Читать книгу Zak (Master Trooper - The next Generation) Band 10 - Alexa Kim - Страница 3
1.
ОглавлениеZak
Als ich aus dem Shuttle steige, habe ich das Gefühl, ein Stein legt sich auf meine Brust - das Atmen fällt mir schwer. First geht es genauso – ich kann es in seinem Gesicht sehen.
„Wie können die nur hier leben?“, frage ich, während wir uns beeilen, zur Luftschleuse zu kommen.
„Wahrscheinlich kennen sie längst nichts anderes mehr … der ganze Planet riecht, als wäre er tot.“
„Die Erde ist längst tot ...“, erinnere ich First, während wir die Türen der Luftschleuse passieren und endlich durchatmen können. „Der Planet wird von veralteten Klimaparks am Leben gehalten. Mein Vater sagt, dass United Solar schon seit Jahren an einem Evakuierungsprogramm arbeitet.“
„Sie sollten bald anfangen, zu evakuieren ...“, sagt First, während ein Uniformierter mit dem Abzeichen von United Solar unsere Sicherheitsscans vornimmt und uns dann mit einem Laser den Zugangscode auf die Innenseite der Handgelenke brennt. Er sieht uns misstrauisch an und versucht gar nicht zu verbergen, dass er uns nicht hier haben will. Kein Problem … wir wären auch lieber auf Terra Alpha geblieben …, denke ich zerknirscht.
„Draußen warten Shuttlebusse, die euch in das Austauschzentrum bringen ...“, sagt er.
Ich kann nicht widerstehen, ihn anzugrinsen. Er ist ein trainierter Typ, wahrscheinlich arbeitet er hart dafür, seinen Körper fit zu halten. Trotzdem sind First und ich einen ganzen Kopf größer und durchtrainierter. Er weiß das … und es kotzt ihn an!
„Ich habe gehört, die Senatorentöchter im Austauschprogramm sind verdammt hübsch und warten nur darauf, endlich richtige Männer zu treffen ...“, provoziere ich ihn absichtlich.
„Fick dich, Arschloch ...“, sagt der Typ so leise, dass niemand außer First und mir es hören kann. Einen Augenblick bin ich versucht, mich mit ihm anzulegen, aber First hält mich zurück.
„Nicht heute! Wir werden noch genug Ärger bekommen wegen dir.“
Ich sehe ihn an, als wüsste ich nicht, wovon er redet. Die Wahrheit ist, dass ich schon immer derjenige von uns war, der den Ärger angezogen hat. Meine Eltern und vor allem meine Mutter hatte es nicht leicht mit mir. Ich frage mich manchmal, wer mein leiblicher Vater war – Crow und Leslie haben mich adoptiert, weil Leslie keine eigenen Kinder haben konnte. Als Life Tree gestürzt wurde, gab es ein paar ungewollte Kinder auf Terra Alpha … und eines davon war ich.
Ich rede mir ein, dass mein genetischer Vater eine Kampfmaschine unter Life Tree gewesen sein muss. Anders als First weiß ich nicht, wer meine Eltern waren. Ich bin nur ein Produkt von Life Tree, First ist der leibliche Sohn von Torn und Larona und war das erste frei geborene Kind auf Terra Alpha – daher auch sein Name. Ich nehme an, dass ich deshalb so unangepasst und immer auf Ärger aus bin.
First zieht mich weiter, ehe ich schon am ersten Tag auf der Erde einen Eklat auslöse, der meinem Vater Crow als Sektionsleader Schwierigkeiten machen könnte, und der weitere Weg zum Austauschzentrum verläuft ohne weitere Zwischenfälle.
