Читать книгу Gierig & unersättlich | Erotische Geschichten - Amy Walker - Страница 3
ОглавлениеHemmungslose Gier
»Oh ja, das ist gut. Mach genau so weiter … Aah!«
»Klingt, als hätten sie uns inzwischen völlig vergessen«, meint Jack. Ich werfe ihm einen kurzen Seitenblick zu. Kopfschüttelnd schaut er mich an und grinst in sich hinein. An ihm scheinen die lustvollen Laute aus dem Nebenzimmer abzuprallen, meine Wangen hingegen glühen vor Erregung und vor Scham darüber, dass ich überhaupt erregt bin. Verflucht, könnte ich nur dieses unangebrachte Ziehen zwischen meinen Schenkeln abstellen!
»Ich komme, Gary!« – Oh Mann, muss sie denn dabei so laut stöhnen? Unweigerlich drängt sich mir das Bild auf, wie Testperson M08 sich zwischen die Beine von Testperson F08 drängt und in sie hineinstößt. Mein Gesicht brennt noch heftiger und mein Höschen wird feucht. Um mich abzulenken und vor allem um mich von Jack abwenden zu können, drehe ich mich auf meinem Schreibtischstuhl zu den Messinstrumenten herum und kontrolliere die Ausschläge.
»Und?« Jack rollt mir hinterher und atmet mir in den Nacken. Ganz automatisch richten sich meine feinen Härchen dort auf und ein wohliges Kribbeln rieselt mir über die Wirbelsäule. Das macht es mir nicht gerade leichter, mich auf die Auswertung der Messungen zu konzentrieren. Warum musste mir das Los auch einen Mann als Forschungspartner zuweisen, und dann auch noch einen wie Jack? Ich mag ihn und er ist wirklich nett zu mir, aber irgendwie komme ich nicht mit ihm klar. Fragend stupst er mich an und ich räuspere mich, damit meine Stimme nicht rau klingt. »Sieht diesmal gut aus«, antworte ich trotz meiner Bemühungen, professionell zu klingen, immer noch etwas heiser. Doch entweder bemerkt Jack es nicht, oder er selbst ist Profi genug, darüber hinwegzugehen. »Na schön … Aber mit dem Sekt warten wir lieber, bis sie fertig sind.«
Wie auf Kommando wird das Stöhnen der Frau lauter, ein raues Keuchen mischt sich darunter. Ich tue so, als verfolge ich gebannt die Nadel des Messgerätes, und schließe entgeistert die Augen. Immer mehr Saft sickert zwischen meinen Schamlippen hervor und mein Unterkörper verwandelt sich in ein frustriert glühendes Etwas. Irgendwer will mich richtig verarschen, da bin ich mir sicher. Das Los hat nicht nur ungnädig über meinen Forschungspartner entschieden, sondern auch über unser Forschungsgebiet. Ich meine, hätte uns nicht auch der Aufgabenbereich »Stimulation des Lustzentrums durch den Konsum süßer Speisen« treffen können? – Nein, ausgerechnet ich muss natürlich die Auswirkung von Orgasmen auf bestimmte Hirnareale und die Nachweisbarkeit im Blutbild mit meinem heißen Partner erforschen. Aber wie sagt man so schön? Ich bin jung und brauche das Geld …
Wieder muss ich seufzen. Würde mein Freund Cory sich endlich aus dem Sumpf ziehen und den Hintern hochbekommen, könnte ich mich auf den Abschluss meines Medizinstudiums konzentrieren, anstatt die Nachmittage mit einem viel zu reizvollen Studienkollegen in einem stickigen Büro zu verbringen und mir die Orgasmen anderer Menschen anzuhören.
»Alles okay?«, fragt Jack mich sofort. Es ist unglaublich, wie fein seine Antennen sind. Wir begegnen uns heute erst zum achten Mal und trotzdem fängt er den Wechsel meiner Stimmungslage sofort auf. Bestimmt hat er auch meine Erregung bemerkt – verflucht, das ist sowas von demütigend. Ich hasse diesen Job! »Alles gut«, antworte ich und trenne hastig die auf Papier aufgezeichnete Messung vom Gerät. Im Nebenraum ist es still geworden, anscheinend sind die beiden fertig. »Schau dir das mal an, sieht wirklich nach einem verwertbaren Ergebnis aus. Wir sollten es gleich Ambros zeigen, vielleicht bekommen wir diesmal ja sogar einen Bonus.«
Mit gesenktem Blick rolle ich an Jack vorbei zu unserem Schreibtisch, um meine Sachen zusammenzupacken. »Wir sollten vielleicht erst noch das Laborergebnis abwarten, um ganz sicher zu sein, dass er mit dem Ergebnis zufrieden sein wird«, meint er. Ich schnappe mir meinen Kalender und stopfe ihn in meine Tasche. Bilde ich es mir nur ein oder steigt tatsächlich der Geruch meiner Lust unter meinem Rock hervor? »Wie du meinst«, entgegne ich Jack steif und presse meine Schenkel zusammen. Zum Glück haben die Testpersonen M09 und F09 kurzfristig abgesagt und ich muss mir dieses Martyrium heute kein weiteres Mal antun.
Neben diesem Job hasse ich übrigens auch Ambros, den Kerl, der ihn mir gegeben hat. Er ist der Besitzer irgendeiner aufsteigenden Erotikartikelfirma, die völlig neue Wege gehen will und mit der Erforschung des menschlichen Lustzentrums das »Mega-Sex-Produkt« des Jahrhunderts auf den Markt werfen will. Naja, ich weiß ja nicht … Dildos und Vibratoren wurden schließlich schon erfunden, mir ist also schleierhaft, was Ambros da vorschwebt. Aber solange er mir den Lohn bezahlt, mit dem er mich und andere Medizinstudenten der höheren Semester an der Uni geködert hat, soll es mir egal sein. Die Bezahlung hat bisher wenigstens immer gestimmt. Nur deshalb schmeiße ich diesen Job nicht wieder hin. Deshalb und Corys wegen.
»Nimmst du ihnen noch das Blut ab?«, frage ich Jack und schlüpfe in meine Jacke. Neben der Messung der Gehirnströme gehört auch die Blutabnahme vor und nach dem Akt zu unseren Aufgabenfeldern. »Mach ich«, antwortet Jack und hebt seinen Blick von den Aufzeichnungen. »Du willst schon gehen?« Genau das hatte ich vor, und zwar, um ausgiebig zu duschen und das fiese Brennen zwischen meinen Schenkeln mit meinem Dildo abzustellen. Aber so erstaunt, wie Jack mich anschaut, hat er anderes im Sinn, als schon Feierabend zu machen. »Die 09er haben doch abgesagt …«, erwidere ich zerknirscht. Seine Arbeitsmoral beschämt mich.
»So ist es«, erwidert er, faltet das Papier mit den Messergebnissen ordentlich zusammen und legt es in die Akte auf dem Schreibtisch. »Und deshalb haben wir jetzt noch genau ein Paar, das bereit ist, es für uns zu treiben. Wir sollten dringend für Nachschub sorgen, wenn wir diese Ergebnisse wiederholen und nicht noch mal einen Anschiss von Ambros bekommen wollen.« Leider sind wir auch selbst dafür verantwortlich, die Forschungsobjekte zu beschaffen, und Jack und ich müssen nach Paaren Ausschau halten, die absolut scharf aufeinander zu sein scheinen und sich mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln anlocken lassen. Ich schnaube genervt. Sex, Sex, Geld und Sex … Dreht sich eigentlich alles in meinem Leben plötzlich nur noch darum?
»Also können wir dann?«, fragt Jack und beugt sich an mir vorbei, um die Schreibtischlampe auszuknipsen, als wäre es bereits beschlossene Sache, dass wir zusammen losziehen. Seine Körperwärme ist kaum zu ertragen. Innerlich brodle ich. »Ich weiß nicht …« Als wolle wer auch immer mich noch mehr verarschen, klingelt in diesem Augenblick mein Handy. An der Anrufermelodie kann ich erkennen, dass es Cory ist.
Mit ihm habe ich so ganz nebenbei erwähnt seit Wochen keinen Sex mehr, seit sämtliche seiner Bewerbungen um eine neue Arbeitsstelle mit einem Absageschreiben zurückkamen. Und die seltenen Begegnungen in den Monaten zuvor glichen auch eher einem lauen Lüftchen als einem tosenden Orkan. Trotzdem bin ich ihm in diesem Augenblick zutiefst dankbar dafür, dass er mich vor einer Antwort rettet. Ich hebe abwehrend die Hand, als Jack Anstalten macht, weiter auf mich einzureden, und fische mein Handy aus der Tasche.
»Hey, Schatz!« Ich hasse es, wenn andere Leute mir beim Telefonieren zuhören, und Jack schaut mich so aufmerksam an, als wolle er kein Wort verpassen. »Schatz? Willst du mich verarschen, Hannah? Seit wann nennst du mich wieder Schatz?«, erwidert Cory. Bereits an seinem Tonfall kann ich erkennen, dass er schlechte Laune hat. »Was ist los?«, hake ich alarmiert nach. Hoffentlich kam der zweite Schwung Bewerbungen nicht schon wieder zurück, die er zusammen mit der privaten Vermittlungsagentur losgeschickt hat, zu der ich ihn geschleift habe. Die Dienste dieser Agentur sind nämlich verdammt teuer und ein weiterer Dämpfer würde Cory endgültig aus der Bahn werfen. Es hat ihn unglaublich wütend gemacht, dass ich die Kosten für die Vermittlungsarbeit übernommen habe, die er sich selbst nicht leisten kann. Genauso wenig wie er es sich noch leisten kann, seinen Teil der Miete zu bezahlen oder seinen restlichen Lebensunterhalt.
