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Prolog


Die Halbinsel Aldanon bedeckt den äußersten Westen eines Kontinents und scheint das einzige Gebiet des „Großen Landes“ zu sein, das für Menschen bewohnbar ist. Sieben Königreiche gibt es es dort: Dalba, Veluan, Gebala, Tarana, Kedarien, Zelbar, sowie das Niemandsland der Barbarenstämme weit im Norden.

Das kulturelle Zentrum von Aldanon ist das Heiligtum von Embadan, der Stadt der Götter. Sie war angeblich schon da, als die ersten Siedler Aldanon erreichten. Embadan ist Teil einer gewaltigen Befestigungsanlage, die Aldanon zum Rest des Große Landes hin abgrenzt, der sogenannten Mauer der Götter. Der Legende nach kämpften einst die Götter gegen die Drachen. Die Götter besiegten die Drachen, konnte sie aber nicht alle töten, und so bauten sie die gewaltige Mauer, um die Drachen daran zu hindern, mit ihrem schwefeligen Feueratem auch noch die Halbinsel Aldanon in eine menschenfeindliche Ödnis zu verwandeln, wie es mit dem Rest des „Großen Landes“ geschehen ist.

Die gewaltige Mauer hält hin und wieder auftretende Flüsse aus Lava auf, die erkaltet sind und sich aufschichteten, sodass die Mauer irgendwann erhöht und erweitert werden müsste. Darüber, ob man das tun soll (oder darf) oder besser darauf warten sollte, dass die Götter zurückkehren und dies tun, entbrennen theologische Dispute zwischen den Schulen der sogenannten „Wartenden“ und der „Baumeister“.

Die Mauer der Götter wird von den sogenannten Drachenwächtern bewacht. An ihrer Spitze der Drachenwächter steht der Hochkönig, der im Heiligtum von Embadan residiert. Er wird von den Königen der sieben Reiche auf Lebenszeit gewählt und stammt aus den Reihen der Drachenwächter und wird von deren Hohem Rat vorgeschlagen. Seine Aufgabe ist das Kommando der Drachenwächter und die Durchführung der Menschenopfer-Zeremonien, die dort stattfinden.

Der Legende nach vermischten sich die Stämme des Niemandslandes einst mit den Drachen, in der Hoffnung, von ihnen verschont zu bleiben. So sagt man, dass in den Niemandsland-Bewohnern, Spuren von Drachenblut flössen – je nach Person mehr oder weniger. Die Legende entstand vermutlich, weil die Niemandsland-Bewohner die Waran-ähnlichen, bis zu zwei Schritt langen Echsen essen, die als Ebenbilder der Drachen gelten und in den Sieben Reichen von Aldanon heilig sind, sich entsprechend vermehrt haben und zur Landplage geworden sind.

So ziehen Jahr um Jahr Angehörige der Drachenwächter ins Niemandsland, um dort Gefangene zu machen, die als Opfer vorgesehen sind. Dabei werden sie von speziell geschulten Drachenwächtern anhand bestimmter Strukturen in der Iris ausgewählt, anhand derer angeblich erkennbar ist, wie viel Drachenblut in den Adern des jeweiligen Opfers fließt. Je mehr, desto besser, denn es heißt, dass das steinerne Drachenblut (die Lava) nur durch das flüssige Drachenblut (Mischblut von Menschen und Drachen) aufgehalten werden kann.

Das Heiligtum von Embadan liegt am Ende eines tiefen Fjords an der schmalsten Stelle Aldanons und direkt an der Mauer der Götter, beziehungsweise ist architektonisch ein Teil davon.

Zu Embadan gehört auch ein später entstandener Fjordhafen, der mit einer Mauer geschützt und mit dem Heiligtum verbunden ist. Auf dem Landweg ist es daher unmöglich, auf einem anderen Weg aus den südlichen Reichen von Aldanon in die nördlich des Fjords gelegenen Gebiete zu gelangen, außer man passiert diese Schutzmauer.

Die Sieben Reiche kämpfen ständig untereinander (auch bewaffnet) um Macht und Einfluss. Das Gebiet von Embadan sowie die gesamte Mauer der Götter gilt dabei allerdings als tabu und darf nicht in Kampfhandlungen einbezogen werden. Außerdem darf die Zahl der Reiche nicht verändert werden, da dies dem Willen der Götter widerspräche, was in der Praxis dazu führt, dass ein erobertes Reich pro Forma weiterexistiert und ein Herrscher von Gnaden des Eroberers eingesetzt wird.

Aus: „Chronik des Luun über die Welten des Multiversums“

Die Mauer der Götter 3: Drachen-Gifthauch

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