„Ich frage mich, wer diesen idiotischen Schwachsinn überhaupt noch ernst nimmt … wofür brauchen wir ein Austauschprogramm mit der Erde? Was haben die, was für uns interessant wäre?“
First sieht mich vorwurfsvoll an. Unbestritten ist er der Umgänglichere von uns. First versucht immer für alles und jeden Verständnis aufzubringen. „Wir brauchen sie nicht … aber das war mal anders. Als Terra Alpha an uns fiel, brauchten wir die Technologie der Erde … wir mussten lernen, und die neue Regierung der Erde hat uns das ermöglicht. Jetzt brauchen sie uns … deshalb findet dieses Programm statt. Crow zeigt damit, dass er nicht vergessen hat, was United Solar für uns getan hat.“
„Sie denken noch immer, dass wir mehr Tiere als Menschen sind.“
„Es wird immer Idioten geben, Zak.“
Ich schüttele den Kopf. First ist mein bester Freund, aber in diesen Dingen werden wir nie einer Meinung sein. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich diesen Planeten gar nicht betreten. Nur weil ich der Sohn des Hauptsektionsleaders bin, wird von mir verlangt, an dem dämlichen Austauschprogramm teilzunehmen. Als Gegenleistung werde ich mir die Zeit auf der Erde erträglich gestalten. Frauen sind uns gegenüber meist sehr viel aufgeschlossener als Männer. Sie stehen einfach auf große gut aussehende Typen. Was das angeht, bin ich froh über meine nicht menschlichen Gene.
„Warum grinst du?“, fragt First, als wir aus dem Shuttlebus steigen.
„Was meinst du … bekomme ich heute Nacht eine Senatorentochter ins Bett?“
„Warum lässt du es nicht einfach mal langsam angehen?“, fragt First leicht genervt, während wir das Austauschzentrum betreten und uns hinter den etwa fünfzehn anderen Neuankömmlingen am Informationsschalter anstellen.
„Du bist viel zu unentspannt, First. Also ich schnapp mir eine Senatorentochter … Sollen wir wetten?“, bohre ich weiter, weil wir gerne Wetten auf alle möglichen Dinge abschließen, und strecke mein Handgelenk aus.
Die hübsche Blondine am Informationsschalter lächelt First und mich an, wobei ihr Blick etwas länger auf mir ruht. Bingo … wenn ich es darauf anlege, wird sie heute Nacht in meinem Bett liegen, aber ich habe mich auf die Tochter eines Senators eingeschossen. Trotzdem schenke ich ihr einen interessierten Blick … ein altes Sprichwort von der Erde sagt, man sollte immer mehrere Eisen im Feuer haben. Vielleicht wird der Aufenthalt auf der Erde ja doch ganz unterhaltsam …
Cyra
Ich schleudere meine Reisetasche in den Schrank, dass mein Zimmernachbar glauben muss, ein Erdbeben wäre ausgebrochen. Was in aller Welt tue ich hier?!
Ich wollte in diesem Jahr eine militärische Ausbildung beginnen, stattdessen hänge ich die nächsten sechs Monate in diesem Austauschprogramm fest … soziales Engagement statt Waffentraining!
„Danke, Daddy ...“, gifte ich und lasse mich dann auf das schmale Bett fallen. Dieser Schuhkarton von einem Zimmer hat nichts mit meinem Apartment im Regierungsblock von United Solar gemeinsam. Wenn ich schon repräsentative Pflichten an der Seite meines Vaters wahrnehmen muss und an bescheuerten Austauschprogrammen teilnehmen – kann er dann nicht wenigstens dafür sorgen, dass ich eine anständige Unterkunft bekomme?!
Ich schaue auf die Digitaluhr an der Wand – in einer Stunde müssen alle Teilnehmer des Programms vor dem Begrüßungsgremium erscheinen. Dann werde ich das erste Mal auf die Gäste von Terra Alpha treffen. Der Gedanke macht mich noch übellauniger. Daria und ich sind uns einig, so wenig wie möglich mit diesen Typen zu tun haben zu wollen. Innerhalb des Programms müssen wir die Regeln der Höflichkeit einhalten, aber in unserer Freizeit, kann das niemand von uns verlangen. Wenigstens ist Daria hier … sie teilt mein Schicksal als Tochter eines hochrangigen Senators.
Als hätte sie meine Gedanken gehört, klopft es an meiner Tür, und Daria kommt unaufgefordert herein.
