Читать книгу Perry Rhodan - Die Chronik - Alexander Huiskes - Страница 6

Оглавление

1996

Der Zyklus »Die Tolkander«

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1288 NGZ. Perry Rhodan und die anderen Unsterblichen haben sich nach ihrer Rückkehr aus der Galaxis Hirdobaan im Jahr 1222 NGZ aus dem politischen Tagesgeschehen zurückgezogen und betreiben unter Federführung von Homer G. Adams das Camelot-Projekt, das den Auswüchsen der verstärkt nationalistisch agierenden Sternenreiche wie der Liga Freier Terraner, dem Kristallimperium der Arkoniden und dem von Nichthumanoiden dominierten Forum Raglund entgegenwirken soll. Ronald Tekener und Dao-Lin-H’ay befinden sich in Hangay. Julian Tifflor und Michael Rhodan sind im Jahr 1238 NGZ spurlos in der Kleingalaxis Fornax verschwunden. Nach dem geheimnisumwitterten Tod der Imperatrix Theta von Ariga gründet ihr einstiger Lebensgefährte Atlan die Widerstandsgruppe IPRASA, die den Expansionsdrang des neuen Imperators Bostich I. bremsen soll. Myles Kantor ist der einzige Aktivatorträger, der sich noch im Solsystem aufhält. Die BASIS ist verkauft und im Orbit von Stiftermann III in ein Spielkasino umgebaut worden.2 Die terranische Regierung etabliert mit dem Terranischen Liga-Dienst einen neuen schlagkräftigen Geheimdienst. Und ein neues Raumschiff im Dienste Camelots macht von sich reden: die GILGAMESCH.

Auf dem Planeten Trokan, der an Stelle des alten Mars die Sonne umkreist, hat sich unter einem Zeitrafferfeld die Zivilisation der Herreach entwickelt. Als das Feld zusammenbricht und Rhodan, Reginald Bull und Alaska Saedelaere durch einen sogenannten »Pilzdom« eine Brücke in die Unendlichkeit betreten, werden sie getrennt. Saedelaere wird in die Galaxis Bröhnder verschlagen und geht eine unfreiwillige Symbiose mit der abgeworfenen Haut des verbrecherischen Mutanten Kummerog ein, während Rhodan und Bull in der Galaxis Plantagoo auf die Zivilisation der Galornen treffen. Sowohl in Bröhnder als auch in Plantagoo fällt der Begriff »Thoregon«, hinter dem sich ein intergalaktisches Bündnis zu verbergen scheint.

In der Milchstraße tauchen derweil seltsame Igelschiffe auf, die zahlreiche Welten besetzen und dank ihres die Sinne verwirrenden Tangle-Scans kaum zu besiegen sind. Atlan und der aus Hangay zurückgekehrte Ronald Tekener führen den Kampf gegen die Invasoren an, die sechs verschiedenen Völkern entstammen, aber mit dem Mutterwesen Goedda einen gemeinsamen Ursprung aufweisen.

Auf der BASIS regt sich in Form der wiederbelebten Galactic Guardians eine neue Gefahr, der sich die TLD-Agentin Rebekka DeMonn stellen muss.

Später zeigt sich in der Milchstraße eine neue Entwicklung bei der »Invasion« der Tolkander. Mit den »Philosophen« kommt eine weitere Gattung Wesen ins Spiel, und immer mehr bewohnte Planeten fallen dem von ihnen ausgelösten »Kritzelwahn« anheim. Die Philosophen, die sich als freundliche Wesen geben, die man (aufgrund ihrer starken psionischen Kräfte) einfach liebhaben muss, verkünden den bevorstehenden Untergang. Dabei bringen sie immer mehr Galaktiker in ihre geistige Gewalt. Neben den Zellaktivatorträgern scheinen nur die Herreach gegen ihre den Tod bringende Ausstrahlungen immun zu sein …

Mit Band 1800, Robert Feldhoffs »Zeitraffer«, sahen wir den Beginn des Großzyklus »Thoregon«, der uns 400 Bände lang beschäftigen sollte, um erst in PR 2199 zu enden. Dahinter stand Feldhoffs Idee, der Serie einen »größeren Rahmen« zu geben, der eine Hintergrundgeschichte schildern sollte, die deutlich über die übliche Länge eines Zyklus hinausging und es ermöglichen würde, eine durchgehende Story über einen größeren Zeitraum zu erzählen.

Das Jahr 1996 sah den letzten PR-Roman von Peter Griese (Band 1827); der Autor war am 29. April verstorben (s. den Nachruf auf S. 46).

Zur Jahresmitte stieg der Preis der Heftromane der Erstauflage auf 2,40 Mark.

Ein Nachtrag: Zwischen Januar 1998 und Oktober 1999 gab es eine Thoregon-Buchausgabe. Sie erschien im Bechtermünz Verlag und wurde exklusiv über Weltbild vertrieben. Die Bücher enthielten jeweils vier Hefte sowie deren Innenillustrationen und ein Vorwort von Klaus N. Frick. Die Serie wurde im Oktober mit Band 8 (enthielt die Romane 1820 bis 1823) wieder eingestellt.

Zeitgleich mit dem Erscheinen von PR 1800 ging die erste Version der PERRY RHODAN-Homepage ins Netz. Diese Entscheidung war damals durchaus mutig, verfügten doch 1996 gerade einmal 3,1 Prozent der Deutschen über einen regelmäßig genutzten Internetanschluss; doch bereits im Folgejahr waren es bereits 6,7 Prozent. Im Jahre 2020, in dem diese Zeilen geschrieben werden, reden wir indes schon, je nach Quelle, von 86–89 Prozent. Die Entscheidung war also nicht nur mutig, sondern auch vorausschauend.

Die neue Richtung unter Robert Feldhoff

Nach dem Hirdobaan-Abschnitt (PR 1750–1799), der den 200-bändigen Zyklus um »Das größte kosmische Rätsel« zum Abschluss gebracht hatte, sah Klaus N. Frick die PERRY RHODAN-Serie in einer Krise. In einem »Logbuch der Redaktion« vom 26. Februar 2015 beschrieb der Redakteur rückblickend die seinerzeitige Planungssituation als ein »Stochern im Dunkeln« und als »spontan«, was häufig zu guten Ideen, aber nur selten zu befriedigenden Zusammenhängen führte. In einer längeren Pause während eines Autoren-Seminars in Wolfenbüttel, an dem sowohl Frick als auch Feldhoff als Referenten teilnahmen, machte Robert Feldhoff seinen Vorschlag einer übergreifenden Handlung, die mehrere Zyklen im Hintergrund verbinden sollte: »Stell dir ein Bündnis von mehreren Galaxien vor, vielleicht gerade sechs Stück, sie alle unter der Kontrolle von einer Superintelligenz. Und die Menschen werden das sechste Mitglied in diesem Bündnis. Sie müssen sich in diesem Bündnis behaupten – und natürlich gibt es Anfeindungen und Probleme, allerlei Schwierigkeiten, die unsere Helden beseitigen müssen.«

Dies war der Anfang jener Entwicklung, die dafür sorgte, dass das Thoregon-Thema für den neu ins Exposé-Team aufgenommenen Robert Feldhoff (s. die Kurzbiografie in Chronik 3, S. 347) die erste Gelegenheit wurde, sich in vollem Umfang an der Gestaltung zu beteiligen. Er nutzte diese Gelegenheit, um mit einem »kleinen« Zeitsprung von 68 Jahren die Konstellationen in der Milchstraße neu aufzubauen. Insbesondere die Isolierung der Unsterblichen durch die terranische Regierung sorgte für einen düsteren Beginn und setzte den Trend fort, der bereits im Doppelzyklus um die Cantaro und die Linguiden eindrucksvolle Schlaglichter gesetzt hatte: die veränderte Betrachtung von lange etablierten Völkern und Schauplätzen in der Milchstraße, die dadurch für langjährige Leser an neuem Reiz gewannen und für Neulinge ein frisches Bild boten.

Inoffiziell war Robert Feldhoff bereits seit Heft 1701 in die Exposé-Erstellung involviert gewesen, hatte aber keinen merklichen Einfluss auf jenen Zyklus ausüben können. Feldhoffs Einfluss wurde erst ab PR 1750 spürbar, als er der von Ernst Vlcek nur vage eingeführten Entität Gomasch Endredde Tiefe und Hintergrund vermittelte. So entstanden die Bände von 1750 bis 1799, die den Großzyklus in eine gänzlich neue Richtung schoben und ihm einen Abschluss verschafften, den man so zu seinem Beginn mit PR 1600 nicht vorgeplant, geschweige denn erwartet hatte.

PR 1800 installierte Feldhoff als gleichwertigen Exposé-Gestalter neben Vlcek; im Tolkander-Zyklus betreute er speziell die Abenteuer um Perry Rhodan und Reginald Bull in der Galaxis Plantagoo. Vlcek resümierte später, dass er um die Impulse froh gewesen sei, die er von Feldhoff für die Exposé-Arbeit erhalten habe, da nun nach Kurt Mahrs Tod nicht länger alle Verantwortung auf seinen Schultern ruhte.

Aus dem noch unter Florian Marzin entstandenen Arbeitspapier zum »Cortez«-Zyklus3 entwickelten sich die auf der »Tafelrunde der Unsterblichen« beruhende Idee des Projekts Camelot (ein also durchaus bewusst gewählter Name) sowie die verschiedenen Zustandsformen der Tolkander; die Herreach und ihr Zeitraffer waren ein rein Feldhoff’scher Zusatz. Und erst später würde klar werden, dass die durchaus komplex dargestellten Machenschaften der Tolkander-Völker nur ein erster Puzzlestein in einem weitaus größeren Gesamtbild sein würden.

Info zur Romanserie

Die GILGAMESCH

Die in PR 1800 noch auf Vorgabe von Florian Marzin neu eingeführte GILGAMESCH war als neues »Signaturschiff« der Unsterblichen gedacht, mit dem an die Erfolge der MARCO POLO, der SOL und der BASIS angeknüpft werden sollte. Sie war ein Modulraumer mit einem Durchmesser von zweieinhalb Kilometern, der aus dreizehn Großraumschiffen bestand. Der Gesamtverbund wurde nach dem sumerischen König Gilgamesch benannt.

Im Grundzustand war die GILGAMESCH ein Pentagondodekaeder (also ein Zwölfflächner, dessen Einzelflächen eine fünfeckige Form hatten), Jede der zwölf Flächen war gleichzeitig der Bug eines GILGAMESCH-Moduls. Die Module I bis XII waren mit dem Heck an das Zentralmodul XIII, MERLIN, angedockt, das ebenfalls ein Pentagondodekaeder war und 500 m maß. Die Module I bis XII waren grob ellipsoid mit einem Maximaldurchmesser von 700 Metern und einer Länge von 1076 Metern.

Bildliche Darstellungen des ungewöhnlichen Raumschiffs sind rar. Ohnehin sieht man meist nur den Zentralkörper und wenige Einzelmodule. Eine gute Vorstellung davon, wie sich die Einzelmodule zu einem Pentagondodekaeder vereinigen können, vermittelt das von Andreas Adamus geschaffene Titelbild der SOL-Ausgabe Nummer 19 (1999).

