Читать книгу Die Ehefrau für eine Beförderung - Amelie Oral - Страница 5
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ОглавлениеGerade als sich Amelie so ungeniert nackt präsentierte, saß ihre Herrin an einer festlich gedeckten Tafel im Hause von Oberst Max Gadow.
Das Ehepaar Henri und Gloria von Waldeck waren die jüngsten unten den anwesenden Gästen. Dementsprechend aufmerksam wurden sie auch beobachtet. Doch da sie keinerlei Anlass zu Kritik gaben, verflog langsam aber sicher das übersteigerte Interesse der anderen Gäste an dem jungen Ehepaar.
Nach dem Essen zogen sich die Männer in die Bibliothek zurück, um ein Gläschen Wein zu trinken und um zu rauchen. Und auf diesen Moment hatte Henri von Waldeck gewartet. Sein oberster Vorgesetzter, der Besitzer der Firma, in der Henri den Posten eines stellvertretenden Generaldirektors bekleidete, war auch anwesend. Und da dieser sich in der Firma genauso selten sehen ließ, wie auf solchen festlichen Anlässen, hatte Henri sich für diesen Abend einiges vorgenommen. Es war ein offenes Geheimnis, dass der Posten des Generaldirektors demnächst neu besetzt werden würde. Und da Henri von den drei Stellvertretern der Jüngst war, hatte er nicht die Absicht, still zu warten, bis sich der alte Albert Lanzenheim entscheiden würde. Er hatte vielmehr vor, seinem Glück etwas nachzuhelfen.
Nachdem sich nun die starre Ordnung etwas gelockert hatte, pirschte er sich an seinen Vorgesetzten heran. Dieser war nur seines Geldes wegen eingeladen worden und die anderen Herren rissen sich nicht gerade darum, mit ihm ein Gespräch zu führen. So war es leicht für Henri, die Aufmerksamkeit seines Chefs auf sich zu lenken.
Nach einigen einleitenden Worten war es Henri gelungen, seinen Gesprächspartner aus der Bibliothek in den Salon zu führen. Auf diesen Augenblick hatte Gloria gewartet. Lächelnd trat sie an die Seite ihres Mannes und dieser sagte:
„Darf ich Ihnen meine Frau vorstellen?“
Und Lanzenheim war entzückt. Er verschlang die Frau mit seinen Blicken, doch diese tat, als bemerkte sie nichts, während sie ihm ihre behandschuhte Hand hinhielt.
Albert Lanzenheim sagte: „Ich bin erfreut, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen! Eine junge, hübsche Frau ist immer eine Bereicherung jeder Gesellschaft.“
Er küsste ihre Hand und sie schlug die Augen nieder. Und für den Rest des Abends war Gloria immer in der Nähe Lanzenheims. Sie war immer zur Stelle, wenn sich gerade niemand mit ihm unterhielt, um sich von ihm Komplimente machen zu lassen. Und so wechselte sich das Ehepaar in der Unterhaltung mit Lanzenheim ab.
Als die festliche Gesellschaft schließlich aufgelöst wurde, war Henri und Gloria sehr zufrieden mit dem Abend. Der reiche Albert Lanzenheim, der auch gerne sparte, hatte auch noch das Angebot angenommen, gemeinsam mit dem Ehepaar in einer Droschke zurückzufahren.
Er saß neben Gloria und durch das Schaukeln der Kutsche berührte er immer wieder die Frau neben ihm. Er spürte ihren heißen, festen Oberschenkel und ihre straffen Backen. Vorsichtig rückte er noch enger an sie heran.
Schließlich waren sie vor der Villa Lanzenheims angekommen. für diesen hätte die Fahrt ruhig noch etwas länger dauern können, denn die Berührung der jungen Frau gefiel ihm. So strich er beim Aussteigen wenigstens über ihre Brust.
Er entsprach zwar nicht unbedingt dem Brauch, doch der Fabrikbesitzer scherte sich nicht darum und sagte:
„Wie wäre es, Herr Waldeck, wenn Sie mit Ihrer reizenden Gattin noch auf ein Gläschen Wein mit in mein bescheidenes Haus kommen würden?“
Henris Herz hüpfte vor Freude. Er sah nur kurz seine Frau an und sagte: „Mit dem größten Vergnügen, Herr Lanzenheim.“
„Na, dann nichts wie rein“, forderte Lanzenheim die beiden auf und half der Frau galant aus der Kutsche.