»Was los ist? Ich hatte dich mehrfach darum gebeten, an mein Steak zu denken, als du gestern einkaufen gegangen bist. Ich muss mich in Form halten, wenn ich bald wieder Arbeit als Maurer finden will. Und jetzt sitze ich schon fast den ganzen Tag an dem scheiß Computer und schreibe scheiß Bewerbungen, bin am Verhungern und stelle fest, dass kein Steak da ist!«
Jack zieht überrascht die Augenbrauen in die Höhe, vermutlich versteht er jedes pampige Wort von Cory. Scheiße, ist das demütigend. Mein Gesicht muss aussehen wie ein Feuermelder, so heftig brennt es. »Ich bringe dir welches mit, sobald ich nach Hause komme, okay?«, murmle ich, anstatt Cory für seine unverschämte Ansage anzubrüllen, und wende mich hastig von Jack ab. Wenn er das schon mit anhören muss, dann will ich mir wenigstens die Peinlichkeit ersparen, ihm ihn die Augen zu sehen, während ich mich von Cory rundmachen lasse. – Warum ich das tue? Ganz einfach: weil er anscheinend endlich seinen Hintern von allein hochbekommen und Bewerbungen geschrieben hat!
»Na gut … Dann esse ich jetzt eben Nudeln und hoffe, dass die Kohlenhydrate mir nicht schaden«, mault er durch die Leitung. »Soll ich dir trotzdem ein Steak mitbringen?«, frage ich unterwürfig, um ihn bei der Stange zu halten. Dass ich heute Sex bekomme, kann ich mir wohl abschminken – dazu ist er viel zu mies drauf. Aber vielleicht schaffe ich es noch, die unheilvolle Stimmung abzuwenden, die seit seiner fristlosen Kündigung nicht mehr nur ab zu, sondern ständig über uns hängt.
»Ich bin nachher noch unterwegs, aber bring trotzdem Fleisch mit. Ich bekomme auf Bier immer so großen Hunger«, antwortet Cory mir. Ich horche auf. Er will ausgehen? Erleichtert atme ich auf. Ist es mies, dass es mich nicht einmal interessiert, was er vorhat, sondern dass ich einfach nur froh bin, den Abend nicht mit ihm und seiner explosiven Stimmung verbringen zu müssen? »Was hast du vor?«, frage ich, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
»Ich bring die Bewerbungen schnell zur Agentur und treffe mich dann noch mit Nathan.« Das ist der Durchbruch, auf den ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit warte! Natürlich nicht das Treffen mit einem alten Kumpel, mit dem er sich seit ein paar Monaten wieder häufiger trifft. »Ich wünsche euch viel Spaß und grüß Nathan von mir. Wenn du nach Hause kommst, wartet als Belohnung für die viele Arbeit ein Steak auf dich. Versprochen …«, verabschiede ich mich von Cory und lege auf.
Endlich! Innerlich jubiliere ich. Endlich hat Cory wieder zu seinem alten Antrieb gefunden und kapiert, dass das Leben nach der Highschool nicht nur aus Party, sondern eben auch zu einem großen Teil aus Arbeit besteht. Wir sind seit unserem ersten Jahr auf der Highschool ein Paar und die Schulzeit war der reine Wahnsinn. Doch seit wir den Abschluss gemacht haben, geht es immer weiter abwärts mit uns. Aber ich bete darum, dass Corys plötzlicher Eifer der langersehnte Hinweis darauf ist, dass sogar er – der heiß umschwärmte Highschool-Football-Star – irgendwann erwachsen wird. Und vielleicht bekomme ich dann auch endlich wieder den lüsternen Sportler zurück, der sich im Laufe der letzten drei Jahre immer mehr in einen saufenden Miesepeter verwandelt hat. Denn so kann das einfach nicht mehr weitergehen.
Früher wollte er es fast immer und überall mit mir tun – nach dem Spiel auf der Zuschauertribüne, während die letzten Zuschauer noch am Gehen waren, in der Umkleidekabine, unter der Dusche, ja sogar schnell in der Garderobe irgendeines Teamkollegen, der im Anschluss eine Party veranstaltete. Mein Anblick in dem sexy Cheerleader-Outfit hat ausgereicht und schon wurde er hart. Das unterschwellig andauernde Pochen in meiner Klitoris kehrt zurück. Vielleicht sollte ich das Kostümchen mal wieder aus dem Schrank ziehen, um ihm auf die Sprünge zu helfen …?
»Ärger im Paradies?«
Erschrocken zucke ich zusammen. Ich hatte Jack völlig vergessen. »Nein, alles okay«, murmle ich, verstaue mein Handy in der Tasche und drehe mich wieder zu ihm herum. Wie er mich anschaut … »Es ist wirklich alles okay. Wir machen nur gerade eine schwierige Phase durch«, rechtfertige ich automatisch Corys Verhalten. Irgendwie passt es mir nicht in den Kram, dass Jack spöttisch die Mundwinkel nach oben zieht und mich zweifelnd anschaut. »Ach wirklich? Für mich klang das eher so, als würdest du für den Kerl die Duckmäuserin spielen.« Meine Kinnlade klappt empört nach unten. Verflucht, er hat keine Ahnung, was Cory und ich in den letzten Wochen durchgemacht haben und was uns letztendlich verbindet – eine langjährige Beziehung, die man eben nicht so schnell aufgibt. Irgendwie habe ich jedenfalls das Gefühl, Cory das unserer guten Zeiten wegen schuldig zu sein.
Ehe ich Jack jedoch die Meinung sagen kann, schnappt er sich fröhlich grinsend seine Lederjacke von der Lehne seines Schreibtischstuhls und schiebt mich aus unserem Büro. »Ich schätze, dass sich unsere Versuchspersonen inzwischen wieder angezogen haben … Ich nehme ihnen jetzt noch schnell Blut ab und du überlegst dir schon mal, wo wir am besten nach weiteren liebestollen und finanziell knappen Paaren Ausschau halten.« Nachdenklich sehe ich ihm hinterher, als er mich im Gang stehen lässt und an die Tür des Nebenraumes – des Sexzimmers – klopft. Ihm scheint es überhaupt nichts auszumachen, nicht pünktlich in den Feierabend zu starten. Ob er wohl eine Freundin hat?
Versonnen mustere ich seine Rückansicht – breite Schultern, schmale Hüften und einen unverschämt knackigen Hintern. Mmmh … So wie er aussieht, dürfte er eigentlich keine Probleme damit haben, die Aufmerksamkeit des weiblichen Geschlechts auf sich zu ziehen. Denn nicht nur seine rückwärtige Ansicht ist verdammt ansprechend. Mein Forschungspartner ist auch ansonsten verflucht attraktiv – dunkle Haare, die ihm frech vom Kopf abstehen, eine markante Kinnpartie, auffällige grüne Augen und nicht zu vergessen dieser sexy Bartschatten. Eigentlich sieht er überhaupt nicht aus wie ein angehender Neurochirurg, eher wie ein Unterwäschemodel.
»Und – wo geht es jetzt hin?«, fragt er mich, als er kurze Zeit später zurückkehrt und die Röhrchen mit Blut in seiner Tasche verstaut. Auf dem Weg nach draußen wird er sie an der Rezeption abgeben, damit sie ins Labor geschickt werden. »Keine Ahnung«, gestehe ich zerknirscht und folge ihm zum Aufzug. Diese andauernde erotisierende Atmosphäre um mich herum macht mich wuschig und bringt mich ganz durcheinander. Und es wird auch nicht gerade besser, als ich Jack durch die Lobby der Firma folge, in der allerhand Sexspielzeuge der Firma in Schaukästen ausgestellt sind. Ganz von selbst huscht mein Blick über die Ausstellungsstücke. Meine Vagina zieht sich beim Anblick eines übergroßen Dildos begehrlich zusammen. Ich seufze gequält. Das muss jetzt leider warten.
»Wie wäre es, wenn wir in die Innenstadt fahren? Ein Freund von mir hat dort kürzlich einen Club eröffnet, der sich auf After-Work-Partys spezialisiert hat. Bestimmt finden wir dort das eine oder andere Paar, das sich nach einem langen Arbeitstag wahnsinnig über ein Wiedersehen freut und verrückt genug ist, um sich auf unser Experiment einzulassen«, meint Jack und übergibt der jungen Frau hinter der Rezeption die Blutproben. Schmachtend schaut sie ihm hinterher und ich fahre gedanklich die Krallen aus. Auch wenn Jack für mich tabu ist, er ist MEIN Forschungspartner. Und ich werde verflucht sein, wenn er mit mir als Partnerin nicht zufrieden ist. »Ich hasse zwar den Gedanken, dass wir dazu zur Rushhour mit der U-Bahn fahren müssen, aber okay … Wann macht der Laden denn auf?«
»Um sechs«, antwortet Jack und hält mir gentlemanlike die Tür auf. Innerlich stöhne ich auf und werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. Wieviel Zeit müssen wir denn miteinander totschlagen, bis wir dann mit der verhassten Testperson-Akquise starten können? Erstaunt stelle ich fest, dass es bereits halb sechs ist. Ich habe gar nicht bemerkt, dass die letzten beiden Stunden wie im Flug vergangen sind.
»Die zwei haben es ziemlich lange getrieben«, meint Jack, als könne er meine Gedanken lesen. Ich hebe den Blick und schaue direkt in seine amüsiert funkelnden Augen. Herrgott, wie kann ein Mann nur derart schöne Augen haben – ein sattes Grün, gesäumt von unglaublich vielen und langen dunklen Wimpern? Aufmerksam schaut er mich an. Ich blinzle meine unpassenden Gedanken weg und neige verlegen den Kopf zur Seite. »Naja, es ist doch gut, wenn die Arbeitszeit so schnell vorbeigeht, dass man es kaum bemerkt, oder?«
Anstatt mir beizupflichten oder sich wie ich Richtung U-Bahn-Station in Bewegung zu setzen, bleibt Jack stehen. Auf was wartet er denn noch? Verwirrt schaue ich mich nach ihm um. Jack greift nach meiner Hand und zieht mich in die andere Richtung. »Wir nehmen nicht die Bahn, sondern mein Motorrad, und um ehrlich zu sein fand ich eher, dass die Zeit quälend langsam vorbeiging.« Was? »Ich verstehe nicht …« Hastig zerrt er mich voran und ich habe alle Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Beinahe laufe ich in ihn hinein, als er unvermittelt stoppt. Plötzlich scheinen seine Augen zu glühen und sein Blick bohrt sich in mich. »Dieses Gestöhne hat mich fast wahnsinnig gemacht und ich konnte einfach nicht anders, als dich die ganze Zeit über zu beobachten, um zu sehen, ob es dir auch so geht …« Wieder rennt er los und zieht mich mit sich. Es fühlt sich an, als wolle er mich wie eine Beute verschleppen. Ich komme ihm und der Flut meiner beschämten Gedanken kaum hinterher.
