Читать книгу AS(tarot)H - Andrea Appelfelder - Страница 4
Kapitel 1
ОглавлениеEinige Tage später
Nichts war zu hören, die Stille und die undurchdringliche Dunkelheit überzogen einfach alles. In der spärlichen Sicht eines weiten Raumes war ein aschgrauer, betonfarbener Keller und ein dunkler stählerner Käfig auszumachen.
Erst nach einigen Minuten konnte man darin eine vermummte Gestalt, die nur schwer zu erkennen war, ausmachen. Das Wesen lag auf dem Boden und hatte sich eine Decke bis über den Kopf gezogen und zeigte nichts von sich. Es schien zu schlafen, oder zumindest so zu tun, da es sich nicht bewegte.
Nach weiteren Minuten wurde die Ruhe jäh gestört, da ein Mann in den Raum trat. Er schaltete das künstliche Licht allerdings nicht ein.
Da er ein Nachtsichtgerät trug, sah er alles perfekt. Der Mann, der von seiner Aufmachung her vom Militär zu sein schien, trat an den Käfig. Er trug zwei Dinge bei sich, ein Tablett, welches er auf den Boden warf und einen Eimer mit einer undefinierbaren Flüssigkeit. Er schüttete den Eimer, der anscheinend nur mit klaren Wasser gefüllt war, durch die Gitterstäbe der Zelle und weckte somit den überraschten Schläfer.
Der Militärangehörige, der auf eine Bewegung wartete, schrie das aufgeschreckte Wesen an: „Steh auf, du Missgeburt! Dein Fressen ist hier!“
Mit diesen ruppigen Worten schubste er das Tablett, bei dem jetzt auch das letzte Essen, was noch einigermaßen gestanden hatte, umgekippt war, durch das am Boden der Zelle befindliche Loch und färbte den Boden mit den stinkenden Resten.
Das Wesen, was die nasse Decke von sich abschüttelte, zeigte nun, dass es anders war als andere und seine kleinen Hörner, die auf dem vorderen Teil des Kopfes saßen und seine feuerroten Augen strahlten etwas aus, was an einen wahrhaftigen Teufel erinnerten.
Allerdings schien diese Abnormität auch das einzige zu sein, was an dem Wesen, das eigentlich ein junger Mann um die fünfundzwanzig mit scharf geschnittenen Gesichtszügen war, anders war.
Der Mann, der ihm das Essen gebracht hatte und den man in der unendlichen Finsternis schlecht erkennen konnte, beleidigte ihn noch einmal und war danach auch schon mit einem gehässigen Lachen auf den Lippen wieder verschwunden.
Das Wesen starrte wütend auf den besudelten Boden und ignorierte seine ungenießbare Mahlzeit, die danieder lag und betrachtete das schwarze Armband mit dem glühend roten Stein in der Mitte, in dem die Höllenflammen zu lodern schienen.
Dieses Accessoire, was aussah als wäre es aus einfachem Leder, trug er schon solange er sich erinnern konnte. Er fühlte sich mit diesem Gegenstand an seinem Körper immer etwas komisch und nicht wie er selbst, jedoch konnte er es auch nicht abnehmen. Das Gegenteil war der Fall. Auch nur daran zu denken verursachte ihm erhebliche Schmerzen.
Der Gehörnte wusste nicht genau, was es mit ihm auf sich hatte, aber es schien mit einem mächtigen Zauber belegt zu sein und bändigte so seine enormen teuflischen Kräfte. Es gab sogar Momente, in denen er dachte, dass es ihn sogar an diesen grausamen Ort band. Er wusste über das Schmuckstück nur noch, dass derjenige, der das Gegenstück trug, Herr über ihn war und ihm seine Kraft geben und nehmen konnte und ihn gleichzeitig schreckliche Schmerzen zufügen konnte.
Das höllische Wesen verwarf diesen Geistesblitz. Er konnte ohnehin nichts dagegen tun, trat vor, legte seine Hände an die Gitterstäbe und ließ nun erneut seine unruhigen Gedanken in der Dunkelheit abschweifen.
