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Kapitel 4

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Als das Trio sich auf die Tanzfläche drängte, begannen Suki und Kyoko sofort, ihre Körper zum Rhythmus der Musik zu bewegen, sodass Tasuki nur noch fasziniert zuschaute. Die erhitzten Körper um sie herum und der Alkohol in ihrem Blut hatten ihre Haut gerötet.

Sukis Körper näherte sich dem von Kyoko, als beide ihre Arme um den Hals der jeweils anderen legten und sich aneinander rieben. Lachend tanzten sie wie Liebhaber, verloren sich ganz im Rhythmus der Musik. Schon in der Schule hatten sie gelernt, so zu tanzen.

Die Frauen gingen ganz auf in ihrem unschuldigen Spaß und vergaßen einen Moment lang ihren männlichen Begleiter.

Tasuki schaute mit großen Augen zu, wie seine Freundinnen leidenschaftlich miteinander tanzten, und fühlte, wie seine Wangen heiß wurden. ‚Wow!‘ Sein Körper reagierte auf die Szene vor seinen Augen. Er fühlte sich, als könnte er keine Luft mehr bekommen. Zuzusehen, wie Kyokos Körper sich an Suki rieb und ihre Hände über ihren Körper streiften, war fast mehr, als er ertragen konnte.

Schnell entschied er, dass er auch Spaß haben wollte, und zwang seine Füße, sich zu bewegen, bevor er seine Nerven wegwerfen konnte.

Er blieb direkt vor Kyoko stehen, sodass er sehen konnte, dass ihre Augen geschlossen waren, während sie mit Suki tanzte. Sein Blick traf den von Suki, als diese grinste, und hinter Kyoko in die Hocke ging, woraufhin sie langsam wieder nach oben tanzte, während ihre Hände die Oberschenkel ihrer Freundin streichelten. Sie hoffte, dass Tasuki sich trauen würde, so mit Kyoko zu tanzen.

„Wieso tanzt du nicht mit uns? Es macht so viel Spaß!“ Sie lachte, als sie Tasukis Gürtelschlaufe packte und ihn an Kyoko zog.

Kyokos Augen wurden groß vor Schreck, als sie einen muskulösen, eindeutig männlichen Körper auf sehr intime Art und Weise gegen sie stoßen fühlte. Sie lief knallrot an, als sie erkannte, dass Tasuki sie an sich zog. „Hey.“ Sie lächelte schüchtern, beschloss, dass es ihr gefiel, wie sich sein Körper anfühlte. Sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte, dass er keine Grenzen übertreten würde. Er war immer ein Gentleman.

Mit neuem Mut tanzte Kyoko weiter mit Suki hinter ihr und legte eine Hand auf Tasukis Schulter… ermutigte ihn damit wortlos.

Tasuki brauchte keine weitere Einladung, er ergriff Kyokos Hüften und bewegte sich mit ihrem Körper. Er fühlte sich wie im Himmel, als die Frau seiner Träume verführerisch an ihm tanzte. Jede ihrer Kurven an seinem Körper reiben zu fühlen, war eine süße Folter, die er noch nie zuvor erfahren hatte.

Seine braunen Augen wurden weich, als sein gesamter Körper sich anfühlte, als würde er brennen, und er wollte so viel von ihr spüren, wie er nur konnte. Er drückte sich fester an Kyoko und rieb seinen erhitzten Körper an ihr wie ein lange verlorener Liebhaber.

Kyoko sah hoch in Tasukis Augen und bemerkte zum ersten Mal die hübschen, violetten Flecken in seinen braunen Iris. ‚Wunderschön…‘, war das einzige Wort, das ihr dazu einfiel. Je genauer sie schaute… umso mehr erinnerte er sie an Shinbe.

*****

Toyas Laune hatte sich nicht verbessert, obwohl er in den Sportsaal der Uni gegangen war, in der Hoffnung, dass er seinen Frust dort ablassen konnte. Er hatte beschlossen, dass er besser schnell abhauen wollte, nachdem er den fünfhundert Dollar teuren Boxsack kaputt gemacht hatte. Es war nicht seine Schuld gewesen, aber er hatte sich Kotaros Gesicht vorgestellt, als er ihn geschlagen hatte.

„Dummes Mädchen!“, knurrte er. ‚Wieso musste sie immer so kompliziert sein?‘ Er starrte wütend vor sich hin, als er an den nervigen Sicherheitstypen dachte, mit dem Kyoko ausgegangen war.

Er wurde immer noch rot vor Wut, als er daran dachte, wie er Kotaros Stimme vorhin in Kyokos Wohnung gehört hatte. Er hatte sehr gute Lust dazu, dem Typen den Kopf abzureißen und ihn wohin zu schieben, wo die Sonne nie schien. Toya hatte schon immer einen sechsten Sinn gehabt und dieser Sinn sagte ihm, dass Kotaro nicht war, wer er vorgab zu sein.