»Du hast gerade an heißen Sex gedacht, nicht wahr? Es ist unglaublich, wie dir das ins Gesicht geschrieben steht und wie sich deine ganze Körperhaltung verändert. Du öffnest die Lippen, atmest schneller, biegst den Rücken durch und reibst deine Schenkel aneinander«, hat mich meine Freundin Tessa grinsend wissen lassen, als ich mir während einer unglaublich langweiligen Anatomievorlesung vorgestellt habe, wie Cory sich endlich wieder einmal ausgiebig mit meiner Anatomie beschäftigt. Habe ich vorhin im Büro etwa auch so ausgesehen?
Ich wage es kaum, Jack ins Gesicht zu schauen, und starre peinlich berührt auf meine Ballerinas, als er mich in den Hinterhof des Unternehmensgebäudes verfrachtet und wieder anhält. Wie soll ich nur die nächsten Stunden mit ihm verbringen, wenn er mich so gesehen hat? Anstatt nach dem Helm zu greifen, den er mir wortlos unter die Nase hält, verschränke ich schützend die Arme vor der Brust.
»Hey, sorry … Ich wollte dir wirklich nicht zu nahe treten, sondern eher sagen, dass dein Kerl ziemliches Glück hat. Ich meine, du lässt dir einiges von ihm gefallen. Und wenn du dich konzentrierst, siehst du verdammt heiß aus …«
Vorsichtig hebe ich den Kopf und mustere Jack misstrauisch – Wenn ich mich konzentriere? »Na gut«, lenke ich leise ein. Nur zu gern lasse ich seine Aussage stehen und greife nach dem Helm. Jack atmet erleichtert auf und schenkt mir ein umwerfendes Lächeln. – Oh nein, nicht schon wieder! In meinem Magen kribbelt es und zwischen meinen Beinen noch viel mehr. »Es ist wirklich nett von dir, dass du mich so positiv einschätzt, aber wir sollten uns auf unsere Arbeit konzentrieren anstatt aufeinander«, setze ich hinterher und zwinge mich, meinen Blick von seinem hübschen Gesicht zu lösen. Erst jetzt nehme ich das Motorrad richtig wahr, das hinter ihm steht.
Fuck … Kann er denn nicht einfach einen Corolla oder ein ähnlich unerotisches Auto fahren? Wie kann sich ein Student überhaupt so ein geiles Motorrad leisten? – Egal … Begehrlich mustere ich die blitzblanke Harley, deren verchromte Teile im Licht glänzen. Biker sind sowas von heiß, und dass mein Partner nicht der Spießer zu sein scheint, für den ich ihn gern halten würde, macht die Zusammenarbeit mit ihm auch nicht gerade einfacher.
»Du musst dir keine Sorgen machen. Ich will ja nicht eingebildet klingen, aber ich bin ein sehr guter Fahrer«, deutet er mein Zögern völlig falsch und hebt das Motorrad von seinem Ständer. Er sieht unverschämt attraktiv aus, als er sein langes Bein über den Sattel schwingt und – den Lenker lässig mit einer Hand haltend – darauf wartet, dass ich aufsteige. Und schon habe ich das nächste Problem …
»Ähm, ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, mit einem Rock aufs Motorrad zu steigen!« Meine Stimme überschlägt sich. Jack quittiert es mit einem smarten Grinsen und startet den Motor. »Ich fahre langsam, versprochen.« Eigentlich hatte ich eher Sorge um den Schutz meiner Intimsphäre, aber ich wage es nicht, das auch noch laut auszusprechen. Plötzlich stehe ich wie eine Spießerin da – genauso nennt Cory mich gern, wenn ich wieder mal an die Decke gehe, weil er das Problem seiner Arbeitslosigkeit für meinen Geschmack viel zu locker nimmt. Entschlossen, eben nicht so zu sein, ziehe ich mir den Helm auf und trete zu Jack an die Harley. Kurz huscht sein Blick über meine Beine und zum Saum meines Rockes, der knapp über den Knien endet. Mein Mund wird staubtrocken. Ich werde sie für ihn breit machen. Es würde sich bestimmt verflucht gut anfühlen, wenn ich dabei nicht nur hinter ihm sitzen würde …
Ehe sich der ungehörige Gedanke vertiefen kann, greife ich nach Jacks Schultern, halte mich fest und steige auf. Wie erwartet rutscht mein Rock nach oben, hastig zerre ich am Saum. »Halt dich lieber gut fest«, mahnt Jack, greift nach meiner Hand und legt meinen Arm um seine Taille. Meine nackten Beine schmiegen sich an den rauen Stoff seiner Jeans und ich kann die festen Muskeln seiner Schenkel und die Wärme seines Körpers spüren. Das Vibrieren der Maschine unter meinem Hintern, als er anfährt, verstärkt das begehrliche Drängen in mir. Verflucht – wenn ich diesen Job nicht bald an den Nagel hängen kann, bin ich endgültig verloren.
Als Jack langsam aus dem Hinterhof hinausrollt, auf die Straße abbiegt und Gas gibt, schlinge ich automatisch auch meinen anderen Arm um Jacks Taille. Am liebsten würde ich mit ihm über einen endlosen Highway brausen, anstatt in die Chicagoer City zu schleichen, um dieses Gefühl der distanzierten Intimität bis ins Letzte auszukosten. Ihn so eng an mir zu spüren, ist in diesem Moment nicht verboten. Verstohlen schmiege ich mich an seinen breiten Rücken und schlinge meine Arme noch fester um seine schlanke Taille. Ich will schließlich nicht runterfallen …
Zumindest schaffe ich es, mir das einzureden, um Cory gegenüber kein schlechtes Gewissen zu bekommen. Doch leider ist die Fahrt viel zu schnell vorbei, obwohl wir im abendlichen Verkehrstrubel der Stadt eigentlich nur recht langsam vorangekommen sind. Jack lenkt seinen Ofen von der Straße in den Hinterhof eines Gebäudes, das sich mit seiner beleuchteten Neonschrift als »Chamber 22« ausweist, und stellt den Motor ab.
»Sag mal, benutzt du eigentlich nie öffentliche Parkplätze?«, witzle ich, als ich absteige. Die plötzliche Stille ist mir viel zu laut und holt mich nach der entrückenden Fahrt unangenehm in die Realität zurück. Hoffentlich sagt er nichts dazu, dass ich mich unnötig eng an ihn gekuschelt habe. Er steigt ebenfalls ab und nimmt mir den Helm aus den Händen. »Wie gesagt, der Schuppen gehört einem Freund von mir …« Peinliches Schweigen breitet sich zwischen uns aus, das mir beweist, dass wir Fremde sind, die in einer Situation mit einem viel zu intimen Thema feststecken. Federleicht, sodass ich es mehr erahnen als spüren kann, legt Jack eine Hand in meinen Rücken und dirigiert mich zum Eingang. Die flüchtige Berührung ist verheißungsvoller, als wenn er seine Hand zwischen meine Schulterblätter pressen würde. Mein Nacken kribbelt erwartungsvoll. Es fühlt sich mehr so an, als würde er mit mir die After-Work-Party besuchen wollen, als zu arbeiten.
»Jack Prescott … Ich fasse es nicht, dass du dich hinter deinen Büchern hervorwagst, um meinen Schuppen mit deiner Anwesenheit zu beehren!« Überrumpelt weiche ich ein Stück zur Seite, als ein bärenartig gebauter Typ auf uns zukommt, kaum dass wir den Laden betreten haben. »Red kein dummes Zeug, Kingsley. Du weißt doch, dass ich für meine Freunde immer Zeit habe«, antwortet Jack und umarmt ihn brüderlich. Ein Mann mit Prinzipien … Ich schmelze innerlich dahin und mit der herzlichen, aber knappen männlichen Umarmung erinnert Jack mich noch viel mehr an den smarten Biker, den ich kürzlich in ihm entdeckt habe. Sexy … Automatisch lehne ich mich an die Bar und werfe mich in Pose, um ihm zu gefallen. Ich ziehe den Bauch ein, biege den Rücken durch und strecke die Brust raus. Mein Handy klingelt.
»Ja?«, melde ich mich ertappt. Cory … »Hey, ich wollte dir nur Bescheid geben, dass du nicht für mich kochen musst. Es wird wirklich spät heute.« – »Aha …«, erwidere ich abwesend und beobachte fasziniert, wie Jack lachend ein paar Worte mit seinem Kumpel wechselt. Sein ganzes Gesicht strahlt vor Unbeschwertheit, obwohl er sicher kaum weniger arbeitet als ich. Wie schafft er es nur, so locker zu bleiben?
»Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass wir uns heute nicht mehr sehen werden …« – »Nein, kein Problem. Ich muss ohnehin noch arbeiten«, versichere ich Cory hastig und korrigiere meine Haltung. Ich habe einen festen Freund und Jack ist mein Kollege. Ich sollte nicht mit dem Feuer spielen. Und vor allem sollte ich meinem triebgesteuerten Instinkt nicht die Führung überlassen. Nur weil mein Kollege sexy ist und ich dringend einen Orgasmus brauche, bedeutet das noch lange nicht, dass ich mich wie ein unterwürfiges Weibchen verhalten muss. »Wir sehen und dann morgen«, verabschiede ich mich von Cory und ignoriere mein schlechtes Gewissen, dass ich über Jacks Anwesenheit sein Steak ohnehin vergessen hätte.
