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Kapitel 1

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Es war ein Mittwoch im Juni als endlich der Postbote mit der seit Wochen erwartete Nachricht vom Schulministerium Laura erreichte. Endlich wusste Laura wo sie nun ihr Lehramtsreferendariat machen würde. Laura war sehr zuversichtlich, dass sie das Referendariat zwar mit Anstrengung, aber mit Freude und Engagement meistern würde, hatte sie doch erst vor 5 Wochen ihr Lehramtsstudium an der Universität von Haidenberg (Name ist erfunden) in Französisch, Spanisch und Italienisch mit der Note 1,5 bestanden. Sofort als Laura den Brief vom Schulministerium in den Händen hielt, hätte sie „die ganze Welt umarmen können“. Laura wusste, dass für sie in ein paar Wochen ein neuer Lebensabschnitt beginnt, sie wird zwar von ihrem Heimatort 4,5 Stunden mit dem Zug entfernt sein, wird ihren Freund, ihre Familie und vor allem ihren geliebten Hund vermissen, andererseits wartete auf sie ihre erste eigene Wohnung, neue Lehrerkollegen, mit denen sie arbeiten muss, Mitreferendare und natürlich die Schüler. In ihren Schulpraktika während ihres Studiums konnte sie schon ein paar Eindrücke vom Schulalltag gewinnen und die Mentoren im Schulpraktika teilten ihr mit, dass sie mal eine richtig gute Lehrerin werden wird, die zwar jetzt noch ein paar kleine Defizite hätte, die sie aber mit Sicherheit ohne Probleme abstellen könnte und man teilte Laura außerdem mit, wer mit ihr Probleme hat, der hat selbst Probleme mit sich, denn Laura besitzt eine hohe soziale Kompetenz. Laura rief sofort ihren Freund Pierre an, um ihm die Neuigkeiten mitzuteilen, denn Laura lebte zu diesem Zeitpunkt noch bei ihren Eltern und ihrem Bruder Massimiliano in einem wunderschönen Haus mit einem riesigen Garten. Pierre, der bereits ausgebildeter Lehrer für Mathe und Chemie war, war einerseits traurig, dass er Laura jetzt nur noch ganz selten sehen würde, denn er wusste, was es heißt, wenn man das Referendariat „durchleben muss“, andererseits freute er sich für Laura, dass sie einen Referendariatsplatz bekommen hat.


Die Wohnungssuche gestaltete sich für Laura sehr leicht. Bereits auf die erste Anzeige, die sie in den Wochenendausgabe der Tüblungen ( Name ist erfunden) Zeitung aufgab, meldeten sich 5 eventuell zukünftige Vermieter. Der gesamte Familienclan von Laura setzte sich zusammen und beriet, welche Wohnung man besichtigen will und welche nicht. Mama und Papa wollten nur das Beste für ihre kleine Tochter. Mama sagte: “Laura, Du musst wissen, dass Du 3 mal alle 2 Wochen und einmal in jeder Woche zum Seminar in 3 verschiedene Städte musst, es geht auf den Winter zu und da kann es nicht sein, dass Du es weit zum Bahnhof hast und ich möchte auch nicht, dass Du im Dunkeln in einer einsamen Gegend herumstapfst“. Papa sagte: „Laura darf es aber auch nicht weit bis zur Schule haben“. Es vergingen knappe 2 Stunden bis man alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Wohnungen besprochen hatte. Dann rief Laura die verschieden Vermieter an:

„Frau Rossi, Sie, Ihr Vater und Ihr Freund können gerne am Sonntag um 12.00 Uhr die Wohnung besichtigen. Ich werde persönlich nicht da sein, aber eine andere Mieterin wird Ihnen alles zeigen“, hieß es auf der anderen Seite der Telefonleitung. Nach einer halben Stunde hatte Laura alle Besichtigungstermine auf den Sonntag legen können. Insgesamt standen 3 Besichtigungstermine an.