Während Henri die Droschke bezahlte, führte Lanzenheim die Frau zur Eingangstür. Er war in bester Stimmung und scherzte, während beide darauf warteten, dass der Diener die Türe öffnete.
„Da sind Sie ja endlich, Johann. Ich dachte schon, Sie würden uns vor der Tür übernachten lassen. Ich habe noch Bekannte mitgebracht. Wir gehen ins Kaminzimmer. Sie können schlafen gehen.“
Das entsprach schon ganz und gar nicht den Vorstellungen von Anstand und Sitte. Doch Gloria war nicht gewillt, sich darüber zu beschweren. Als der Ehemann, geführt vom Diener, im Kaminzimmer erschien, fand er seine Frau und seinen Chef in einer angeregten Unterhaltung vor.
„Ah, da sind Sie ja. Seien Sie so gut und schenken uns ein Gläschen Wein ein“, wurde er begrüßt.
„Selbstverständlich, Herr Lanzenheim“, antwortete Henri artig.
Und für den Rest des Abends blieb es bei dieser Rollenverteilung. Gloria und der ältere Mann unterhielten sich, während Henri nur gelegentlich mit eingezogen wurde. Dafür durfte er immer wieder kleine Dienstleistungen verrichten. Er war zwar nicht glücklich mit dieser Rolle, doch er sagte sich, dass der Erfolg die Mittel heilige.
Lanzenheim wandte sich wieder einmal seinem männlichen Gast zu und schreckte ihn aus seinem Schlummer.
„Mein Guter, hüpfen Sie doch einmal schnell in den Keller und holen uns ein Fläschchen Wein“, forderte Lanzenheim.
Schicksalsergeben stand der so Angesprochene auf und verließ den Raum. Lanzenheim knüpfte wieder an das Gespräch an, welches er nur kurz unterbrochen hatte, indem er sagte:
„Und da sagte ich zu dem Mädchen: Entweder du legst deinen Arsch in mein Bett, oder du kannst gehen. Und was soll ich sagen; am nächsten Tag lag sie in meinem Bett.“
Das war nun beileibe kein Gesprächsthema für eine Dame der Gesellschaft. Doch der Wein und die fortgeschrittene Stunde hatten bewirkt, dass sich Gloria die unanständigen Geschichten interessiert anhörte. Und sie war auch überhaupt nicht empört.
Ganz im Gegenteil!
Der adrett aussehende fünfundvierzigjährige Mann mit seinen nicht stubenreinen Geschichten faszinierten sie. Und mit einem wohligen Entsetzen lauschte sie, als er mit seinen Geschichten fortfuhr. Er erzählte sehr gestenreich und nahm des Öfteren die Hände der Frau, um etwas besonders zu betonen. Und sie fand nichts Unschickliches an diesen Berührungen. Sie war vom Zauber dieses Mannes, der in seinem Leben anscheinend nichts ausgelassen hatte, gefesselt. Er redete längst schon nur noch von seinen amourösen Abenteuern.
„Ich kannte einmal eine junge Dame aus der Gesellschaft, und wollen Sie wissen, wie ich ihre Bekanntschaft gemacht habe?“
„Nein, ich habe keine Vorstellung.“
Er machte eine Kunstpause, um die Spannung zu steigern. Sie hing an seinen Lippen, doch er trank erst einen Schluck Wein. Dann stellte er das Glas ab und sagte schlicht:
„Ich habe ihr ihre Unterhose abgekauft!“
Es durchfuhr sie ein Schock. Noch nie hatte jemanden so ungeniert das Wort „Unterhose“ aussprechen gehört. Wie in Trance lauschte sie. Er erläuterte dies genauer, während sie von den Zehenspitzen bis zu den Spitzen ihrer prallen Titten erregt war.
Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und fuhr fort: „Ich hatte einmal einen Freund, mit dem ich immer die verrücktesten Wetten einging; wir langweilten uns eben. Und auf einem Empfang wettete ich mit ihm, dass ich die Unterhose der jungen Dame noch an diesem Abend besorgen würde. Wir hatten auch schon ein wenig getrunken, aber die Wette galt natürlich. Ich machte mich deswegen an die Dame heran, verwickelte sie in ein Gespräch und fragte sie schließlich, ob sie sich eine bestimmte Summe verdienen wollte. Sie war natürlich überrascht und sagte, dass sie das Geld sehr gut gebrauchen könne. Sie fragte sich aber, was sie dafür tun müsse. Ich habe ihr die gesamte Wettsumme angeboten. Mir ging es damals noch nicht so sehr um Geld; ich wollte nur die Wette gewinnen.“
Gloria nickte automatisch, als ob es die natürlichste Sache der Welt wäre, dass sich junge, reiche Männer mit solchen Wetten die Zeit vertrieben. Ungeduldig wartete sie auf die Fortsetzung der Geschichte.