»Na, wie gefällt es dir hier?«, fragt Jack, als er zu mir herüberkommt und sich entspannt neben mir an den Tresen lehnt. Oh Mann, musste er denn die Lederjacke ausziehen und die Ärmel seines Hemdes nach oben krempeln, um mir die sehnigen Muskeln seiner Arme zu präsentieren? Mit weichen Knien hieve ich mich auf einen Barhocker. Unter seiner gebräunten Haut zeichnen sich deutlich die Erhebungen seiner Adern ab. Ich weiß nicht wieso, aber ich stehe auf nackte Männerarme. Hungrig nach mehr von diesem anregenden Anblick checke ich unauffällig aus den Augenwinkeln seinen Körper ab und bleibe an seinem grinsenden Gesicht hängen. Erwischt!
Ich entschiede mich, so zu tun, als wäre nichts, räuspere mich und sehe mich möglichst gelangweilt um. »Sieht nett aus. Aber ob wir hier Paare finden, die unseren Ansprüchen genügen …?« Arbeit – ich nur bin hier, um zu arbeiten, bläue ich mir ein und deute auf einen Tisch, an dem mehrere Paare zusammensitzen, die nicht gerade so aussehen, als wären sie so scharf aufeinander, dass sie es am liebsten heimlich auf der Toilette miteinander treiben würden. Aber genau solche Männer und Frauen brauchen wir. Jack folgt meinem Blick auf die gelangweilt in die Gegend starrenden Paare. »Du hast recht. Wir wollen ja nicht noch einen Anschiss von Ambros kassieren, weil wir die finanziellen Mittel an die falschen Leute verschwenden. Lass uns einfach noch ein bisschen warten.«
Ich nicke und sehe mich verkrampft weiter um. Kommt schon, Leute, ihr könntet euch wenigstens küssen und euch damit als würdig erweisen, ein Angebot von uns zu bekommen. Keine Ahnung, wie lange ich diese angespannte Stimmung aushalten kann, aber ich weiß einfach nicht, worüber ich mich mit Jack unterhalten soll.
»Was willst du trinken?«, fragt er mich mitten in meine Gedanken hinein. »Wodka on the Rocks«, antworte ich prompt und entlocke ihm damit ein kleines Lachen. »Du überraschst mich …« Lässig winkt er dem Barkeeper und bestellt mein Getränk und für sich eine Cola. »Ich hätte eher erwartet, dass du auf süße Bargetränke stehst.« Als würde er mich zum ersten Mal richtig wahrnehmen, mustert er mich. Sein intensiver Blick lässt ein belebendes Prickeln durch mich hindurchrieseln, das sich glühend zwischen meinen Beinen sammelt. Jetzt brauche ich erst recht etwas Hartes, um meine angespannten Nerven zu beruhigen. Ich zucke verlegen mit den Schultern, um Jack von meiner Nervosität abzulenken. »Du kennst mich offensichtlich nicht.«
»Na, dann lernen wir uns eben besser kennen. Erzähl mir von der schwierigen Phase mit deinem Freund«, fordert er mich auf, als unsere Getränke serviert werden. Hastig nehme ich einen großen Schluck von meinem Wodka und verschlucke mich. Das hatte ich nicht erwartet und ich habe keine Ahnung, wie ich ihm die komplizierte Verbindung zu Cory erklären soll. Hustend ringe ich um Fassung. Ich meine, wie sagt man jemandem, dass einen die Beziehung fast nur noch frustriert, ohne völlig naiv dazustehen? Jack würde meine Hoffnungen nicht verstehen, die mich daran glauben lassen, dass alles wieder gut werden kann. »Cory und mich gibt es schon ewig. Das schweißt zusammen, auch wenn es eben nicht gerade rund läuft«, versuche ich es. Jack verzieht das Gesicht, als habe er Zahnschmerzen. »Klingt nicht gerade spaßig. Da kann ich mir wohl die Idee schenken, dass ihr beide zu Testpersonen werden könntet?«
Will er mich etwa verarschen? Unsicher werfe ich ihm einen Seitenblick zu. Doch anstatt hämisch zu grinsen, wie ich erwartet hatte, ruht sein Blick völlig reglos auf mir. Mir ist, als verdichte sich die Atmosphäre um uns. Plötzlich sind da nur noch wir und die unausgesprochene Frage, ob meine Beziehung nicht längst im Sterben liegt. Mein Nacken kribbelt erwartungsvoll.
»Oh Baby, der Schuppen ist der Hammer! Lass uns die ganze Nacht feiern!«
Widerwillig löse ich meinen Blick von Jack und sehe zur Eingangstür hinüber, um die laute Frau zu betrachten, die gerade das »Chambers 22« betritt. Vielleicht ist er nur Zufall, vielleicht zieht sie meinen Blick tatsächlich magisch an, jedenfalls erstarre ich, als ich sie und ihre Begleitung sehe. »Fuck!«
»Oh ja, fuck!«, bestätigt Jack und lacht leise. »Die beiden müssen wir unbedingt ansprechen!« Ihr Begleiter drängt sich von hinten an die Blondine in der billigen Leopardenaufmachung und packt sie an der Hüfte, sie schiebt ihm den Hintern entgegen. Wie bei einem leidenschaftlichen Duell sind ihre miteinander ringenden Zungen zu sehen, als er sich nach vorn beugt und sie sich küssen.
»So wie die aussehen, machen sie noch viel mehr miteinander, als die ganze Nacht zu feiern«, meint Jack ungläubig grinsend und berührt mich an der Schulter. »Komm, wir sprechen sie an, ehe er sie gleich auf dem nächsten Tisch nimmt.« Ein Ruck geht durch mich hindurch. »Nein!«, rutscht es mir viel zu laut heraus. Schnell wende ich mich ab. Der Kerl ist nicht irgendein Kerl. »Gibt es hier einen Hinterausgang?«, frage ich Jack leise. Erstaunt mustert er mich von der Seite, während ich mich hektisch umsehe. Ich halte es keine Sekunde länger hier drin aus, aber der Eingang ist immer noch von dem Paar verstellt, das so etwas wie Trockensexübungen macht. Rhythmisch presst sie ihre Hüften gegen seinen Unterkörper.
»Was ist los?« Jack mustert mich eindringlich. Zum Glück scheint er meine Verzweiflung zu spüren. Er schnappt sich meine Hand, zieht mich durch den Raum und binnen weniger Sekunden stehen wir im Hinterhof. »Was war da drin gerade los?«, fragt er erneut. Verwirrt zieht er seine Augenbrauen zusammen, seine Stimme klingt angespannt.
Doch ich bin selbst viel zu durcheinander und zu überrascht, um ihm diese Frage beantworten zu können. Unruhig beginne ich, vor ihm auf und ab zu tigern. »Ich fasse es nicht, dieses Arschloch!« Ein gewaltiges Gefühl ballt sich in mir zusammen. Scheiße! Eine hässliche Szene hinzulegen liegt weit unter meinem Niveau, aber ich hätte nicht einfach abhauen sollen.
»Hannah?« Jack packt mich am Unterarm und hält mich fest. Es ist, als würde er damit den Korken eines Pulverfasses lösen, das seit Wochen und Monaten, ja vielleicht schon seit Jahren in mir verborgen liegt. Tief aus meinem Innern bricht pure Erleichterung hervor und tausende kleine Blitze zucken ausgehend von seiner kleinen Berührung über meine Haut. Fuck, ich kann tun und lassen was ich will! Das ist geil, unglaublich, mega, was weiß ich … Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie leicht ich mich plötzlich fühle. Weil sich das durch die Probleme mit Cory verursachte schwere Gefühl einfach so in nichts auflöst, ist in meinem Innern plötzlich viel zu viel Raum übrig. Ich fixiere Jacks hübsches Gesicht und erschaudere. Immer noch hält er mich fest. Auf seiner Miene spiegelt sich eine Mischung aus Interesse und Verwirrung. Wenn er nur wüsste, wie scharf ich ihn finde. Fuck … Eine gewaltige Welle aus purem Verlangen flutet mich. Scheiß drauf, was er davon hält.
Ich reiße mich von ihm los, packe ihn am Kragen seines Hemdes und dränge ihn gegen die Backsteinmauer des Clubs. »Das war nicht Nathan, Jack, und ich war vorhin im Büro nicht konzentriert, sondern total geil. Wenn ich ehrlich bin, laufe ich schon seit Monaten völlig unbefriedigt durch die Gegend«, flüstere ich ihm ins Ohr und hauche einen verführerischen Kuss auf die empfindliche Stelle hinter seinem Ohrläppchen. Jack keucht leise, ich lächle. »Aber damit ist jetzt endgültig Schluss!« Mit seinem Fehltritt hat Cory jedes Recht auf mein Verständnis endgültig verwirkt – ich bin frei. Eine weitere Berührung meiner Lippen lässt Jack erschaudern. Ich will ihn. Alles in mir verlangt nach ihm. Vielleicht habe ich noch nie etwas so sehr begehrt wie ihn in diesem Augenblick. Gierig fahre ich mit meinen Händen über seine breite Brust. Wenn ich seine Signale nicht völlig falsch deute, dann will er mich auch, und wenn nicht: scheiß drauf! Ohne Cory kann ich es mir leisten, den Job an den Nagel zu hängen. Jack hält still, sein Körper fühlt sich unter meinen Händen wie erstarrt an. Na komm schon … Fordernd küsse ich mich von seinem Hals über seine Wange und presse meine Lippen auf seinen Mund.
»Ich verstehe nicht … Wer ist Nathan und was ist mit deinem Freund?«, murmelt er keuchend an meinen Lippen, unternimmt aber keinen Versuch, sich mir zu entziehen. Na also … »Vergiss Cory. So wie es aussieht, fickt er die blonde Tussi da drin«, antworte ich heiser und zerre an seinem Hemd, um es aus dem Bund seiner Jeans herauszubekommen. Ich will seine Haut fühlen. Verflucht, ich will alles von ihm fühlen.