„Ein Wolf im Schafspelz, sozusagen.“ Er grinste, doch dann fühlte er sich sofort schuldig, weil auch er Kyoko einige Dinge verschwieg. Dinge, die er selbst nicht erklären konnte.

Er hatte als kleines Kind gelernt, seine unüblichen Fähigkeiten vor anderen zu verstecken, etwa seine unmenschliche Kraft, seine Schnelligkeit und den außergewöhnlichen Seh- und Geruchssinn. Das einzige Problem war, dass sie manchmal da waren und manchmal nicht, wie es ihnen gerade beliebte. Er konnte sie nicht einfach nutzen, wann immer er sie brauchte, und vielleicht war das auch gut so.

Ganz in Gedanken verloren begann Toyas Haut plötzlich zu kribbeln, als er den Sicherheitschef erblickte, der an der Tür des Wachzimmers lehnte. ‚Wenn man vom Teufel spricht…‘ Toya starrte Kotaro wütend an, wollte schon vorbeigehen, doch dann blieb er abrupt stehen. „Was machst du hier?“, knurrte er.

Kotaro richtete sich auf und ging hinüber zu Kyokos angeblichem Date, der ihn anknurrte. Nachdem er sich schnell umgesehen, aber sie nirgendwo erblickt hatte, spannte er sich an und spießte Toya mit einem wütenden Blick auf. „Wo ist Kyoko? Ich dachte, sie wollte heute mit dir ausgehen.“

Wenn es eine Sache gab, die Toya hasste, dann war es, verwirrt zu sein, und im Moment war er wirklich nicht in der Laune dazu. „Du Vollkoffer… ich dachte, sie hat ein Date mit dir“, fauchte er, ohne nachzudenken.

Kotaro machte sich nun ernsthafte Sorgen. Kyoko hatte ihm erzählt, dass sie mit Toya ausgehen wollte, und das war eine Lüge gewesen. „Verdammt!“

Ohne Toya noch eines Blickes zu würdigen, lief er in die Richtung, wo Kyoko wohnte, wobei er sich nur mühsam davon abhalten konnte, seine übernatürliche Schnelligkeit zu gebrauchen. Wieso hatte sie ihn angelogen? Wenn er gewusst hätte, dass dieser Trottel nicht bei ihr war, dann wäre er ihr gefolgt.

Toya fühlte Panik in sich aufsteigen, als er die Sorge in den Augen seines Rivalen sah, und als dieser dann Hals über Kopf weglief, machte es das auch nicht besser. Etwas in ihm vertraute Kotaro völlig, aber das würde er nie zugeben.

Ohne noch einmal nachzudenken, rannte er hinter Kotaro her, um zu sehen, was dieser machen würde. Toya konnte locker mit Kotaro Schritt halten, aber ihm fiel sehr wohl auf, dass sie eigentlich viel zu schnell waren, sodass einige seiner Vermutungen bestätigt wurden. Kotaro war mehr als das, was er zu sein schien… hatten sie dieselben Gene oder so? Er knirschte mit den Zähnen, denn dieser Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht.

Eine Minute später hämmerte Kotaro an die Tür von Kyokos Wohnung, hoffte entgegen aller Wahrscheinlichkeit, dass sie doch da war. Dann schlug er beide Handflächen gegen die unschuldige Tür und rief: „Verdammt, Kyoko! Wo bist du?“ Angst und Sorge durchströmten seinen ganzen Körper. „Das ist nicht gut“, knurrte er.

„Was ist nicht gut?“, fragte Toya scharf, während er hinter Kotaro trat.

Die Energie, die er von Kotaro spürte, ließ Toyas Brust sich schmerzhaft verkrampfen. Wenn er gewusst hätte, dass Kyoko nicht mit Kotaro unterwegs war, dann wäre er gekommen, nur um in ihrer Nähe zu sein. Er hätte einfach auf seine Instinkte hören und trotzdem kommen sollen. Früher oder später würde er das Mädchen noch an eine Leine legen müssen.

Kotaro wirbelte herum, hatte Toya ganz vergessen, in seiner Sorge um Kyoko. Aber jetzt, wo er jemanden hatte, an dem er seinen Frust auslassen konnte, machte er das auch: „Ich dachte sie ist mit dir aus!“ Kotaro ballte seine Hand zur Faust und unterdrückte seinen Zorn schnell wieder, bevor er zu weit ging. „Und wie, zur Hölle, warst du jetzt so schnell? Lass gut sein, beantworte das nicht.“

Toya starrte ihn an, war überrascht, dass der Sicherheitstyp das überhaupt bemerkt hatte, aber wollte nicht weiter darüber nachdenken. „Ich bin genauso schnell wie du, du Idiot.“

Nachdem er seine dominante Hälfte wieder beruhigt hatte, öffnete Kotaro seine stechend blauen Augen und hielt den Blick der Person, die ihm helfen würde, ‚seine Kyoko‘ zu finden, fest. Es war schon schlimm genug, dass Toya nicht als Vampir wiedergeboren worden war, sodass sie um sie kämpfen konnten, aber jetzt schien Toya seine Fähigkeiten aus der Vergangenheit wiederzuerlangen, und er hatte keine Ahnung, wieso. Um es noch komplizierter zu machen, war Toyas bester Freund Shinbe und auch Shinbe wusste nichts mehr von der Vergangenheit.