„Oh mein Gott … ich habe sie gesehen, Cy ...“, sagt sie aufgeregt und schließt die Tür hinter sich. „Das sind die größten und finstersten Typen, die mir je über den Weg gelaufen sind … und sie benehmen sich, als wären sie hier die großen Macher!“
Ich seufze. „Was glaubst du, was erst sein wird, wenn wir nächstes Jahr nach Terra Alpha müssen?“
Daria lässt sich neben mich auf das Bett fallen und stöhnt. „Nicht dran denken … einfach nicht daran denken.“
„Wir sind uns doch einig ...“, sage ich und sehe sie an. „Kein Kontakt zu Troopern außerhalb des Programms ...“
„Sicher … ich gefährde doch nicht meinen Ruf ...“, antwortet Daria, und sieht mich an, als hätte ich gerade einen schlechten Scherz gemacht.
Ich bin froh, dass wir uns einig sind. Es gab Töchter von Senatoren, die sich mit einem dieser Trooper-Typen eingelassen haben und dadurch ihr gesellschaftliches Ansehen verloren haben.
„Sechs Monate, Cy … das halten wir durch. Wer weiß schon, was nächstes Jahr ist … vielleicht sind wir dann verheiratet oder verlobt. Dann müssen wir gar nicht nach Terra Alpha.“
Ich nicke, obwohl meine letzte Beziehung gerade in die Brüche gegangen ist … aber das heißt ja nicht, dass ich nicht bis nächstes Jahr jemand anderen finde. Allerdings ist es dann auch mit meiner Wunschkarriere beim Militär vorbei.
„Was ist?“, fragt Daria, weil sie meinen nachdenklichen Gesichtsausdruck bemerkt.
„Wenn ich heirate, kann ich nicht zum Militär.“
Sie verdreht die Augen. „Dein Vater wird dich ohnehin nie eine Militärlaufbahn einschlagen lassen.“
„Vermutlich hast du recht ...“
„Komm … wir schauen uns diese Tiere mal aus der Nähe an.“ Sie steht auf und geht zur Tür.
Ich folge ihr widerwillig. „Wir sprechen aber nicht mit ihnen …“
Daria zieht ihren Finger quer über ihre geschlossenen Lippen, um mir zu versichern, dass sie kein Wort mit einem Trooper wechseln wird, dann verlassen wir mein Zimmer.
Zak
Ich habe mich im Auditorium in die hinterste Reihe gesetzt, weil ich so den besten Überblick über alle weiblichen Teilnehmer des Austauschprogramms habe. Eine hübsche Brünette hat mich angelächelt. Sie ist aber nicht das, was ich für heute Abend suche.
„Schon fündig geworden?“, fragt First, der mein Jagdverhalten kennt.
„Es sind schöne Frauen dabei, du solltest dir auch eine aussuchen ...“, versuche ich ihn zu ermuntern.
First antwortet nicht. Mir ist nicht klar, was er überhaupt sucht – auch auf Terra Alpha ist er keiner von denen, der sich übermäßig oft Frauen ins Bett holt.
Hinter mir höre ich ein Lachen … mein Körper reagiert darauf, wie auf einen warmen Regenschauer, und ich drehe mich automatisch um.
Zwei Frauen haben das Auditorium betreten, in dem das Begrüßungsgremium gleich seine Rede halten wird. Eine von ihnen ist schwarzhaarig, die andere hat einen weißblonden Kurzhaarschnitt und ist fast einen Kopf größer als ihre Freundin. Was für eine Frau … Meine Blicke bleiben an der großen Blonden kleben und nehmen innerhalb von Sekunden jedes Detail wahr. Ihr Gang ist ungewöhnlich offensiv für eine Frau, und ihr Blick scheint über alles und jeden hinwegzusehen … sie hat den Stolz einer Königin … nein eher den einer Kriegerin!
„Die da will ich ...“, sage ich zu First, der meinem Blick folgt und den Kopf schüttelt.
„An der beißt du dir die Zähne aus.“
Ich stehe auf und höre Firsts Worte überhaupt nicht mehr … alles zieht mich zu dieser Frau hin … Ich habe so etwas noch nie erlebt und verstehe es nicht, aber ich muss sie kennenlernen, ehe ein anderer sie anspricht … sie gehört mir!