»Der Kerl da drin war dein Freund?«, hakt Jack fassungslos nach und fängt meine Hände ein. Ich schnaube frustriert. Muss er mich dazu zwingen, mich jetzt mit meiner längst verlorenen Beziehung auseinanderzusetzen? »Ja, das war Cory – mein Freund, der sich angeblich mit einem alten Highschool-Kumpel trifft, wie schon so oft in den letzten eineinhalb Jahren, nachdem der Kontakt völlig eingeschlafen war.« Erst jetzt dämmert mir, dass die Geschichte mit der Blondine vielleicht keine einmalige Sache ist. Ein entsetzter Laut kommt mir über die Lippen. Wie konnte ich nur so dumm sein und mich derart ausnutzen lassen? »Dieser verfluchte Bastard! Arschloch … Das wird er noch bereuen!«
»Ich glaube, du hast gerade einen Nervenzusammenbruch«, beschwört Jack mich eindringlich und zwingt meine Hände, sich zu senken, anstatt weiter seinen Körper zu erforschen. Sein Brustkorb hebt und senkt sich schnell, als müsse er sich beherrschen, meinem Drängen nicht einfach nachzugeben. Doch sein angespannter Gesichtsausdruck ist viel zu sanft, um unerträglich erregt zu wirken. Verflucht!
»Ich verstehe, dass du verwirrt bist, Hannah ...« – »Nein«, unterbreche ich ihn trotzig. Unsere Blicke verhaken sich, seine Augen flackern. Oh mein Gott, wie perfekt ist der Kerl eigentlich? Er will ganz einfach das Richtige tun, begreife ich. Das macht ihn noch anziehender. Ich drehe durch, wenn ich ihn nicht bekomme! Ganz langsam entziehe ich ihm meine Hände und presse mich an ihn. »Ich bin nicht verwirrt, Jack. Ich habe vermutlich schon lange nicht mehr so klar gesehen wie jetzt.«
Langsam, um ihm zu demonstrieren, dass ich mit Bedacht handle, stelle ich mich auf die Zehenspitzen und nähere mich wieder seinen Lippen. Ich kann den Moment in seinen Augen erkennen, in dem sein Widerstand bricht. Es ist der Augenblick, in dem ich seine Unterlippe ganz sanft zwischen die meinen ziehe und mein Atem ihn streichelt.
»Du warst vorhin im Büro also nicht einfach nur konzentriert …«, stellt er heiser fest. Seine Hände legen sich auf den Ansatz meines Pos. Oh ja, tiefer … Lockend lasse ich meine Zunge in seinen Mund gleiten, um ihn zu einer eindringlicheren Berührung zu ermuntern, und presse mich an seinen Unterkörper. Er ist bereits steinhart. »Und dich hat das Gestöhne mehr als wahnsinnig gemacht«, erwidere ich atemlos, als ich mich wieder von ihm löse. Als wären diese Feststellungen eine Vereinbarung, packt Jack mich an den Oberarmen und dreht uns geschickt herum. Ich keuche überrumpelt, als er mich gegen die Backsteinmauer drängt, sein Knie zwischen meine Schenkel schiebt und seine Hände aufreizend langsam meine nackten Beine hinaufgleiten. Der Druck seines Knies auf meine Scham und dass er die Führung übernimmt, fühlt sich unglaublich an. Ich erschaudere. Zum Glück habe ich vorhin nicht darauf bestanden, Feierabend zu machen!
»Mir ist klar, dass ich sowas wie die Rache an deinem Freund bin, aber wenn du das wirklich willst, ist es mir sowas von scheißegal«, murmelt Jack und küsst sich forsch über meinen Hals. Oh ja, das ist gut. Mein Körper vibriert vor Verlangen. Federleicht legt Jack seine Hände auf meine Brüste und massiert sie mit langsamem, kraftvollem Druck. Dass er mich nicht einfach schnell nimmt, treibt meine Sehnsucht nach ihm auf die Spitze. Ich stöhne leise. Diese Qual ist köstlich, denn ich weiß, dass ich am Ende davon erlöst werde. »Das hier ist kein Racheakt, sondern das Zugeständnis, das ich mir schon längst hätte machen sollen«, antworte ich keuchend. »Das ist gut«, murmelt er an meinem Ohr und knabbert an meinem Ohrläppchen. Leise stöhnend schließe ich die Augen und lege meinen Kopf zur Seite, um ihm Platz zu machen. Keine Ahnung, wie lange wir so dastehen und er mich mit seinen Händen und Lippen verwöhnt. Doch selbst wenn es nur ein paar Minuten sind, reichen sie aus, um mich schier um den Verstand zu bringen. In meiner Scheide zieht es verlangend. Es fühlt sich an, als bestünde ich nur noch aus Sehnsucht. Ich winde mich unter seinen Händen.
Als genieße Jack meine Qual und wolle mich noch weiter reizen, schiebt er seine Hüften nach vorn und reibt seinen harten Schwanz an meiner Scham. »Fick mich!«, keuche ich ungehalten.
»Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mir genau das gewünscht habe, als du vorhin deine Schenkel zusammengepresst und sie aneinander gerieben hast«, antwortet Jack rau, packt mich unter den Beinen und hebt mich hoch. Bereits seinen harten Penis durch seine Jeans und meinen dünnen Slip an meinen Schamlippen zu spüren, fühlt sich unglaublich an. Mit rhythmischen Bewegungen imitiert er den Akt, den ich so sehr will. »Oh ja …« Automatisch schließe ich meine Beine um seine Hüften, um ihn noch enger an mich zu ziehen. Mein Stöhnen wird lauter. Wieviel Ansporn braucht der Kerl eigentlich noch? »Das ist gut … Sowas in der Art hat mir vorhin im Büro auch vorgeschwebt. Nur mit etwas weniger Kleidung …«
Jack lächelt unglaublich sexy und greift zwischen unsere Körper. »Das glaube ich dir sogar«, neckt er mich und schiebt meinen Slip beiseite. Es ist sowas von heiß, dass er mich noch vollständig angezogen genau hier – in diesem Hinterhof – ficken wird. Ich weiß nicht wieso, aber Sex mit Kleidung turnt mich unglaublich an.
»Tiefer, Jack, bitte …«, flehe ich, als er seine Finger zwischen meine feuchten Schamlippen drängt und provozierend mit den Fingerspitzen in mich hineinstößt.
»Du bist so heiß, dass du es gar nicht erwarten kannst, hm?«, murmelt er, legt seine Lippen auf meinen Mund und stößt seine Finger ganz in mich hinein. »Aah!« Ich ringe nach Atem und klammere mich an seinen Schultern fest. Sein roher Kuss und die Härte in mir fühlen sich unglaublich an – diese Leidenschaft fühlt sich unglaublich an. Alles in mir zieht sich vor Begehren zusammen. Keine Ahnung, wann ich zuletzt so intensive Lust empfunden habe, aber wenn Jack so weitermacht, dann werde ich nicht lange brauchen. Immer wieder zieht er seine Hand zurück, um dann aufs Neue in mich zu stoßen. Seine Finger krümmen sich und reiben stimulierend über einen sensiblen Punkt ganz tief in mir hinweg. Immer weiter hebt er mich damit aus diesem unerträglichen Sog der Erregung heraus und treibt meine Lust überraschend schnell auf ihre Spitze zu. Jeder Muskel in meinem Körper spannt sich an, als ich fast auf dem Höhepunkt stehe – bereit, mich in die Tiefe der Erlösung zu stürzen. Gleich … Ich stöhne erleichtert auf. Gleich werde ich explodieren.
»Oh nein, du wirst nicht ohne mich kommen«, flüstert Jack drohend und fixiert angestrengt mein Gesicht, um den Punkt nicht zu verpassen, an dem ihm meine Lust entgleitet. Wieder bohren sich seine Finger in mich, meine Vagina zieht sich zusammen. Fuck, wenn er jetzt aufhört … Ich presse die Lippen aufeinander, um die ersten Beben meines Orgasmus vor ihm zu verbergen. Mein Körper zittert verräterisch.
»Scheiße, Hannah – nein … Du siehst so verflucht scharf aus. Aber ich will, dass du mit mir zusammen kommst«, stöhnt Jack und zieht beinahe widerwillig seine Hand zurück. Meine Lust nimmt ihn mit. Doch es reicht nicht aus, um seinen Willen zu überrumpeln und mir meinen Höhepunkt zu gewähren. Ich stöhne gequält. Immer noch zuckt mein Unterkörper von den Vorboten der Erlösung, doch ihm fehlt die Stimulation, die ihn zur Explosion treibt. »Dann mach gefälligst schnell!«, fordere ich Jack ungeduldig auf.
»Ich versuch´s ja. Fuck …« Sein Atem geht abgehackt, fahrig werkelt er mit seiner freien Hand an seinem Gürtel herum und ich hänge immer noch wartend zwischen seinem angespannten Körper und der Backsteinwand. Scheiße, ich brauche ihn! Ich will einfach nicht mehr warten. Nein … Ich halte es nicht aus, noch länger auf ihn zu warten. »Oh mein Gott, wie lange dauert das denn noch?«
Jacks Mundwinkel zucken spöttisch, aber meine Ungeduld gefällt ihm. Das kann ich an dem erregten Blitzen in seinen Augen erkennen. Endlich schafft er es. Die Schnalle seines Gürtels öffnet sich und gleich darauf der Knopf seiner Jeans und der Reißverschluss. Das leise Ratschen, mit dem er den Schieber nach unten zieht, lässt mich am ganzen Körper vor Erregung zittern. Hungrig küsst er mich und ich spüre zwischen meinen gespreizten Beinen, wie er seinen Schwanz aus der Hose holt. Alles in mir giert nach dieser Vereinigung.
»Verhütung?«, murmelt Jack und küsst mich wieder. »Pille«, hauche ich, als er sich kurz von mir löst, und dränge ihm, so gut es in meiner Position geht, meinen Unterkörper entgegen. Er weiß, was das bedeutet. Sofort schiebt er die Spitze seiner Härte zwischen meine Schamlippen und lässt sie provozierend auf und ab gleiten. Danke …, ist das Einzige, was ich noch denken kann. Danke wem auch immer, dass Ambros von jedem von uns ein umfassendes Gesundheitszeugnis angefordert hat, bevor er uns an die Arbeit gelassen hat.