Kotaro drückte seine Handfläche gegen seine Schläfe, fragte sich, wieso, um alles in der Welt, er Toya vertrauen sollte, sie zu beschützen… noch einmal, wo er beim ersten Mal doch versagt hatte. Die Tatsache, dass Toya sich nicht daran erinnerte, bedeutete, dass Kotaro seine Hasstirade nicht laut aussprechen konnte. Er holte tief Luft, als er sich die Wahrheit eingestand… sie beide hatten versagt. Seine Lippen wurden schmal, als er still vor sich hinstarrte.

Toya grinste halbherzig. „Also hat sie dich angelogen und dir einen Korb gegeben, indem sie dir weismachte, dass sie mit MIR ausgeht. Ha!“ Obwohl er wusste, dass sie praktisch genau dasselbe mit ihm gemacht hatte, würde er das Kotaro nicht unter die Nase reiben.

Kotaro atmete noch einmal tief durch, um sein Temperament zu beruhigen. Es war, als würde er mit einem verdammten Kind sprechen. „Das hier ist kein Spiel, du Trottel. Seit über einem Monat verschwinden Frauen fast jede Nacht hier am Campus und in der ganzen Stadt. Und jetzt weiß keiner von uns, wo Kyoko ist.“ Kotaro konnte die Panik in seiner eigenen Stimme hören, aber ignorierte sie. „Hast du irgendeine Ahnung, wo sie sein könnte?“

Toya konnte fühlen, wie seine Brust immer enger wurde, als er daran dachte, dass Kyoko in Gefahr sein könnte. „Verdammt!“ Er ging zu Sukis Tür und hämmerte so lange darauf ein, bis sie leicht knackte, woraufhin er lieber aufhörte. Keine Antwort.

„Fuck!“ Bevor ihn die Panik ganz überkam, kramte Toya schnell sein Handy hervor und hoffte, dass Shinbe vielleicht wusste, wo die Mädchen waren. „Nimm schon ab, du Frauenheld!“ rief er beim zweiten Klingen. Nach dem vierten Klingeln nahm Shinbe endlich ab.

„Shinbe! Weißt du, wo Suki und Kyoko sind?“ Er schielte hoch zu Kotaro, als dieser näherkam, als wollte auch er die Antwort hören.

Am anderen Ende der Leitung erschien ein überhebliches Lächeln auf Shinbes Gesicht. „Vielleicht…“

*****

Kyou hielt sich in der Dunkelheit verborgen, als er das Mädchen und ihre Freunde beobachtete. Nachdem er ihrer Konversation gelauscht hatte, wusste er jetzt, dass ihr Name Kyoko war. Bisher hatte der Junge, der Tasuki hieß, seine Hände bei sich behalten, was gut war, nachdem Kyou beschlossen hatte, ihn leben zu lassen, solange er ihr nicht zu nahe kam. Er schien harmlos zu sein… nur ein wenig zu vernarrt in sie.

Sie waren auf die Tanzfläche gegangen und das Mädchen und ihre Freundin hatten miteinander zu tanzen begonnen. Die Art, wie sie tanzten, war anrüchig. ‚Es muss der Alkohol sein, den sie so schnell getrunken hat.‘ Er wollte nichts Anderes glauben.

Ein leises Knurren erklang in seiner Brust, als seine Sicht von einer Gruppe von menschlichen Punks verstellt wurde. Nachdem sie seine Warnung hörten und dann den eiskalten, goldenen Blick sahen, den er ihnen zuwarf, suchten sie schnell das Weite und verzogen sich in eine andere Ecke des Clubs. Kyous Mundwinkel deuteten ein belustigtes Lächeln an, weil sie sich so eilig aus dem Staub gemacht hatten.

Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Tanzfläche und konzentrierte sich auf die junge Frau, die ihn so in ihren Bann gezogen hatte. Der Anblick, den er nun zu sehen bekam, ließ sein Blut vor Wut kochen. Ein wildes Fauchen kam irgendwo aus dem Ungewissen, als wütend goldene Augen sich rot verfärbten.

Der harmlose Junge, Tasuki, tanzte nun mit Kyoko, als wollte er sie verführen.

*****

Kyoko verlor sich ganz in dem Gefühl von Tasukis Händen um ihre Hüften, wie sie die nackte Haut an ihrer Taille streichelten, als er die Führung im Tanz übernahm. Er sah richtig sexy aus, mit seinem Haar so zerzaust, wie er mit ihr tanzte. Ein Kichern entkam ihren Lippen, weil sie plötzlich so von ihm dachte.

