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Casa Concordia

Casa Concordia war einst eine prächtige Hacienda in den Bergen vor Santiago de Chile. Bis 1970 gehörte sie einer alteingesessenen Familie von Großgrundbesitzern, die in der Gegend Weinbau betrieben. Im Zentrum des weitläufigen Grundstücks stand eine imposante klassizistische Villa. Gärtner pflegten die grünen Rasenflächen, die weißen Rosenstöcke und die ziegelroten Wege hinüber zum Schwimmbad. Selbst die zwei Meter hohe Umfassungsmauer des Geländes trug liebevoll ausgearbeitete Ornamente.

Im Zuge von Allendes Bodenreform wurde die Familie enteignet. Die Besitzer flüchteten in die USA. Das Haus gehörte nun den kommunistischen Gewerkschaften. Sie betrieben hier ein Schulungsheim. Reparaturarbeiten wurden immer seltener. Der einstige Glanz verblasste langsam.

Nach dem Putsch im September 1973 besetzten die Militärs das Gelände. Die Junta schränkte unter dem Deckmantel einer Doktrin der nationalen Sicherheit das öffentliche Recht ein. Es entstand eine Art politisches Niemandsland, in dem Streitkräfte und Geheimdienste jenseits des Gesetzes agieren konnten. In diesem Niemandsland begann im November 1973 der Geheimdienst DINA, Casa Concordia zu einer Dienststelle für seine Unterorganisation Brigada de Inteligencia Metropolitana umzubauen.

Jeden Abend arbeitet sich ein Militär-LKW die Serpentinen zwischen den verwilderten Obstplantagen herauf. Am großen schmiedeeisernen Haupttor stoppt er. Soldaten kontrollieren die Papiere, scherzen mit den Fahrern.

Der LKW darf passieren und fährt den Kiesweg weiter nach oben. Vor dem Eingang einer Lagerhalle endet die Fahrt. Ein Dutzend Männer und Frauen in Handschellen steigen von der Ladefläche. Soldaten nehmen sie in Empfang.

Hier sind ihre Geschichten:


Skizze der Casa Concordia

Das Eisenbett

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