Nachdem er schließlich wieder zur Ruhe gekommen war, konnte man ausmachen, dass diese gruseligen, roten Augen wieder verschwunden waren. Sie waren nun einem Giftgrün gewichen.
Diese ungewöhnlichen und monströsen Augen zeigten sich nur, wenn er in einem Zustand extremer Erregung war, verschwanden aber immer genauso schnell wieder, wie sie gekommen waren.
Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich schon hier bin, zumindest kann ich mich erinnern, hier nicht geboren wurden zu sein. Allerdings kenne ich leider nichts Anderes als diesen Ort und den militärischen, kaum auszuhaltenden Drill.
Ich kann mich an kaum etwas vor meiner Zeit hier erinnern. Man sagte mir, dass meine Mutter ein Mensch gewesen ist, die von meinem Vater, der ein der Hölle entstiegener Teufel gewesen sein soll, vergewaltigt worden war.
Sein Name soll Asteroth gewesen sein. Man erklärte mir auch, dass, als meine Mutter mich gebar und sah, dass ich diese kleinen Hörer und Augen hatte, sie daraufhin so angewidert von mir gewesen sei, dass sie mich zum Sterben im Wald aussetzte.
Dort fand mich daraufhin einer von meinen jetzigen Peinigern. Er soll mich vor dem Hungertod bewahrt haben, so seine Aussage. Allerdings habe ich Zweifel an dieser edelmütigen Geschichte. Ich sehe nämlich manchmal verschwommene Bilder aus den Tagen, als ich noch ein Baby, beziehungsweise Kleinkind gewesen bin, die ich aber nicht einordnen kann und meine Erinnerung beginnt auch erst ab meinem zehnten Lebensjahr.
Ich habe also eine Lücke von zehn Jahren und keiner hält es auch nur ansatzweise für nötig, mir dabei zu helfen, diese zu füllen.
Der Halbteufel ließ seinen Blick weiter über die Finsternis schweifen. Er konnte trotz des stockfinsteren Raumes alles sehen. Dass er das konnte, konnte er sich nur erklären, dass es nun mal an seinem widernatürlichen Wesen lag.
Er starrte nun aber gebannt die einfarbige Wand an.
Ich war nicht viel draußen in der normalen Welt und wenn, habe ich mich in den wenigen Tagen, in denen ich allein diese Festung verlassen konnte, in Bibliotheken über meinen angeblichen Vater einmal informiert. Asteroth oder Astarte soll ein Dämon und Herzog der Hölle sein, welcher sich häufig in Gestalt eines ausgemergelten, schändlichen Engels zeigt und einen giftigen, fauligen Atem besitzt. Ich stelle mir manchmal vor, wie er so vor meiner Mutter stand und sie einfach gegen ihren Willen genommen hat und sie dann mit einem Wechselbalg schwanger war.
Am komischsten und lächerlichsten zugleich finde ich aber den Aspekt, dass er zwischen männlicher und weiblicher Persönlichkeit hin und her wechseln kann. Übernimmt sein weibliches Ich den Körper, so nimmt er dann den Namen Astarte an. Ich persönlich glaube aber, dass der weibliche Aspekt nicht wahr ist.
Obwohl ich diesen Mann nicht kenne, werde ich von ihm verfolgt. Ich habe nicht einmal einen eigenen Namen. Ich weiß nicht mehr, wo ich ihn herhabe, aber er leitet sich von meinem Vater ab. Mein Name ist Tarot.
Nicht, dass mich viele so nennen würden. Die meisten nennen mich Teufel, Dämon, Missgeburt oder Monster.
