nicht verzweifeln. Es ist ein ewiger Kampf zwischen den Tatsachen und der Gerechtigkeit. Der Diebstahl (der Freiheit) ist nie ewige Verordnung.

Die Deklaration der Freiheitsrechte wird nicht durch die Zeit behindert. Warschau kann ebenso wenig unter die Herrschaft der Tartaren kommen wie Venedig unter die Herrschaft der Teutonen. Menschen mögen für eine Zeit die militärische Besetzung ertragen. Unterworfenen Staaten knien vor dem Siegerstaat und tragen das Joch, während sie noch unter dem Zwang der Notwendigkeit sind. Doch wenn der Zwang verschwindet und die Menschen fit für ihre Freiheit sind, wird die unterworfene Nation sich wieder erheben. Die Tyrannei wird dann durch die Geschichts-Schreibung verurteilt, ihre Opfer ermordet zu haben.

Was immer auch geschieht, wir sollen Glauben an die Gerechtigkeit und Weisheit Gottes haben. Außerdem brauchen wir Hoffnung in unsere Zukunft und Freundlichkeit für die, die im Irrtum leben. Gott macht seinen Willen in verschiedenen Dingen offenbar: in einem mysteriösen Text, der in einer mysteriösen Sprache geschrieben worden ist. Die Menschheit macht die Übersetzung in Hast, inkorrekt, voll von Fehlern, Auslassungen und Fehlverständnissen. Wir sehen nur einen sehr kleinen Teil von „der Arche des Großen Kreises“! Nur ein paar wenige können die Sprache Gottes verstehen. Die Weisesten, ruhigsten und tiefschürfenden entschlüsseln die Hieroglyphen sehr langsam. Und wenn sie mit ihrer Übersetzung fertig sind, ist die Not längst vorbei. Denn es gibt bereits mehr als zwanzig Übersetzungen im öffentlichen Bereich, und der falscheste Text ist natürlich der beliebteste und anerkannteste. Von jeder Übersetzung entsteht eine eigene Gruppe und von jedem Missverständnis eine eigene Fraktion.

Jede einzelne Gruppe glaubt, dass sie den einzig richtigen Text besitzt und jede Fraktion glaubt, dass es allein das LICHT besitzt. Fraktionen sind blinde Männer, die vorwärtsstreben. Fehler sind exzellente Projektile, die richtig treffen mit aller Gewalt, die aus falschem Verständnis entsteht.

Deshalb sollen wir unglücklich sein, wenn wir Fehler in der Öffentlichkeit vor den Menschen bekämpfen. Antaeus widerstand Hercules für lange Zeit. Die Köpfe der Hydra wuchsen so schnell nach, wie sie abgeschlagen wurden.

Die Wahrheit siegt langfristig. Es ist eine wundersame Kraft in den Fehlern. Die größten und irrationalsten Irrtümer sind die, die am längsten Überleben. Die Wahrheit „schießt oft über die Köpfe der Menschen hinweg“.

Trotzdem darf die Freimaurerei, die für Moral und Philosophie steht, nie aufhören, ihre Pflichten zu erfüllen. Wir wissen nie, wann unsere Anstrengungen mit Erfolg gekrönt werden. Meistens geschieht es unerwartet und wir wissen nicht, warum es genau zu dieser Zeit geschieht. Erfolg oder Niederlage, die Freimaurerei darf sich nie dem Irrtum und der Entmutigung ergeben. Es gab damals in Rom ein paar wenige Soldaten aus Karthago, die sich als Gefangene weigerten, Flaminius anzubeten. Sie hatten noch etwas von Hannibals Größe. Freimaurer sollen ebenfalls eine solche Größe des Charakters haben. Die Freimaurerei soll eine Energie sein, die ihre Aufgabe in der Verbesserung der Menschheit findet. Sokrates soll aus dem Mann der Vergnügungen einen Mann der Weisheit machen. Die Freimaurerei sollte nicht nur ein Wachturm sein, der auf den Mysterien gebaut ist und im Ergebnis nur den Interessierten zur Bequemlichkeit dient. Die Aufgaben der Philosophie sind, die volle Tasse der Gedanken den dürstenden Lippen zu geben, allen die wahren Ideen der Gottheit zu geben und das Gewissen mit der Wissenschaft zu verbinden. Moral ist Glaube in voller Blüte.

Das Nachsinnen soll zu Aktivitäten führen und das Absolute praktisch sein. Das Ideal soll zu Luft, Trinken und Essen für den menschlichen Verstand werden.

Die Weisheit ist eine heilige Kommunion. Nur unter dieser einen Bedingung wird sie sich von einer sterilen Liebe zur Wissenschaft zu der einen überragenden Methode entwickeln, die die Menschheit vereint und zu gemeinsamen Handeln bringt. Dann wird Philosophie zu Religion.

Die Freimaurerei hat ewige Pflichten wie die Geschichte und Philosophie und gleichzeitig muss sie den Tyrannen – Caiaphas als Hohepriester, Draco oder Jeffries als Richter etc. widerstehen. Das sind die Symbole der Tyrannei, die zerstört und degradiert und der Korruption, die beschmutzt und infiziert. In den Schriften, die für die Arbeit der Loge geschrieben sind, wird uns berichtet, dass brüderliche Liebe, Unterstützung und Wahrheit die drei großen Grundsätze des Freimaurers sind. Es ist die Wahrheit, dass Bruderliebe und Freundlichkeit die Beziehungen unter den Brüdern bestimmen soll. Die Verzweifelten zu unterstützen, ist die besondere Pflicht des Freimaurers. Sie ist eine heilige Pflicht, die nicht vergessen, ausgelassen und ineffizient ausgeführt werden darf. Es ist auch wahr, dass Wahrheit eine göttliche Eigenschaft und die Basis jeder Tugend ist. In der Wahrheit zu leben, und die Wahrheit zu suchen und zu lernen, ist die große Aufgabe eines jeden echten Freimaurers.

Wie es schon die Vorfahren taten, entwickelt die Freimaurerei die vier großen Tugenden: das Maßhalten, Voraussicht, Besonnenheit und Gerechtigkeit. Sie sind wichtig sowohl für Nationen als auch für den Einzelnen. Die Menschen, die frei und unabhängig sein wollen, müssen folgendes besitzen: Urteilsfähigkeit, Voraussicht, Vorausdenken und Umsicht. Diese sind alle in der Bedeutung des Wortes „Prudentia“ enthalten.

Sie muss maßvoll in der Durchsetzung ihrer Rechte, maßvoll in ihren Urteilen und ökonomisch in ihren Ausgaben sein.

Sie muss über allem gerecht, nicht unterwürfig gegen die Starken sein und die Schwachen nicht ausbeuten. Sie muss gemäß des Winkelmaßes mit allen Nationen und den schwächsten Stämmen umgehen. Wo immer eine solche Republik existiert, wird sie unsterblich sein. Denn die Gier, Ungerechtigkeit, übertriebener Luxus und Unordnung führen zum Untergang von Nationen.

Morals and Dogma - Albert Pike

Подняться наверх