Читать книгу Zerstörer - Chronik der Sternenkrieger #37 - Alfred Bekker - Страница 9

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Von Schlichtens Raumyacht erreichte jetzt den unmittelbaren Bereich vor der Porta.

Einige der verfolgenden bewaffneten Raumboote versuchten auf Abfangkurs zu gehen. Aber sie würden es nicht schaffen, die Raumyacht daran zu hindern, ihr Ziel zu erreichen.

Von Schlichten lächelte zufrieden. “Das ist nicht mehr als eine symbolische Handlung”, stellte er fest.

MacKenzie schien nicht gleich zu begreifen, was von Schlichten meinte. “Wovon sprechen Sie?”

“Von dem Versuch, uns abzufangen”, erklärte von Schlichten. “Commodore Nasomo muss etwas unternehmen. Er muss seinen Willen dokumentieren, uns an der Wurmloch-Passage zu hindern, sonst reißt ihm Admiral Raimondo persönlich den Kopf ab und seine Karriere beim Space Army Corps ist wahrscheinlich zu Ende.”

“So weit ich weiß hat Admiral Raimondo im Moment gar keine Kommandofunkton mehr.”

“Er hat viel mehr. Eine politische Funktion im Humanen Rat nämlich. Und damit ist sein Einfluss noch viel größer, als die des Stabschefs.” Von Schlichten schüttelte den Kopf, während sein Blick konzentriert auf die Anzeigen seiner Konsole gerichtet blieben. “Ich glaube, es ist heute kaum noch möglich, eine Karriere im Space Army Corps zu machen, ohne in irgendeiner Weise dabei von Admiral Raimondo abhängig zu sein. Eine Bande von Günstlingen sind unsere Raumstreitkräfte geworden!” Die ganze Verachtung und Enttäuschung, die von Schlichten empfand, klang in diesen Worten mit. Verachtung gegenüber Raimondo und all jenen, die er für Speichellecker hielt. Und Enttäuschung darüber, dass man ihn am größten Unternehmen der Menschheitsgeschichte nicht hatte teilnehmen lassen wollen. So nämlich sah von Schlichten die Mission der beiden Raumschiffe SONNENWIND und STERNENKRIEGER in die unendlichen Weiten des Etnord-Gebietes. Eine Mission, die mit etwas Glück vielleicht sogar jenes Rätsel lösen konnte, das für die Menschheit existenziell war.

Das Rätsel der Alten Götter nämlich.

Wenn es eine Zivilisation es schaffte, deren Erbe anzutreten, hatte sie eine gesicherte Zukunft. Kamen der Menschheit dabei andere Mächte zuvor, dann bedeutete dies eine akute Gefahr. Und davon abgesehen war von Schlichten mit Leib und Seele Wissenschaftler. Der Hunger nach Erkenntnis trieb ihn vorwärts. Eine Gier nach Wissen, die ihn erfüllt hatte, so lange er denken konnte. Wissen und Erkenntnis - diesen beiden Dingen hatte er nicht erst seit heute sein Leben gewidmet.

“Wir treten jetzt in den Außenbereich der Wurmloch-Porta ein”, erklärte MacKenzie. "Auswirkungen des Y2-Faktors sind ungewöhnlich hoch."

"Ja, das sehe ich auch", murmelte von Schlichten.

"Machen Ihnen die erhöhten fünfdimensionalen Strahlungswerte keine Sorgen, von Schlichten? "

"Ja, aber das sollten Sie meine Sorge sein lassen."

"Wieso?"

"Weil Sie nichts davon verstehen, Mac, und sich deswegen über die falschen Dinge den Kopf zerbrechen."

"Na, dann will ich mal hoffen, dass Sie Recht haben, von Schlichten...”

"Worauf Sie einen lassen können, Mac!"

"...und alle anderen Unrecht, die sich sonst noch irgendwie mit dem Thema beschäftigt haben", vollendete MacKenzie noch seinen Satz.

Worte, die von Schlichten für einen Moment beinahe die Fassung verlieren ließen.

Beinahe.

Aber diesen Triumph wollte von Schlichten niemandem lassen. Und MacKenzie schon gar nicht. Also schluckte der alles hinunter, was ihm auf der Zunge lag. Alles. Auch die bissigen Bemerkungen, die er jetzt gerne in einem Schwall auf seinen Begleiter während dieser Reise ergossen hätte. Aber von Schlichten beherrschte sich. Er beherrschte sich und verfluchte sich auch nicht dafür, dass er den Linguisten überhaupt darum gebeten hatte, ihn auf dieser Reise zu begleiten. Andererseits war es so vielleicht doch etwas netter, ging es ihm durch den Kopf. Hatte nicht auch Robinson Crusoe wenigstens einen Freitag auf seiner einsamen Insel gehabt?

Zerstörer - Chronik der Sternenkrieger #37

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