Als sie fühlte, wie er die Haut in ihrem Unterrücken streichelte, bemerkte sie, dass seine Augen sich fast vollständig violett verfärbt hatten.

Suki, die beschlossen hatte, dass sie etwas Erfrischendes brauchte, gab Kyoko einen Klaps auf den Hintern. „Kommt schon, ihr beide! Ich brauche Nahrung!“ Sie lachte über ihre dumme Aussage, als sie die beiden zurück zu dem Tisch zerrte, wo sie vorhin gesessen hatten, in der Hoffnung, dass sie noch einen Drink spendiert bekam.

*****

Kyou stand da und versuchte verzweifelt, sein tobendes Blut zu beruhigen. Sein normalerweise unbeirrbares, kaltes Auftreten war völlig verschwunden, als er gesehen hatte, wie der Junge Tasuki mit Kyoko tanzte, als wäre er ihr Liebhaber.

Tief in seinem Kopf wusste er, dass er sich beruhigen musste, sonst würde Hyakuhei seine Anwesenheit fühlen, wenn er das nicht schon getan hatte. Tief einatmend schalt er sich selbst für seine Dummheit.

Jahrhundertelang war er ein kalter, gefühlloser Dämon der Nacht gewesen. Seine Entschlossenheit war wie ein Berg, der nie wackelte, und der nicht unterzukriegen war. Seine Gefühle hatte er aus gutem Grund hinter einem undurchdringlichen, kalten Äußeren versteckt… damit er seine Aura vor dem wahren Feind verstecken konnte.

In einer Nacht hatte die Anwesenheit eines Mädchens, das mehr als nur rein und unschuldig war, ihn dazu gebracht, zum ersten Mal in seinem untoten Leben zu schwanken.

Sich des wütenden, silberhaarigen Vampirs in keinster Weise bewusst, hatte das Trio sich den Weg zurück zu ihren Sitzen von vorhin gebahnt. Kyokos unschuldiges Lachen floss zu ihm, konnte seine Rage kaum zähmen. Seine Spannung nahm ein wenig ab, als er sich fragte, wieso er überhaupt so besitzergreifend reagiert hatte.

Seine Augen wurden wieder schmal und er spießte den Jungen neben ihr mit seinem Blick auf, versprach ihm einen langsamen, schmerzhaften Tod, wenn er auch nur noch einmal die Grenze antastete. Sie brauchte einen Beschützer.

Kyou konnte nicht verstehen, wieso sie eine solche Wirkung auf ihn hatte, aber sie zu beobachten, war zu einer Sucht geworden. Ihre Schönheit und ihre Unschuld zogen ihn in ihren Bann und er wollte plötzlich wissen, ob ihre Haut so weich war, wie sie aussah. Als er ein weiteres Glas voll verdorbener Flüssigkeit vor ihr auftauchen sah, wurde er wieder wütend.

Mit jedem Schluck, den sie trank, schien das reine Licht, das sie umgab, ein wenig schwächer zu werden. Es war schon viel schwieriger, es zu erkennen. Wenn sie dieses Teufelswasser, das vor sie hingestellt worden war, weiterhin trank, dann würde sie bald der Dunkelheit verfallen.

Als wollte sie ihm trotzen, sah er, wie die Frau ihren Strohhalm aus dem Glas nahm und den Becher an ihre Lippen hob, um den Rest der schmutzigen Flüssigkeit zu leeren.

Kyou machte etwas, was er seit Jahrhunderten nicht mehr gemacht hatte… er lächelte, wusste, dass ihr Geheimnis nun sicher war, vor dem Bösen, das gerade in den Nachtclub gekommen war. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen, die reine Aura von einem solch unglaublich unschuldigen Mädchen zu verbergen.

Kyou trat wieder zurück in die Dunkelheit, im gleichen Moment, wie sein Feind daraus hervortrat.

*****

Hyakuhei spazierte durch die Tür und achtete nicht auf die Lakaien, die ihm in seinem Schatten folgten. Sie konnten sich für heute Nacht ihr eigenes Vergnügen suchen. Sie würden seine Pläne für seinen Abend nur behindern, wenn er ihnen erlauben würde, mit ihm zu gehen. Seine roten Augen betrachteten das Schauspiel von hitzigem Fleisch vor ihm interessiert.

Er hatte Leben hier gefühlt, irgendwo zwischen den Menschen. Es hatte nach ihm gerufen, wie eine Liebhaberin, die sich nach seiner Berührung sehnte, aber nun war das streichelnde Gefühl fast weg, als wäre es erstickt.

Er hatte in der letzten Nacht ein reichhaltiges Mahl gehabt und brauchte nicht schon wieder zu trinken. Nein… heute Nacht hatte er etwas Anderes vor.

