Читать книгу Der Beginn einer kosmischen Saga: Chronik der Sternenkrieger - Der Einstiegsband: 1200 Seiten Romanpaket - Alfred Bekker - Страница 90
Оглавление17
Die Tage während der Sandström-Passage vergingen mit Routinetätigkeiten.
Lieutenant Kronstein gelang es weder, die verschlüsselte Transmission zu decodieren, noch wesentliche und aussagekräftige Teile der gelöschten Daten zu rekonstruieren.
Kassan Rendup, der Geheimdienstoffizier, hielt sich weitgehend im Hintergrund. Er nahm an den Sitzungen des Offizierskorps teil und einigen Äußerungen konnte Sunfrost entnehmen, dass er über die Verhältnisse im Bannister-System bestens Bescheid wusste.
Über seine Kompetenz gab es keinen Zweifel. Aber dieser Umstand machte ihn in Sunfrosts Augen kaum sympathischer.
Am dritten Tag nach dem Start von Spacedock 13 bat Rendup Captain Sunfrost um eine Unterredung unter vier Augen.
Rena bat ihn in ihren Raum.
»Was ist Ihr Anliegen, Mister Rendup?«, fragte sie.
»Dieses Schiff wurde mit einem besonderen System zur Datenverschlüsselung ausgerüstet.« Es war keine Frage.
»Sie sind gut informiert«, musste Rena zugestehen.
»Ich brauche einen verschlüsselten Überlichtkommunikationskanal und einen entsprechenden Zugang zum Bordrechner, der vom Kommunikationsoffizier nicht zu kontrollieren ist.«
»Davon ist weder in der offiziellen Order die Rede, die ich von Commodore Jackson erhielt, noch erwähnte Admiral Raimondo etwas davon.«
»Ich besitze eine Alpha-Autorisation, die mich dazu berechtigt. Überprüfen Sie das und funken Sie Admiral Jackson an, der wird Ihnen bestätigen, dass diese Maßnahme im Rahmen der Missionsorder liegt.« Er setzte ein gewinnendes Lächeln auf, das Sunfrost nicht erwiderte.
»Vertrauen Sie mir, Rena!«
So eine Indiskretion konnte Sunfrost kaum fassen.
»Für Sie bin ich der Captain, Mister Rendup«, sagte sie kalt.
Rendup hob die Augenbrauen. »Und wie lautet Ihre Entscheidung, Captain?«
Sunfrost atmete tief durch: »Sie bekommen Ihren Kom-Kanal, sobald die Bestätigung von Admiral Jackson eintrifft.«
Rendup grinste breit. »Danke, Captain!«
Er wollte gehen.
Er hatte schon die Tür erreicht, als Rena Sunfrosts Worte ihn zurückhielten. »Ach, Mister Rendup, eine Frage.«
»Ma'am?«
»Wie gut kannten Sie eigentlich meinen Vorgänger, Captain Reilly?« Rendup schien überrascht über die Frage zu sein.
»Mein Erster Offizier hat die Eintragungen in Captain Reillys Terminplaner überprüft und darin Ihren Namen gefunden, Mister Rendup.«
»Ich kannte ihn nur flüchtig. Wir haben Einzelheiten der bevorstehenden Bannister-Mission besprochen, die er ja leider nicht mehr durchführen konnte. Persönlich kann ich mir kein Urteil über ihn erlauben.«
»Können Sie sich denn ein Urteil über die Frage erlauben, wer ihn ermordet haben sollte – und vor allem warum?«
Rendups Gesicht wurde zu einer kühlen Maske. »Sie überraschen mich erneut. Ich dachte, die Untersuchungen wären offiziell abgeschlossen.«
»Ich habe die offizielle Wiederaufnahme angeordnet und meine Gründe dafür. Als Captain eines Raumschiffs im fernen Raumeinsatz, wie es so schön heißt, habe ich das Recht dazu.«
Rendup zuckte die Achseln. »Sollte es sich um ein Attentat und nicht um einen Unfall gehandelt haben, so würde ich sagen, dass als Verdächtige in erster Linie die Bannister Freistaatler in Frage kommen. Diese Fanatiker könnten sich dadurch erhofft haben, dass es zu Verzögerungen in Bezug auf das Treffen mit den Qriid kommt, die das um jeden Preis verhindern wollen. Schließlich hält sich unter den Bannister-Siedlern ja das hartnäckige Gerücht, dass das gesamte System den Geierköpfen überlassen werden soll.«
»Manche Gerüchte entsprechen der Wahrheit.«
»Wirklich?«
»Sie können gehen.«