Jeder Unsterbliche hatte sein eigenes Modul, das von ihm nach Orten oder Personen benannt worden war, mit denen er oder sie in einer besonderen Beziehung stand. Als da wären:

I: MOORGA (Perry Rhodan), benannt nach der Sonne des Planeten Sabhal, auf dem Rhodan als Gänger des Netzes gelebt hatte

II: RICO (Atlan), benannt nach dem Roboter, der ihn seit so vielen Jahrhunderten begleitete

III: SIELA (Reginald Bull), benannt nach seiner Tochter Siela Correl

IV: ROSTOCK (Homer G. Adams), benannt nach dem gleichnamigen Hansekontor

V: TALOSH (Julian Tifflor), benannt nach der fünften Stufe der Upanishad

VI: MERKOSH (Michael Reginald Rhodan), benannt nach Merkosh, dem Gläsernen

VII: KYTOMA (Alaska Saedelaere), benannt nach der Querionin Kytoma

VIII: KENNON (Ronald Tekener), benannt nach seinem früheren USO-Partner Sinclair Marout Kennon

IX: TRAMP (Gucky), benannt nach der Heimatwelt der Ilts

X: VINAU (Dao-Lin-H’ay), benannt nach der Ursprungswelt der Kartanin in Hangay

XI: ENZA (Myles Kantor), benannt nach seiner Mutter

XII: SAIRA (Mila und Nadja Vandemar), benannt nach ihrer Mutter

XIII: MERLIN (Zentralmodul, befehligt von Kalle Esprot), benannt nach der Figur aus der Artuslegende

Alle Module des Raumschiffes wurden auf dem Planeten Camelot unter strengster Geheimhaltung gebaut. Perry Rhodan tauchte mit der GILGAMESCH nach mehr als 40 Jahren Planung und Bau im Jahre 1288 NGZ zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs des Zeitbeschleunigerfeldes um Trokan wieder im Solsystem auf. Die GILGAMESCH nahm an den Kämpfen gegen die Tolkander, die Dscherro-Burg GOUSHARAN und die Algiotischen Wanderer teil.

Im Rahmen von Abrüstungsverhandlungen wurde sie später ausgeschlachtet und im unbewaffneten Zustand an das Galaktikum übergeben, das damals seinen Sitz in Mirkandol auf Arkon hatte – und damit faktisch an das Kristallimperium selbst. Im Rahmen einer terranischen Kommandoaktion wurde die GILGAMESCH am 3. September 1303 NGZ gesprengt, damit sie nicht von Arkon im Rahmen der Operation Stiller Riese missbraucht werden konnte. Versehentlich zurückgelassene Spuren der entfernten Biokomponente MERLINS unterstützten die Kommandoaktion und führten so das Ende ihrer ungeliebten Existenz herbei (PR 2027).

Die GILGAMESCH konnte von Beginn an nicht die in sie gesetzten literarischen Erwartungen erfüllen; der »Funke« zwischen Leser und Schiff sprang einfach nicht über. Dies könnte schon an ihrer Einführung gelegen haben: Zwar hat sie am Ende von PR 1800 einen beeindruckenden und mysteriösen Auftritt, aber da der Leser zuvor schon in zahlreichen kleinen Vignetten ihren Bau miterlebt hatte, war das Mysterium bereits geschwunden, bevor es sich überhaupt aufbauen konnte. Dass einige der Unsterblichen ihre Module gar nicht nutzen wollten oder aufgrund der Verstrickungen der Handlung nicht konnten, half sicherlich auch nicht.

PR 1800 enthielt ein Datenblatt des Schiffes von Michael Prieskorn und André Höller und Lars Bublitz; zudem lag ein Risszeichnungsposter von André Höller und Lars Bublitz sowie dem begleitenden Text von Klaus N. Frick bei.

Drei Nachfolger für Johnny Bruck

Der Tod des Stammillustrators Johnny Bruck am 6. Oktober 1995 hatte eine spürbare Lücke in der Produktion der Serie hinterlassen. Allein für PERRY RHODAN hatte der Künstler 1797 von 1799 Titelbildern gezeichnet. Davon waren zwei für die Nummern 1792 und 1793 von ihm begonnen und von seiner Frau Katja »Bonnie« Bruck fertiggestellt worden. Zwei Bilder stammten von Joe Bergeron (PR 1788) und Vincent di Fate (PR 1789). Hinzu kamen 785 Titelbilder (von 850) für ATLAN und weitere 218 für die PLANETENROMANE (Nr. 1 bis 217 sowie 325). Und dazu produzierte Bruck eine nicht exakt bestimmbare Anzahl von Titelbildern für andere SF- und Fantasy-Romane sowie Westernhefte, Abenteuerromane, Jagdzeitschriften und Leihbücher, ganz zu schweigen von den sicherlich in die Tausende gehenden schwarzweißen Innenillustrationen. Insofern stellte der Titel des bereits 1984 erschienenen Bildbandes »Johnny Bruck –

Herr über 3000 SF-Welten« wohl eher eine Untertreibung dar.

Etwas konkreter wird 2012 die Werbung für Frank G. Gerigks Gedenkband »PERRY RHODAN-Illustrator Johnny Bruck«: »Das Gesamtwerk des Künstlers wird auf mehr als fünftausend farbige Arbeiten geschätzt. Bruck malte Titelbilder für Felix Graf Luckners SEETEUFEL über Soldatengeschichten, JÖRN FARROW, BILLY JENKINS, MOEWIG KRIMINALROMAN, TARZAN, CONAN und Karl-Herbert Scheers ZBV-Serie wie auch für die Serien UTOPIA und später für TERRA und die ATLAN-Serie. Brucks Hauptwerk ist die wöchentliche PERRY RHODAN-Romanserie, die er 35 Jahre lang illustrierte. Schon zu Lebzeiten war Johnny Bruck, der 1995 an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls starb, eine Legende. Seine zeitgeistgeprägten retrofuturistischen Darstellungen haben heute Kultstatus.«

Und schon PERRY RHODAN allein wäre für einen einzigen Nachfolger kaum zu schaffen gewesen. Und so waren es ab PR 1800 gleich drei Künstler, die in die Fußstapfen ihres Vorgängers treten mussten (Heiko Langhans sprach einmal vom »Trio Pictoriale«): der schon lange als SF-Künstler bekannte Alfred Kelsner (s. die Kurzbiografie in Chronik 3, S. 104), der schon in der Nachfolge Brucks für die PLANETENROMANE um die 200 Cover gemalt hatte; Swen Papenbrock, der bereits seit Mitte der Achtzigerjahre für diverse Verlage als Illustrator tätig gewesen war und sich zunächst eher als künstlerischer Doppelgänger von Johnny Bruck gab; und Ralph Voltz, der am 4. Juni 1969 geborene Sohn von William Voltz. Letzterer baute sich zu jener Zeit in den USA eine Reputation als Auftragskünstler auf und war in der Folge für mehrere deutsche Verlage tätig, darunter für VPM und den von Hansjoachim Bernt geleiteten HJB-Verlag. Bereits 1991 hatte er die Titelbilder für die PLANETENROMANE »Der Nakk und die Katze« (Ernst Vlcek, PR-TB 336) und »Beinahe ein Mensch« (Hubert Haensel, PR-TB 340) sowie einige Innenillustrationen für die Erstauflage angefertigt.

Kurzbiografie

Ralph Voltz

Ralph Voltz wurde am 4. Juni 1969 in Offenbach am Main geboren. Sein Vater Willi Voltz, eine der prägendsten Autorenpersönlichkeiten der PERRY RHODAN-Serie, lebte ihm die Begeisterung für die Science Fiction vor; insbesondere seines Vaters Sammlung an Science-Fiction- und Fantasy-Kunstbüchern hatte es ihm angetan, wo er viele künstlerische Vorbilder fand und findet. 1983 erhielt der zeichenbegeisterte Ralph dann von seinem Vater den Auftrag, für PERRY RHODAN Band 1161 einen Cartoon anzufertigen, aber er »musste ihn vier- oder fünfmal zeichnen, bis er zufrieden war«, wie Ralph Voltz sich gut erinnert. Tragischerweise war das seine einzige Auftragsarbeit für seinen Vater, der im darauffolgenden Jahr verstarb.

Nach der Heirat seiner Mutter mit Klaus Mahn (Kurt Mahr, s. Kurzbiografie in Band 1, S. 66) zogen Ralph und sein Bruder Stephen in die damalige Heimat ihres Stiefvaters, Florida. An der dortigen Melbourne High School widmete er sich verstärkt der Kunst und erwarb die grundlegenden Kenntnisse für seine spätere Karriere, das Malen mit Acryl und Öl. Über zwei Stipendien und drei Semester als Collegelehrer und Fußballtrainer führte ihn sein Weg in die Freiberuflichkeit. Lange Zeit konzentrierte sich seine Tätigkeit auf Illustrationen, vorwiegend in Acryl. Nach dem Tod Johnny Brucks wurde er in den Kreis der Titelbildmaler berufen, wo er sich gegenüber starken und teilweise deutlich erfahreneren Künstlern behaupten musste – was ihm, dem Echo aus Leserschaft und Redaktion zufolge – ausgezeichnet gelang. In seiner Selbstvorstellung beschreibt er den Werdegang eines typischen PERRY RHODAN-Titelbildes wie folgt:

»Die Farben trage ich in vielen dünnen Schichten mit viel Wasser auf. Im Verlauf der Entstehung eines Bildes werden die Pinsel feiner, um Details zu zeichnen, die Farben heller und auch etwas dicker. Airbrush benutze ich nur ungern, auch wenn es das Arbeiten oft sehr erleichtert, meistens benutze ich diese Technik für den Hintergrund. (…) Es dauert ungefähr vier Tage, um ein Bild fertigzustellen. Manchmal geht es schneller, aber manchmal ist es auch ein richtiger Kampf, etwas Vernünftiges zu Wege zu bringen – dann kann es auch eine Woche dauern.«4

Seit 2001 unterrichtet Ralph Voltz Graphic Design am King’s College in Charlotte, North Carolina, und widmet sich verstärkt der digitalen Kunst. Bei dieser beruflichen Neuausrichtung darf es nicht wundern, dass Ralph Voltz 2004 aus dem Coverteam ausschied und seither aus seiner Wahlheimat USA an zahlreichen anderen Projekten weltweit arbeitet, selbstverständlich auch im Bereich utopischer Romane, wie seine Cover für REN DHARK zeigen.

Die drei Illustratoren wechselten sich, um den entsprechend geteilten Bogenformaten der Druckerei gerecht zu werden, nach jeweils vier Bildern ab. Diese Grundkonstellation blieb bis September 2004 bestehen, als Ralph Voltz mit dem Titelbild für PR 2247 seine letzte Arbeit für die Serie veröffentlichte.

Kurzbiografie

Swen Papenbrock

Swen Papenbrock wurde am 27. Oktober 1960 in Kassel geboren. Mit zehn oder elf Jahren stachen ihm die PERRY RHODAN-Cover Johnny Brucks ins Auge, und er bekam nicht genug davon:

»In unserer Nachbarschaft [in Kassel] gab es einen Zeitschriftenladen, der in einem ehemaligen Blumenladen sein Geschäft eröffnete. Wie es nun bei Blumenläden in den 60er und 70er Jahren so üblich war, hing neben der Eingangstür ein Automat, an dem man für eine Mark auch nach den Öffnungszeiten noch Blumen ziehen konnte. Dieses nutzte nun der Zeitschriftenhändler aus und legte die aktuellen Heftserien wie JERRY COTTON, TERRA und natürlich PERRY RHODAN dort aus. Taschengeld war zu der Zeit noch nicht sehr üppig, und so drückte ich mir tagein, tagaus an den kleinen Fenstern die Nase platt und bewunderte die Titelbilder«, berichtete Papenbrock auf der LKS von PR 1818.

Als Leser stieg er mit der 3. Auflage ins Perryversum ein und ließ sich von den Geschichten zu vielen Zeichnungen inspirieren, die sich nicht selten in seinen Schulheften fanden. Seine zweite Leidenschaft galt ab 1973 dem Comicmagazin ZACK!, das ihm eine Auswahl unterschiedlichster Comicstile anbot.

Nach der Gesellenprüfung als Maler und Lackierer zog es ihn 1982–1985 nach Stuttgart, wo er die zweijährige Meisterlehre absolvierte. Seither darf er sich Maler- und Lackierermeister, Vergolder und staatlich geprüfter Designer (Farbe und Gestaltung) nennen.

In seine »Stuttgarter Zeit« fiel ein Story- und Zeichenwettbewerb in der 2. Auflage von ATLAN. Er reichte vier Zeichnungen ein, die alle abgedruckt wurden (in ATLAN 200, 202, 205 und 207), und erhielt als Sieger des Wettbewerbs einen Scheck in Höhe von 100 DM. Außerdem versuchte er sich mit Erik Schreiber zusammen an einem eigenen Fanzine: »Dunkelstern/Darkstar« erlebte allerdings nur vier Ausgaben zu je etwa 50 Seiten, da die Distanz zwischen Kassel und Stuttgart eine Zusammenarbeit der Herausgeber stark erschwerte.