»Hannah …«, keucht Jake rau an meinem Hals und führt mich mit beiden Händen unter dem Hintern in Position. Sein Schwanz gleitet durch meine Spalte und drängt sich in meine Öffnung. Mit einem Stoß versenkt er sich in mir und beginnt sofort, mich abgehackt zu vögeln. Es fühlt sich verflucht gut an. Die ungezügelte Leidenschaft, mit der er sich in mein Fleisch bohrt, lässt mich am ganzen Körper zittern. Als hätte es dir kurze Unterbrechung nicht gegeben, schaukelt sich meine Lust schnell zu einem nahenden Orgasmus auf. Mit jedem noch heftigeren Stoß von Jack dreht die Spirale sich enger. Heiß streicht sein Atem über meinen Hals. »Gleich, Jack …«, stöhne ich. Gleich komme ich am Ende dieser lustvollen Folter an.
Jack reißt seinen Kopf nach oben und schaut mir tief in die Augen, als wolle er sehen, wie ich im Rausch der Begierde untergehe. Jeder seiner ungezügelten Stöße entlockt mir einen lustvollen Laut, gierig saugt er meinen Anblick in sich auf. »Ist es gut so?« – Fuck, ja! Das müsste er doch merken. Aber ich muss mich viel zu sehr darauf konzentrieren, meine Lust nicht vor der Spitze entgleiten zu lassen, als dass ich jetzt sprechen könnte. Nur noch ein bisschen. »Härter«, keuche ich und kralle meine Finger auffordernd in Jacks Schultern. Die unebenen Steine der Mauer hinter mir bohren sich in meinen Rücken, so hart fickt Jack mich gegen die Wand. Doch das ist mir scheißegal. Ein unglaublicher Orgasmus rollt in mir heran. »Oh ja …« Ich spreize meine Schenkel so weit wie möglich, um mich von seinen Stößen über die Klippe treiben zu lassen. »Ja …«
Bam! Die Tür zum Hinterhof fliegt auf, hastig zerre ich an meinem Rock, um meine Blöße zu bedecken.
»Ach Leute, muss das denn wirklich sein? Ich habe den Laden doch erst aufgemacht und keinen Bock, jetzt schon Ärger mit den Nachbarn zu bekommen.« Mit einer Mülltüte in der Hand steht Jacks Kumpel Kingsley vor uns und grinst uns breit an. »Sorry«, erwidert Jack zerknirscht, presst die Lippen aufeinander und schüttelt mit einem halb verkniffenen Grinsen den Kopf. Entsetzt schlage ich nach seiner Schulter. »Das ist nicht lustig«, zische ich. Ich sollte ernüchtert sein. Doch stattdessen brennt sich die gnadenlose Mischung aus ungebremstem Begehren und Ungeduld noch tiefer in mich. Jacks erigierter Penis steckt noch immer in mir. Die aufdringliche Härte verhindert, dass die Lust in mir abebben kann und der Peinlichkeit Platz macht, die dieser Situation angemessen wäre.
»Geht doch einfach nach Hause. Da stört euch auch niemand«, meint Kingsley und zwinkert mir schelmisch zu. Endlich wendet er sich von uns ab, um die Mülltüte im Container zu entsorgen. Meine Wangen glühen, doch anstatt ebenfalls Reue zu zeigen, nickt Jack zustimmend, zieht sich aus mir zurück und lässt mich auf den Boden gleiten. Hastig zerre ich mein Höschen und meinen Rock zurecht und werfe einen bedauernden Blick auf seinen erigierten Schwanz, den er grinsend wieder in seiner Hose verstaut. »Wir sehen uns, Kingsley«, verabschiedet er sich von seinem Kumpel und wendet sich mir zu. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Kingsley uns lässig zuwinkt und wieder durch die Tür verschwindet. Verflucht! »Hätte er nicht ein paar Minuten später auftauchen können?«
»Ich bin sogar froh, dass er es nicht getan hat«, erwidert Jack dunkel und ergreift meine Hand. Das Pochen in meiner Vagina wird heftiger. Es ist noch nicht vorbei … »Es wäre doch wirklich schade, aus dem hier eine schnelle Nummer zu machen. Du sagtest, dass du schon seit Monaten unbefriedigt durch die Gegend läufst. Ich sollte dich mir langsam vorknöpfen …«
Ein harter Kloß bildet sich in meinem Hals und mein Atem beschleunigt sich unwillkürlich. Ich konnte es kaum aushalten, auch nur ein paar Minuten auf ihn zu warten. Aber köstliche Erregung und süße Qual bedeuten eine zwar langsame, aber tiefdringende Befriedigung. Alles in mir lechzt danach, von Jack auf diese Weise erlöst zu werden. »Lass uns zu dir fahren«, schlage ich heiser vor, denn ich habe überhaupt keine Lust darauf, zuletzt noch von Cory gestört zu werden. Jack scheint mit meinem Vorschlag einverstanden zu sein. Mit zitternden Händen greife ich nach dem Helm, den er mir auffordernd unter die Nase hält.
Im Gegensatz zu vorhin scheint die Fahrt ewig zu dauern, obwohl Jack deutlich mehr Gas gibt. Jetzt bin ich mir sicher, dass auch er die zwangsläufige Berührung während der ersten Fahrt auskosten wollte, aber das ist nun nicht mehr nötig. Jetzt weiß er, dass ich für diese Nacht ihm gehöre. Allein schon der Gedanke facht das Feuer zwischen meinen Schenkeln weiter an. Verflucht, wohnt der Mann etwa am anderen Ende der Stadt? Ich presse meine Beine enger an seine Oberschenkel, um ihn anzuspornen, dieses unglaublich langsame Taxi vor uns zu überholen. Augenblicklich spannt sich sein ganzer Körper an. Auch er kann es kaum erwarten. Diese Nacht wird unvergesslich, das weiß ich schon jetzt.
Es kann kaum mehr als noch ein paar Minuten gedauert haben, aber als Jack seine Harley endlich zu den Garagen eines großen Wohnhauses lenkt, fühle ich mich völlig überreizt und von der Feuchtigkeit in meinem Höschen wund zwischen den Schenkeln. Er lässt mich vor der Garage absteigen, öffnet das Tor und schiebt seine Harley hinein. Kann er das nicht später machen? Ungeduldig nehme ich den Helm ab, folge ihm und schmiege mich auffordernd an seinen Rücken. Vergiss das Motorrad! »Willst du dich nicht lieber um mich kümmern?« Fordernd lasse ich meine Hände über seinen Körper gleiten und presse sie auf die Härte, die den Stoff seiner Jeans spannt. »Wie wäre es, wenn du das Tor schließt und mich genau hier nimmst?«
Jack setzt ebenfalls seinen Helm ab und hängt ihn an den Lenker der Harley. An der kontrollierten Handlung erkenne ich bereits, dass er es mir nicht leicht machen wird. »Warum denn so eilig, Hannah?«, fragt er unschuldig und dreht sich lächelnd zu mir herum. – Warum?! Ich hasse ihn für dieses verschmitzte Grinsen, gleichzeitig liebe ich ihn dafür, dass er meinem Körper so viel Lust wie nur möglich entlocken will. Küssend schiebt er mich rückwärts gegen die Wand und lässt seine Hände zwischen meine Schenkel gleiten. Es widerstrebt mir, dass er mich weiter necken will, obwohl ich vor Erregung bereits klatschnass bin. »Oh ja …«, keuche ich dennoch willig, als seine Finger durch den Stoff meines Höschens stimulierend meine Klitoris massieren und mich damit auf eine ganz andere Ebene der Erregung heben. Meine Empfindungen vertiefen sich, werden viel intensiver und konzentrieren sich auf diesen einen kleinen Punkt an meiner Mitte. Stöhnend presse ich die Beine zusammen und umschließe damit Jacks Hand, um den Druck seiner Berührung zu verstärken.
Sofort hält er inne und zieht sich zurück. »Ich freue mich jetzt schon auf deinen Anblick, wenn du kommst«, flüstert er mir verführerisch zu und haucht mir einen unschuldigen Kuss auf die Nasenspitze. »Komm mit …« Er ergreift meine Hand und führt mich aus der Garage. Auf wackeligen Beinen folge ich ihm. Wie kann man sich gleichzeitig derart überschäumend vor Energie und derart schwach fühlen?
»Dritter Stock und es gibt keinen Aufzug«, raunt Jack mir zu, als wir im Wohnhaus ankommen. Ich stöhne gequält. Bei jedem meiner Schritte scheuert mein Höschen unangenehm über meine lustvoll angeschwollene Perle. Jack grinst mich wissend über die Schulter an und zerrt mich die Treppen hoch.
»Hätte ich auch nur geahnt, dass dieser Tag so endet, dann hätte ich aufgeräumt«, murmelt er halb lachend, halb keuchend, als er mich rücklings gegen seine Wohnungstür drängt und mich gierig küsst. Am Kratzen neben mir kann ich erkennen, dass er nebenbei versucht, die Tür aufzusperren. Plötzlich gibt sie nach und ich verliere das Gleichgewicht. Ehe ich jedoch zu Boden stürze, schlingt Jack seine Arme um mich und fängt mich auf. »Du kannst es wohl kaum erwarten, in meine Wohnung zu kommen«, scherzt er. Sein Gesicht ist jedoch viel zu angespannt, um wirklich heiter zu wirken. »Hmmm«, murmle ich und presse mich verlangend an ihn. Für eine Unterhaltung bin ich viel zu erregt und es ist mir scheißegal, ob seine Klamotten überall herumliegen, oder ob er das Geschirr gespült hat. Mich interessiert nur eins … »Wo ist das Schlafzimmer?«, keuche ich. Sein Schwanz drängt sich verlangend gegen meinen Schamhügel und ich drehe bald durch, wenn ich ihn nicht endlich wieder spüren darf.
»Da lang«, antwortet Jack rau und dirigiert mich mit einer Hand im Rücken auf die letzte Tür des tatsächlich ziemlich chaotischen Flurs zu. Er greift an mir vorbei und stößt sie auf. Sein nackter Unterarm streift mein Handgelenk. Meine Sinne spielen verrückt, die Haut-auf-Haut-Berührung fühlt sich gleichzeitig heiß und kalt an. Ich erschaudere und über meinen Armen breitet sich eine Gänsehaut aus. Verflucht, wie kann man jemanden nur so sehr wollen?
