Читать книгу Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller - Alfred Bekker - Страница 62

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„Ein krimineller Gangster-Boss ist angeblich im Ausland verschwunden - in Wahrheit befindet sich aber seine Leiche unter den Ausstellungsstücken des Reinhold Thalmann-Projekts”, sagte ich. „Reinhold Thalmann selbst trifft sich mit einem engen Vertrauten dieses Clan-Chefs in einem Ferienbungalow und man findet wenig später beide tot auf. Jetzt wird Mandy Zachermann ermordet, über deren Schreibtisch wahrscheinlich so gut wie alle geschäftlichen Transaktionen von Reinhold Thalmanns Firma gegangen sind und die das ganze Projekt organisatorisch unter ihren Fittichen hatte. Wollen Sie mir jetzt wirklich erzählen, dass da kein Zusammenhang besteht, Herr Christenschön?”

„Es ist nicht meine Aufgabe, Mutmaßungen darüber anzustellen”, erklärte Christenschön kühl.

„Wir haben inzwischen herausgefunden, dass Thalmanns Projekt maßgeblich von einer Stiftung gefördert wurde, die wiederum unter der Kontrolle des Darkovic-Clans steht.”

„Wenn es sich um illegale Transaktionen handeln sollte oder irgendwelche Gesetze zum Unterhalt von Stiftungen missachtet wurden, sollte sich die Staatsanwaltschaft darum kümmern. Ansonsten habe ich dazu nichts zu sagen.”

„Es geht hier eigentlich weniger um die Legalität irgendwelcher Transaktionen als vielmehr um das Motiv, das hinter mehreren Morden zu stecken scheint, Herr Christenschön.”

Der Anwalt verzog das Gesicht. „Ich kann dazu wirklich nichts sagen. Ich habe das Reinhold Thalmann-Projekt juristisch begleitet und meines Erachtens gab es da keine Unregelmäßigkeiten.”

„Ich komme auf meine Ausgangsfrage zurück: Warum war Mandy Zachermann bei Ihnen? Wenn es sich um irgendeine ganz normale Angelegenheit gehandelt hätte, dann hätte sie nicht um diese Uhrzeit Ihr Büro aufsuchen müssen.”

„Was denken Sie denn?”

„Dass irgendetwas geschehen ist, was das ausgelöst hat.”

„Und was sollte das bitteschön sein, Herr Kubinke? Ich bitte Sie, jetzt geraten Sie aber wirklich auf gedankliche Abwege.”

„Ich denke, dass unsere Ermittlungen damit zu tun haben. Und vielleicht auch die Tatsache, dass Niko Darkovic plötzlich wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist - wenn auch als plastinierte Leiche.”

Christenschön runzelte die Stirn.

Er schien ein wenig nachdenklich geworden zu sein. Ich war entschlossen, ihm ein paar Sekunden zu geben, um seine Gedanken zu ordnen. Er fuhr sich mit der flachen Hand über das Gesicht, so als wollte er seine Müdigkeit damit verjagen. „Okay, ich werde Ihnen sagen, was los war.”

„Ich höre.”

„Aber ich werde das nur hier und jetzt sagen. Falls Sie dritten gegenüber davon reden, werde ich alles abstreiten. Und ich bin auch nicht zu einer offiziellen Aussage darüber bereit. Es ist nichts als...”

„...informelles Gerede.”

„Genau.”

„Dann schießen Sie los!”

Christenschön nahm einen Schluck von seinem Kaffee, bevor er zu sprechen begann. „Mandy kam zu mir, weil sie entdeckt hatte, dass es da ein paar Unregelmäßigkeiten in den Finanzen gab. Insbesondere war ihr natürlich der Zusammenhang aufgefallen, den es zwischen der von Ihnen erwähnten Stiftung und den Mitgliedern des Darkovic-Clans gibt.”

„Das fiel ihr erst auf, nachdem sie mit der Tatsache konfrontiert war, dass Nikos Darkovics DNA in einem der ausgestellten Plastinaten entdeckt wurde”, gab ich zu bedenken.

„Ich will nicht abstreiten, dass dies eine zusätzliche Brisanz in die Angelegenheit gelegt hat.”

„Eine Angelegenheit, die ihr vermutlich schon länger bekannt gewesen ist!”

„Das ist eine Mutmaßung, Herr Kubinke!”

„Kommen Sie, wir reden hier informell und Mandy Zachermann ist tot. Sie können ihr juristisch nicht mehr schaden und egal, welchen Anteil sie daran hatte: Beihilfe zur Geldwäsche wird ihr wohl kein Gericht dieser Welt noch vorwerfen können.”

„Genau um diesen Punkt ging es. Mandy hatte die Sorge, dass sie in den juristischen Strudel hineingerissen wird, der sich nun vielleicht entfalten könnte.”

„Und was haben Sie ihr gesagt?”

„Sie erwarteten jetzt nicht, dass ich Ihnen darauf antworte!”

„Herr Christenschön, sollen wir jetzt wirklich von vorne anfangen?”

Christenschön zögerte, eher er weiter sprach. „Ich habe Mandy das juristische Vorgehen besprochen, für den Fall, dass gegen Sie Vorwürfe erhoben werden.”

„Haben sich dabei nicht Interessengegensätze für Sie ergeben? Schließlich vertreten Sie doch eigentlich Thalmanns Firma.”

„Die Beurteilung dieses Sachverhalts steht Ihnen nicht zu, Herr Kubinke. Und damit ist unser Gespräch dann auch beendet. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden...”

Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller

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