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Bühne frei…

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Am folgenden Sonntag kam die erste Kandidatin. Martha gab Sohnemann noch Anweisungen, wie er die Dame später durch den großen Park führen sollte. Es klopfte und herein kam eine Dame, elegant gekleidet und mit Hut…sehr großem Hut. Sie lächelte charmant: „Hallo, ich bin Mimi Brandwein…und ich interessiere mich für einen Platz in diesem Haus!“ Freddy „Zwirbel“ kam mit einem Tablett herein und schenkte der netten Dame Kaffee ein. Sie nickte hoheitsvoll und Martha überlegte, was für einen Beruf sie früher wohl gehabt hatte. Wer weiß? Vielleicht die Geliebte eines Fürsten…? Quatsch rief Martha sich zur Ordnung und lächelte Mimi freundlich an:

„Freut mich, dass es Ihnen hier gefällt. Darf ich fragen, welchen Beruf sie früher ausgeübt haben?“

„Aber selbstverständlich…ich bin Schauspielerin, aber übe den Beruf nicht mehr aus!“ Stolz hob sie das Haupt und sah in die Runde. Der erhoffte Beifall blieb allerdings aus.

„Wenn Sie möchten, Frau Brandwein, zeige ich Ihnen die Räume. Da Sie die Erste sind, haben Sie freie Wahl!“ Martha nahm ihren Stock und ging die Treppen hoch:

„Hier oben gibt es vier Zimmer, aber unten auch noch ein Zimmer. Was wäre Ihnen lieber?“


Frau Brandwein inspizierte sorgfältig alle Räume und war angenehm überrascht: „Hier gibt es einen Rundumbalkon…wie schön. Dann entscheide ich mich doch für ein Zimmer hier oben, Frau Brausewind!“ Schnell wurde man sich einig und nach der Besichtigung der restlichen Einrichtung, führte Freddy „Zwirbel“ die alte Dame durch den Park. Nach einer halben Stunde kamen sie zurück und Martha klärte alle Konditionen mit Frau Weinbrand ab. Auch hier gab es keine Probleme und Martha fügte noch ergänzend hinzu:

„Täglich kommt eine Reinigungskraft und würde auch das Essen zubereiten. Doch auch hier kann

es jeder so halten wie er es möchte. Möbel können Sie auch mitbringen…aber das sagte ich bereits!“ Frau Brandwein verabschiedete sich und bis zur nächsten Besichtigung blieb noch eine halbe Stunde. Martha genehmigte sich ein kleines Schlückchen Weinbrand…wie sinnig! Dann kam er…! “Meister Proper“! „Ahoi alle zusammen! Ich bin Kapitän Lutz Schöngeist. Kapitän a. D. allerdings!“ Er war so groß, dass er den ganzen Türrahmen ausfüllte. Das verschmitzte Lächeln in den Augen gefiel Martha sofort, er war sicher keine Spaßbremse.

„Hm…ja…ahoi Meister. Setzen…!“ „Meister Proper“ grinste und griff nach einer Kaffeetasse.

„Oh, keinen Rum?“ Martha grinste und nickte ihrer Flachpfeife zu:

„Geh hol die Flasche Rum, „Zwirbel“!“ Brav trottelte Sohn Richtung Schrank und holte die Rumflasche und goss dem Kapitän großzügig die Tasse voll.

„Na denn, ahoi! Wenn Sie mich wollen…nehme ich ein Zimmer, Frau Brausewind!“

„Aber Sie haben noch gar nichts gesehen…ist das nicht etwas übereilt, Kapitän a. D.?“ Der schüttelt den Kopf:

„Was ich sehe gefällt mir…ich bin übrigens 88 Jahre alt…alt genug?“ Wieder lächelte Martha, dieser Typ gefiel ihr ausnehmend gut.



Er nahm dann das Zimmer im Erdgeschoß. Lange saßen sie noch zusammen und Martha freute sich schon auf seinen Einzug. Mit diesem Mann würde sie noch Spaß haben, Langeweile würde bestimmt nicht aufkommen.

562 Jahre und kein bisschen weise...!

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