In dieser Stadt war die Macht des legendären Schützenden Herzkristalls, dessen war er sicher. Alle Wege, denen er auf der Suche nach dem verborgenen Licht gefolgt war, hatten ihn hierher geführt. Selbst jetzt konnte er das geheimnisvolle Licht fühlen, irgendwo, verborgen unter der Dunkelheit, als er sich an die Wand lehnte und die Menschen beobachtete.

Einige der ahnungslosen Sterblichen hatten ihn schon bemerkt und er wusste, sie würden zu ihm kommen, ihm irrtümlicher Weise ihre Seele anbieten.

Die Attraktivität von einem großen, dunkelhaarigen und gutaussehenden Mann machte es für ihn einfach, seine Beute zu fangen. Sein langes, dunkles Haar floss in Wellen um ihn, und bildete einen guten Hintergrund für sein unvergleichlich schönes Gesicht. Er konnte die Lust von den Menschen ausströmen fühlen, aber heute Nacht ignorierte er sie einfach.

Heute Nacht würde er jemanden suchen, den er seiner Kontrolle unterwerfen konnte. Manchmal verwandelte er eine ahnungslose Seele nur, um sie in der nächsten Nacht umbringen zu können. Er schenkte das ewige Leben nur, wenn es ihm passte, und das war weniger als einmal pro Jahrhundert. Aber heute Nacht würde er jemanden suchen, der ihm helfen würde, diejenige zu finden, die den Schützenden Herzkristall trug.

Hyakuheis Augen verdunkelten sich bei diesem Gedanken. Das letzte Mal, als er dem mysteriösen Kristall nahegekommen war, hatte das Mädchen, das den mächtigen Edelstein in sich trug, sein Vorhaben gespürt. Ehe er sie hatte aufhalten können, hatte sie sich selbst umgebracht… den Kristall mit sich genommen, wo er wieder einmal außerhalb seiner Reichweite war.

Seine Gedanken wanderten sehnsüchtig zurück in der Zeit. Es war so eine Verschwendung gewesen… denn das Mädchen war unvergleichlich schön und unbefleckt gewesen. Sein schlanker Körper stand regungslos, während sein Blick aus tiefschwarzen Augen über die Menge glitt.

Den alten Schriftrollen zufolge, die er dem Zauberer Shinbe weggenommen hatte, ehe er ihm das Leben genommen hatte, erschien der Kristall nur einmal alle tausend Jahre. Seine Lippen verzogen sich zu einem grausamen Grinsen, als er sich an diesen speziellen Mord erinnerte… wirklich sehr lecker.

Wenn er die Jahre seit dieser Zeit zählte, dann sollte die auserwählte Jungfrau, die nun den Kristall dicht bei ihrem Herzen trug, einundzwanzig Jahre alt sein, vielleicht ein wenig jünger. Hyakuhei hatte die Macht des Kristalls in der Nähe der Universität gefühlt, und nun hier zwischen den vielen Studenten in dem Club.

Die Tatsache, dass diese Stadt an derselben Stelle erbaut worden war, wo der Kristall damals verschwunden war, war nur ein weiterer Grund, zu vermuten, dass er hier wiederauftauchen würde.

Wenn er nicht diejenige finden konnte, die den Schützenden Herzkristall in sich trug, dann würde er jemanden rekrutieren, der bei den Studenten akzeptiert war und der ihm bei seiner Suche helfen konnte. Ein Nicht-Mensch, ein Wesen der Nacht, konnte die Macht, die er wollte und nach der er sich sehnte, fühlen.

Ein böswilliges Lächeln erschien auf seinen perfekten Lippen in Vorfreude auf die Jagd. Seine Lieblingskinder hatte er schon gerufen, damit sie ihm folgten, und dieses Mal würde er bekommen, was er haben wollte. Er war schon zu lange in der Dunkelheit gewesen und selbst die tollsten Dinge langweilten ihn inzwischen.

Hyakuhei wollte etwas Neues und eine Herausforderung war genau das, was er brauchte, um ihn aus seinem lebenslangen Schlaf zu erwecken. Er konnte ganz schwach eine Unebenheit in der Luft fühlen und lächelte wissend. Er hatte keine Eile… denn was bedeutete Zeit schon… für einen Vampir.

*****

Tasuki sah erstaunt zu, wie Kyoko den Rest ihres Long-Island Eistees in einem Zug leertrank. Seine nun hellbraunen Augen blickten zurück auf sein eigenes Glas, das noch voll war, ein besorgter Blick stand auf seinem Gesicht. „He, Kyoko, wenn du Durst hast, dann kann ich dir einen normalen Eistee von der Bar holen, wenn du willst?“ Er grinste, als er sah, wie Kyoko errötete, nachdem sie erkannte, was sie gerade gemacht hatte.