Dafür besuchte Papenbrock ein Treffen der Regionalgruppe des SFCD in Stuttgart, ausgerüstet mit Neugier, Interesse und seiner Zeichenmappe. Dort fiel er Uwe Luserke auf, der eine kleine Agentur für Bilder betrieb. Seine erste Coverillustration erschien 1985 im Zauberkreisverlag als Titelmotiv des Romans »Erben der Sternenpest« von Hendrik Villard (PERRY RHODAN-Lesern besser bekannt als Arndt Ellmer, also Wolfgang Kehl). Die Reihe wurde allerdings noch im selben Jahr mit Band 296 eingestellt; Papenbrocks Karriere ging aber erst los. Weitere Aufträge folgten für Moewig, Kelter und Reader’s Digest.

1985 zog Papenbrock zurück nach Kassel und bewarb sich beim Herausgeber der SPRECHBLASE, einem bekannten deutschen Comic-Fachmagazin. Hethke reagierte schnell und rief den talentierten neuen Künstler zurück, um ihm den Auftrag für das Cover der SPRECHBLASE 74

zu erteilen.

Kurz darauf fertigte Papenbrock einige Illustrationen für GESPENSTER­GESCHICHTEN (Bastei) an.

Von 1990 bis 1992 arbeitete er in einer Marburger Werbeagentur; diesen Job hängte er zugunsten der Freiberuflichkeit aber an den Nagel, als er den Auftrag für den AUTO BILD-Comic erhielt.

1996 bat Klaus Frick den Künstler ins Coverteam, das er nach dem plötzlichen Tod von Johnny Bruck aus dem Boden stampfen musste.

Neben PERRY RHODAN illustriert Swen Papenbrock noch zahlreiche andere Produkte aus dem phantastischen Genre (u. a. DAS SCHWARZE AUGE, MIDGARD, BATTLE TECH, REN DHARK), aber auch für Kunden mit größerem Kundenkreis wie Veedol Deutschland und National Geographic. Zudem arbeitet er mit Werbeagenturen zusammen.

Der letzte Risszeichnungs-Band

Am 15. März erschien mit »Extraterrestrische Raumschiffe – RISSZEICHNUNGEN« der letzte von VPM veröffentlichte Risszeichnungsband im gedruckten Format. Der Band enthielt 41 Risszeichnungen von Raumschiffen galaktischer und extragalaktischer Völker, bis hin zum Zyklus »Die große Leere«. Darunter befanden sich zwei exklusiv für diesen Band erstellte Risszeichnungen: die CASSADEGA, das Flaggschiff des Bewahrers von Truillau, sowie die AVALON, das Flaggschiff des Forums Raglund5. Für den Umschlag steuerte Al Kelsner mit der dramatischen Darstellung des Arachnoidenraumers LAMCIA einen Höhenpunkt seines Schaffens bei.

Mit einem Preis von 29,80 Mark für knapp 100 Seiten stellte »Extraterrestrische Raumschiffe« den Geldbeutel der Käufer vor nicht gerade kleine Anforderungen, was sich auf den Absatz auswirkte und wohl mitentscheidend für die Einstellung der Reihe war.

Vier Jahre später sollten jedoch die Risszeichnungen eine elektronische Heimat im Internet finden; seit Juni 2000 präsentiert das zuvor eine Zeitlang als Fan-Druck erschienene Risszeichnungsjournal (www.rz-journal.de) Ansichten aus der Technik des »Perryversums« und anderer Welten. Verantwortlicher Redakteur seit Gründung ist Georg Joergens.

Eine Basis des Wissens

Vom Februar an bot der Verlag kostenlos für Neuleser (und andere) die Informationsbroschüre »PERRY RHODAN – DIE BASIS – Einstiegshilfe ins PERRY RHODAN-Universum« an. Sie stand in der Tradition früherer Publikationen gleicher Zielrichtung, die den Namen »Alles über Perry Rhodan« getragen hatten, war aber wesentlich professioneller aufgemacht. Das 50 Seiten starke DIN A5-Heft bot in kompetenten Texten von Rüdiger Schäfer (Kurzbiografie auf

S. 402) Informationen über den kosmischen Hintergrund der Serie, ein Glossar wichtiger Begriffe und eine relativ ausführliche Darstellung der einzelnen Handlungsepochen. Aufgelockert wurde das Ganze durch Schwarzweißillustrationen von Johnny Bruck. Das Titelbild zierte ein Guckyporträt des Künstlers.

»DIE BASIS« war die erste einer ganzen Reihe vergleichbarer Broschüren, die wieder den Namen »Alles über PERRY RHODAN« trugen und im Laufe der Jahre insbesondere durch ihre farbige Gestaltung immer attraktiver wurden.

PERRY RHODAN trifft BABYLON 5 –

zumindest musikalisch

Im »Logbuch der Redaktion« vom 9. September 2010 erinnerte sich Klaus N. Frick an eine denkwürdige Begegnung:

»Der 16. April 1996 war ein Dienstag; die Woche hatte also noch nicht angefangen, chaotisch zu werden. In diesem Frühjahr 1996 kam das öfter vor. Jetzt aber klingelte das Telefon, ich war guter Dinge und nahm den Hörer vor. Am Apparat war ein gewisser Peter Schlenter, ein sehr freundlich klingender Herr, dessen Namen ich noch nie gehört hatte. Er sagte, er sei aus Hannover und er wolle mit mir über ein geschäftliches Thema sprechen, das mich vielleicht interessieren könne.

Der freundliche Herr Schlenter stellte sich als PERRY RHODAN-Fan vor, der zugleich in der Musikbranche tätig sei. Er habe eine wagemutige Idee, und er frage sich, ob man auf dieser Basis nicht zusammenarbeiten könne. Bevor er mir aber diese Idee genauer skizzieren konnte, plauderten wir über dies und jenes.

Wir stellten fest, dass wir gemeinsame Bekannte in Hannover hatten, dass wir uns beide für Musik interessierten und dass ich teilweise Veranstaltungsorte in seiner Heimatstadt besucht hatte, die er ebenfalls sehr gut kannte. So entwickelte sich sehr schnell ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Gespräch. Wir blieben aber beim ›Sie‹, der freundliche Herr Schlenter und ich; ab welchem Termin wir zum ›Du‹ wechselten, ist mir leider nicht mehr in Erinnerung.

Nach einigem Geplänkel kamen wir zum Kern der Sache. Schlenter erzählte mir, er sei unter anderem für einen gewissen Christopher Franke tätig. Mir sagte das leider nichts, was daher kam, dass ich mich nicht so sehr mit amerikanischen Fernsehserien beschäftigte. Sonst hätte ich den Namen sicher bereits im Abspann von Serien wie BABYLON 5 gesehen.

Schlenter erzählte mir, dass der Mann in den 70er Jahren bei der Band Tangerine Dream gespielt habe. Mit dieser Auskunft konnte ich eher etwas anfangen: Ich war nie ein Fan dieser Band, aber ich kannte sie selbstverständlich, und ich wusste, dass Tangerine Dream mit ihrer Mischung aus ›Kraut-Rock‹ und ›Space-Rock‹ in den 70er Jahren eine gewisse Popularität im In- und Ausland errungen hatte.

Seit Jahren sei Christopher Franke, so erläuterte mir Schlenter, nun aber in Hollywood ein erfolgreicher Komponist für Kino- und Fernsehfilme, dessen CD-Produktionen weltweit zu kaufen seien. Für diesen Komponisten und dessen kleine Plattenfirma Sonic Images sei Schlenter der Vertreter für den deutschsprachigen Markt. Christopher Franke wolle eine ›Hommage an PERRY RHODAN‹ komponieren.

Das alles hörte sich jetzt sehr interessant an. Was ich sofort gut fand: Schlenter hatte vorher recherchiert. Er wusste nicht nur bestens darüber Bescheid, wer im Verlag für welche Aufgaben zuständig war, sondern er wusste ebenso, welche PERRY RHODAN-Rechte vergeben waren.

Zu jener Zeit lagen die Filmrechte für eine PERRY RHODAN-Verfilmung bei der Firma des bekannten Produzenten Bernd Eichinger. Mit diesem sei Christopher Franke persönlich bekannt, und von ihm wisse er, dass man am Thema PERRY RHODAN arbeite.

Frankes Fernziel war, für den großen PERRY RHODAN-Kinofilm den Soundtrack zu komponieren, eine opulente Filmmusik, wie er sie schon für anderen Produktionen geliefert hatte. Jetzt gehe es ihm aber vor allem darum, einen Einstieg in das Thema zu finden. Die Serie werde doch in diesem Jahr 1996 immerhin 35 Jahre alt, und da biete sich doch diese offizielle ›Hommage‹ an. Er dachte gewissermaßen an eine Sammlung von Stücken, die einzelne Episoden der Serie in ein neues musikalisches Umfeld stellen würde. Man könne sogar so etwas wie eine ›Weltraumoper‹ publizieren, denn das würde zu PERRY RHODAN als einer großen Space-Opera gut passen.

Der freundliche Herr Schlenter und ich unterhielten uns lange und ausführlich. Danach setzte ich mich an meinen Computer und schrieb eine Gesprächsnotiz, die ich mit einem alten Nadeldrucker aufs Papier brachte. Diese Notiz ging an die Verlagsleitung, die sich mit solchen Lizenzen beschäftigte. (Zu jener Zeit war es undenkbar, dass jemand aus der Redaktion sich selbständig mit Lizenzpartnern unterhielt oder gar Verträge vorbereitete.)

Dort blieb sie in der Folge einige Wochen, weil sich niemand so richtig zuständig fühlte, während Peter Schlenter und ich gelegentlich telefonierten. Dabei kam irgendwann das ›Du‹, wir unterhielten uns auch über private Dinge, und der Kontakt wurde ein wenig enger. Aus dem Projekt wurde aber nichts, und so vergingen die Wochen. Dann wurde Eckhard Schwettmann eingestellt und baute die Marketing-Abteilung für PERRY RHODAN auf …

Es dauerte dennoch einige Monate, bis dann [am 29.] November 1996 die CD ›PAX TERRA‹ in den Handel kam, praktischerweise pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Sie wurde ein kleiner Erfolg, gefiel vor allem vielen PERRY RHODAN-Fans und trug dazu bei, dass ›PAX TERRA‹ für Jahre das musikalische Bild der Serie prägte. Aber den Anfang vergaß ich nie – jenes Telefonat mit dem freundlichen Herrn Schlenter aus Hannover … «

»PAX TERRA« erfreut sich auch 25 Jahre nach seinem Erscheinen bei den Fans anhaltender Beliebtheit (wir hören das selbst auch gerne), schließlich sind die als CD längst vergriffenen Titel im Internet abrufbar. Das Auftaktstück »Bridge to Eternity« wurde zur Veranstaltungshymne des GarchingCons von 1998 und des PR-WeltCons in Mainz im Dezember 1999.

Zwar hat es den Eichinger-Film nie gegeben (weshalb Christopher Franke auch nie den Soundtrack dazu schreiben konnte), doch hat die für PERRY RHODAN komponierte Musik zumindest ihre Spuren in der Fernsehserie hinterlassen: Der Anfang von »Bridge to Eternity« wurde als Titelmusik für die 1998 ausgestrahlte fünfte und letzte Staffel von BABYLON 5 verwendet.

»Bridge to Eternity« wurde im Dezember noch einmal separat als »Shape-Maxi-CD« mit einem Gucky-Motiv von Swen Papenbrock veröffentlicht; enthalten waren ein »Single Cut« mit einer Länge von 3:23 Minuten sowie die Vollversion (6:58 Minuten).

Ad Astra, Ju-Pitter!