Selbstbewusst schneide ich ihr und ihrer Freundin den Weg ab, bevor sie zwischen einer der Stuhlreihen verschwinden können.
„Hey ...“, sage ich und setze ein selbstbewusstes Grinsen auf.
Die Eiskriegerin und ihre Freundin reagieren überrascht, fangen sich aber schnell. Ich kann förmlich spüren, wie sie eine Mauer der Abwehr hochziehen. „Hallo … könntest du vielleicht aus dem Weg gehen, damit wir uns setzen können?“, lässt sich die Blonde zu einer Antwort herab.
„Nur, wenn du mir deinen Namen verrätst ...“, antworte ich, ohne auch nur einen einzigen Zentimeter Platz zu machen.
Ihre Freundin sieht sich bereits Hilfe suchend um, aber niemand achtet auf uns. Die Eiskriegerin scheint überrumpelt von meiner Antwort, aber dann glitzern ihre Augen angriffslustig. „Hör zu, Arschloch! Wir müssen zwar an diesem Austauschprogramm teilnehmen, aber das heißt nicht, dass wir sonst irgendetwas mit dir zu tun haben müssen!“
Sie macht einen Schritt auf mich zu. „Lässt du uns jetzt bitte vorbei oder haben wir ein Problem?“
Meine Güte, was für eine Persönlichkeit … Irritiert mache ich Platz, und die Eiskriegerin geht an mir vorbei, ohne mich noch eines einzigen Blickes zu würdigen.
Ich stehe da wie ein Idiot, sehe mich um, aber außer First hat niemand die peinliche Szene mitbekommen.
„Nicht gut gelaufen, was?“, fragt First, als ich zurückkomme und mich neben ihn auf meinen Stuhl fallen lasse.
„Ich bekomme sie ...“, antworte ich zerknirscht, während mein Blick weiter die blonde Kriegerin fixiert. Sie und ihre Freundin haben sich in eine der ersten Reihen gesetzt.
„Mach dir nichts vor … solche Frauen nehmen einen von den glatt gebügelten Senatorensöhnen, mit denen sie abends in schicke Bars gehen mit nach Hause ... aber doch nicht uns.“
Ich unterdrücke ein Knurren bei Firsts Worten. Im Grunde genommen hat er recht … es gibt genug andere Frauen … warum muss es unbedingt sie sein?! Weil sie keine einfache Beute ist? Als hätte ich es nötig, einer Zicke wie ihr hinterherzulaufen!
„Ich kenne diesen Blick, Zak ...“, meint First und sieht besorgt aus. „Immer, wenn du so drauf bist, bedeutet es, dass wir Ärger bekommen.“
Ich öffne den Mund, um zu antworten, aber da erscheint das Empfangsgremium, und alle beginnen zu applaudieren.
„Ich bekomme sie ...“, bekräftige ich noch einmal und zwinge mich dazu, meinen Blick vom Objekt meiner Begierde abzuwenden. Diese Frau kann mir die nächsten sechs Monate kaum aus dem Weg gehen … und ich werde ihr nachstellen, egal wie sehr sie sich auch sträubt!
Cyra
Ich nippe an meinem Cocktail, ohne dabei wirklich zu trinken. Das ist etwas, das ich schon früh gelernt habe. Auf Empfängen werden die besten Cocktails angeboten, und ehe man sichs versieht, ist man betrunken und verliert die Kontrolle über das, was man sagt. Mein Vater hat es mir früh klargemacht – keinen Alkohol! Man weiß nie, wer einem zuhört oder was man am nächsten Morgen bereut.
Genauso halte ich es heute Abend. Die Luft in der Bar ist stickig, und die laute Musik macht eine intensive Unterhaltung anstrengend. Darüber zumindest bin ich froh, weil einer der vier Typen, die sich an Daria und mich gehängt haben, nur darauf wartet, mich in ein Gespräch verwickeln zu können. Er ist groß und dünn und ich mag nicht, wie er mich ansieht …
Ich wünschte, ich hätte mich nicht von Daria überreden lassen, mit ihr in diese Bar zu gehen, aber sie meinte, dass es blöd aussehen würde, wenn wir uns schon am ersten Abend in unseren Zimmern einmotten.