Suki hob eine Augenbraue, als sie Kyokos leeres Glas bemerkte und zog innerlich den Kopf ein, wusste, dass Kyoko sie morgen genüsslich umbringen würde, weil sie ihr die Schuld für ihren Kater gab. Innerlich zuckte sie die Schulten und überzeugte sich selbst davon, dass sie heute einfach feiern wollte, und dass Kyoko ihr schon vergeben würde… irgendwann.

Mit einem „Bitte-hilf-mir-sonst-krieg-ich-ein-Problem“-Blick an Tasuki gewandt, stimmte Suki zu: „Ich glaube, das wäre eine gute Idee.“ Sie zwinkerte ihm auffordernd zu, während sie spitzbübisch grinste.

Sie hatte Tasuki schon immer gemocht und sich oft gewünscht, dass Kyoko öfter mit ihm ausgehen würde, statt mit Toya, den sie auch mochte, aber er behandelte Kyoko nicht immer so nett, wie er sollte. Sie war froh, dass Kyoko auch selbst austeilen konnte und nicht zuließ, dass Toya mit ihr machte, was er wollte.

Dann war da noch Kotaro, der Kyoko wegnehmen und sie sofort heiraten würde, wenn er die Chance bekam. Er war nett und behandelte sie wie eine Göttin, aber Suki wollte auch nicht so einfach ihre beste Freundin verlieren.

Sukis Augen leuchteten, als sie sich überlegte, dass es das Beste war, Tasuki und Kyoko zu verkuppeln, vor allem nach der Vorstellung, die sie gerade auf der Tanzfläche geliefert hatten. Aber sie wollte sich auch nicht zu sehr auf die Idee versteifen, weil sie wusste, dass Kyoko auch beängstigend wütend werden konnte. Ein Mädchen musste wirklich Mumm haben, wenn es mit den beiden Hitzköpfen ausging, die Kyoko um sich versammelt hatte. Sukis Lächeln wurde weich, als sie an ihren eigenen Freund dachte, obwohl sie natürlich nie zugeben würde, dass sie eine Beziehung hatten.

Shinbe war mindestens so verrückt, wie die beiden, mit denen Kyoko ausging, wenn nicht noch schlimmer.

Die Gedanken wieder auf das Hier und Jetzt gerichtet, stand Suki mit einem Grinsen auf. „Ich werde den DJ dazu überreden, mein Lieblingslied zu spielen. Bin gleich zurück!“ Damit überließ sie die beiden ihrem Schicksal. Insgeheim hoffte sie, dass, wenn sie alleine waren, die Flamme von Tasuki auf Kyoko überspringen würde.

Kyoko schaute wieder Tasuki an, fühlte sich übertrieben sorglos und lächelte. „Ich hätte wirklich gerne einen Tee… oder Kaffee wäre noch besser. Obwohl, manchmal macht es das Koffein nur noch schlimmer.“ Sie grinste schuldbewusst. „Wenn du so nett wärst, mir einen zu holen, während ich zur Toilette gehe…“ Sie nahm Tasukis ausgestreckte Hand und ließ sich von ihm beim Aufstehen helfen.

Kyoko blinzelte schnell, als ihre Umgebung ein wenig nebelig wurde, dann kicherte sie. „Ich bin gleich zurück!“ Sie sah sich nach den Toiletten um. Als sie sie in der Nähe der Eingangstür erblickte, ging sie los und hoffte, dass sie nicht so wackelig aussah, wie sie sich fühlte. Vielleicht würde alles wieder gut werden, wenn sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser wusch und heute keinen Alkohol mehr trank.

Kyous Körper spannte sich an, als er zusah, wie das Mädchen in genau die Richtung ging, wo er sie am wenigstens wollte: zum Eingang… und dem Feind. Seine besorgten, goldenen Augen nahmen einen rosa Unterton an und mit einem nervösen Knurren verschwand seine Gestalt, als wäre sie nie dagewesen.

Kyokos benebeltes Gehirn fragte sich, wieso die Toiletten denn so nahe beim Eingang waren, während sie zusah, wie die Massen immer noch in den Club strömten. Einige der Neuankömmlinge schienen schon vorgefeiert zu haben und der Geräuschpegel hier drinnen war deutlich angestiegen.

Yohji, einer der Jungs von der Uni kam hereingestolpert, schaute gar nicht, wohin er lief. Sein Bruder hatte ihn davor schon überredet, noch ein paar der Bars näher am Campus zu besuchen, und so hatten sie sich den Weg bis hierher vorgearbeitet. Als er sich umdrehte, um seinen jüngeren Bruder Hitomi zu rufen, stieß er in einen weichen, warmen Körper.

Als er eine weibliche Stimme aufschreien hörte, griff Yohji sofort zu und fing sie auf. Als sein Blick auf ihr Gesicht fiel, breitete sich ein raubtierhaftes Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Kyoko?“

Als der Raum aufhörte, sich zu drehen, und sie wieder aufrecht stand, sah Kyoko hoch zu dem Typen, der sie zuerst umgestoßen und dann den Helden gespielt hatte, alles in einer gelogenen Bewegung. „Yohji… hallo…“ Kyoko errötete, als er sie fester an sich drückte, und versuchte sofort, sich loszureißen.

