Читать книгу Die geheimnisvolle Marie: Die Seherin von Paris 1 - Alfred Bekker - Страница 6
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ОглавлениеEr sollte später oft an diesen Augenblick zurückdenken.
Den Moment, als er zum ersten Mal in ihre Augen sah.
Ihrem Blick begegnete.
Niemand hatte ihn je so angesehen.
Niemand.
Nicht auf diese ganz besondere Weise.
*
Die Vernunft sollte die Welt beherrschen, so dachte er. Nicht der Glaube. Und schon gar nicht der Aberglaube, wobei beides kaum zu unterscheiden ist...
Robert de Malboné war dreißig Jahre alt. Ein Mann, der von den Ideen Blaise Pascals fasziniert war. Er glaubte mithin lediglich an die reine Logik und die Erklärbarkeit aller Dinge. Die Mathematik, die in jenen Jahren, unter dem Regime von König Ludwig XIV., einen starken Aufschwung nahm, übte von daher gesehen einen besonders großen Reiz auf ihn aus, weil sie ganz offenbar dem Kundigen auf faszinierende Weise die Beziehung zwischen den Dingen logisch zu erklären vermochte.
Dem Glauben an das Übernatürliche hingegen – obzwar in seiner Zeit weit verbreitet und eher die Regel als die Ausnahme – stand er äußerst skeptisch gegenüber. Er war eben vielmehr der absoluten Überzeugung, dass es für jedes Phänomen eine streng logische Erklärung geben musste, und falls diese nicht allzu offensichtlich wurde, hatte man die Zusammenhänge eben noch nicht zur Gänze begriffen.
Allerdings glaubte er auch nicht an so etwas wie Zufälle. Nicht, dass er bei seiner Skepsis eher dem Schicksal und dem, was die Menschen darunter verstanden, den Vorzug gab. Nein, auch solches versuchte er rein logisch und nüchtern zu betrachten. Wenn also Seine Majestät, König Ludwig XIV., ihm mittels eines persönlich Beauftragten eine bindende Vorladung zukommen ließ, versuchte er sogleich, die wahre Absicht dahinter zu erkennen.
“In dem Schreiben, dass Ihr mir überbracht hab, steht nicht, worum es geht”, stellte Roberte de Malboné fest.
Der persönliche Beauftragte des Königs verzog das gepuderte Gesicht.
“Wenn der König es euch hätte mitteilen wollen, dann hätte er es zweifellos getan.”
“Nun...”
“Er braucht Eure Dienste, Monsieur de Malboné. Das muss Euch vorerst genügen, wie ich finde.”
“Natürlich.”
“Möglicherweise seid Ihr einer Krankheit anheim gefallen, die schon einige dahingerafft haben soll, Monsieur de Malboné.”
“Von welch einer Krankheit sprecht Ihr?”
“Von der Neugierde!”
“Oh!”
“Vor allem in ihrer übersteigerten Form.”
“Nun, vielleicht habt Ihr da sogar Recht.”
“Lasst Euch gesagt sein, dass diese Erkrankung tödlicher sein kann, als die Pest.”
Robert erwiderte den Blick des persönlichen Gesandten.
Ein Blick, der sehr ernst wirkte.
*
Es half allerdings nichts. Er musste der Vorladung auf jeden Fall Folge leisten. Ohnedies. Ob er nun wollte oder nicht. Niemand blieb fern, wenn der König, der sich selbst als eine Art antiker Gott dünkte – nach dem Vorbild römischer Imperatoren, falls er nicht einfach nur behauptete, er selbst sei der Staat und sonst nichts und niemand – nach einem verlangte. Robert würde zeitig dem königlichen Befehl Folge leisten. Koste es, was es wolle. Ob mit vernünftiger Erklärung dafür, wieso die Vorladung überhaupt erfolgte, oder auch ohne.