Am 28. April verstarb Peter Griese, langjähriger PERRY RHODAN- und ATLAN-Teamautor (dort zweitweise auch als Exposé-Autor tätig) und Koordinator der Risszeichnungen. In PR 1814 erschien nachstehender Nachruf:

Nachruf

Peter Griese

22. Juni 1938 – 28. April 1996

Es fällt schwer, diesen Schlag in Worte zu fassen. In der Nacht vom 28. auf den 29. April 1996 ist Peter Griese in Bad Ems an Herzversagen gestorben.

Peter Griese hatte sich in letzter Zeit verstärkt um die PERRY RHODAN-Serie bemüht. Ihm oblag die Gestaltung des PERRY RHODAN-Reports, er schrieb Woche für Woche den PERRY RHODAN-Computer, und er koordinierte die Arbeit der Risszeichner. Er war ein beliebter Kollege, und er war bei den Lesern und deren Treffen ein gern gesehener Gast.

Die Schriftstellerei packte Peter Griese, 1938 in Frankfurt/Main geboren, schon früh: Als Schüler verfasste er erste Wildwest-Romane. Anfang der fünfziger Jahre stieß er auf die Science Fiction6; diese begleitete ihn während seiner beruflichen Laufbahn zum Diplom-Ingenieur im Fachbereich Elektrotechnik.

Zur PERRY RHODAN-Serie kam Peter Griese schon früh. Zuerst verfolgte er die Serie als Leser, dann als Fan-Autor, der erste Geschichten auf der Leserkontaktseite veröffentlichte. Im Frühjahr 1977 folgten der erste Roman für die Reihe TERRA ASTRA sowie weitere Romane und Kurzgeschichten, es kamen die ersten PERRY RHODAN-Taschenbücher, und im Jahr 1980 lieferte Peter Griese mit »Mission der Flibustier« (Band 963) seinen Einstieg bei PERRY RHODAN selbst. Bekannt wurde Peter auch durch seine jahrelange Exposé-Arbeit für die ATLAN-Serie.

Peter liebte es, in seinen Romanen ungewöhnliche Personen vorzustellen: vom »Computermenschen« bis hin zur Darstellung des Alaska Saedelaere in der aktuellen PERRY RHODAN-Heftserie. Gerade diese Figur war Peter in letzter Zeit sehr ans Herz gewachsen, so sehr, dass ihm das Exposé-Team dafür eine eigene Handlungsebene gab.

Humor und viele bizarre Ideen zeichneten Peters Arbeit aus, seine menschliche Art wurde von Fans und Kollegen gleichermaßen geschätzt.

Deshalb wollen wir Peter Griese so in Erinnerung behalten, wie er war: ein lieber Freund, ein guter Autor und ein Mensch, den wir lange in unseren Herzen bewahren möchten.

Das Aus für die Planetenromane bei Heyne

Der »Heyne-Overkill« bei den Nachauflagen der PLANETENROMANE (s. Chronik 3, S. 634) hatte mit dazu beigetragen, dass der PR-Taschenbuchmarkt übersättigt war.

Insofern litten auch die PLANETENROMANE des Jahres 1996 unter dem Überangebot des Vorjahres, was sich in sinkenden Verkaufszahlen äußerte. Den Anfang machte Manfred Weinland mit »Der Moloch«, der von einem einsamen Prospektor des 12. Jahrhunderts NGZ handelt.7 Dann schickte Hubert Haensel in »Testflug« terranische Raumfahrer in die Zukunft eines Paralleluniversums. Der bis dahin nur aufmerksamen Lesern von ATLAN-Blauband-Vorworten als Kneifel-Rechercheur bekannte Rainer Castor lieferte mit »Für Arkons Ehre« ein eindrucksvolles Debüt, dem ein halbes Jahr später mit »Die Macht des Goldenen« ein zweiter Teil (von insgesamt drei) folgte. Beide Romane stellten im 25. Jahrhundert Atlan in den Mittelpunkt und wiesen Bezüge zum Zyklus um die Meister der Insel auf8. Konrad Schaef setzte in »Duell in Terrania« in fast schon Kneifel’scher Manier ein weiteres Mal die Hanse-Spezialisten Pet Yulal und Vern Almod ein. Auch Peter Griese griff in »Die Nirwana-Teleporter« auf eine bekannte Figur zurück: den Semi-Androiden Ikarus als Ermittler der Kosmischen Hanse. »Kampf des Jahrtausends« von H.G. Francis war ein weiteres frühes Tekener-Abenteuer. In das Jahr 1996 fiel auch der Jubiläumsroman 400, unter dem Titel »Gesänge aus der Unterwelt« von Peter Terrid verfasst; hier sahen wir den aus der Heft­romanserie bekannten Privatdetektiv Orpheus Chambers wieder. Arndt Ellmer lieferte mit »Herrscher im Sonnenland« einen Roman ab, der keinen erkennbaren Bezug zum PR-Universum hatte – das Extrembeispiel des noch aus der Marzin-Zeit stammenden Gebots zur Minimalisierung von Rhodan-Bezügen in den Heyne-Taschenbüchern. Und im Oktober erschien mit Hubert Haensels »Tariga sehen und sterben«, einer recht düsteren Weltuntergangsgeschichte, der letzte PLANETENROMAN im Heyne-Verlag, zu dem die Reihe im November 1993 gewechselt war. Nach 403 Bänden in 32 Jahren war die langlebigste seriengebundene SF-Taschenbuchreihe (einstweilen; s. S. 72) am Ende.

Gleichsam als Coda der PLANETENROMANE sah der Oktober zudem »Das große PERRY RHODAN-Fanbuch«, ebenfalls bei Heyne veröffentlicht, aus Anlass des 35-jährigen Jubiläums der Serie. Das 409 Seiten dicke Taschenbuch enthielt zahlreiche informative Aufsätze zur Serie, ihrer Geschichte, ihren Produkten – wozu auch eine Würdigung der zeitgleich eingestellten PLANETENROMANE einschließlich zwölf farbiger Titelbildvorlagen zählte –, den Figuren und Machern sowie Statistiken – und natürlich einen Roman. Interessanterweise war dies Peter Terrids »Gesänge aus der Unterwelt«, gerade drei Monate zuvor in den PLANETENROMANEN publiziert. Für Neuleser war dieses unterhaltsame Werk sicherlich eine gute Idee – die Stammleser reagierten indes eher verstimmt. Aber anscheinend musste es schnell gehen.

Kurzbiografie

Manfred Weinland

Manfred Weinland wurde am 23. April 1960 in Zweibrücken geboren. Als eifriger Leser von Science Fiction und Fantasy kam er schon in jungen Jahren selbst zum Schreiben: Unter dem meist von Roland Rosenbauer verwendeten Pseudonym Roger Damon erschienen 1978 zwei Romane um die Protagonistin Barbara Bender in der Reihe SILBER-­GRUSEL-KRIMI des Zauberkreis-Verlages. Über Jürgen Grasmücks (also »Dan Shockers«) Agentur begann eine Zusammenarbeit mit Werner Kurt Giesa als Mike Shadow9 und Olsh Trenton10. Weitere Pseudonyme waren Steve Cooper, Sarah Moon, Adrian Doyle, Sarah Eden und Robert Lamont, letzteres für Solo-Romane, aber auch in Zusammenarbeit mit Giesa, welcher den Namen später als Alleinautor der Bastei-Serie PROFESSOR ZAMORRA verwendete. Auch 23 Romane der Serie JERRY COTTON aus der Zeit zwischen 1991 und 1994 stammen aus seiner Tastatur; 2002 folgten ein weiteres Heft und ein Taschenbuch in Zusammenarbeit mit dem späteren PERRY RHODAN ACTION-Autor Timothy Stahl.

Weinlands nachhaltigste Erfolge waren wohl die erotisch angehauchte Horror-Serie VAMPIRA, für die er als Adrian Doyle in zwei Staffeln von 50 Heften bzw. 60 Taschenheften die meisten Romane schrieb, sowie die mit 42 Heften zunächst recht kurzlebige SF-Heft­serie BAD EARTH. Beide Serien erlebten über Jahre eine Fortsetzung in Hardcover-Form beim Zaubermond-Verlag. Zudem war er von 1994 bis 2003 an der beim HJB-Verlag verlegten Serie REN DHARK beteiligt.

Auch im »Perryversum« hat der Autor seine Spuren hinterlassen – anderthalb, sozusagen. In der Taschenbuchserie erschien der PLANETENROMAN 394, »Der Moloch«; hinzu kommt seine Zusammenarbeit mit W.K. Giesa bei PR-TB 221.

Als Adrian Doyle ist Manfred Weinland heute noch regelmäßiger Autor bei PROFESSOR ZAMORRA. Er ist zudem als Übersetzer tätig.

ES – Der Mann fürs Marketing

Am 3. Juni des Jahres trat Eckhard Schwettmann seine Tätigkeit als Marketingleiter für Pabel-Moewig an. Er sollte das Gesicht der Serie nachhaltig prägen und verändern – sein beliebtes Kürzel »ES« bot sich nicht nur vom Namen her an.

Seinen »Einstand« beschrieb Klaus N. Frick in seiner Kolumne wie folgt:

Erinnerungen eines Mitarbeiters

Eckhards erste Tage

Der Montag, 3. Juni 1996, war ein besonderer Tag für die Entwicklung der PERRY RHODAN-Serie. Wie das oft bei solchen Tagen ist: Niemand merkte es gleich – die Weichenstellungen sollten schließlich erst später kommen. Aber der erste Arbeitstag von Eckhard Schwettmann leitete eine andere Darstellung unserer Serie »nach außen« ein, von der die Autoren und die Redaktion auch in späteren Jahren und Jahrzehnten profitierten.

Für mich selbst war der Tag nicht so locker und einfach. Sabine Bretzinger – damals noch nicht Sabine Kropp – und ich hatten in der Woche zuvor eine Aussendung an die Presse vorgenommen; wir verkündeten darin den Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie. 35 Jahre –

das klang nicht nach einem besonders runden Feiertag, trotzdem hatten wir es versucht.

Der Erfolg gab uns recht: An diesem Tag trafen die Rückläufe ein. Redakteure von Tageszeitungen aus der ganzen Republik riefen an, um von uns weitere Auskünfte über PERRY RHODAN zu erhalten. Briefe und Faxe mussten beantwortet werden, in manchen Fällen mussten wir auch schnell einen Adressaufkleber schreiben und eine aktuelle Sendung mit Heftromanen eintüten.

Obwohl wir mit den Pressethemen sehr viel Arbeit hatten, die eigentlich nicht eingeplant war, waren wir ziemlich stolz darauf. Wir hatten »mit Bordmitteln« etwas geschafft, was eine Agentur – die unser neuer Verlagsleiter hatte engagieren wollen – nicht so einfach hinbekommen hätte. Im Sommer 1996, in dem die Lage im Verlag nach wie vor sehr angespannt war, zählten solche Erfolgsmeldungen doppelt, zumindest für uns selbst.

Eckhards erster Arbeitstag bestand erst einmal darin, dass er ein ausführliches Gespräch mit der Verlagsleitung hatte. Die Redaktion war nicht dabei, als »die obere Etage« den PERRY RHODAN-Marketingmann auf seine neuen Aufgaben einschwor … Und wir erfuhren nie, welche Geheimnisse Eckhard bei diesem Gespräch vermittelt bekam.

Den Rest des Montags verbrachte der neue Kollege damit, sein Büro einzurichten. Die Möbel standen teilweise schon bereit, andere mussten besorgt werden. Seine Assistentin Ute11, die ihm ab dem ersten Tag zur Seite stehen sollte, half dabei; sie organisierte das Büromaterial und sorgte dafür, dass das Telefon und der Computer ebenfalls aufgestellt wurden.

Eckhard und ich hatten nicht viel Zeit füreinander. Wir sprachen einige Male und tauschten Informationen aus; ich packte ihm einen Stapel mit Romanen und Arbeitspapieren auf den Tisch, und dann verschwand ich wieder in meinem Zimmer. Immerhin würde künftig nur eine dünne Wand zwischen uns sein, so dass einem schnellen Informationsaustausch nichts im Weg stehen würde. Wir gingen gemeinsam in die Kantine, und gelegentlich stellte er eine kurze Frage, auf die ich meist eine schnelle Antwort hatte.