Laura war aufgeregt, als es in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 4.00 Uhr Richtung Alpenrand losging. Ihre Mutti passte in dieser Zeit auf Haus und Hund auf, zuvor wurden aber noch ein paar „Klappbrote“ geschmiert. Klappbrote wurden sie deshalb genannt, weil man das Brot in zwei Hälften teilt und man sie dann aufeinander legt. Lauras Cousin Andreas hatte diesen Ausdruck in der Kindheit gebraucht und so war es ein gängiger Begriff in der Familie Rossi geworden.

Gegen 8.30 Uhr erreichten Laura, ihr Vater Herbert und ihr Freund Pierre Tüblungen. Man war viel zu früh zur Wohnungsbesichtigung und somit setzte man sich in ein Café und anschließend schaute man sich in der Stadt um. Der Ort war im Vergleich zu Lauras Heimatort sehr klein, hatte wenig Sehenswürdigkeiten und einen hohen Ausländeranteil. Dafür fiel ihr gleich der große schöne Stadtpark auf, der sehr gepflegt war und wo Kinder viele Spielmöglichkeiten haben.

Dann war es endlich 10 Minuten vor 10 und man machte sich auf zur ersten Wohnungsbesichtigung. Laura schellte an einer Wohnungstür im schönsten Stadtteil der Kleinstadt. Ein freundliche Männerstimme sagte: „Gehen Sie bitte 3 Treppen hinauf.“.

Laura, Herbert und Pierre wurden von einem jungen Ehepaar begrüßt und die Wohnung war ein absoluter Traum. Schöne Holzmöbel, eine kleine Küche, ein schönes Bad mit italienischem Design und ein kleines Schlafzimmer. Wenn, ja wenn da nur nicht der Weite Fußmarsch bis zum Bahnhof und zur Schule wäre, denn anders als von den Vermietern mitgeteilt, hätte Laura statt 10 Minuten Fußweg ca. 45 Minuten bis zum Bahnhof und der Schule gebraucht und dann im Winter bei Eis und Schnee den Berg hinunter…. Das ging leider überhaupt nicht….

Also ging man zur nächsten Wohnungsbesichtigung. Das Zimmer war zwar nicht möbliert, aber es war ebenfalls sehr schön und die Vermieter wären wie zweite Eltern zu Laura gewesen, doch Laura hätte hier durch einen Wald bis zum Bahnhof und der Schule gehen müssen und das ist für eine junge Frau im Winter, wenn es dunkel ist, zu riskant.


Nun blieb nur noch eine Wohnung übrig. Ob mit dieser Wohnung alles in Ordnung ist und wie sieht es mit dem Schulweg und dem Weg zum Bahnhof aus?“, fragte sich Laura.

Diese Wohnung war zwar in einem Stadtteil, voller Sozialwohnungen, aber dafür war die Wohnung groß, fast schon zu groß für eine Person, schön und hell und vor allem war die Schule und der Bahnhof in 15 Minuten Fußweg zu erreichen. Die Vermieterin war zwar persönlich nicht anzutreffen, dafür wurden die 3 von einer älteren liebevollen Dame der Nachbarwohnung in Empfang genommen. Laura sagte sofort zu Ihrem Vater und Ihrem Freund: „Die Wohnung nehme ich“. Ihr Vater sagte darauf: „Dann ruf mal gleich die Vermieterin an, nicht, dass die Wohnung weg ist“. Gesagt, getan und nun war Laura die Mieterin dieser Wohnung.

Der Mietvertrag wurde ihr per Post zugeschickt. Sie unterzeichnete ihn und schickte das Original wieder an die Vermieterin zurück, eine Kopie blieb bei ihr. Die Wohnung wurde mit Hilfe des Vaters und der Mutter von Laura, die mit Laura extra noch einmal vor Schulbeginn nach Tüblungen fuhren wunderschön eingerichtet und dann konnte es endlich los gehen…..

Das Lehramtsreferendariat

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