Obwohl sich im Stillen natürlich sogleich der bedrückende Verdacht breit machen wollte, es könnte unmöglich etwas Positives der Anlass sein. Wer war er denn schon? Der Sohn von Henri de Malboné. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Bislang hatte er den katholischsten aller Könige, wie sich Ludwig selber auch nannte, am liebsten nur von Weitem gesehen. Wobei er etwaige fehlende Nähe zu Seiner Majestät eben tatsächlich niemals bedauert hatte. Zum direkten Dunstkreis Seiner Majestät zu gehören durfte seiner Meinung nach nicht zwangsläufig als Vorteil gewertet werden. Vor allem nicht bei einem Skeptiker, wie Robert einer war. Schließlich hatte „der katholischste aller Könige“ maßgeblich dafür gesorgt, dass gerade auf Versailles, das mehr war als nur ein Königspalast, sondern vielmehr eine eigene Welt, weitgehend abgeschottet gegen die schnöde Wirklichkeit außerhalb, nicht nur der Glaube an Gott, sondern vor allem an Hexerei und die garantierte Wirksamkeit magischer Praktiken gang und gäbe wurden.
Zwar stand er auch im Ruf, während seiner Regentschaft Wissenschaft und Fortschritt einen regelrechten Schub gegeben zu haben, aber für Robert war das eher die Auswirkung des dominanten Aberglaubens, was letztlich die Kräfte der Vernunft beinahe zwangsläufig mobilisierte.
Ansonsten: Es war zwar angeblich streng geheim, und doch war einiges davon längst durchgesickert und hatte auch Robert de Malboné erreicht: Dass nämlich immer wieder Mätressen, Günstlinge, selbst Minister, dafür sorgten, dass der König beispielsweise eine sogenannte magische Substanz ins Essen gemischt bekam oder irgendwelche Zauberzeichen in seiner Nähe angebracht wurden.
Robert hatte Versailles bislang zu meiden versucht. Sofern es ihm möglich gewesen war. Dieses Eintauchen in eine Art Schattenwelt, losgelöst von allem, was sich außerhalb befand, sollte niemals auch noch seine Welt werden. Obwohl er als Sohn Henri de Malbonés durchaus zu diesem selbsternannt erlauchten Kreis hätte gehören müssen. Nicht nur, weil er adeligen Geblüts war. Denn Henri hatte immerhin zu jenen gehört, die sich während der sogenannten Fronde, einem Adelsaufstand in den Anfangsjahren von Ludwigs Herrschaft, ganz klar auf die Seite des Königs gestellt hatten.
Nicht nur von daher gesehen wäre es vielleicht sogar sicherer für ihn gewesen, ebenfalls hier sein Leben zu verbringen, obwohl er es persönlich als völlige Vergeudung angesehen hätte. Denn ob dieses Vorgangs damals, der ihn ja nur mittelbar über seinen Vater betraf, war er bei vielen Adeligen ziemlich verhasst. Man würde ihm wohl sogar nach dem Leben trachten, würde man nicht entsprechende Repressalien von Seiten des Königs befürchten müssen.
Der Gedanke daran faszinierte ihn auf einmal: War darin vielleicht sogar der Grund dafür zu sehen, dass er diese Vorladung bekommen hatte? Hatte es mit der Feindschaft so vieler Adeligen gegen seine Person zu tun, nur weil er ein unmittelbarer Abkömmling jenes Henri de Malboné war?
Er würde es erfahren, ja, erfahren müssen. Eben weil er sich der Vorladung nicht entziehen konnte. Unter anderem auch noch zusätzlich aus dem Grund, weil er als Adeliger eigentlich sogar gezwungen gewesen wäre, ständig im Schloss zu leben. Weil jeder französische Adelige hier wohnen und leben musste. In der Regel ohne Ausnahme. Vom König selbst so angeordnet.
Dass Robert de Malboné sich, obwohl als Adeliger eigentlich eher unbedeutend in diesem illustren Kreis der Erlauchten, das unerhörte Privileg herausnahm, hier nur hin und wieder Gast zu spielen in den hier seiner Person zugewiesenen Gemächern, hatte vielleicht sogar den späten Unmut des Königs erregt? Sollte er jetzt deshalb bei ihm vorsprechen, um seine diesbezügliche Strafe zu erfahren?