Ich bekam am folgenden Tag mit, wie intensiv Eckhard telefonierte. Er informierte sich über die internen Strukturen im Verlag sowie im gesamten Konzern, dann teilte er seinen zahlreichen Medienpartnern in der ganzen Republik die Neuigkeiten über sein Aufgabengebiet mit. Ich hatte schon mitbekommen, wie viele Leute er kannte, und wenn er es schaffte, seine vielen Bekannten zu »rhodanifizieren«, wie wir es nannten, konnte das alles nur gut für PERRY RHODAN sein.

Das eigentliche Gespräch zwischen uns beiden war erst am Mittwoch. Wir nahmen uns viel Zeit. Eckhard hatte zwar schon viele Einblicke in unsere Tätigkeit erlangt, aber ich berichtete ihm trotzdem, wie wir arbeiteten: der Kontakt zu den Autoren, die Entstehung eines Romans, die Abwicklung innerhalb des Verlags, der Kontakt zu den Lesern. Er stellte viele Rückfragen, und er hatte bereits an dieser Stelle des Gespräches eine Reihe von Ideen, die er immer wieder äußerte.

»PERRY RHODAN ist eine Marke«, betonte er mehrfach, »und diesen Markencharakter müssen wir stärker nach vorne schieben.« Diese Marke sollte sich nicht nur in den Produkten manifestieren, sondern auch darüber hinaus. So hatte er sich bereits Gedanken über ein »Key-Visual« gemacht, über ein optisches Element, das künftig überall eingesetzt werden könnte.

Das Thema »Markenschutz«, das bislang auf der Ebene der Geschäftsleitung angesiedelt war, würde er künftig mit Vorrang behandeln. »Wir müssen unsere Marke nicht nur in Deutschland schützen, sondern auch in Gesamt-Europa sowie in den USA«, argumentierte er. Nur dann könne man beispielsweise eine internationale Vermarktung der Serie anstreben.

Konkrete Ideen hatte er zur Musik. »Wenn wir heute junge Leute packen wollen, müssen wir das über die Musik versuchen.« Er kannte Musikproduzenten, die wiederum gute Kontakte zu Studios und Musiker hatten; mit diesen wollte er rasche Fortschritte machen. Wenn PERRY RHODAN eine Marke sein wolle, müssten wir sie stärker außerhalb der bisherigen Vertriebskanäle verankern: »Nicht nur im Buch- und im Zeitschriftenhandel, sondern überall da, wo sich Leute für Science Fiction interessieren.« Dazu zählten für ihn im weitesten Sinne auch Techno-Clubs oder Fernsehsender wie Viva oder MTV, in denen Videos mit Science-Fiction-Charakter liefen.

Wir warfen viele Ideen hin und her. Manches von dem, was Eckhard sagte, kam mir zu übertrieben vor, zu weit entfernt von unseren bisherigen Romanen. Aber mir war selbst bewusst, dass wir einiges ändern mussten, wenn wir in dem Medienumfeld, das es für Science Fiction gab, weiterhin bestehen wollten.

Auf jeden Fall wurde an diesem Tag klar: Hier kam ein Marketingmann, der eine Vision von PERRY RHODAN hatte, die über das hinausging, was wir bisher getan hatten. Ob der Redaktion und den Autoren das alles gefallen würde, konnte man zu dieser Stunde noch nicht sagen …

(aus der Kolumne »Der Redakteur erinnert sich«,

Eintrag vom 22. März 2017)

Auch Eckhard Schwettmann hat sich zu seiner Anfangszeit beim Verlag geäußert:

Erinnerungen eines Mitarbeiters

Garching ’96, mein allererster Con (und was danach kam)

Ich erinnere mich noch genau, wie es war, damals, im Frühjahr/Sommer 1996. Alle meine Freunde hatten mich für verrückt erklärt, als ich von Hamburg nach Rastatt zu VPM wechselte. »Rastatt, wo liegt denn das überhaupt?«, war die häufigste Frage.

Gefolgt von »… und was machst du dann da überhaupt?«

Etwa ein halbes Jahr zuvor hatte ich für ein Fachmagazin einen Artikel verfasst über Unterhaltungsmarken und -serien aus Deutschland und wie wenig pfleglich doch damit umgegangen wird von den Verlagen.

Warum wurde der deutsche Markt von angloamerikanischer Unterhaltung dominiert?

Warum kam eigentlich nichts aus Deutschland und hatte Erfolg im Ausland, außer vielleicht die TV-Krimiserie DERRICK, die – ganz erstaunlich – von Holland bis China ein Publikum fand und begeisterte? Mir schien, als würde noch nicht einmal irgendjemand diese Fragen stellen.

Musste eigentlich immer alles aus USA oder England kommen? STAR TREK, STAR WARS, »Per Anhalter durch die Galaxis«, »Der Herr der Ringe«, KAMPFSTERN GALACTICA und und und.

Ich hatte ein flammendes Plädoyer gehalten für die stärkere Vermarktung von deutschen Unterhaltungsmarken, von PERRY RHODAN bis JERRY COTTON und FIX & FOXI.

Die Amerikaner wären anders damit umgegangen, etwa wie mit SUPERMAN, BATMAN oder SILVER SURFER. Und hatten den »Markt« voll im Griff mit MONDBASIS ALPHA 1, BABYLON 5, STAR TREK, STAR WARS etc. …

Es schien mir damals unglaublich, dass es hierzulande keine vergleichbaren Potenziale geben sollte.

Nun, jedenfalls sah ich dann das Stelleninserat in w&v, einer Marketing-Fachzeitschrift, »Marketing-Spezialist gesucht für PERRY RHODAN, Aufgabengebiet von Public Relations über Veranstaltungen bis zu Multimedia und Merchandising«, und war wie elektrisiert.

Natürlich hatte ich früher auch PERRY RHODAN gelesen, wie viele meiner Freunde, und war nach wie vor geradezu magisch fasziniert. Und ich dachte mir: »Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!«

Der Rest ist Geschichte: Ich bekam den Job (woran ich komischerweise auch vorher nie einen Zweifel hatte), verabschiedete mich mit einem ausschweifenden Umtrunk von meinen Freunden bei PopNet New Media in Hamburg und hatte am 3. Juni 1996 meinen ersten Arbeitstag bei VPM in Rastatt.

Wunderbarerweise gab es nur wenige Tage später den großen Con in Garching.

Perry Rhodans 60. Geburtstag (gemäß den Autoren ja am 8. Juni 1936 geboren) wurde im Rahmen der Garchinger Weltraumtage gefeiert. Mein allererster Con!

Ein phantastischer Einstieg, denn dort sollte ich in geballter Ladung den gesamten PERRY RHODAN-Kosmos kennenlernen. Quasi eine dreitägige Hypnoschulung.

Los ging es schon im Hotel, wo ich nach und nach alle Autoren und Illustratoren persönlich kennenlernte. Man saß in lockerer Runde bei schönem Wetter draußen vor dem Hotel beisammen und redete über dies und das. Johnny Bruck war ja ein halbes Jahr zuvor verstorben (den ich sehr gerne kennengelernt hätte), Peter Griese nur wenige Wochen zuvor. Gleich drei neue Titelbildzeichner sorgten nun für die Gestaltung der Heftromane, zudem hatte Klaus N. Frick erst kurz zuvor die Redaktionsleitung übernommen. Es war also einiges im Umbruch und mit mir ein weiterer Neuling im Team. Für Gesprächsstoff war gesorgt.

Dann ging es hinüber ins Bürgerhaus. Draußen wehten die PERRY RHODAN-Fahnen (extrem diebstahlsgefährdet …), und über dem Eingang begrüßte ein riesiges Schild die Besucher. Im Vorraum ging es sehr lebendig zu: Jede Menge Clubtische, Händler, eine Carrera-Mondbahn wurde ausgestellt, es gab an einem Stand ein PERRY RHODAN-Computerquiz (mit sehr schwierigen Fragen, wenn ich mich recht erinnere) und noch viel mehr, dazu jede Menge Fans überall. Ich nahm mir die Zeit, redete mit vielen und sah mich sehr gründlich um.

Natürlich kaufte ich auch einiges zusammen, Fanzines, Anstecknadeln, Aufkleber, Bücher, alles Mögliche. Irgendwann traf ich zwischendurch Swen Papenbrock, der mir stolz ein Bündel von 100 Perry-Heftromanen zeigte: »Der komplette Meister der Insel-Zyklus, Erstausgabe, soeben komplett und günstig erworben.« Ich weiß noch, dass mich das irgendwie neidisch machte.

Dann traf ich am Eingangsbereich die Witwe von K.H. Scheer und ihre Tochter. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich auf sie zuging und mich vorstellte. Als Nächstes lernte ich H.G. Ewers kennen, dessen Romane ich immer gerne gelesen hatte. Mit ihm ging ich später hinaus zu den Raketenstarts und redete relativ lange mit ihm. Es gibt sogar ein Foto, das irgendwo bei mir daheim bei meinen Bergen von PERRY RHODAN-Material vergraben sein muss.

Die Raketenstarts waren klasse (eine landete irgendwo auf einem Dach, stand auch später in der Zeitung), und ich ließ mir ausführlich die (Druckluft-)Mechanik erklären.

Wieder zurück im Bürgerhaus ging es recht turbulent zu. Klaus N. Frick gab ein TV-Interview für den Bayrischen Rundfunk, und zahlreiche andere Journalisten suchten Interview-Partner. Wie alles Übrige auch, so hatte dies Dieter »Dida« Wengenmayr perfekt organisiert, den ich schon am Freitagabend in irgendeinem Hinterzimmer bei geschäftiger Tätigkeit kennenlernte (ich glaube, er kümmerte sich gerade um die Lautsprecheranlage).

Die Pressearbeit war wirklich sehr gut von ihm organisiert. Aufhänger in der Presse war, glaube ich, dass Astronaut Neil Armstrong eine Grußbotschaft zu Perry Rhodans Geburtstag geschickt hatte. Natürlich hatte Dida auch das vorab hinbekommen!

Besonders imposant präsentierte sich der große Saal: Auf der Bühne fanden sich die großen Atlan- und Blues-Tafeln wieder (die seither nie wieder gezeigt wurden und bei VPM in irgendeinem Winkel der riesigen Lagerhallen schlummern). PERRY RHODAN-Banner rechts und links, in der Mitte ein langer Tisch mit einem PERRY RHODAN-Tischbanner.

Alles in allem sehr festlich und liebevoll dekoriert.

Nach der Eröffnungsansprache von Dida folgten Vorträge und Diskussionen, die ich sehr aufmerksam aus der Rolle eines Zuschauers heraus beobachtete. Bei einigen Vorträgen, z. B. von Arndt Ellmer über Extraterrestrische Kulturen, machte ich mir Notizen (die Idee zur späteren Blues-CD-ROM entstand eigentlich schon damals in Garching). In den kleineren Räumen war ich bei den Gesprächsrunden im kleinen Kreis mit den Autoren dabei. Ich erinnere mich noch, wie die Fans H.G. Francis und H.G. Ewers Fragen stellten, und hörte sehr aufmerksam zu, was sie so alles wissen wollten.

Abends gab es dann das PERRY RHODAN-Dinner, wo ich mit Schirmherr Konsul Sieger, den Witwen Scheer und Mahn sowie Dida an einem Tisch saß. Man hatte mir einen Ehrenplatz reserviert!

Den weiteren Verlauf des Abends habe ich nur noch nebulös in Erinnerung, wohl aufgrund des zugesprochenen Alkohols. Jedenfalls war es ganz lustig, wozu (wie ich mich dunkel erinnere) auch einige amüsante Vorträge ihren Beitrag leisteten.

Anderntags (Sonntag) ging es dann etwas ruhiger zu. Ich sprach noch mit vielen Leuten und hatte das gute Gefühl, einen hervorragenden Start in meine neue Aufgabe erwischt zu haben!

