Читать книгу Versklavt vom Deckhengst - Amanda Artynova - Страница 5
Kapitel 2
ОглавлениеMeine Perspektive
Nun bin ich also hier und warte auf dich. Wohnst du in einer Penthouse-Wohnung oder so? Ich weiß nur die Hausnummer und warte erst einmal hier, so wie du es mir geschrieben hast. Um 15 Uhr wolltest du dich treffen, oder? Toll, ich finde die Nachricht nicht mehr. Du würdest mich schon anrufen, wenn etwas nicht stimmt. Was, wenn ich verarscht worden bin? So wie von diesen anderen Typen oder von jenem, der einmal Geld angeboten hatte. Ja, der Gedanke an diese ganze Sache hat mich schon die ganze Zeit ziemlich heiß gemacht. Ich bin eine Frau, die es endlich wissen wollte, schon fast 24 – aber eben nicht mit irgendwem. Ich wollte nur dich, und ich werde hier auf dich warten.
Ob ich hier jemand fragen sollte, wo genau das sein könnte? Immerhin, in kaum mehr als einer Stunde wäre ich wieder zuhause. Schließlich kann es auch sein, dass unsere Begegnung in einem Fiasko endet oder du doch überhaupt nicht mein Typ bist. Ach, vielleicht sollte ich noch ein bisschen die Wanderwege in der Gegend erkunden, oder so, wenn es nichts wird. Soll es hier nicht auch dieses Schloss geben, das zu besichtigen ist? Aber mein Gefühl sagt mir, dass alles klappen wird. Dass ich vielleicht … sogar die Nacht in deinem Zimmer verbringen werde. Wenn alle von einem One Night Stand reden – klar. Aber ein Abenteuer kann ruhig auch länger dauern. Ob du wirklich so bist, wie ich mir das vorstelle? Wir hätten doch einmal reden und uns nicht nur schreiben sollen.
Dort drüben ist diese Bar, und genau davor wolltest du dich doch treffen, oder? Oder hast du jetzt doch drinnen gemeint? Nicht dass ich um diese Zeit schon Lust auf einen Cocktail hätte. Obwohl, vielleicht sollte ich doch was bestellen. Nur einen Drink, der vielleicht dieses ungute Kribbeln etwas in den Hintergrund rücken wird. Ja, natürlich kommt mir mein Puls etwas erhöht vor, aber das ist doch völlig natürlich.
Wie lange haben wir uns vor dieser Sache geschrieben, fast eine Woche lang? Es hat mir gefallen, wie offensiv du warst, während ich zurückhaltend gewesen bin. Dass du mich am Ende wirklich zu diesem Treffen überredet hast, war schon ein bisschen heftig. Eine Frau oder Freundin, die von der Sache nichts mitbekommen soll, hast du dann aber wohl nicht. Ach, ich interpretiere wieder zu viel hinein. Ob du doch schon hier bist und ich dich noch nicht gesehen habe? Wie erlebst du das wohl gerade in diesem Moment?
Deine Perspektive
Toll, es ist noch etwas vor der Zeit. Ich warte lieber noch etwas, bevor ich zu dir hinuntergehe. Hoffentlich bist du wirklich da. Aber nach dem ganzen Schreiben, hin und her, wäre es schon komisch, wenn du nicht auftauchen würdest. Dein Problem – und was du versäumen würdest, habe ich dir ja lange genug erläutert.
Ja, ich könnte hier auch eine andere Frau kennenlernen, mit der ich ein paar prickelnde Stunden auf meinem Zimmer verbringen kann. Die ist dann zwar nicht unbedingt jungfräulich, aber vielleicht kann ich es mir wenigstens vorstellen. Wenn es sein muss, dann ergibt sich sicher was in diesem Club in der Innenstadt. Aber nicht gleich dort auf dem Klo. Ein wenig mehr Stil habe ich schon.
