Читать книгу Thriller Action Trio November 2018 - 3 Romane in einem Band! - Alfred Bekker - Страница 32
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Ein Mann, dessen Name ich nicht kannte und von dem nichts weiter als das von Kommissar Prewitt erstellte Phantombild bekannt war, befand sich im Fadenkreuz eines Killers – und es gab nichts, was wir im Augenblick tun konnten, um dieses Verbrechen zu verhindern.
Diese Situation wurmte mich.
Aber so sehr ich mir auch das Hirn zermarterte, im Augenblick gab es einfach keinen weiteren Hinweis auf den Komplizen von Sonny Avakovitsch.
Ich erkundigte mich telefonisch nach dem Club, in dem Sonny Avakovitsch als Türsteher tätig gewesen war. Unser Innendienstler Max Herter konnte mir da genauere Auskünfte geben. Der Laden existierte nicht mehr. Vor einem halben Jahr hatte es in dem Gebäude einen Brand gegeben und die Betreiber hatten eine dicke Versicherungssumme kassiert.
„Ich denke, die Leute, die damals für Darko Grusic die Strohmänner gespielt haben, werden doch vermutlich wieder eine ähnliche Beschäftigung im Syndikat der Balkan-Leute gefunden haben“, war ich überzeugt. „Vielleicht könnt ihr da was herauskriegen, damit wir mit dem Phantombild etwas hausieren gehen können.“
„Wir versuchen unser Bestes, Harry.“
„Oder wir gehen den direkten Weg und tauchen bei Darko Grusic persönlich auf.“
„Er wird kaum jeden seiner ehemaligen Türsteher persönlich kennen“, meinte Max.
„Nein, aber er weiß mit Sicherheit, was die Leute im Moment so tun, die in diesem verbrannten Club für ihn die Geschäfte geleitet haben.“
„So etwas solltest du auf keinen Fall auf eigene Faust starten, Harry.“
„Wieso nicht?“
„Weil das erst zwischen Kriminaldirektor Bock und dem zuständigen Staatsanwalt abgesprochen werden muss.“
„Erklär mir das, Max!“
Ich hörte Max Herters Seufzen durch das Telefon.
„An Darko Grusic und seinen Hintermännern sind verschiedene Ermittlingsbehörden und die Steuerfahndung seit langer Zeit dran – und wir natürlich auch. Wenn wir jetzt für unnötigen Wind sorgen, wird die Staatsanwaltschaft davon nicht begeistert sein!“
„Unnötigen Wind?“, echote ich. „Wir haben es hier mit einer Mordserie zu tun, die ihresgleichen sucht und die Berliner Unterwelt durcheinander schüttelt wie seit langem nichts mehr – da ist doch alles, was wir anrichten können nicht einmal ein laues Lüftchen!“
„Ich schlage vor, du besprichst das mit Kriminaldirektor Bock, Harry.“
„Ja, das wird wohl das beste sein“, gestand ich zu.
Kriminaldirektor Bock war allerdings nicht zu erreichen. Ich bekam nur seine Sekretärin Mandy an die Leitung, die mir sagte, dass der Chef gerade eine Unterredung mit dem zuständigen Staatsanwalt hatte, der erst vor Kurzem ins Amt gekommen war und sich erst einmal hatte einarbeiten müssen.
„Aber ich soll Ihnen ausrichten, dass er Sie beide sprechen möchte, sobald Sie vom Tatort zurück sind.“
„In Ordnung“, murmelte ich.
„Tut mir leid, Harry, aber im Moment kann ich nicht mehr für Sie tun!“
„Sie können dafür sorgen, dass ich einen Becher von Ihrem hervorragenden Kaffee bekomme, wenn ich bei Kriminaldirektor Bock zum Bericht erscheine.“
„Sagen Sie bloß, Sie sind irgendwann schon einmal durstig gegangen, Harry!“