Ich habe allerdings auch so meine Zweifel, von einem unsterblichen Höllenfürsten abzustammen. Dafür sprechen zwar meine kleinen, dummen Hörer, die Augen, die ich bei Ekstase bekomme und meine Gefühlskälte beim Töten, aber dagegen spricht doch so einiges, zum Beispiel meine Schwäche und meine manchmal zu emotionalen Ausbrüche, in denen ich Trauer und Leid empfi nde und auch die Tatsche, dass es so etwas wie den Fürsten der Hölle doch nicht gibt.
Allerdings habe ich auch noch nie so etwas wie Liebe empfunden und ich weiß auch nicht, ob ich dazu jemals fähig bin.
Tarot lachte, als er erneut an seinen dämonischen Namen dachte und wie man ihn doch behandelte: Ihre Gegner, darf ich töten, aber hassen werden sie mich trotzdem immer, nur weil ich anders bin. Es ist schon ironisch. Ich komme nur hier aus dieser verdammten Einrichtung heraus wenn ich töten soll. Sonst habe ich noch nie diese Basis verlassen.
Die Einrichtung, für die ich gezwungen werde zu töten, heißt ironischerweise auch DEVIL, aber ich weiß, dass wir zu einer größeren Organisation gehören, die keinen Namen trägt, so geheim ist sie. Ich nenne sie spielerisch Namenlos .
Ich befinde mich glaube ich, irgendwo in den USA, wo genau weiß ich nicht. Ich werde immer von meinen Treffpunkten abgeholt und hingebracht.
Diese Einrichtung scheint mir außerdem eine eigenständige Einheit zu sein, losgelöst von Namenlos , die von Menschen befehligt wird, die noch über dem amtierenden Präsidenten stehen, aber ich weiß nichts Genaues. Ich bin nur ein Monster und mir sagt auch niemand was, aber dies alles habe ich in all den Jahren meiner Sklaverei aufgeschnappt.
Während er diese unglückseligen und düsteren Gedanken hegte, bemerkte er, dass in das Gebäude, das den Namen Devil trug, ein unbekanntes Wesen mit großen Kräften eingedrungen war. Er konnte erst nichts vernehmen, aber dann erklangen eine schallende Sirene und kurz darauf durchdringende Schreie und leise panische Stimmen.
Er bemerkte sofort, dass die Kreatur, die eingedrungen war, kein Mensch war. Er konnte riechen, dass es das gleiche Wesen war wie der einsame Leibwächter des Papstes, den, den er vor einigen Tagen niedergestreckt hatte.
Er wurde unruhig. Er hatte damals schon nicht gewusst, was der Mann gewesen war und dieser hier schien um einiges stärker und erfahrener zu sein. Er schien sogar so stark zu sein, dass er ihn mit links besiegen konnte.
Die Panik stiegt immer stärker in ihm auf. Er fürchtete sich, von dem gefährlichen Eindringling getötet zu werden. Er wollte doch noch nicht sterben, da er doch kaum etwas von seinem jungen Leben gehabt hatte. Er war nur immer gefangen gewesen und hatte Unschuldige gemeuchelt.
Aber er wusste, dass er kein Unschuldiger war und dass sich das irgendwann rächen würde, und da dieser Mann genau von der selben Spezies wie der vom Vatikan war, war er höchstwahrscheinlich hier um den Papst und auch seinen Kollegen zu rächen. Es wäre doch ein zu großer Zufall gewesen, dass er schon wieder auf so ein ungewöhnliches Wesen treffen würde.
Er versuchte sich zu beruhigen und sich wieder auf den Eindringling zu besinnen. Für eine ganze Weile konnte er nichts mehr wahrnehmen, aber dann, kurz darauf, konnte er Blut und Feuer riechen. Er bemerkte allerdings auch, dass das Wesen vom Vatikan niemanden umbrachte. Er konnte zwar Blut riechen, aber nicht den Tod. Dieser Gedanke ließ ihn sich entspannen, da das Individuum zwar stark war, aber Hemmungen zu haben schien, jemanden zu töten.
Einige weitere, unruhige Minuten lauschte er nur den Stimmen, die in Panik das Gebäude verließen, da sich nun endlich der Feueralarm ausgelöst hatte und sich auch das Feuer immer weiter ausbreitete.