Jedenfalls rüstete er sich eilig für die nicht sehr weite Reise von Paris nach Versailles und bestieg rechtzeitig die Kutsche, die ihn, vom König selbst geschickt, dorthin bringen würde.
Unterwegs wuchs allerdings noch die Unruhe in seinem ohnedies schon aufgewühlten Inneren. Er spielte immer wieder alles in Gedanken durch, was ihm noch so in den Sinn kommen wollte, die gegenwärtigen Zustände auf Versailles berücksichtigend, die er ja durchaus gut genug kannte, wenngleich eher als nicht sehr häufiger Gast denn als ständiger Bewohner.
Eigentlich erschien ihm das Ganze höchst inoffiziell. Der Bote, der ihm mündlich den Befehl des Königs übermittelt hatte, jener gedrungen wirkende Bursche im Kapuzenumhang, war gleichzeitig der Kutscher?
Vielleicht hätte er sich so etwas wie Misstrauen leisten sollen? War er denn nun tatsächlich auf dem Weg zum König? Oder war das auf einmal nur eine Falle für ihn, vielleicht gestellt von jenen Adeligen, denen er verhasst war?
Er sah aus dem Fenster und konnte das Gegenteil feststellen: Die Kutsche war tatsächlich auf dem direkten Weg nach Versailles.
Und dann der Umstand, dass er auf jeden Fall ganz allein kommen musste. Niemand sonst durfte ihn begleiten. Außer eben dem Kutscher, der hoch oben auf dem Kutschbock saß, jetzt außerhalb seines Sichtbereiches.
Nun, die Heimlichkeit konnte gewährleistet werden. Schließlich war er als ein echter Malboné bisher hier ein- und ausgegangen, wie er es für richtig gehalten hatte. Es würde also keinerlei Aufsehen erregen, wenn er mit der Kutsche vorfuhr und es wider Erwarten jemand bemerken sollte. Wer sich an ihn zu erinnern vermochte, würde an einen der eher kurzen Besuche denken, weil er anscheinend mal wieder von schierer Neugierde geplagt wurde. Nichts weiter würde er sich dabei denken. Vor allem nicht, dass Robert de Malboné doch tatsächlich der persönlichen Vorladung Seiner Majestät folgen musste.
Man würde ihn nach der Ankunft sowieso auf möglichst direktem Weg in das Allerheiligste des Königs führen, zu dem nur solche überhaupt Zutritt erlangten, die der König höchst persönlich dazu ermächtigte. Wenn nicht, würde Robert wohl annehmen müssen, sein Misstrauen betreffend der Echtheit der königlichen Vorladung sei durchaus berechtigt.
Ja, Versailles. Das Leben hier glich einem einzigen Fest. Bis zu zehntausend Menschen lebten hier ständig. Das Ganze wurde wie eine niemals enden wollende Theaterinszenierung zelebriert.
Die Inszenierung des Königtums!, dachte Robert und gab sich dabei Mühe, dies nicht allzu abfällig zu meinen, obwohl er sicher sein konnte, dass niemand gerade seine Gedanken las. Weil das seiner Auffassung nach sowieso niemals jemand vermochte.
Mit dem einfachen Leben in den grauen Gassen von Paris hatte man hier auf jeden Fall nichts zu tun. Man ahnte hier noch nicht einmal etwas von den Lebensumständen der einfachen Leute, sondern hatte sich in einer gar mythisch überhöhten Traumwelt abgekapselt, deren Zentrum einzig und allein der König war. Unter den Mätressen und Günstlingen tobten ständig Auseinandersetzungen, während man nach außen hin sich gespielt fröhlich und in ununterbrochener Feierlaune präsentierte.
Es ging in Wahrheit für alle Beteiligten am Hofe vor allem nur darum: Den König zu beeinflussen, der von sich selbst sagte, er sei der Staat. Natürlich zu beeinflussen zum ureigenen Vorteil. In stetiger Konkurrenz zu allen und jedem, der die gleichen Motive hatte.