Bei der Heimfahrt gab es dann irgendein Problem mit dem Taxi. Jedenfalls kam Jürgen Menge zu Hilfe, bekanntlich PRFZ-Kontakter in Kalifornien, den ich bei dieser Gelegenheit kennenlernte und der gänzlich unkompliziert seine Hilfe anbot und uns zum Bahnhof brachte.

(Noch mal vielen Dank, Jürgen!).

Ich hatte mein erstes Wochenende für PERRY RHODAN geopfert (mindestens 50 weitere sollten folgen) und war (natürlich, wie alle anderen auch) am Montag bereits wieder bei VPM im Büro anzutreffen.

Es waren noch weniger als drei Monate Zeit, um den 35. Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie vorzubereiten. Ein Messeauftritt bei der Popkomm in Köln stand erstmals an (mit Stand und Ausstellung, Vurguzz, Freiverteilung von Heftromanen, Pressekonferenz etc.), eine Pop-CD (mit BMG Ariola und Werbung bei VIVA), Vertriebsaktionen an den Kiosken, Prospekte, Pressearbeit und vieles, vieles mehr. Meine Hauptaufgabe musste ja sein, neue Leser für die Serie zu gewinnen!

(aus dem Con-Buch zum GarchingCon 2001)

Eckhard Schwettmann sah PERRY RHODAN nicht einfach als eine Heftromanserie an (was die gängige Verlagseinschätzung war), sondern als Marke, die es zu betreuen und erschließen galt. Dabei griff er auf sein früheres berufliches Umfeld im Medienbereich zurück und beschritt dabei für die damalige Zeit durchaus ungewöhnliche Wege. »Wir müssen mit PERRY RHODAN einen richtig starken Auftritt hinlegen«, zitiert ihn Klaus N. Frick in seiner Kolumne »Der Redakteur erinnert sich« vom 29. Juli 2015. »Wir müssen raus aus dem Heftroman-Umfeld, wir müssen dahin, wo die Medien sind, wo man junge Leute ansprechen kann.«

Und so kam er auf die Idee, PERRY RHODAN auf die PopKomm zu bringen, eine große Messe für Popkultur und insbesondere Musik. Da es im Sommer 2006 neben »PAX TERRA« noch eine eigenständige Musikproduktion zum Thema PERRY RHODAN geben sollte, bot sich die Teilnahme an dieser Veranstaltung tatsächlich an.

Unter anderem plante Eckhard Schwettmann einen Stand, an dem er Vurguzz (s. S. 174) ausschenken wollte. Das Getränk beschrieb er laut Frick so: »Ist grün, alkoholhaltig und im ganzen Universum erhältlich, Erfindung von Clark Darlton alias Walter Ernsting, einer der drei PR-Erfinder.« Dass Vurguzz nicht von Walter Ernsting erfunden, sondern von ihm nur in die Serie eingeführt worden war, wusste »ES« natürlich; aber für die Planungen und Ankündigungen waren die Details weniger wichtig als die Geschichte, die man um das Getränk herum stricken konnte. Und als großer Fan von Johnny Bruck wollte er diesen in Form einer Ausstellung präsentieren, als Kernstück einer Ausstellung zu »35 Jahre PERRY RHODAN«. Diese sollte kostbare Sammlerstücke zeigen, japanische Originalausgaben, Titelbilder von Johnny Bruck – selbstverständlich die Originale – sowie weitere interessante Dinge. Seine Überzeugung war: »Das fesselt die Medienschaffenden.« Und als Abschluss war eine Party »nur für geladene Gäste« geplant, die »mit (kultig-trashigem) Weltraumambiente aus dem PR-Universum geschmückt und bereichert« werden sollte.

Und so kam PERRY RHODAN 1996 auf die Popkomm. Bilder von Vurguzz trinkenden Besuchern und auch Redaktionsmitarbeitern kann man in der SOL 4 (Oktober 1996) auf den Seiten 11 und 12 bewundern.

Die »eigenständige Musikproduktion« entwickelte sich zu »Ad Astra – A Tribute to Perry Rhodan«, einer CD mit zwölf Musikstücken der elektronischen Art (in deutlichem Gegensatz zum eher orchestralen »PAX TERRA«). Dabei waren mit Sven Väth und den Fantastischen Vier die damals ganz großen Namen dieses musikalischen Genres beteiligt. Die Produktion zog sich bis in den Oktober, aber die CD kam pünktlich zum Jubiläum auf den Markt. Gleichsam das »Kernstück« der Kompilation war die Single »Ad Astra, Perry« von USP (Universal Star Projekt). Texter und Komponist war der noch im Studium befindliche Alexander Strauch (geboren am 22. Dezember 1971 in München).

Dieses Stück erhielt ebenfalls 1996 seine eigene Maxi-CD mit insgesamt fünf unterschiedlichen Versionen, vom »radio edit« (der Hauptversion mit einer für das Abspielen im Rundfunk passenden Länge von 3:50 Minuten) bis zum »ultimate adventure mix« (mit einer Dauer von 8:09 Minuten).

Die Dritte Macht in vielen (kleinen) Bildern

Nach dem unerwarteten Erfolg von »Magic – the Gathering« aus dem Hause Wizards of the Coast im Jahre 1993 sahen die Neunzigerjahre einen regelrechten Boom an Kartenspielen mit einer Vielzahl von Karten, die man nicht in kompletten Sätzen erhielt, sondern sich über ein Grundspiel (»Starter«) und Päckchen mit weiteren Karten (»Booster«) erst zusammenkaufen musste – das Sammelkartenspiel war geboren. Da die Karten unterschiedliche Seltenheitsgrade hatten, war es eine aufwendige (und oft auch teure) Sache, das Spiel letztlich komplett zu haben. Erschwerend kam hinzu, dass die seltensten Karten meist auch die spielstärksten waren. Das Geschäft florierte auch mit Lizenzprodukten, insbesondere STAR WARS, STAR TREK und »The Lord of the Rings«.

PERRY RHODAN durfte bei diesem Trend nicht fehlen, und so erschien im Herbst bei Fantasy Productions (FanPro) aus Erkrath bei Düsseldorf die erste Edition des PERRY RHODAN-Sammelkartenspiels. Das Projekt lag in den Händen von Robert Simon, der in der SOL 3 (1996) auf S. 11 hinsichtlich seiner PR-Erfahrung angab: »Ich war PR-Leser, und so zwar etwa vom 14. bis zum 18. oder 19. Lebensjahr. Natürlich habe ich auch gerade jetzt in den letzten Monaten wieder massiv gelesen – da holt mich so ein bisschen die Vergangenheit ein.« Neben Titelbildern der Romane (oder Auszügen davon) wurden neue Illustrationen von Georg Joergens, Dietmar Krüger, Swen Papenbrock, Dieter Rottermund und Krzysztof Wodlowski erstellt. Das Verhältnis zwischen wiederverwendeten und neu erstellten Bildern lag laut Robert Simon bei etwa 40 zu 60.

Ziel des Spieles war die möglichst seriengetreue Nachstellung des Anfangs der Serie, im Grundspiel also des ersten Zyklus. Diese war im Spiel zu Beginn in drei Phasen unterteilt: die Einigung der Erde (Phase I, nach den Bänden 1 bis 9), Topsider und galaktisches Rätsel (Phase II, nach den Bänden 10 bis 19) und die Handlung um die Springer einschließlich Venusabenteuern und Overhead (Phase III, nach den Bänden 28 bis 37).

Phase I erschien in teilweise vorsortierten Startern, die den direkten Einstieg in das Spiel ermöglichten. Karten für die beiden anderen Phasen gab es ausschließlich in Boosterpacks, in denen, dem vorherrschenden Muster folgend, immer eine sehr seltene Karte war (man hatte also schnell jede Menge der häufigen Karten, die man so oft gar nicht benötigte).

Die Spielregeln waren komplexer als bei vielen anderen Sammelkartenspielen, da sie die Serie so genau wie möglich wiedergeben sollten. Dazu noch einmal Robert Simon aus der SOL 3, diesmal S. 12: »Wir wollten die PR-Handlung nicht dem Spielsystem unterordnen, sondern im Gegenteil ein Spielsystem entwerfen, mit dem man die Handlung simulieren kann.« Man konnte sich zudem entscheiden, wie viele Phasen man am Stück durchspielen wollte: Spielte man sich nur durch die Phase I, war man in der Regeln nach einer halben Stunde fertig, ein Spiel über alle drei Phasen konnte schon zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen. Jeder Spieler musste sowohl seine eigene Seite (»Pro-Seite«) aufbauen, als auch mit seiner eigenen »Anti-Seite« die Mitspieler in ihrem Aufbau stören. Das führte zu einem abwechslungsreichen Spiel mit vielen Interaktionen. Für jede Phase gab es eigene Siegesbedingungen, die man erfüllen musste, um entweder zu gewinnen oder den Übergang in die nächste Phase einzuleiten; beim Spiel über mehrere Phasen gab es ein Punktesystem, um den letztendlichen Sieger zu bestimmen.

Für spezielle Spielertreffen (Turniere) und andere Werbezwecke gab es Sonderkarten, die sonst nicht im Handel erhältlich waren. FanPro führte von Anfang an eine Spieler-Rangliste und hielt sogar »Weltmeisterschaften« ab. Eine Karte (Reginald Bull) lag zu Promozwecken dem Silberband 56 bei – gleichwohl es keineswegs eine exklusive Karte war, sondern eine der »normalen« seltenen Karten, die von Anfang an für diesen Zweck in höherer Auflage gedruckt worden war.

1997 erschien dann, ebenfalls nur in Boostern, Phase IV (Vorstoß nach Arkon, nach den Bänden 37 bis 49), mit denen sich der Rest des ersten Zyklus der Serie durchspielen ließ. Auch diese Phase ließ sich allein spielen (es gab »durchschnittliche« Startaufstellungen, die das Ergebnis der ersten drei Phasen simulieren sollten), aber seinen Reiz entfaltete das Spiel erst, wenn man alle vier Phasen am Stück spielte – wozu man indes ein wenig Zeit mitbringen musste.

Das Starterpack »Die Dritte Macht« kam nach der schnell ausverkauften Erstauflage noch in zwei weiteren Editionen auf den Markt. Die zweite (auf 1000 Exemplare limitierte) diente der Fehlerbereinigung und Ergänzung, während die dritte (unlimitierte) noch einige zusätzliche Karten hinzufügte. Auch die Booster der Phase IV enthielten Ergänzungskarten für die Phasen I bis III, die hauptsächlich den Inhalten der für den Zeitraum relevanten PLANETENROMANE nachempfunden waren.

Die Veröffentlichung der unlimitierten dritten Edition mit ihrer hohen Startauflage von 10.000 Exemplaren sollte, zusammen mit der zwar erfreulich aktiven, aber letztlich nicht ausreichend großen Käuferbasis, dazu führen, dass das Spiel nach der Phase IV von FanPro eingestellt wurde. Erst 2003 brachte eine kleine Gruppe aktiver Fans im Eigenverlag die Phase V auf den Markt, gleichbedeutend mit dem Beginn des zweiten Zyklus (s. S. 320).

Zum Zeitpunkt der Einstellung seitens FanPro waren an Karten erschienen:

Phase I: 72

Phase II: 57

Phase III: 101

Phase IV: 138

Hinzu kamen 49 »Aktionskarten« (eine pro Heftroman), die im Spiel zur Ermittlung des Erfolgs von Aktionen genutzt wurden, dazu drei Hilfskarten und eine Errata-Karte.

In diesem Zusammenhang: Gleichsam im »Sog« des SKS gab es ein weithin eher unbeachtetes Sammelkartenspiel zu K.H. Scheers »ZbV«-Romanen, das mit insgesamt 72 Karten von 1997 bis 1999 der Buchausgabe der Taschenbücher (je zwei pro Buch) aus dem Verlag Wilfried Blach beilag.

Die Hochzeit der Cons

In den späten Neunzigerjahren erlebten wir die große Zeit der PERRY RHODAN-Cons, also Treffen von Fans mit Gleichgesinnten, die auch von Autoren und anderen Verlagsmitarbeitern besucht wurden. Der dadurch mögliche Austausch mit den PR-Schaffenden machte diese Veranstaltungen in Fankreisen beliebt.

