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Minimalismus als Lebensprinzip & Lebensstil

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Was ist Minimalismus?

Minimalismus kennt keine klare Begriffsklärung und wird von verschiedenen Menschen unterschiedlich aufgefasst. Beim minimalistischen Lebensstil dreht sich es vor allem (im wörtlichen oder im übertragenen Sinne) um ein Befreien von Ballast, eine Minderung von als unnötig Empfundenem und den Wunsch nach einem einfachen Leben.

Befreien von Ballast und den Wunsch nach einem einfachen Leben

Der Trend zum Minimalismus stellt also im Prinzip eine Gegenbewegung zum dauerhaften Überfluss und dem Materialismus der europäischen Gesellschaften dar. Gleichzeitig ist der bewusste Verzicht gewiss auch eine Reaktion auf die mediale Berichterstattung (und Verfügbarkeit von Informationen) über Problematiken wie beispielsweise Massentierhaltung, Ausnutzung von Textilarbeitern und Plastikmüll.

Schon von klein auf lernen wir, dass ein materieller Wohlstand erstrebsam für Prestige und Status ist. Wer im Kindergarten tolles Kinderspielzeug hat, hat viele Freunde, die mit dem Kinderspielzeug und mit dem Besitzer spielen möchten. Wer in der Schule coole Anziehsachen hat, ist beliebt. Wer im Arbeitsleben ein großes Automobil fährt und teure hochwertige Markenkleidung anhat, genießt oft hohes Ansehen. Selbiges gilt für Wohnungen, die mit hochwertigen Möbelstücken, Kunstobjekten und vielen kleinen Schätzen möbliert sind und bei Gästen für große Augen machen sorgen.

Über die Sachen, die wir besitzen, definieren wir uns. Die Bekleidung unterstreicht die Persönlichkeit, viele Bücher und Lektüren im Haus zeigen, dass der Besitzer belesen ist, Souvenirs von Reisen in ferne Länder belegen, wo man schon überall gewesen ist. Auf diese Weise bauen wir unsere Identität um uns herum auf, denn was ausschließlich in uns ist, kann man von außen nicht erblicken. Ohne Objekte, die eine Vergangenheit über uns erzählen, sehen die Leute um uns herum nicht, wer wir sind und was wir bereits erlebt haben. Unsere Wohnung ist auf gewisse Weise der Spiegel unserer Seele.

Es benötigt seine Zeit, bis man sich an etwas gewöhnt beziehungsweise sich etwas abgewöhnt. Das kann sogar in wissenschaftlichen Tests nachgewiesen werden. Ebenfalls an das Weggeben von Sachen muss man sich also gewöhnen, selbst wenn es etwas ist, das man offensichtlich absolut nicht mehr benötigt. Darüber hinaus beeinflusst uns der aus der Psychologie bekannte Besitztumseffekt. Es lohnt sich aber meiner Auffassung nach durchzuhalten. Nach ein paar Wochen, möchte man den neuen Lebenswandel, die damit errungene Freiheit, dass Mehr an Zeit nicht mehr vermissen. Eventuell hilft es Dir Dich zu belohnen. Entsorge erst mal keine Dinge auf dem Müll, stattdessen spende sie (Belohnung: Gutes Gefühl) oder verkaufe sie (Belohnung: Mehr Geld, weniger Geldsorgen, mehr Chancen).

Die Beschränkung des persönlichen Konsums und bedachte Kalkulation des verfügbaren Budgets können trotz verringertem Erwerbseinkommen zur Folge haben, dass reichlich weniger Lebenszeit für die Erwerbsarbeit aufgewendet werden muss. Familie, Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliche Tätigkeiten tauchen beim einfachen Lebensstil häufig stärker in den Fokus, da Verantwortung, soziales Engagement und Solidarität geschätzte Ideale darstellen, denen ein großer Bestandteil der freigewordenen Zeit gewidmet wird.

Die kleinen Schätze des Alltags machen aus, was und wer wir sind. Sie beinhalten Erlebnisse und wecken Emotionen. Und vielleicht brauchen wir diese Anker, um uns an Vergangenes zu erinnern. Selbstverständlich kann man auch ohne ein altes Schulheft an seine Schulzeit denken, doch durch das Berühren des spröden Papiers und den Blick auf die verblasste Tinte wird die Erinnerung realer und man denkt wehmütig zurück. Nicht umsonst hängen wir oft mit ganzem Herzen an scheinbar wertlosen Dingen und nicht umsonst scheint der Verlust eines Familienfotoalbums ungleich schmerzvoller als das Versagen eines teuren Fernsehgerätes.

Besonders im digitalen Zeitalter kann man eine große Anzahl von Dingen in digitaler Form besitzen. Insbesondere Bücher, Musik und Filme sowie zahlreiche Dokumente und Fotos lagern auf Festplatten oder im World Wide Web in sogenannten Clouds. Dies ist es auch, das insbesondere webaffine Menschen einen minimalistischen Lebensstil vereinfacht. Sie machen sich auf jene Art nicht abhängig von Besitz und sind flexibel zu gehen, wohin sie möchten. In diversen Weblogs teilen sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen und tauschen sich mit anderen Menschen aus. Es geht dabei nicht darum, mit anderen in eine Art Wetteifer zu treten und so wenig wie möglich zu haben. Es geht vielmehr darum, sich im Leben auf das wesentliche zu fokussieren und sich von dem Konsumzwang loszulösen.