Und dann kehrte Robert in Gedanken wieder zu jenem Umstand zurück, den er von allen am meisten verabscheute, als Hauptgrund dafür, sein ständiges Wohnrecht – um nicht zu sagen seine Wohnpflicht – am Hofe für seine eigene Person lieber auch noch weiterhin auszusetzen, wider die ausdrückliche Anordnung Seiner Majestät, die ja wirklich für alle gelten sollte:
Eben der ausufernde Glaube an Hexerei und die Wirksamkeit magischer Praktiken.
Und als er schließlich wieder an dem Punkt angelangt war, dass dem König immer wieder Substanzen mit angeblich magischer Wirkung heimlich eingeflößt wurden und man irgendwelche Zauberzeichen in seiner Nähe anbrachte, glaubte er endlich, der Vorladung auf den wahren Grund gekommen zu sein: Schließlich hatte er niemals einen Hehl daraus gemacht, ein überzeugter Skeptiker von all diesem Humbug zu sein, wie er es nannte. War es da denn abwegig, anzunehmen, dass der König in einer diesbezüglichen Angelegenheit vielleicht seinen persönlichen Rat einholen wollte?
Näher betrachtet, kam ihm das sogleich wieder absurd vor. Weil er sich selbst eben als viel zu unwichtig einstufte, als dass der König sich persönlich ausgerechnet für ihn interessieren würde. Er war bislang eher der Meinung gewesen, der König würde es ihm deshalb durchgehen lassen, dass er nicht ständig am Hofe verweilte, weil er ihn glatt übersah.
Dann wäre er nach wie vor immerhin so unwichtig, dass er auch nicht wirklich Schlimmes befürchten musste, was ihn beim König erwartete. Oder?
Die Ungewissheit nagte erneut an seiner Seele und drohte, die Oberhand zu gewinnen. Nur die eine Tatsache, wie er sie sich immer wieder einhämmerte, verhinderte, dass er augenblicklich die Reise unterbrach und fluchtartig die Kutsche verließ, obzwar er noch niemals ein Feigling gewesen war: Er hatte nun einmal keine andere Wahl, als dem König vorzusprechen, wenn der König persönlich nach ihm verlangte!
Flucht wäre also ausgeschlossen. Nicht nur, weil sich die Neugierde irgendwo mit der bangen Erwartung die Waage hielt. Mit einem Ausschlag mal in die eine und mal in die andere Richtung. Was ja nun wirklich verständlich war, wenn man als bislang unwichtige Person auf einmal zwingend zur Audienz beim womöglich mächtigsten Mann seiner Zeit geladen war.
So tat er nichts dergleichen, blieb einfach sitzen, lauschte dem Klappern der Hufe, dem Scheppern der Räder und – wenn er sich ganz besonders darauf konzentrierte – dem Schnauben der trabenden Rösser.
Ab und zu auch noch dem Schnalzen des Kutschers, zuweilen begleitet vom Knallen seiner Peitsche, mit denen er seine Rösser zusätzlich dirigierte, zusätzlich zu den Zügeln. Ohne sie natürlich auch tatsächlich mit der Peitsche zu treffen. Robert hatte ja vor dem Einsteigen gesehen, dass die beiden Rösser sehr gepflegt waren. Gepflegter eigentlich als all diese dekadenten Adeligen im Dunstkreis von König Ludwig XIV.
Robert kannte ja die hygienischen Verhältnisse in Versailles. Er selbst hielt sie für katastrophal, obzwar gemäß seiner Zeit einiges gewöhnt. Kein Wunder seiner Meinung nach, dass auf Versailles Krankheiten bis zum viel zu frühen Tod sogar noch schlimmer kursierten als auf irgendeinem Bauernhof in der Provinz. Immer noch im Grunde genommen schlimmer gar als im ewigen Dreck der Gassen und Gässchen, aus dem Paris zum größten Teil bestand?