Daria verliert keine Zeit, neue Kontakte zu knüpfen und auch mit dem Alkohol geht sie lockerer um als ich; aber sie hatte auch eine ganz normale Kindheit … sie durfte ein Teenager sein und Fehler machen. Ich durfte das nicht ...
„Also diese Bar kannte ich noch gar nicht … wir bleiben normalerweise im Senatorenviertel …“, erklärt Daria einem der vier Typen, der ihr offensichtlich gefällt. Daria hatte schon zwei Cocktails und ist redselig. Ich hingegen bin stocknüchtern und suche nur nach einem Grund, ins Austauschzentrum zurückzukehren.
„Dir scheint es hier ja nicht besonders zu gefallen ...“, spricht mich der Typ mit dem penetranten Blick an, und ich lächele gezwungen. „Ich bin ziemlich müde … ähm ...“
„Brian ...“, ergänzt der Typ meinen Satz. Ich habe mir weder seinen noch den Namen der anderen drei gemerkt. Er sieht mich an, als würde er erwarten, dass bei mir endlich der Groschen fällt …
Ich und tippe Daria auf die Schulter, und sieh dreht sich zu mir um: „Ich geh mal eben für kleine Mädchen ...“
„Soll ich mitkommen?“
„Nein, alles ok … was soll hier drinnen schon passieren ...“, antworte ich, weil ich weiß, dass sie eigentlich lieber weiter flirten möchte.
Ich bin gespannt, wie du ihn findest, wenn er morgen nüchtern an deine Zimmertür klopft …, denke ich und mache mich dann alleine auf den Weg Richtung Toiletten. Hauptsache ich bin den dürren Typen mit dem irren Blick erst mal los. Vielleicht sucht er sich ein anderes Opfer, wenn ich nur lang genug wegbleibe.
Die Bar ist gut besucht, sodass ich mich an den gedrängt stehenden Menschen vorbeischieben muss, aber kurz bevor ich die Toilettenräume erreiche, entdecke ich ihn! Oh Shit! Ausgerechnet …
Ich drehe ab, um einen anderen Weg zu nehmen, aber der Trooper hat mich schon entdeckt und folgt mir. Es ist der eingebildete Muskelprotz von heute Vormittag, der Daria und mich im Auditorium angesprochen hat.
Kurz, bevor ich die rettenden Damentoiletten erreiche, schafft er es, mich zu stellen … mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein steht er vor mir und grinst mich an.
„Wir hatten einen schlechten Start heute Morgen … Trinkst du etwas mit mir?“
Ich sehe ihn an, als hätte er soeben gefragt, ob ich mit ihm ins Bett gehe. Na gut … vielleicht brauchen diese Typen länger, um zu kapieren, was ein Korb ist …
„Nein! Ich dachte, ich hätte klargestellt, dass du mich und meine Freundin in Ruhe lassen sollst! Ich will nichts mit dir trinken! Ich will nicht mit dir reden … und ich will nichts mit dir zu tun haben.“
Dieses Mal hat er scheinbar mit dieser Reaktion gerechnet, denn er geht nicht zur Seite. „Du könntest mir einfach eine Chance geben … ich bin Zak!“
„Ist mir egal, wer du bist ...“, schnappe ich und verschränke abwehrend die Arme vor der Brust. „Ich bin nicht verpflichtet, mich in meiner Freizeit mit dir zu unterhalten … das steht im Regelkatalog des Austauschprogramms.“
Das Gesicht des Troopers bekommt endlich einen angepissten Zug. „Ach, der Regelkatalog … verstehe … Du unterhältst dich lieber mit deinesgleichen ...“
„Genau so ist es ...“, sage ich kühl, damit er endlich abhaut, ehe uns noch jemand beobachtet und denkt, ich spreche freiwillig mit ihm.
„Diese verweichlichten Schwächlinge hier sind nichts für dich!“
Ich verziehe meinen Mund zu einem spöttischen Lächeln. „Und du glaubst natürlich, dass du genau das bist, was ich brauche ...“
„Ja … ich bin mir ziemlich sicher ...“ Sein Blick sagt mir, dass er das vollkommen ernst meint.