Bereits zum vierten Mal fanden vom 27.–29. September die 1993 etablierten Perry-Rhodan-Tage Rheinland-Pfalz in Sinzig statt (s. auch Chronik 3, S. 589ff.), wie immer organisiert von Werner Fleischer und Elmar Wietor im Haus der Offenen Tür (HOT). Dieses Mal waren allerdings so viele Besucher anwesend wie nie – die Veranstalter zählten 420 Gäste. »Ehrengäste« waren in diesem Jahr Günter Ruch, Rüdiger Schäfer, Klaus N. Frick, Peter Terrid, Werner Fleischer, Arndt Ellmer, Michael Thiesen, Dr. Gerhard Eggert, Klaus Bollhöfener, Thomas Ziegler, Dirk Hess und Rainer Nagel.12

Am 9. und 10. November 1996 fand im Eidelstedter Bürgerhaus im Norden Hamburgs erstmals ein vom Hamburger PR-Stammtisch veranstalteter Con statt. Dies ging auf eine schon 1995 von Klaus Frick in Sinzig ausgegebene Parole zurück: »Lasst uns tausend Sinzigs schaffen!« Cornelia Mertens und Heiko Langhans führten durch einen Großteil des Programms der Veranstaltung, zu der immerhin 150 Besucher kamen. Als Gäste konnten Eckhard Schwettmann, H.G. Francis, Rainer Castor, Rüdiger Wick und Klaus Bollhöfener gewonnen werden; ein Schwerpunkt lag auf den ATLAN-Hardcovern. Spätere Veranstaltungen konnten diese Teilnehmerzahlen nicht mehr erreichen.

Auch in Mannheim, Braunschweig, Dortmund oder Homburg hatte man den Frick’schen Aufruf erhört. »Eine Zeitlang«, so schrieb Heiko Langhans in einem unveröffentlichten Text, »schien es fast so, als könne man an jedem Wochenende irgendeine Fan-Veranstaltung besuchen.«

Die wohl wichtigsten dieser Fan-Veranstaltungen – auch weil sie sich als langlebigste erwiesen und nach wie vor stattfinden – sind die PR-Tage im Münchner Garching (später vereinfacht als »GarchingCon« etabliert). Sie fanden am zweiten Juniwochenende 1996 erstmals statt. Hervorgegangen ist diese Veranstaltung aus den »Garchinger Weltraumtagen«, die bereits fünfmal vom Archiv der Astronomie- und Raumfahrt-Philatelie e.V. ausgerichtet worden waren. Diese Weltraumtage hatten aufgrund der Ausrichtung des Vereins einen starken philatelistischen Aspekt. 1996 kam ein »Geburtstagscon« für Perry Rhodan hinzu, was die Besucherzahlen deutlich erhöhte: Der namensgebende Held hätte am 8. Juni 1996 immerhin seinen sechzigsten Geburtstag gefeiert, die Serie selbst konnte immerhin auf stolze 35 Jahre zurückblicken. Mehrere hundert Fans fanden sich zu diesem Anlass im Garchinger Bürgerhaus ein. Von Autorenseite waren Susan Schwartz, H.G Ewers, Arndt Ellmer, Hubert Haensel, Konrad Schaef und Peter Terrid vor Ort, hinzu kamen mit Alfred Kelsner und Swen Papenbrock zwei der neuen Titelbildzeichner sowie Klaus N. Frick als Redakteur. Eine telefonische Fernverbindung mit Walter Ernsting durch seinen Sohn Robert kam aufgrund technischer Schwierigkeiten leider nicht zustande.

»Ein Fazit dieser 6. Garchinger Weltraumtage kann eigentlich nur positiv ausfallen«, schrieb Peter Fleissner in der SOL 3 (S. 6). »Die Örtlichkeiten sind ideal für eine derartige Veranstaltung geeignet (und das Wetter ließ auch keine Wünsche offen).«

Anlässlich des Geburtstages erschien unter dem Titel »Abenteuer Universum 1 – Das PERRY RHODAN Archiv für Apple Macintosh und Windows« eine CD-ROM voller serienrelevanter Inhalte. Von diesen sind die elektronischen Ausgaben von Michael Thiesens »Zeitraffer«-Bänden hervorzuheben, Heftzusammenfassungen mit zahlreichen Verknüpfungen und Querverweisen, deren Print-Ausgaben seit 1992 beim SFC Universum erscheinen. In einer Zeit, in der es noch keine Perrypedia gab, war eine elektronische Version dieser Texte ein wahrer Segen – und Thiesens Sorgfalt bleibt nach wie vor ungeschlagen.

Was als einmalige Veranstaltung gedacht war, wurde aufgrund des Erfolges in allgemeinerem Rahmen (Perrys 62. Geburtstag ist sicherlich nicht so spannend wie der 60.) wiederholt, in der Regel in zweijährigem Abstand. Im Jahr 2015 stand der mittlerweile 10. GarchingCon unter dem Motto des Erscheinens von PR 2700; je nach Quelle berichtet man von 500 bis 800 Teilnehmern. Der nächste GarchingCon ist für den 3. bis 5. September 2021 geplant.

Erwähnt werden muss hier, dass Garching an sich gar nicht so einfach zu finden ist. Neben dem bei München gelegenen Städtchen gibt es noch einen anderen Ort gleichen Namens: Garching an der Alz, etwa hundert Kilometer vom Con-Garching entfernt. Da es eine direkte Zugverbindung aus den meisten Teilen Deutschlands aufweist (weswegen auch ein Reisebüro, bei dem man eine Zugfahrt nach Garching bucht, einen Fahrschein für Garching an der Alz ausstellt, wenn man nicht aufpasst13), sind nicht wenige Gäste erst einmal im falschen Garching gelandet und standen dann gleichsam im Nichts. Dem Vernehmen nach gehörten Robert Feldhoff und Michael Nagula zu diesen Weitgereisten, und auch einen der Chronisten (Rainer Nagel) hat es bei seinem ersten Besuch in Garching vorübergehend an die Alz verschlagen.

Essay

Der ColoniaCon

Von Thomas Kass

Nach dem Besuch des PERRY RHODAN-Weltcons 1980 in Mannheim und diversen Fan-Veranstaltungen im Saarland wollten Achim Mehnert, Otmar Köndgen und Thomas Kass mit ihrem SF Club »Die Terraner« so etwas auch in Köln anbieten. Unwissend, dass es bereits in den 1950er Jahren eine ähnliche Veranstaltung gegeben hatte, wählten sie den Namen »ColoniaCon«.14

Knapp zwei Jahre nach den ersten Ideen fand der erste »CC« dann 1982 im Kölner Jugendpark statt. Neben dem Rheinpark gelegen, erreichbar mit Auto, Bus und Rheinseilbahn, bietet dieser seitdem ein weitläufiges Gelände für die Fans. Aufgrund akribischer Werbung auf anderen Cons zog es damals bereits ca. 150 Fans nach Köln.

Das Programm im großen Saal bestand im ersten Jahr aus Diskussionsrunden, einer Theaterdarbietung, einer für damalige Verhältnisse neuartigen Multimedia-Show mit einem umgebauten Röhren-Fernseher und Diaprojektor sowie einer Versteigerung.

In den kommenden Jahren entwickelte sich das für den Con typisch »fannische Leben«: Es gab zwar verschiedene Programmpunkte, wie zum Beispiel PERRY RHODAN-Fragestunden, Vorträge … aber auch eine Parodie auf den amerikanischen HUGO-Award – den HOGU (den Klaus N. Frick gewann).

Der Großteil des Geschehens spielte sich allerdings an der runden Theke im Eingangsbereich ab.

Dort treffen sich bis heute die Besucher auf ein paar Kaffees, Kölsch, Limo oder Wein (der auf Wunsch von PERRY RHODAN-Autor Uwe Anton angeboten wurde), um sich auszutauschen und zu fachsimpeln.

Schriftsteller und solche, die es werden wollten, Fans, Redakteure und Herausgeber, Zeichner – sie alle standen an der Theke und unterhielten sich über SF, Gott und die Welt oder schauten zur Fußball-WM oder -EM auf einen winzigen Fernseher, der mit einer Zimmerantenne mehr schlecht als recht die Bilder zeigte.

Im Erdgeschoss befinden sich neben der Theke, dem großen Saal und der Küchenausgabe mehrere Räume, die für Lesungen, Händlerbörse (Reinhard Rauscher belegte direkt einen kompletten Raum) und den sogenannten »Kaffeeklatsch« genutzt werden. Hier stellen sich Autoren den Fragen ihrer Leser oder erzählen ein paar Schwänke aus ihrem Schriftstellerleben.

Im Untergeschoss kann man sich auf den Sofas ausruhen und lesen oder sich am Tischfußball vergnügen.

Bis in die späten 1990er Jahre wurde die anliegende Wiese als Zeltplatz für übernachtende Gäste genutzt; die Grillfeste an den Samstagabenden haben allerdings nie viel Anlass zum Schlafen gegeben …

Auch nachdem die Zeltmöglichkeit weggefallen ist, wird am Sonntagmorgen weiterhin ein reichhaltiges Frühstück auf der Terrasse angeboten.

Der ColoniaCon etablierte sich schnell im Fandom und wurde bis 1994 jährlich zu Pfingsten über zwei Tage (plus freitäglichem Vor- und sonntäglichem Nachcon in einer Gaststätte) veranstaltet.

Es entwickelte sich ein munteres Treffen, dessen Ehrengäste hauptsächlich aus dem Heftroman-Bereich kamen. Allen voran PERRY RHODAN-Autoren wie Uschi Zietsch-Jambor, Rainer Zubeil (Thomas Ziegler), Uwe Anton, Wolfpeter Ritter (Peter Terrid), Horst Hoffmann und Rainer Castor. Dazu gesellten sich Schriftsteller und Redakteure von REN DHARK, RAUMSCHIFF PROMET, PROFESSOR ZAMORRA, MADDRAX …

Waren es in den frühen Jahren noch die Gründer des CC, die als Veranstalter fungierten, wechselten sich später verschiedene Fans ab. So gab es zum Beispiel einen ColoniaCon, der aus Bayern geplant wurde!

Die Teilnehmerzahl pendelte sich zwischen 250 und 300 ein und wurde nur von Großcons wie zum Beispiel dem EUROCON in Freudenstadt oder dem DORTCon in Dortmund übertroffen. Die Treffen in Sinzig oder Garching wurden zwar ebenfalls höher frequentiert, sind allerdings hauptsächlich an PERRY RHODAN-Leser gerichtet.

Immer in der Planung dabei Achim Mehnert, 2018 leider verstorben, der auch durch Kontakte auf den Cons seinen Weg in die Schriftstellerei fand.

Achim war tatsächlich der einzige Kölner, der ein Auto hatte, so dass sich er und Thomas Kass am Freitag vor dem Con aufmachten, um Nahrung für die Tagesküche und Grillfleisch für den Abend einzukaufen. Dazu noch Kleinigkeiten wie Posterpapier, Textmarker, Einweggeschirr (ja, damals noch gang und gäbe) etc. pp.

Bevor in den späten 1990er Jahren ein Getränkelieferant mit Kühlwagen beauftragt wurde, gab es ein bis zwei weitere Touren, um Kisten mit Antialkoholika und Kölschfässchen zu besorgen.

Der Jugendpark hatte uns extra ein Zeitfenster eingerichtet, in dem wir freitags die Sachen einlagern und in den Kühlschränken verstauen konnten.

Zeitgleich trafen sich weitere Helfer (Gopher), die die Contüten packten und die Namensschilder vorbereiteten. Der große Saal konnte bereits bestuhlt werden, sofern dort am Abend keine Veranstaltung mehr stattfinden sollte. Ansonsten musste dies – und das war der Regelfall – am Morgen vor der Öffnung geschehen.

Aufgrund des Vorcons stellte dies aber kein Problem dar, hatten sich doch schon reichlich Fans in Köln versammelt.