»Schönes Bett«, murmle ich, drehe mich um und führe Jack an der Hand zu seinem Bett. Wieder schenkt er mir dieses leicht überhebliche Lächeln. Damit kann er aber nicht überspielen, dass er genauso angeturnt ist wie ich. Ein Muskel in seinem Kiefer zuckt vor Anspannung, als ich mich auf die Bettkante fallen lasse und einladend meine Beine spreize. Der kühle Stoff der Bettwäsche schmiegt sich an meine Schenkel und ich kann nur erahnen, wie sinnlich es sich anfühlen wird, wenn er meinen nackten Körper umschmeichelt, während Jack sich zwischen meinen Beinen bewegt.
Leider steht er immer noch regungslos vor mir und saugt meinen willigen Anblick in sich auf. »Worauf wartest du noch?«, frage ich leise, stütze mich mit einer Hand auf der Matratze ab und hebe die Hüften an. Jacks Nasenflügel beben erregt, als ich mein Höschen ausziehe und es ihm vor die Füße werfe. »Darauf habe ich gewartet«, erwidert er rau, lässt sich vor mir auf die Knie sinken und drängt meine Beine auseinander.
»Scheiße, ja …«, keuche ich und greife mit gespreizten Fingern in sein dunkles Haar, als er sein Gesicht zwischen meine Schenkel presst und seinen Mund auf meine Scham senkt. Ohne es länger hinauszuzögern, gleitet seine Zunge durch meine feuchte Spalte und seine Lippen schließen sich um meine hart klopfende Perle. Kleine Blitze explodieren vor meinen Augen und ich kann seltsam entrückt – wie eine außenstehende Person – meine keuchenden Atemzüge hören. Meine Finger verkrampfen sich wie alles in mir, meine Hüften rucken ohne mein Zutun rhythmisch Jacks saugenden Lippen entgegen, um die Stimulation zu vertiefen.
»Mir scheint, dass du erregt genug bist«, murmelt er, leckt ein letztes Mal durch meine Nässe und stupst mit der Zungenspitze neckend gegen meine offen daliegende Perle. Ich keuche auf. Würde er mich noch ein paarmal so lecken … Ungeduldig stehe ich auf und dränge Jack aufs Bett. Ergeben schaut er zu mir auf, als ich mir mein Shirt über den Kopf streife und meinen Rock ausziehe. Diesmal will ich seine warme Haut überall an mir fühlen.
»Du bist perfekt«, murmelt Jack ehrfürchtig, als ich nackt vor ihm stehe, und streicht ganz sanft über meinen Bauch und die Rundungen meiner Hüften und meiner Taille. Aus dem Mund jedes anderen Mannes würden die Worte lächerlich klingen, ihm hingegen glaube ich ohne zu zögern, dass er sie ernst meint.
»Ich bin mir sicher, dass du ebenfalls perfekt bist«, antworte ich und ziehe auffordernd an seinem Hemd – perfekt für mich, für den Moment, für diese Nacht. Anstatt sich die Zeit zu nehmen, die Knopfleiste zu öffnen, zieht Jack es sich ganz einfach über den Kopf und ich halte für einen Moment den Atem an. Er ist einfach nur schön, wie er schwer atmend mit nacktem Oberkörper vor mir sitzt und mit verhangenen Augen zu mir aufsieht. Bewundernd streife ich mit meinem Blick über seine ausgeprägten Muskeln und lasse mich ganz automatisch auf die Knie sinken – so wie er vorhin. Mein Blick fängt den seinen ein. Seine Miene ist angespannt. Wach beobachtet er mein Tun und hilft mir, seine Hose zu öffnen und seinen harten Penis herauszuholen. Seine geschwollene Eichel glänzt bereits von den ersten Tröpfchen seiner Lust. Ich strecke die Zunge heraus, lasse sie über die zarte Haut tanzen und lecke sie auf. Keuchend verfolgt Jack jede meiner Bewegungen und beobachtet, wie ich seinen Schwanz bearbeite. Sein Atem beschleunigt sich. Die Lust in seinen Augen ist der reine Wahnsinn. Er zeigt mir damit sein Verlangen nach mir und jede meiner Berührungen, und ich will noch viel mehr davon. Ich sehe ihm tief in die Augen, öffne die Lippen und lasse seinen Schwanz in meinen Mund gleiten.
»Oh mein Gott …« Jacks ganzer Körper spannt sich an, als ich die Backen einziehe, um mehr Druck auf ihn auszuüben, und ihn mit seiner vollen Länge in meinem Rachen aufnehme. Langsam lasse ich meinen Kopf vor- und zurückgleiten und fixiere weiter Jacks Gesicht. Sein Mund verzieht sich und in seinen Augen lodert unverhohlene Gier auf. Immer mehr der süßen Tröpfchen quellen aus seiner Eichel und sammeln sich in meiner Mundhöhle, seine Hände fahren ziellos über meine Schultern, um mich noch enger an sich zu ziehen. Er ist mir und diesem blanken Begehren hilflos ausgeliefert. Das ist sowas von heiß! Immer schneller bewege ich meine Lippen über seinen Schaft, lasse meine Zunge um seine Länge tanzen und klimpere provozierend mit der Zungenspitze über das Bändchen an der Unterseite seiner Eichel. Ein rauer Laut löst sich aus Jacks Brust, sein Schwanz pulsiert gegen meinen Gaumen. »Hör auf«, fordert er rau und packt mich an den Oberarmen.
Ehe ich es mich versehe, schwebe ich mit gespreizten Beinen über seinem Schoß und sein aufgerichteter Penis berührt mich an der Innenseite meiner Oberschenkel. Ich greife nach ihm, um ihn in Position zu halten, und senke mich auf ihn herab. Mit glasigem Blick beobachtet Jack, wie ich ihn einführe. Ich stöhne wohlig, als unsere Körper wieder eins sind. Das unerträgliche Gefühl der Leere in mir weicht rohem Verlangen. Sofort beginne ich, meine Hüften vor und zurück zu wiegen, um es auf die Spitze aller Empfindungen zu treiben.
Jack legt seine Hände auf meine Pobacken und verstärkt mit sanftem Druck meine Bewegungen, ohne in den Takt meiner Lust einzugreifen. Aber das ist auch nicht nötig. Von unten stößt er meinen Bewegungen entgegen und vertieft unsere Verbindung. Ich kann nur darüber staunen, wie harmonisch sich zwei völlig fremde Körper miteinander bewegen können. »Oh ja, Hannah, das ist gut. Mach genauso weiter«, keucht Jack leise, als denke er meine Gedanken. Stöhnend vergräbt er sein Gesicht in der Fülle meiner Brüste und saugt und leckt abwechselnd meine Nippel. Fuck, ja … Keuchend halte ich mich an seinen Schultern fest. Um mich noch schneller bewegen zu können, biege ich den Rücken durch und dränge mich seinen Liebkosungen entgegen. »Mehr ...« Automatisch schiebe ich mein Becken nach hinten, Jacks Hände krallen sich in meine Pobacken und spreizen sie auseinander.
»Jack!« Alles in mir zieht sich unter der Fülle der lustvollen Reize zusammen – weiche Lippen um meine steifen Nippel, seine raue Zunge auf meiner überreizten Haut und seine unnachgiebige Härte in mir, die ich dank der Dehnung, die bis zu meinen Schamlippen reicht, noch intensiver spüren kann. Ich stöhne ein letztes Mal laut auf und dränge mich eng gegen ihn, um seinen Schwanz so tief wie möglich in mich zu pressen. All meine Empfindungen schrumpfen auf einen lodernden Punkt in mir zusammen. Meine Lider flattern. Es ist, als stehe die Zeit für eine Millisekunde still, damit ich dieses kaum aushaltbare Verlangen vor dem freien Fall bis ins Letzte auskosten kann. »Schau mich an«, fordert Jack rau und stößt hart zu. Er packt mich am Kinn und zwingt mich, ihm in die Augen zu sehen. Blanke Begierde lodert in seinem Blick. Ich falle. Meine Vagina zieht sich rhythmisch zusammen und ein erschütternder Orgasmus fegt über mich hinweg. Mit jeder meiner unkontrollierten Zuckungen wird Jacks Blick weicher.
»War es das etwa schon?«, will er wissen, als das Gefühl – so schnell wie es mich überrollt hat – wieder vorüber ist und ich keuchend gegen ihn sinke. »Nein«, antworte ich ihm heiser. Das Gefühl war unglaublich, aber viel zu schnell und flüchtig, um mich bis zu den Zehenspitzen hinunter zu befriedigen. Jack grinst wissend. »Ein Orgasmus ist dir wohl nicht genug?« Jedes seiner Worte begleitet er mit einem abgehackten Stoß, der die kaum verebbte Lust in mir wieder aufschaukelt. Ich zittere vor Erschöpfung und vor Erregung. »Ich habe noch lange nicht genug. Vögel mich in jeder erdenklichen Stellung – so lange, bis ich nicht mehr kann.«
Als habe Jack nur auf diese Aufforderung gewartet, schlingt er einen Arm um meine Taille und dreht sich mit einer schnellen Bewegung herum. Ich lande auf dem Rücken, er über mir. »Das kannst du gern haben!« Gierig küsst er sich über meinen Körper und knetet meine Brüste. Ja, bitte … Ich winde mich. »Worauf wartest du dann noch?«
Für einen Moment verschwindet er, im nächsten dreht er mich auf die Seite und legt sich hinter mich. Seine Jeans und seine Shorts fliegen an mir vorbei und dann kann ich es fühlen – seine warme Haut schmiegt sich über die ganze Länge meines erhitzten Körpers an mich und sein beschleunigter Atem streift meinen Nacken. Ich erschaudere. Ich brauche ihn. Auffordernd schiebe ich meinen Po nach hinten, damit er besser in mich eindringen kann.