Er sah sich schon in Sicherheit, denn auch das Wesen musste höchstwahrscheinlich vor den Flammen fliehen. Es konnte unmöglich feuerfest sein, doch plötzlich, noch bevor er seine Gedanken weiterspinnen konnte, wurde die Eingangstür zu seinem Gefängnis aufgerissen und das Licht angeschaltet, nicht dass der Eindringling es brauchte, auch er war anders und sah perfekt in der Dunkelheit.
Der Gefangene riss seine Augen schockgeweitet auf. Was er erblickte, ließ ihn sprachlos werden. Er betrachtete einen wunderschönen, jungen Mann, der ein perfektes, engelsgleiches Gesicht mit schwarzen Haaren und den blauesten Augen hatte, die er je gesehen hatte. Der Teufel konnte das Gesehene kaum glauben. Dieser zarte Junge war das Wesen, welches sein zu Hause betreten und dieses unvorstellbare Chaos angerichtet hatte?
Nachdem er ihn noch einmal von oben bis unten gemustert hatte, erkannte er den Jungen sogar. Er war etwas ganz Besonderes. Sein Name war Angel, wie eines dieser Himmelswesen und er war tatsächlich für den Vatikan tätig, aber nicht nur das. Er war Anführer der höchsten Garde, die nur dem Papst selbst unterstellt war.
Er schämte sich, dass er ihn nicht gleich erkannt hatte, aber er hatte jetzt eine völlig andere Aura und er hatte ihn damals auch nicht so genau gemustert wie jetzt.
Eigentlich kannte er außerhalb der Einrichtung niemanden. Jedem, dem er sich gezeigt hatte, war tot, aber vor zwei Jahren hatte er den Auftrag bekommen, diesen Jungen zu töten. Damals hatte er nicht viele Infos bekommen, wieso auch, er sollte ohnehin nur töten.
Man hatte ihm neben seiner Stellung beim Vatikan nur noch gesagt, dass er sehr gefährlich und stark sei.
Er hatte damals alles gegeben, aber ihm war es nicht einmal gelungen, dem schönen Jungen auch nur einen Kratzer zu verpassen. Im Gegenteil, sein Gegner war ihm so überlegen, dass Angel ihn damals zu Boden gedrängt hatte. Er hatte ihn übel zugerichtet und ihn dann, als er sich nicht mehr hatte rühren können und schon auf den Tod gewartet hatte, wortlos verlassen.
Jedoch schien er diesmal nicht so wortkarg wie bei ihrem letzten Treffen zu sein. Angel bemerkte, dass er unverhohlen angestarrt wurde und musterte seinen Gegner nun ebenfalls und sprach mit einer sanften und leisen Stimme auf ihn ein. „Du bist also der Mörder des Papstes. Er war ein guter Mann und gehörte zu den Besten, mit denen ich je gearbeitet habe. Außerdem hast du einen meiner Freunde schlimm verletzt. Aber warum erzähle ich dir das? Du bist ohnehin nur eine Marionette. Du hast keinen eigenen Willen und führst nur stumm die grausamsten Befehle aus. “
Der Teufel, der hingerissen von der Stimme des engelsgleichen Jungen war, antwortete: „Ich habe mir das auch nicht ausgesucht. Aber mich tangiert es auch nicht, ihn getötet zu haben. Ich kann mit Gefühlen nicht viel anfangen. Sieh mich doch an. Ich bin nur ein Monster mit den Hörner des Teufels.“
Der Junge lächelte und sprach im selben Ton weiter: „Du armes Ding. Aber ich sage dir ganz ehrlich, dass auch ich nicht viel anders bin als du. Ich meine nicht den Teil mit den Gefühlen. Ich bin mir sicher, dass auch du, wenn du Kontakt mit Anderen hast, die du magst, Gefühle entwickeln kannst. Ich meine eher den Aspekt mit dem Monster. Mir mag man es nicht gleich ansehen, aber ich bin auch eines.“
Tarot schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiß, dass du anders bist, aber was bist du genau? Sag es mir?!!Oder bist du, wie dein Name schon verlauten lässt, ein Engel?“
Angel schüttelte lächelnd den Kopf und stemmte die Gitterstäbe, die zu seinem Gefängnis gehörten, auseinander. „Ich bin ein Vampir und ein Jäger, der die Kreaturen jagt, die man böse Monster nennt, obwohl der Begriff Böse auch relativ und ausdehnbar ist, aber darauf werde ich jetzt nicht weiter eingehen.“
Der Vampir wies ihn an, sein Zuhause zu verlassen, doch der Halbteufel zögerte jetzt, wo er der Freiheit gegenüberstand.
