Читать книгу Der Klassenprimus in Augsburg - Alois Huber - Страница 3
Prolog
ОглавлениеWährend er den Wecker stellte, spürte er plötzlich wieder ein beklemmendes Gefühl. Seine Nackenhaare stellten sich auf und eine Gänsehaut bildete sich.
Nein, bitte nicht, dachte er erschrocken.
Er wusste, was geschehen würde. Oder hoffte er darauf?
Er würde wieder in diesen realistischen Traum eintauchen. Wieder und wieder. Er würde sich den Rest der Nacht unruhig im Bett herumwälzen.
Roman bekämpfte die Müdigkeit, die ihn überfallen hatte und stand auf. Er ging ins Badezimmer und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, um wach zu bleiben.
Vergebens. Während er sich das Gesicht abtrocknete, merkte er, wie seine Augenlider zuzufallen drohten. Roman überlegte, ob er sich einen Kaffee kochen sollte. Normalerweise mochte er das Zeug nicht, aber jetzt schien es ihm ratsam, sich mit einer Tasse Kaffee ins Bett zu setzen und den Fernseher anzuschalten.
Alles andere, nur nicht wieder einschlafen.
Er schlich so leise wie möglich aus dem Bad, nur nicht die Eltern aufwecken. Die wären sicher nicht begeistert davon, dass der Sohn in der Nacht vor der Deutsch-Abiturprüfung nach Mitternacht aufstand, um sich einen Kaffee zu machen. Sie würden es auch nicht verstehen, wenn Roman versuchen würde, es ihnen zu erklären. Okay, sie würden zuhören, aber sie würden ihn ansehen, als sei er verrückt geworden.
Im Küchenschrank fand er den Instantkaffee, der seinem Vater so schmeckte. Er rührte einen Löffel davon in einen Becher mit heißem Wasser und fügte Milch und Zucker hinzu.
Zurück in seinem Zimmer warf er ein paar Kissen an die Rückenwand des Bettes, schaltete den Fernseher an und machte es sich gemütlich. Der starke Kaffee schmeckte wie Schlamm, aber das Koffein würde sicher seine Wirkung tun und ihn wachhalten.
Er schaltete zwischen den Sendern hin und her, fand aber nichts, dass ihn interessierte. Schließlich legte er eine DVD ein und sah sich Folgen von Criminal Minds an. Die temporeiche und spannende Staffel würde sicher verhindern, dass er einschlief.
Roman schlürfte langsam den heißen Kaffee, während Aaron Hotchner sein Team führte, Dr. Spencer Reid mit seiner hohen Intelligenz die Täter analysierte und Derek Morgan diese zur Strecke brachte.
Eine halbe Stunde später war der Becher leer und er kämpfte wieder mit dem Schlaf. Er döste ein paar Sekunden, riss die Augen auf, döste wieder ein. Wenn ich doch nur den Ton lauterstellen könnte, dachte er erschöpft. Aber er wagte es nicht, um die Eltern nicht zu wecken.
Er drehte sich zu seinem Radiowecker und überprüfte die Weckzeit: 7:00h. Alles richtig.
Kurz nach zwei Uhr verlor Roman schließlich den Kampf gegen den Schlaf. Sofort war er wieder in seinem typischen Traum. Er saß immer zu Beginn im Klassenzimmer des Maria-Theresia-Gymnasiums. Entweder sah er einem Mädchen zwischen die gespreizten Schenkel – meist trugen diese keine Slips – oder er bekam von den Mitschülern Prügel, so wie es für den Klassenprimus üblich ist.