Menschen, die ein einfaches Leben angefangen haben, erzählen von einem extremen Bedürfnis, ihr bisheriges Leben neu zu ordnen, um eine größere innere Zufriedenstellung zu erlangen. Die Motivation dazu kann aus innerer Frustration entstehen, hervorgerufen zum Beispiel durch das Gefühl, permanent überlastet oder nicht bei sich selbst zu sein oder aber aus äußeren Umständen erwachsen, die eine Neubewertung materieller und immaterieller Werte nach sich ziehen. In zahlreichen Fällen ist hierbei die Entrümpelung des persönlichen Lebensumfeldes und dessen einfachere Organisation ein grundlegender erster Schritt.

Ein weiterer bedeutender Entwicklungsabschnitt kann eine stärkere Konzentration auf eine unkomplizierte, naturnahe, auf sich und die Menschen im nächsten Umfeld bezogene Lebensart sein, bei der Eigenleistungen im Sinne einer Selbstversorgung im Vergleich zu Fremdleistungen deutlich in den Fokus rücken. Dies betrifft in erster Linie die Bereiche Ernährung und Handwerk, teilweise auch Bekleidung und Energieversorgung. Im Sinne der Ressourcenschonung, der Abfallvermeidung, der Energieeinsparung, der Senkung des eigenen ökologischen Fußabdrucks, der Wiederverwertung und der Kreislaufwirtschaft sowie als Kulturgut werden bereits genutzte Möbel und Gegenstände und Altbausubstanz wertgeschätzt. Nach wie vor werden Tauschgeschäfte, die Anschaffung langlebiger, reparierbarer Geräte oder auch häusliche Einsparmöglichleiten, z. B. bei Wasser, Stromenergie und Abfallentsorgung genutzt.

Die ersten Erlebnisse mit Minimalismus macht man oft, wenn man mit seinem Lebenspartner zusammenzieht. Auf einen Schlag sind viele Dinge zweifach vorhanden wie z. B. Möbelstücke, Radio- und TV-Gerät, Küchenausstattungen und Versicherungen, so dass überlegt werden muss, was man benötigt und was nicht. In diesem Fall kann man ganz einfach die Dinge, die besser sind, behalten und die anderen verkaufen bzw. entsorgen. Bei Versicherungen kann man den Lebenspartner mit aufnehmen und die schlechtere Versicherung kündigen.

Chancen und Vorteile die ein minimalistisches Leben mit sich bringt

Minimalisten kaufen und behalten nur, was sie tatsächlich benötigen. Sie recherchieren nach dem wahren Wert der Dinge und bringen ihnen Wertschätzung entgegen. Sie binden sich absolut nicht an Besitztümer und somit auch nicht an Städte. Aus diesem Grund fühlen sich insbesondere viele junge Menschen zu dieser Lebensphilosophie hingezogen: Zu arbeiten und zu leben, an welchem Ort auf der Welt man will, bedeutet Freiheit.

Der Minimalist ist in der Regel sparsam -Sparsamkeit ist absolut nicht gleich zusetzten mit Geiz. Sparsamkeit ist die aktive Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Gründen für den Konsum und die gründliche Betrachtung jeder einzelnen Anschaffung. Sich über seine Bedürfnisse klar zu werden führt unweigerlich zu weniger Konsum.

Der Minimalist ist nicht mittellos er ist genügsam - Er verwendet Sachen nicht, um ein Bild nach außen zu projizieren, seinen Status zu demonstrieren oder seine emotionalen Schwierigkeiten wie Frustration durch Konsum zu bewältigen.

Der Minimalist lernt rasch, was ihm tatsächlich wichtig ist. Häufige Muster sind das Erkennen des Wertes des eigenen gesundheitlichen Wohlbefinden und der bewussten Wahrnehmung des Lebens.

Vielmehr Liebe und Hingabe -Der Minimalist hat mehr Zeit, zu lieben und Dinge zu machen, die er liebt.

Vielmehr Ruhe - Der Minimalist muss sich weniger Sorgen machen, sein Hab und Gut zu verlieren und er muss weniger Zeit aufwenden, um dieses zu bekommen beziehungsweise zu behalten.

Vielmehr Zeit - Wer weniger Zeit im Chaos des Tinnefs verbringt, hat mehr Zeit für weitere, wertvollere Dinge. Individuelles Wachstum, Lieblingsbeschäftigungen, Hobbys oder Beziehungen zum Beispiel.

Minimalismus ist ein Vorgang, kein Zustand!

Für meine Person bedeutet Minimalismus, absolut nicht auf das zu schauen, was andere besitzen und mich dem Konsumzwang zu unterwerfen, stattdessen zu überlegen, was ich selbst benötige und will. Dinge, die ich nicht (mehr) brauche, kommen weg, was mir eine Freude macht, darf bleiben.

Denke daran: Minimalismus ist ein Vorgang, kein Zustand. Er ist eine Praxis, die durch Erfahrung immer leichter fällt und zu einer regelmäßigen Beurteilung des Lebensstils ermutigt. Jage nicht dem Perfekten hinterher, stattdessen strebe nach dem für dich Optimalen.

Glücksformel für ein besseres und glücklicheres Leben!

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