Nach dem 1996er gab es eine Pause bis zum Jahr 2000, seitdem gibt es das Treffen alle zwei Jahre. Allerdings musste der 24. CC 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie in das Jahr 2021 verschoben werden.

Weblink: www.coloniacon.eu

Eine Sonne geht auf

Die im Vorjahr gegründete PERRY RHODAN-Fan-Zentrale (PRFZ) brachte im Januar 1996 die erste Ausgabe ihres Mitgliedermagazins SOL heraus, einer Zeitschrift von Fans für Fans. Auf den PR-Tagen 1995 war bereits eine Nullnummer verteilt worden.

Die Ausgabe 1 wies immerhin 24 Seiten auf. Eingeleitet mit einem Grußwort von Altmeister Clark Darlton und einem Abschiedsmotiv in Schwarz-Weiß des kurz zuvor verstorbenen Johnny Bruck, wirkte die auf grobem Papier in Schwarz-Weiß in mäßiger Qualität gedruckte erste Ausgabe, so Heiko Langhans in einem unveröffentlichten Text, »eher wie ein zu groß geratener PERRY RHODAN-Report«. Das von Klaus Bollhöfener redigierte Heft enthielt einen Nachruf auf den »Mann, der Tolot rennen ließ« (also Johnny Bruck) von Michael Thiesen, die Kurzgeschichte »Die Legende von Vineta« von Arndt Ellmer sowie einen Bericht über PR bei Compuserve und einen Ausblick auf die Heyne-Taschenbücher des nächsten Vierteljahres.

Im Vorwort schrieb Ziska Schmitt (S. 3):

»Die PRFZ ist erst im Aufbau begriffen, doch sie soll bald ein breites Serviceangebot für die Freunde der PERRY RHODAN-Serie anbieten.

Sie bringt euch, die Leser, näher an die ›Macher‹ der Serie heran, organisiert Autogrammstunden und Treffen mit anderen Lesern, liefert ›Stoff‹, der auch Sammlerherzen höherschlagen lässt.

Die PRFZ liefert Neuigkeiten und informiert über wichtige Termine.

Das Forum der PRFZ ist … das Magazin SOL. Alles, was ihr euch wünschen könnt, soll geboten werden: Reports und Geschichten um und zu PERRY RHODAN und auch anderen Bereichen der Science Fiction, die PERRY RHODAN-Autoren zum ›Anfassen‹, Risszeichner, Storyschreiber und Zeichner stellen sich und ihre Schöpfungen vor. Und, und, und …«

Das Magazin entwickelte sich schnell und erfüllt bis heute seinen Anspruch. Ab Ausgabe 5 (1997) wurde auf Hochglanzpapier gedruckt, ab Heft 9 (1998) gab es farbige Titelbilder (das erste stammte von Risszeichner Oliver Johanndrees), mit Gregor Sedlag erwarb sich ein weiterer Risszeichner Verdienste um die Entwicklung eines modernen und ansprechenden Layouts.

Die SOL bietet Interviews, bringt fundierte Hintergrundberichte und Kolumnen (darunter lange Zeit »Langes Info-Center«, in dem Fragen der Leser zur Serie beantwortet wurden) und systematische Ankündigungen der Redaktion sowie Werkstattberichte zu aktuellen Projekten. In späteren Ausgaben rückt die fannische Beschäftigung mit der Serie durch regelmäßige Rezensionen der aktuellen Romane etwas in den Vordergrund, insbesondere in Form von Rainer Staches Anmerkungen als »Der Galaktische Beobachter« von SOL 38 (2005) bis SOL 81 (2016) (s. »Der galaktische Beobachter« auf S. 411).

Trotz mehrerer Redakteurswechsel (aktuell Christina Hacker) hat die SOL ihren Erscheinungsrhythmus im Großen und Ganzen halten können; im Oktober 2020 erschien Ausgabe 100 mit ganzen hundert Seiten, komplett in Farbdruck und mit einem herausnehmbaren Poster des umlaufenden Titelbilds, auf dem die Hülle des titelgebenden Raumschiffs mit den Titelbildern der Zeitschrift überzogen wurde.

Da die SOL über die Verbindung zur PR-Redaktion immer eng am Geschehen ist, darf es nicht verwundern, dass sie eine unserer wichtigsten Quellen bei der Erstellung dieses Bandes war.

Begegnung an der großen Leere

Bereits im Herbst 1994 hatte die PERRY RHODAN-Redaktion einen Kurzgeschichten-Wettbewerb ausgelobt, in dem die Leser Geschichten einreichen sollten, die sich während des Aufenthalts der BASIS an der Großen Leere abspielten – und zwar außerhalb der Handlung der Heftromanserie und ohne Mitwirken der Haupthandlungsträger – und mit strikter Längenbegrenzung (s. auch Chronik 3,

S. 641).

Aus etwa 700 Einsendungen wählte laut der Leserkontaktseite von PR 1789 die Redaktion die zehn besten Beiträge aus, die, in der Reihenfolge der Platzierung angeordnet (die Siegerstory am Anfang, danach absteigend), in einer eigenen Publikation erscheinen sollten.

Diese PERRY RHODAN-Fanstorys erblickten Ende Dezember im Moewig-Verlag unter dem Titel »Begegnung an der Großen Leere« das Licht der Welt. Herausgeber des Taschenbuchs war Klaus N. Frick, die Titelillustration stammte von Swen Papenbrock. Auf den insgesamt 238 Seiten waren folgende Geschichten enthalten:

»Triholes Modell« von Christian E. Jäkel

»Herbstlaub« von Michael Thiesen

»Pollenflug« von Rüdiger Schäfer

»Der träumende Planet« von Erik Nagel

»Könige und Vagabunden« von Roland W. Klemp

»Die Große Fülle in der Großen Leere« von Urs Klingler

»Unerforschte Wege« von Claude Pfeiffer

»Inferno« von Dirk E. Hess

»Begegnung am Rand der Großen Leere« von Michael Mühlehner

»Kontakt vielfaltig« von Bernhard Schaffer

PERRY RHODAN goes Shakespeare

Eine Kuriosität beendete das PERRY RHODAN-Jahr 1996. Für das »ZEIT-Magazin« waren vier Heftromanautoren eingeladen worden, Geschichten zu William Shakespeares Romeo-und-Julia-Motiv zu verfassen: Jason Dark von GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR, Horst Friedrichs von JERRY COTTON, Elfie Ligensa von DR. STEFAN FRANK und Robert Feldhoff von PERRY RHODAN.

Feldhoff erzählte in seiner humorvollen Story »Perry Rhodan – eine Liebe zwischen den Sternen« von der stümperhaften Inszenierung des Shakespeare-Dramas, das die Besatzung der GILGAMESCH zur Feier des Geburtstags eines zunehmend konsternierter werdenden Perry Rhodan aufführt – der am betreffenden Tag noch nicht einmal Geburtstag hat.

Erschienen ist die Geschichte am 27. Dezember in der Ausgabe 1/97 des »ZEIT-Magazins«. Lange vergessen, wurde die kleine Perle wiederentdeckt von Leonhard Beyrle, der sie mit den Illustrationen von Swen Papenbrock in der SOL 101 (2021) präsentiert.

2 Wäre es nach der ursprünglichen Planung von Dr. Florian Marzin gegangen, wäre sie nach der Expedition an die Große Leere verschrottet worden. Zum Glück für das Rollenspiel (s. S. 378) durfte sie im Orbit um Stiftermann III noch eine Reihe von Abenteuern erleben, ehe sie dann im Rahmen des Neuroversums-Zyklus noch einmal aus der Versenkung geholt und im Jahr 1469 NGZ (siehe Band 5 der Chronik) endgültig aus der Handlung genommen wurde.

3 Der »Cortez«-Zyklus war Florian Marzins Idee, die Serie nach Band 1800 weiterzuführen. Klaus N. Frick hat in einigen »Logbüchern der Redaktion« Details über diesen Entwurf verlauten lassen. Die Cortez waren ein Volk, das aus zwei Rassen bestand (»Kriegern« und »Philosophen«), die zu einer immer größer werdenden Mutter gehörten, die über das Wachstum ihrer »Kinder« zu einer Superintelligenz werden wollte – was zur Verwüstung der «befallenen« Galaxis führte. Später wurden die Cortez in acht verschiedene Erscheinungsformen aufgeteilt, die sich untereinander bekriegen sollten. Zugleich hätte es die Unsterblichen auf dem Planeten Trokan in ein Labyrinth verschlagen, von dem aus Perry Rhodan über die »Brücke in die Unendlichkeit« diverse »Welten der Wahrscheinlichkeiten« hätte erreichen sollen. Die anderen Unsterblichen hätten es im Labyrinth mit einem mächtigen Gegner zu tun bekommen, der sich im Gegensatz zu ihnen dort frei bewegen konnte. Die Zyklusauflösung wäre an die Kosmologie der Serie angebunden worden, ohne dass die Autoren »dabei in gefährliche Nähe der Kosmokraten und der ganzen anderen Sippschaft wie Materiequellen, Materiesenken, Moralischer Kode oder gar die Dritte Ultimate Frage geraten« würden (so Klaus N. Frick in »Der Redakteur erinnert sich« vom 15. Januar 2016).

4 Selbstdarstellung in SOL 5, 1997, S. 6

5 Warum dieses einen Namen aus der Artuslegende trägt, wird wohl auf ewig ungeklärt bleiben. Vielleicht, weil es ursprünglich ein Liga-Schiff war, das an das Forum Raglund verkauft wurde (siehe Legende)? Aber warum die neuen Besitzer dann den Namen gelassen haben …? Oder: Weil die Risszeichnung eigentlich ein Liga-Schiff darstellen sollte, man es für den Risszeichnungs-Band umwidmete und der Zeichner leider schon den Namen draufgeschrieben hatte?

6 Und ja, wir wissen, dass man »Science Fiction« laut Duden »Science-Fiction« oder »Sciencefiction« schreibt; es ist nur im PERRY RHODAN-Umfeld absolut untypisch.

7 Dies war allerdings nur offiziell Weinlands erster Beitrag zu PR; er hatte bereits inoffiziell bei »Krisensektor Dreigestirn« (PR-TB 226) mit W.K. Giesa zusammengearbeitet.

8 Insbesondere nahmen sich die Bücher der bei den Lesern nach wie vor heiß diskutierten Frage an, wie es denn den Terranern möglich gewesen sein konnte, das ihnen haushoch überlegene Imperium der MdI vergleichsweise einfach zu Fall zu bringen.

9 Unter diesem Namen schrieb auch der einstige ATLAN-Autor Wilfried A. Hary.

10 Uwe Anton und Uwe Voehl schrieben ebenfalls unter „Olsh Trenton“.

11 Anmerkung der Chronisten: Gemeint ist Schwettmanns Assistentin Ute Gerlach (seit 2020: Ute Heinze), die vor 1996 und nach 2002 wieder im Buchvertrieb tätig war; beim WeltCon 2011 war Ute Gerlach stark in die Organisation eingebunden. Als der Buchverlag aufgelöst wurde, verließ sie den Verlag.

12 Die PR-Tage in Sinzig fanden 2007 zum letzten Mal statt. In jenem Jahr standen sie unter der Schirmherrschaft des damaligen SPD-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck. Nach wie vor unvergessen ist 1995 der Auftritt der damaligen Juso-Bundesvorsitzenden (und späteren SPD-Parteivorsitzenden) Andrea Nahles, die mit Peter Terrid und Klaus N. Frick über die Bedeutung von Frauen in Heftromanen diskutierte.

13 Für die Jüngeren unter uns: Wir sind hier noch in einer Zeit, in der man seine Zugtickets nicht über das Internet buchte. Immerhin gab es am 21./22. Februar 2004 tatsächlich einen Con in Garching an der Alz.

14 Anmerkung der Chronisten: Unseren Recherchen zufolge waren in den 1950er Jahren in Köln keine Cons aktenkundig – damals fuhren die Fans eher nach Berlin, Bad Aibling, Linz, Wien oder Koblenz. Wahrscheinlicher sind die ersten Cons in Köln seit den 1970er Jahren.

Perry Rhodan - Die Chronik

Подняться наверх