Habe ich alles vorbereitet? Liegt vielleicht noch zu viel herum? Ach, ich mache mir schon wieder zu viele Gedanken. Klar, meine Geschäfte laufen gut. Aber ich hole mir doch kein Personal ins Haus, das bei mir herumwühlt. Und … was ist das jetzt? Ja, wenn ich es zugeben muss, spüre ich irgendwie so ein leicht enges Gefühl im Hals, oder so. Aber das ist doch keine Nervosität! Wann gibt es schließlich eine 24-jährige Jungfrau, die sich bereitwillig anbietet? Wer weiß, dass ein Schwanzbild und „Hast du Lust?“ als Text in der ersten Nachricht nicht so gut ankommt, ist natürlich im Vorteil.
Na gut, es ist jetzt 14 Uhr 49, und ich kann ja einmal nach unten zu dieser Bar gehen. Dich vielleicht auf was einladen, wenn du willst, dann wird das schon laufen. Auch wenn das vielleicht kein guter Ort ist, um allzu laut über deine ganzen Fantasien zu reden, die du mir geschickt hast. Du möchtest einfach Sex mit einem Mann haben, schön und gut, aber nicht irgendwie. Da kann ich dir gern zeigen, was immer du willst! Die Frage ist nur, ob es dir dann doch zu heftig ist. Wie schon einmal bei einer. Verdammt, ich möchte wirklich mit dir im Bett sein, und nicht mit irgendwem! Du musst einfach da sein!
So, ich gehe dann nach unten. 16 Uhr bei dieser Bar, haben wir gesagt, und dann warte ich eben dort davor. Obwohl, wann sperren die jetzt genau auf? Ich muss ja nicht sofort anfangen, Whisky zu trinken. Um diese Zeit sind sicher nicht allzu viele Leute dort, also sollten wir uns wirklich gleich sehen.
Meine Perspektive
Bist du das? Dem Bild nach, das du mir geschickt hast, ja. Ich erkenne dich, als du dort herumstehst und auf mich zukommst. Plötzliche Gedanken kommen wieder in mir auf, ob ich das wirklich möchte. Doch ich gehe weiter auf dich zu. Du wirst schneller, als du mich bemerkt, und kommst direkt auf mich zu. Ein verlegenes Lächeln entkommt mir, als du mir die Hand schüttelst.
„Hallo“, sage ich schlicht. „Wir wollten uns hier treffen?“
„Ja, das wollten wir. Und … bist du bereit?“
Ja, ich möchte es endlich mit einem Mann probieren, mit dir. Aber wie wohl mein erstes Mal werden wird? Ich schaue dich von oben bis unten an, und bin mir immer noch nicht ganz sicher. Aber deine Ausstrahlung kommt mir recht sympathisch vor, oder eher kräftig und entschlossen. Meine Neugier steigt wieder von Sekunde zu Sekunde.
Ich rede mit dir über die Anreise, obwohl es nicht wirklich weit für mich war. Natürlich über das Wetter, die Gegend hier, und was es hier so gibt. Schließlich schlage ich vor, einfach einmal zu dir nach oben zu gehen. Für uns beide ist es ja kein Geheimnis, weshalb wir hier sind. Also möchte ich genau das mit dir tun, zumindest ganz langsam damit beginnen. Du gehst voraus, die Treppe hinauf – also ist es doch nicht so weit oben, wie ich geglaubt habe. Schon sind wir da – hier wohnst du.
Du trittst ein, ich sehe dich genau an – und die Tür fällt zu. Ich zögere ein wenig und umarme dich, als ich hinter dir stehe. Ob meine Oberweite wohl genau richtig für deinen Geschmack ist? Für einen Moment dränge ich mich eng an dich und fasse mit einer Hand zwischen deine Beine. Sofort frage ich mich, warum ich so schnell gewesen bin. Aber ja, alles kein Geheimnis hier, was es werden soll. Meine Nervosität wird sogar weniger als mehr.
„Gehen wir in dein Badezimmer?“, schlage ich vor. Dein Blick wird zuerst ein Lächeln – und dann irgendwie streng. Oder eben entschlossen.