Er hebt meinen Oberschenkel an und drängt seinen Schwanz in meine Öffnung. Sofort beginnt er rau keuchend in mich zu stoßen und ich begreife, dass er viel zu erregt ist, um wirklich lange durchhalten zu können. Aber verflucht, wenn dieses Brennen in mir nicht bald aufhört … Doch die Wellen in mir schlagen noch viel zu tief, um mich erneut über den Gipfel hinwegzuheben. Ich brauche mehr Anreiz. Verzweifelt greife ich zwischen meine Beine und bearbeite meine sehnsüchtig klopfende Perle, um meine Erregung zu beschleunigen. Das ist gut, und es turnt mich noch weiter an, dass meine Fingerspitzen dabei an Jacks harten Schaft stoßen, den er wie besessen immer wieder in mich treibt. Gleich … Ich kann den Gipfel bereits erahnen und massiere schneller. »Machst du es dir etwa selbst?«, stöhnt Jack gequält und verlangsamt sein Tempo. »Hör nicht auf«, flehe ich. Doch anstatt mich weiter zu ficken, zieht er sich aus mir zurück. »Ich will sehen, wie du es dir besorgst.«
Plötzlich liege ich auf dem Rücken. Jack drängt sich kniend zwischen meine Beine und dringt sofort wieder in mich ein. »Na komm schon, Baby«, stöhnt er. Seine Hüften zucken mir mit runden Bewegungen entgegen, doch ich komme ihm nicht mehr hinterher. Die kurze Unterbrechung hat mich aus dem Takt geworfen. Egal wie hart ich meine Perle massiere, Jack ist mir mit seiner Erregung voraus. Tief in mir beginnt er zu pulsieren, verzweifelt klammere ich mich an seinen Unterarmen fest und richte mich ein Stück auf, um mich seinen Bewegungen entgegenzustemmen. »Es reicht nicht, ich brauche mehr Druck.«
Jack presst keuchend seine Lippen zu einer harten Linie aufeinander, sein Schwanz in mir schwillt an, um seinen Saft hinauszustoßen. Gleich ist es vorbei. Matt lasse ich mich zurücksinken und gebe auf. Wenn er seine Lust gestillt hat, wird er es auf andere Weise zu Ende bringen. Bereitwillig spreize ich meine Schenkel noch weiter für ihn, damit er seinen Samen tief in mich schleudern kann. Jack scheint zu begreifen. »Oh nein, du wirst mit mir kommen«, droht er mir leise, schiebt seine Hände unter meinen Hintern und hebt mich an. Meine Empfindungen verändern sich, werden intensiver. Ich reiße die Augen auf und ziehe scharf den Atem ein. »Mach genau so weiter.«
Wie gefordert bohrt Jack sich in mich und spreizt meine Pobacken wieder. Ich stöhne überrascht. »Oh ja, das ist gut!« Diese Dehnung hat es wirklich in sich. Jacks Augen funkeln und ich begreife zu spät, was er vorhat. Erst als sich einer seiner Finger zwischen meine Pobacken verirrt, begreife ich. Nein, will ich sagen und ihn davon abhalten – Analsex war noch nie ein Thema für mich. Mein Protest geht jedoch in einem ungläubigen Laut unter, als er mit seinem Finger in meinen Anus eindringt und meine Empfindungen explodieren. Stöhnend werfe ich den Kopf in den Nacken und biege meinen Rücken durch. Meine Pobacken pressen sich an Jacks Handfläche, sein Finger füllt mit voller Länge meinen hinteren Eingang aus. Wie kann sich das nur so verdammt gut anfühlen? Das Gefühl ist so heftig, dass es beinahe nicht auszuhalten ist.
Ich keuche, winde mich, um mich dem überreizenden Gefühl zu entziehen, und dränge mich im nächsten Moment wieder fordernd gegen Jacks Hand. Meine Vagina zieht sich eng um seine Härte zusammen, der Druck auf meinen Hintereingang verstärkt sich und ich werde über alle meine Grenzen hinweggeschleudert. Für einen Moment hebe ich ab und schwebe in meiner Erlösung dahin. Jack stößt ein letztes Mal seinen Schwanz und seinen Finger in mich und ergießt sich stöhnend in mir. Als erfülle sein Höhepunkt die letzten Forderungen meines Körpers, falle ich zurück auf die Erde und meine Muskeln werden weich. Kraftlos liege ich einfach nur da, als Jack mich auf die Matratze zurücksinken lässt und über mir zusammensackt. Erschöpft und durch und durch befriedigt blinzle ich an die weiß tapezierte Decke seines Schlafzimmers und komme wieder im Hier und Jetzt an.
Kaum zu glauben, dass ich gerade den vermutlich besten Sex meines Lebens mit meinem Kollegen hatte! Er hat sein Gesicht an der Kuhle zwischen meinem Hals und meiner Schulter vergraben und immer noch heftig atmend die Augen geschlossen. Sanft berühre ich ihn an der Schulter, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. »Danke, das war wirklich unglaublich. Aber ich sollte jetzt gehen.« Wenn ich noch länger hier liegen bleibe und er mich mit der Wärme seines Körpers einhüllt, werde ich einfach einschlafen – so geborgen fühle ich mich in diesem Moment. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Es war einfach nur Sex – blanke, rohe Begierde. Das war mir natürlich klar und ist völlig okay, aber wir sollten es nicht mit Übernachtungsgeschichten verkomplizieren.
»Ich stecke noch in dir und du denkst schon daran, nach Hause zu gehen?«, fragt Jack. Bilde ich es mir ein oder klingt er überrascht? Forschend mustere ich sein Gesicht, als er sich auf seine Unterarme stützt. Nein, ich habe mich nicht getäuscht. Tatsächlich blinzelt er mich verwirrt an. »Bereust du es etwa schon?«, fragt er leise.
Oh mein Gott, wie niedlich ist das denn? Sorgevoll mustert er mich, als wolle er einen Hinweis darauf finden, dass er etwas falsch gemacht hat. »Nein, ich bereue keine Sekunde«, antworte ich ehrlich und streichle beruhigend über seine stoppelige Wange. Seine kurzen Barthaare kitzeln mich an der Handfläche und für einen kurzen Moment zieht sich mein Herz zusammen. Ich könnte einfach hier liegen bleiben – mit diesem satten und zufriedenen Gefühl – und mich von der Harmonie dieses Momentes einlullen lassen. Aber das wäre nicht richtig. Ich meine, morgen bei der Arbeit sind wir wieder nur Kollegen. Wir sollten es bei dieser klaren Definition unserer Beziehung belassen, damit wir auch in Zukunft noch ordentlich zusammenarbeiten können.
»Ich habe Morgen um halb acht schon die erste Vorlesung. Danach muss ich in die Bibliothek und zu einem Arbeitskreis. Und dann, wie du weißt, ist Arbeiten angesagt, und so wenig Erfolg wie wir heute mit der Suche nach neuen Testpersonen hatten, werden wir morgen wieder auf Tour gehen müssen. Irgendwann dazwischen will ich Cory noch vor die Tür setzen …«, erkläre ich Jack. Ein potenzielles Gefühlswirrwarr anzusprechen scheint mir viel zu voreilig. Doch er scheint noch immer nicht zu verstehen. Fragend runzelt er die Stirn und zuckt mit den Schultern. »Ja und? Ich habe morgen auch Vorlesungen und muss arbeiten«, meint er, rollt sich von mir herunter und zieht mich in seine Arme. Ich seufze leise. Er macht es mir viel zu leicht, die Realität zu verdrängen. Warum macht er es mir damit nur so schwer? »Was ich damit eigentlich sagen wollte, ist, dass ich ausgeschlafen sein will. Es wird ein langer Tag.«
»Wenn das so ist, dann habe ich den perfekten Vorschlag für dich«, erwidert Jack. Doch anstatt aufzustehen und sich anzuziehen, damit er mich nach Hause fahren kann, zieht er mich noch enger an seine Brust und schließt die Augen. »Was hältst du davon, wenn du heute Nacht einfach hierbleibst? Dann verschwenden wir auch keine unnötige Zeit damit, durch die Stadt zu fahren, anstatt zu schlafen. Morgen früh bringe ich dich dann nach Hause, damit du frische Klamotten anziehen kannst, deinen Freund vor die Tür setzen und was immer du eben zu erledigen hast …« Ein angespannter Zug liegt um seinen Mund, als er die Augen öffnet und sich mir zuwendet. Warum liegt ihm so viel daran und warum schaut er nur so ernst? Mein Herz klopft schneller. Kann es sein …? »Ich würde sagen, dein Vorschlag klingt akzeptabel«, erwidere ich vorsichtig und versuche meine durcheinanderwirbelnden Gedanken zu beruhigen. Vergiss es, Hannah! Wir hatten gerade heftigen und weltenverändernden Sex. Zusammen in einem Bett zu schlafen ist nicht mal halb so intim. Wahrscheinlich interpretiere ich da einfach viel zu viel hinein und in Wirklichkeit ist überhaupt nichts dabei. Ich gebe mir einen Ruck. »Okay, ich bleibe über Nacht.«
»Na siehst du«, meint Jack zufrieden. Seine Miene entspannt sich und er schmiegt leise seufzend seine Wange an mein Haar. »Und was würdest du davon halten, wenn ich dich morgen Abend, anstatt auf Testpersonensuche zu gehen, zum Essen einlade? Du sagtest, dass ich dich offensichtlich nicht kenne … Das würde ich wirklich gern ändern, und zur Not können wir uns selber an die Messgeräte anschließen, wenn wir nicht rechtzeitig neue Paare finden.«
Mein Herz stolpert und nimmt rasend seine Tätigkeit wieder auf. Ich habe mich nicht getäuscht! Zwischen Jack und mir liegt tatsächlich mehr in der Luft als blanke Begierde. Vielleicht fiel es mir deshalb von Anfang an so schwer, mit ihm zusammenzuarbeiten, und vielleicht wusste ich deshalb in dem Moment, als ich Corys Betrug entdeckt habe, dass ich ihn will. Mit Sicherheit weiß ich aber eines: »Ich würde sagen, Essen gehen klingt sehr gut!«
Glücklich lächelnd kuschle ich mich an ihn und schließe die Augen. Jack streichelt zart über meinen Oberarm und presst seine Lippen auf mein Haar. Ab morgen wird sich so einiges verändern. Angefangen mit einem Date mit meinem heißen Arbeitskollegen und nicht zuletzt der Tatsache, dass ich meinen Job liebe!