„Oh, Mann … lass mich ja in Ruhe mit dieser Trooper Scheiße! Wir sind hier nicht auf deinem Heimatplaneten ...“
Ich will mich abwenden und gehen, als er mein Handgelenk packt und mich festhält. Sein Blick hat plötzlich etwas Bedrohliches … er sieht mich an, wie ein Raubtier seine Beute.
Im nächsten Augenblick taucht ein anderer Trooper auf und stellt sich zwischen uns. „Lass sie los, Zak!“
Die Finger des Troopers lösen sich so schnell, wie sie mich gepackt haben.
„Tut mir leid … er hat zu viel getrunken und deine Absage von heute Morgen noch nicht verpackt ...“
„Wenn er mich noch mal außerhalb des Austauschsprogramms anspricht, melde ich ihn!“, sage ich, drehe mich um und ergreife die Flucht.
Mein Herz rast … dieser Trooper ruft mir die Schauergeschichten meiner Kindheit ins Gedächtnis – von einem wilden Planeten, auf denen Frauen wie Eigentum behandelt werden … von Männern, die mehr tierisches Verhalten zeigen, als menschliches. Auch wenn sie nicht so aussehen, wie Tiere … gerade eben habe ich einen Blick hinter die Fassade werfen können … ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal solche Angst hatte!
Zak
„Ich habe nichts getrunken … keinen Tropfen ...“, knurre ich, während First mich Richtung Ausgang schubst.
„Du Idiot! Was habe ich dir gesagt? Keinen Ärger am ersten Tag!“
„Sie gehört mir!“, rutscht mir der Satz heraus, ohne dass ich darüber nachgedacht habe.
Vor der Bar bleiben wir stehen, und First sieht mich scharf an. „Du weißt, dass es unmöglich ist. Sie ist eine Senatorentochter. Du hast keine Chance, wenn sie dich nicht will!“
„Sie weiß doch gar nicht, dass sie mich will … sie lässt den Gedanken gar nicht zu!“
First packt mich an den Schultern und drückt mich gegen eine Hauswand. Sein Blick ist hart. „Das bedeutet, dass sie dich nicht will, Zak! Du musst das akzeptieren. Hast du eine Ahnung, was für einen Ärger uns das einbringen kann?“
„Ich weiß, dass sie mich anders sehen wird, wenn sie mich besser kennt! Sie muss mir eine Chance geben ...“
„Nein, Zak! Das muss sie nicht, und das ist der springende Punkt! Wir sind auf der Erde, nicht auf Terra Alpha! Wenn sie sagt, dass sie mit dir nichts zu tun haben will, musst du das akzeptieren!“
Ich antworte nicht, und First verschränkt die Arme vor der Brust. „Du wirst sie nicht mehr ansprechen! Ich werde sonst Crow Bescheid geben, und dann fliegst du aus dem Programm.“
„Du bist ein mieser Arsch, First!“ Was mir bis heute Morgen noch wie ein Geschenk erschienen wäre, hat seinen Reiz komplett verloren. Ich darf auf keinen Fall aus dem Programm fliegen! Wenn das passiert, sehe ich Sie nie wieder …
„Haben wir uns verstanden, Zak?“
„Ich dachte, du bist mein bester Freund ...“, antworte ich zerknirscht.
„Genau das bin ich! Ich will dich vor einem Fehler bewahren, den du nicht mehr auslöschen kannst.“
„Ein Freund würde mir helfen, sie zu bekommen …“, sage ich kopfschüttelnd.
First klopft mir auf die Schulter. „Lass uns einfach zurück ins Austauschzentrum gehen. Es gibt genug Frauen, die nicht voreingenommen sind.“
Ich nicke, weil First das von mir erwartet, aber innerlich kann er mich kreuzweise. Wenn du glaubst, du hättest gewonnen, kennst du mich nicht so gut, wie du geglaubt hast ...
Es gibt genügend Wege ihr nah zu sein, ohne mit ihr zu sprechen.