Читать книгу Ein Leben mit Krebs – Körper- und Seelenheil durch Wahrheit - Alexander Hoffmann - Страница 8
ОглавлениеKAPITEL 2
Die Frage nach dem Warum?
Viele Risikofaktoren, die zur Entstehung von Krebserkrankungen führen, beziehungsweise führen können, sind bekannt.
Eine besondere Rolle spielen beeinflussbare und vermeidbare Faktoren, im Falle von Lungenkarzinomen natürlich das chronische Inhalationsrauchen, aber auch das Passivrauchen.
Schuldgefühle, Vorwürfe, Spekulationen – was wäre gewesen, wenn?
Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, dass es sich – genetische Prädisposition vielleicht als besondere Risikosituation ausgenommen – selten nur um einen Faktor allein handelt. Selbst bei genetischer Vorbelastung bedarf es Auslöser für eine definitive Krankheitsentstehung.
Bereits Konflikte in der Kindheit, die bis ins Erwachsenenalter mitgeschleppt werden, bewusst oder auch nicht, spielen eine Rolle.
Frage: Was ist es in sich selbst? Was ist deren/dessen Natur? (vgl. Marc Aurel, Wege zu sich selbst, Selbstbetrachtungen)
Entscheidend ist letztendlich nicht nur die Frage nach der Ursache, sondern auch, wie man damit umgeht. Was könnte die Erkrankung wohl versuchen, zum Ausdruck zu bringen? Was würde die Erkrankung sagen, wenn sie per se sprechen, oder wenn man mit ihr kommunizieren könnte? Finde Wege zu dir selbst, um Klarheit zu schaffen, und so dringt die Wahrheit ans Tageslicht, wohl zumeist mit einem bitteren Beigeschmack. Das hat die Wahrheitseinsicht nun einmal an sich.
Tempus fugit. – Die Zeit „läuft“ (eigentlich: flieht). Eines hat man als Krebspatient vom Gefühl her wahrscheinlich nicht mehr, und das ist endlos Zeit. Das Warten auf das weitere Prozedere bedeutet eine psychische Qual.
Therapieeinrichtungen sind darauf ausgerichtet, die Wartezeiten möglichst kurz zu gestalten, in der Realität ist dies nicht immer durchführbar.
Krebsdiagnosen ziehen in der Regel eine Vielzahl von weiteren Untersuchungen und Kontrollterminen nach sich, sodass sie unausweichlich zu einem integralen Bestandteil des Lebens werden.
Die Rolle des Pathologen besteht darin, so rasch wie möglich einen korrekten und fundierten Befund zu liefern, der alle weiteren zur Verfügung stehenden relevanten Therapien ermöglicht.
In der täglichen Routine wirft dies gelegentlich Probleme auf. Selten gleicht ein Fall dem anderen, bis zur endgültigen Diagnose sind oftmals mehrere Untersuchungen notwendig.
Nach persönlicher Erfahrung ist zu sagen, dass eine Triage nach Priorität erfolgen sollte und nicht nach finanziellen Gesichtspunkten in Sinne einer Zweiklassenmedizin.
Grundsätzlich gilt, dass die Prognose umso besser ist, je früher die Diagnosestellung erfolgt und somit therapeutisch eingestiegen werden kann. In diesem Zusammenhang möchte ich auf Warnsymptome hinweisen, welche oft zu spät oder gleich gar nicht wahrgenommen bzw. fehlgedeutet werden.
Auch in meinem persönlichen Fall konnte ich schon frühzeitig ein Fremdkörpergefühl und leichte Schmerzen im Kehlkopfbereich und auch eine leichte passagere Heiserkeit wahrnehmen, aber nicht richtig zuordnen. Erst später kamen Bluthusten, Gewichtsabnahme und körperlicher Verfall als eindeutigere Symptome hinzu.
Oft werden Veränderungen im Körper über Nervenbahnen fortgeleitet und Informationen wie Schmerzen an andere Körperstellen projiziert und dort manifest. Nicht immer sind die Dinge so, wie sie den Anschein haben.
Die Veränderungen am eigenen Körper zu erkennen ist unumgänglich und der Grundstein für jegliches weitere Prozedere.