Und Lanzenheim erzählte weiter: „Ich habe ihr dann gesagt, was ich als Gegenleistung verlangte. Ich kann ihnen sagen, ich habe befürchtet, dass sie in Ohnmacht fällt, so blass war sie geworden. Sie setzte sich und als sie sich wieder gefangen hatte, erklärte ich ihr alles. Und nach kurzem Überlegen sagte sie zu.“
Gloria wollte etwas einwenden, doch er fiel ihr ins Wort: „Ich kann mir denken, was Sie sagen wollen. Natürlich hat mein Freund darauf bestanden, mit anzusehen, wie sie sich ihre Hose auszog. Wir hätten ihm ja sonst eine andere unterschieben können.“
„Sie wollen damit sagen, dass sie ...“ Gloria konnte nicht weitersprechen. Es konnte nicht wahr sein. Doch ungerührt bestätigte er, was sie bereits ahnte.
„Ja, ich will damit sagen“, fuhr er fort, „dass sie sich vor meinem Freund und mir im Garten die Unterhose ausgezogen hat! Seit der Zeit war ich übrigens lange mit ihr befreundet.“
Gloria war einem Kollaps nahe. So etwas hatte sie noch nie gehört, geschweige denn erlebt. Und da ihr Mann immer noch auf der Suche nach dem Weinkeller durch das große, finstere Haus tappte, fragte sie mit bebender Stimme:
„Was würden Sie denn für meine ... hm ... Unterhose zahlen?“
Er sah sie abschätzend an und ihr wurde heiß und kalt. Sein Blick wanderte über ihren perfekt gewachsenen Körper. Angefangen bei den großen, dunklen Augen, über ihre Brüste wanderte er bis auf ihren Schoß. Automatisch schloss sie ihre Oberschenkel. Es war, als ginge der stechende Blick des Mannes durch ihre Kleidung, als säße sie nackt vor ihm. Dann löste sich sein Blick von diesem Körperteil, und er sah ihr wieder ins Gesicht. Wie das Kaninchen vor der Schlange saß sie da und erwartete seine Antwort. Er leckte sich die Lippen und sagte:
„Nichts! Ich werde die Unterhose umsonst bekommen!“
Sie war schockiert. Wieso konnte er sich seiner Sache so sicher sein? Doch sie kam gar nicht auf die Idee, empört zu sein. Sie kannte diesen Mann zwar erst einen Abend lang, doch es war klar, dass sie seinem Charme und seiner Ausstrahlung binnen weniger Stunden erlegen war und Gefahr lief, ihm hörig zu werden. Sie zupfte nervös an ihren Ärmeln während er sich ruhig eine teure Zigarre ansteckte. Dabei beobachtete er sie interessiert. Ihr war nicht ganz wohl in ihrer Haut. Sie hätte ihm am liebsten sofort ihre Unterhose überlassen, damit diese Thema ein für alle Mal erledigt wäre.
Doch endlich kam ihr Mann wieder ins Zimmer. Er hatte sicherheitshalber gleich zwei Flaschen Wein mitgebracht.
Zu seiner großen Freude, widmete sich Albert Lanzenheim jetzt auch mehr ihm. Er lenkte das Gespräch auf die Firma und sprach das interessante Thema der Nachfolge des Generaldirektors an.
„Tja, mein lieber Herr Waldeck“, begann er, „Sie sind ja noch sehr jung, und ich weiß nicht, ob Sie schon genügend Erfahrung haben.“
Henri wollte schon etwas erwidern, doch Lanzenheim winkte ab und fuhr fort: „Sie haben allerdings auch vieles, was für Sie spricht. Da ist zum Beispiel Ihr Adelstitel. So etwas macht sich immer gut bei Verhandlungen. Und für Sie spricht auch, dass Sie es schon bis zum Stellvertreter gebracht haben.“
Er machte eine bedeutsame Pause und Henri erwartete, dass er nun mit den Punkten, die gegen sprachen, fortfahren würde. Doch Lanzenheim sagte: „Und noch ein wesentlicher Punkt spricht für Sie, und das Ihre reizende Ehefrau! Wenn wir uns da einigen könnten, stünde Ihrer Beförderung nichts mehr im Wege!“
Henri schaute ratlos die beiden Menschen an. Er verstand nicht, worauf Lanzenheim hinauswollte. Er bemerkte auch nicht, dass seine Frau kreidebleich wurde. Denn sie hatte sofort verstanden. Wie Schuppen fiel ihr von den Augen, was Lanzenheim mit der Einladung in sein Haus bezwecken wollte. Er wollte sie haben, und als Gegenleistung dafür würde er ihren Mann befördern. Das Zimmer drehte sich, und sie wunderte sich, wieso ihr Mann nichts merkte, nicht wütend oder empört aufsprang.