‚Nicht gut! Nicht gut!‘, wiederholte eine Stimme in ihrem Kopf… sie konnte die Warnung laut und deutlich hören.

Sie hatte Yohji auf der Uni schon oft getroffen, und obwohl alle Mädchen auf ihn zu fliegen schienen, nachdem er sehr gut aussah und ein guter Sportler war, war sie ihm immer so gut es ging aus dem Weg gegangen. Er war viel zu aggressiv für ihren Geschmack und sie wollte nichts mit ihm und seinen Freunden zu tun haben.

„Ich bin in Ordnung, Yohji, du kannst mich wieder loslassen“, sagte sie lächelnd, um ihre Nervosität zu verbergen und in dem Versuch, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Yohji ließ sie nicht gehen und grinste über ihre Nervosität. „Wieso sollte ich dich loslassen, wenn ich dich endlich in meinen Armen halte, Kyoko?“

Seine Augen waren schon voller Leidenschaft, als sein Gesicht den Ausdruck eines Raubtiers annahm. Er war schon lange hinter ihr her und sie hatte ihn nie beachtet. Nun, jetzt wo ihre beiden Leibwächter nicht anwesend waren und ihn nicht aufhalten konnten, würde er sie nicht so einfach gehen lassen.

Hyakuhei beobachtete die Szene, die sich weniger als zwei Meter vor ihm abspielte, interessiert. Er konnte den Mann gut erkennen, aber von der Frau nur den Rücken sehen. ‚Dieses Mädchen…‘ Seine Augen begannen gespenstisch zu leuchten, als er sie beobachtete. Er konnte ihre Nervosität und ihre Reinheit riechen, so stark, dass sie seine Sinne überwältigten.

Was den Jungen betraf, der sie festhielt, so lag seine Lust so dicht in der Luft, dass er sie sogar schmecken konnte. Hyakuheis Augen wurden schmal, als der Drang, den Typen umzubringen, so stark wurde, dass sein Blut zu brennen begann. Er machte einen Schritt vorwärts, aber plötzlich war da eine Wand aus Regenbogenstaub, die ihm den Weg versperrte. Der bunte Glitzerstaub senkte sich zu Boden, als er sich wieder an die Wand lehnte und seine Augenbrauen misstrauisch zusammenzog. Sie wurde von den Unsterblichen beschützt?

Er streckte die Hand aus und berührte das, was von dem Schutzschild noch übrig war, ließ das beruhigende Gefühl über ihn strömen. So ein beruhigender Effekt würde seine bösen Absichten nicht lange unterdrücken. „Kleine Jungen und ihre Spielchen“, grinste er, als seine schwarzen Augen sich wieder auf das Mädchen richteten.

Ihre Aura hatte ihn völlig unvorbereitet getroffen. Sein Blick glitt über ihren hübschen Körper und ihre Haut leuchtete wie Tau auf einer Blume vor dem Morgengrauen. Das Bedürfnis, sie zu berühren, überwältigte ihn, als er wieder einen Schritt auf sie zuging… dieses Mal ignorierte er den Schild aus schützendem Glitter, den der nervige Unsterbliche erzeugte.

Gerade als er das Mädchen in seine eigenen Arme schließen wollte, traf ihn eine weitere Welle aus Besitzeswillen wie ein Schlag ins Gesicht. Die bekannte Aura streichelte seine Sinne, eine Aura, die er seit Jahrzehnten nicht mehr gefühlt hatte. Mit einem letzten Blick auf das Mädchen, das er in Gedanken schon in Besitz genommen hatte, wurden seine dunklen Augen kurz weich, als er seine Entscheidung traf. Er würde sie haben… bald.

Ein Lächeln hob seine trügerischen Lippen, als er sich auf die neue Aura konzentrierte, während er in der Dunkelheit verschwand. „Also hat mein abtrünniger Kyou sich dazu entschieden, wieder zurück ins Spiel zu kommen… wollen wir sehen, was er wirklich vorhat.“

******

Toya stürmte in die Wohnung, die er sich mit Shinbe teilte, aber als er seinen Freund nicht gleich sah, begann er sofort zu schreien: „Shinbe, wo bist du, verdammt!“ Seine Wut war groß und aus offensichtlichen Gründen hatte er ein sehr ungutes Gefühl bezüglich Kyokos Sicherheit, vor allem nachdem Kotaro ihm von den vermissten Mädchen erzählt hatte… so vielen.

Seine Nerven waren schon mehr als nur angespannt und wenn er Kyoko nicht bald zu Gesicht bekam, würde er etwas zerstören. Andererseits, wenn er sie zu Gesicht bekam, musste sie froh sein, wenn er sie wieder aus seinen Augen ließ… jemals. Wenn er seinen Kopf durchsetzen könnte, würde er sie einfach an sich ketten, damit sie in Sicherheit war.