Wer die Zustände am Hofe sah, mochte wohl Probleme haben, wirklich zu glauben, dass Frankreich immerhin die mächtigste Nation der Welt sein sollte. Zumindest jedoch Europas. Mit ganzen zwanzig Millionen Einwohnern. Damit zwar weniger als Spanien und England mit jeweils nur fünf Millionen, aber kaum weniger als Deutschland, das dafür allerdings in hunderte von Kleinstaaten zerfallen war.
Nein, Robert bevorzugte eindeutig Paris als Lebensraum. Trotz des Schmutzes vor Ort. Vielleicht auch, weil dieser Schmutz und die grassierende Armut eine gar schaurige Parallelwelt zum wahrhaft gigantischen Hof von Versailles bot? Hier war die Lebenserwartung eben nicht nur für Seinesgleichen dennoch geringfügig besser noch als am Hofe, obzwar hier Seuchen und Armut grassierten.
Flüchtig dachte Robert in diesem Zusammenhang auch an die Formen organisierten Verbrechens, wie sie immer deutlicher zutage traten. Noch vermochten wohlhabendere Bürgerliche sich hier in Paris ausreichend zu schützen. Ja, noch. Auf das, was man in Paris zu jener Zeit Polizei nannte, konnte und wollte man sich nicht unbedingt verlassen. Da richtete man sich in seiner Stadtbehausung doch lieber gleich so ein wie in einer kleinen, irgendwie noch überschaubaren Festung. Mit entsprechendem Personal natürlich.
Zumal sich hier jeder städtische Angestellter Polizist nennen durfte, der die Gewalt der sogenannten Obrigkeit exekutierte. So etwas wie eine spezielle Ausbildung war für niemanden dabei vorgesehen. Es zählten dazu sogar Straßenkehrer, Nachtwächter und Abortreiniger.
Und wenn man es sich leisten konnte, warb man einfach die augenscheinlich besten von denen ab, um sie zu eigenen Hauswachen zu befördern. Wie nicht nur Robert es hatte tun müssen, sondern eben alle in Paris, die von der Armut und dem daraus erblühenden Verbrechen nicht unmittelbar betroffen waren. Um dies auch unbedingt beizubehalten.
Und dann war das Ziel erreicht und all jene Gedanken, ohnedies eher unerfreulicher Art, verblassten. Sie konnten ihn nicht mehr länger von dem ablenken, was nun unmittelbar bevor stand:
Die persönliche Audienz beim König!
Einem König mithin, der sich selbst eben nicht nur als Verkörperung des Staates, sondern in Anlehnung an römische Kaiser als antiken Gott stilisieren ließ. Sogar welcher Minister ihm beim Aufstehen den linken oder den rechten Ärmel seiner Jacke anziehen durfte, verdeutlichte, welche Position der Betreffende oder die Gruppe, die er vertrat, gegenwärtig innehatte.
Tatsächlich!
Der Adel hatte hier durchgängig Präsenzpflicht, hier auf und in Versailles. Was für den König einfach dem Zweck diente, mögliche Putschisten unter seiner direkten Kontrolle zu haben.
Abgesehen von mindestens einer Person: Robert de Malboné, der das Kunststück geschafft hatte, seine eingebildete Unwichtigkeit als Unauffälligkeit zu zelebrieren und dabei dennoch den Vorteil zu genießen, als Sohn jenes Henri de Malbonés insofern ein Günstling sein zu dürfen, dass er eben Versailles betreten und verlassen durfte, wie es ihm beliebte.
Außer hier und jetzt natürlich.
Der Kutscher war gleichzeitig sein Lotse und seine Eintrittskarte unmittelbar bei König Ludwig XIV. Das erwies sich jetzt also als eindeutig wahr. Keine wie auch immer geartete Falle, sondern tatsächlich eine überaus geheime Audienz bei Seiner Majestät.
Es galt, keinerlei Zeit mehr zu verlieren, um nicht die Geduld Seiner Majestät noch unnötig zu strapazieren.