Doch dieser blickte nur ratlos und versuchte, die Worte Lanzenheims zu interpretieren. Sie fragte sich, ob ihr Mann darauf eingehen würde. Da er sehr ehrgeizig war, wagte sie zu hoffen, dass er zustimmen würde; nicht heute Abend, aber im Verlauf der nächsten Tage. Sie hoffte es wirklich, denn der Gedanke, mit diesem Mann ins Bett zu gehen, damit ihr Gatte befördert würde, erregte sie wie nie zuvor. Sie kam sich schon wie eine käufliche Frau von der Straße vor.
Lanzenheim meinte noch einmal eindringlich: „Also überlegen Sie es sich!“
Henri hatte keine Ahnung was Lanzenheim damit sagen wollte. Doch um sich keine Blöße zu geben, fragte er nicht nach. Er hoffte, dass sich im Lauf der Zeit alles klären würde. Und damit war für den Rest des Abends dieses Thema erledigt.
Als sich das Ehepaar etwas später verabschiedete, sagte Lanzenheim: „An der Ecke ist ein Droschkenstand. Ich glaube, es ist das Beste, wenn Sie eine Kutsche holen, während Ihre Frau hier wartet.“
Gehorsam trabte Henri davon, während seine Frau mit Lanzenheim alleine in der diele zurückblieb. Auf solch eine Gelegenheit hatte sie gewartet.
„Sie haben Recht“, sagte sie.
Lanzenheim sah sie fragend an.
„Sie bekommen meine Unterhose umsonst!“
Sie, die Frau, die vor wenigen Stunden nicht einmal ihren Mann zusehen ließ, wie sie sich ihre Strümpfe anzog, raffte nun ihren Rock hoch und schlüpfte schamlos aus der feuchten Unterhose. Der Abend war an ihr natürlich nicht spurlos vorübergegangen. Ihr Innerstes war aufgepeitscht wie nie zuvor. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie wirklich sexuell erregt. Die Frechheit und Selbstsicherheit des fremden Mannes hatten sie dazu gebracht. Ihr war klar, dass sie jede Gelegenheit, mit diesem Mann zu schlafen, nutzen würde.
Und wenn ihr Mann nicht auf das Angebot eingehen würde, würde sie alle Hebel in Bewegung setzen, um in das Bett Lanzenheims zu kommen. Mit der Übergabe der Unterhose wollte sie das verdeutlichen.
Und Lanzenheim verstand. Mit einem feinen Lächeln nahm er das Kleidungsstück und schnupperte daran. Draußen fuhr gerade eine Kutsche vor. Lanzenheim küsste Glorias Hand und verabschiedete sich mit den Worten:
„Gute Nach, gnädige Frau. Es war ein unvergesslicher Abend. Ich nehme an, dass wir uns bald wiedersehen werden – so oder so!“
Wortlos wandte sie sich ab und stieg zu ihrem Mann in die Droschke.
Als die Kutsche fuhr, gab er seinem Herzen einen Stoß und sagte vorsichtig:
„Du, Gloria ...“
Erschreckt antwortete sie: „Ja? Was ist denn, mein Lieber?“
„Weißt du ...“
Gereizt fuhr sie ihn an. „Was weiß ich?“ Sie ahnte, was er fragen wollte. Aber sie konnte ihm jetzt nicht die Wahrheit sagen. Sie musste erst den Abend verdauen.
Kleinlaut antwortete er: „Ach, es ist nichts.“
So erreichten sie ihr Haus, und sie trennten sich nach einem kurzen Gute-Nacht-Kuss.
Gloria lag noch lange wach und dachte über den Abend nach. Sie musste sich einfach einem Mann richtig hingeben. Zu lange hatte sie ihre Sehnsüchte unterdrückt. Ihre Hände wanderten über ihren Körper und erreichten schließlich das Gebiet zwischen den Beinen, welches schon den ganzen Abend so verführerisch gejuckt hatte.