Shinbe kam aus dem Badezimmer, knöpfte gerade sein hellblaues Hemd zu und sah aus, als hätte er sich herausgeputzt um auszugehen. „Ich bin hier, wo ist das Feuer?“ Er setzte sich auf das Sofa und zog sich seine Schuhe an, als hätte er keine Sorge auf der ganzen Welt.

Kotaro stand hinter Toya, wartete, um zu sehen, ob Shinbe ihnen irgendwelche Informationen über Kyokos Aufenthaltsort geben konnte. Er lehnte sich an einen Küchenschrank und sah zu, wie Toya sich vor Shinbe aufbaute.

Wenn Toya sich daran erinnern könnte, was Shinbe in der Vergangenheit für ihn getan hatte, dann würde er den Mann mit mehr Respekt behandeln. Kotaro legte seinen Kopf schräg zur Seite, als er das noch einmal überdachte. ‚Nein, würde er nicht‘, korrigierte er sich selbst. Zuzusehen, wie der Junge richtig wild wurde, wäre lustig gewesen, wenn Kyoko nicht vermisst worden wäre.

„Ich habe Kyoko verloren und jetzt kann ich Suki auch nicht mehr finden!“ Toya zuckte, als Shinbe ihn nicht einmal ansah.

Shinbes arrogantes Lächeln kostete Toya den Rest seiner Nerven. Wenn Shinbe nicht schon halb hirntot wäre, weil Suki ihn immer wieder auf den Kopf schlug, dann hätte Toya jetzt zu dem Gehirnschaden beigetragen. Aber im Augenblick brauchte er seinen Freund bei Bewusstsein, damit er seine Fragen beantworten konnte.

Shinbe band seine Schnürsenkel, wusste, dass Suki ihn hierfür hassen würde, aber das störte ihn nicht. Er würde es wiedergutmachen. Sie hatten immer Spaß, wenn sie sich nach einem Streit versöhnten… sein Blick wurde unscharf bei diesem angenehmen Gedanken. Sich versöhnen würde lustig werden…

Als er ein gefährliches Knurren hörte, riss Shinbe seine Gedanken schnell wieder zurück in die Gegenwart und sah seinen Freund mit erhobener Augenbraue an. „Was?“

„Shinbe, verdammt noch mal! Ich mache keine Scherze! Wo, zur Hölle, sind Suki und Kyoko?“, fragte Toya laut, während sein goldener Blick seinen Freund wie ein Messer durchbohrte. Wenn Shinbe nicht gleich antworten würde, würde er sich nicht mehr zurückhalten können.

Shinbe runzelte verwirrt die Stirn, als er Kotaro am Küchenschrank lehnen sah. Toya und der Sicherheitschef mochten einander nicht, und schon gar nicht waren sie je zusammen unterwegs. Seine Brust verkrampfte sich. „Ich weiß es nicht sicher, aber Suki hat mir heute Abend einen Korb gegeben und gesagt, dass sie mit einer Freundin ausgehen wollte, aber sie hat nicht gesagt mit wem.“

Als Toya zu fluchen begann, stand Shinbe auf. „Warte, ich bin noch nicht fertig, also behalt deine Hosen an. Als ich vorhin in ihrer Wohnung war, sah ich einen Flyer vom Midnight Club dort liegen und das heutige Datum war eingekreist.“ Er grinste anzüglich. „Ich wollte gerade hingehen, um zu sehen, ob ich sie dort finden kann.“

Kotaro seufzte, während Toya eine Hasstirade über dumme Mädchen begann. Nachdem er keine Zeit verschwenden wollte, ging er zur Tür. „Danke, Shinbe“, sagte er noch über die Schulter, bevor er wegging, nun noch besorgter als zuvor. Er konnte nur hoffen, dass Kamui bei ihr war… sie irgendwie beschützte.

Shinbe legte den Kopf zur Seite und sah Kotaro über Toyas Schulter nach, dann richtete er sich wieder auf und sah Toya fragend an. „Was geht hier vor und wieso war Kotaro hier?“ Sorge leuchtete in seinen violetten Augen. Er hatte Kotaro schon immer gemocht, aber das konnte er vor Toya nicht zugeben, sonst würde er zum Verräter ernannt werden.

Toya packte seine Autoschlüssel, während er antwortete: „Ich erzähle es dir unterwegs.“

Er drehte sich um und verschwand durch die Tür, schaute nicht einmal, ob Shinbe ihm folgte. Er hasste es, von Kyoko getrennt zu sein. Er hatte dann immer das Gefühl, dass er verwirrt herumirrte. Es war Zeit, sie zu finden und zurück an ihren Platz zu bringen… an seiner Seite.

Ein Licht Im Herzen Der Dunkelheit

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