Sie fragte sich, ob sie durch die Verbindungstür zu ihrem Mann gehen sollte. Doch das hatte sie noch nie getan; sie hatte es noch nie gewagt. Aber sie musste gegen ihre Geilheit etwas unternehmen. Und da sie keinen harten Schwanz haben konnte, streichelte sie sich selbst.
Immer schneller flitzten ihre Finger durch die triefende, nasse Spalte. Noch etwas ungeschickt wichste sie sich ihren Kitzler und ihre Schamlippen. Ihr geiler Körper brannte und ihre Erregung wuchs immer noch an. Sie warf sich auf den Bauch und fuhr mit ihrem Finger in ihr geiles Loch. Sie stöhnte und das Zimmer verschwamm vor ihren Augen. Solch ein wohliges Gefühl hatte sie noch nie erlebt.
Und jetzt stand unumstößlich fest, dass sie endlich einen Mann haben musste.
„Was will er?“
Henri sprang vom Frühstückstisch auf und warf sein Besteck klirrend auf den Teller. Geladen sauste er durchs Zimmer und tobte.
„Dieses Scheusal! Dieses Schwein! Dem werde ich es zeigen. Ich mache ihn gesellschaftlich unmöglich! Mir so einen Vorschlag zu machen!“
Seine Frau hatte ihm zu Beginn des Frühstücks erklärt, das Albert Lanzenheim mit ihr schlafen wolle und ihn dafür befördern würde. In seiner Wut kam er nicht auf die Idee, sie zu fragen, woher sie das so genau wusste.
Gloria, die die seltenen Wutausbrüche ihres Mannes kannte, aß ruhig weiter. Von dem Lärm angelockt, erschien das Dienstmädchen. Verschüchtert blieb sie an der Türe stehen und sah, wie ihr Herr raste. Doch ihre Herrin saß ruhig am Tisch und winkte sie hinaus.
Henri beruhigte sich langsam wieder und setzte sich mit hochrotem Kopf seiner Frau gegenüber. Sie bemerkte, wie er intensiv nachdachte. Er hatte es sich wahrscheinlich schwieriger vorgestellt, befördert zu werden. Und sie wusste auch, dass er momentan mit sich kämpfte. Amüsiert aß sie mit großem Appetit weiter. Die Zukunft schien allerlei Abwechslung für sie zu bringen.
Henri rang sichtbar mit sich. Schließlich sagte er:
„Die Forderung von Lanzenheim ist natürlich unannehmbar. Schon deinetwegen, meine liebe Gloria. Ich glaube, ich muss kündigen. Was meinst du?“
Sie gab keine Antwort. Er schien auch keine zu erwarten. Denn wie zu sich selbst, fuhr er fort: „Es ist ein Jammer. Ich könnte – nein ich müsste – Generaldirektor werden! Und nun kommt dieses Schwein und verlangt so etwas!“
Und jetzt wusste Gloria, dass sie gewonnen hatte. Ruhig sagte sie: „Nun rege dich mal nicht so auf. Ich mache es!“
Er war so überrascht, dass ihm das Schimpfen im Hals stecken blieb. Tonlos sagte er: „Das würdest du für mich tun, Gloria? Aber bist du dir auch ganz sicher, dass du es ernst meinst?“
Sie sah sich schon mit weit gespreizten Beinen unter Lanzenheim liegen. So nüchtern wie möglich antwortete sie:
„Aber ja. Wenn ich es dir doch sage.“
Dazu nickte sie bekräftigend. Er nahm an, dass sie, so wie sie sich von ihm besteigen ließ, weil es ihre Pflicht war, auch von Lanzenheim vögeln lassen würde. Er kam überhaupt nicht auf die Idee, dass sie es auch von sich aus wollte. Und er war zu sehr nüchtern denkender Geschäftsmann, als dass er noch lange über irgendwelche Beweggründe nachdachte. Er sah, dass er ein gutes Geschäft machen konnte und das genügte ihm.
„Das willst du wirklich? Aber wie arrangieren wir das?“, fragte er, schon wieder beruhigt.
„Du lässt ihn einfach wissen, dass du mit seinem Vorschlag einverstanden bist. Das Weitere regelt sich dann sicher von selbst“, antwortete sie.
Sinnierend meinte er: „Du hast Recht. Ich danke dir, Gloria.“
Er verließ das Zimmer, um alles in die Wege zu leiten. Sie blieb hoch zufrieden zurück. Sie würde sich in Zukunft nicht mehr so stark langweilen. Sie hatte nun etwas, worauf sie sich freuen, worauf sie begierig warten konnte.