Er blickte unsicher umher und verließ nach einigen Sekunden nun doch, wenn auch nur langsam, seinen Kerker, den Vampir immer im Auge behaltend. „Und jetzt willst du mich töten? Du hättest es damals schon erledigen sollen, dann hättest du hunderte Menschen gerettet. “
Angel griff nach dem Arm des Dämons, entfernte grob das kraftbindende Armband, warf es achtlos auf den Boden und trat noch einmal mit seinen teuer aussehenden schwarzen Stiefeln darauf um es endgültig zu zerstören.
Dem Teufelskiller bereitete dies so große Schmerzen, dass er neben seinem ehemaligen Begleiter ebenfalls zu Boden glitt, wo er sich vor Schmerz krümmte.
Er fühlte sich elend und dachte jetzt sterben zu müssen. „Was hast du mit mir gemacht? Kannst du nicht gnädig sein und mich einfach schnell töten? Ich habe meine Opfer auch nie gefoltert.“
Der Vampir blickte etwas abwertend auf ihn herab und trat vom Teufel weg. „Stell dich nicht so an! Ich habe dir nur Gutes getan. Dieses Armband hat deine Kraft, Erinnerungen und deine Gefühle gebannt. Ich habe das Gegenstück, was an einem Menschen hing, ebenfalls zerstört. Menschen sollten so etwas Mächtiges ohnehin nicht besitzen. Ich gehe auch davon aus, dass sie es nicht selbst erschaffen haben, sondern von einer mächtigen Hexe erhalten haben, aber dahingehend werde ich noch ermitteln. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, wer sonst so etwas erschaffen kann, was einem Teufel seine Kraft raubt und ihn kontrolliert. Eigenartig finde ich auch, dass sich eine von ihnen den Menschen offenbart hat. Sie dürften eigentlich nicht einmal wissen, dass es uns gibt.“
Angel lächelte nun wieder. „Ab jetzt wird es nur schlimmer für dich, kleiner Teufel. Das ist meine Bestrafung an dich. Du sollst nun mit deiner menschlichen Seite konfrontiert werden. Dich zu töten würde nur mein Gewissen belasten. Man hat dich schließlich manipuliert und verhext. Grundlegend bist du also unschuldig. Wenn du dich gefangen hast, das Töten von Menschen aufgibst und jemals das Bedürfnis hast, Monster zu jagen, komm zu mir und ich werde dich in mein Team aufnehmen. Eigentlich würde ich so jemanden wie dich nicht unter meinen Leuten haben wollen, aber du hast Potenzial und ich spüre, dass du noch eine Rolle in der Zukunft zu spielen hast. Vielleicht bist du es, der uns alle beschützt wenn die Hölle durch die Verderbtheit der Menschen aufreißt und die Teufel uns qualvoll peinigen wollen.“
Der Vampir lächelte noch einmal kurz: „Achso, ich habe übrigens die Daten eures Hauptrechners gestohlen.“
Der Teufel sah ihn daraufhin skeptisch an, worauf Angel nur sagte: „Verklag mich doch.“ Der Vampir machte sich zum Gehen bereit. „Ich muss jetzt los. Es wird mir hier langsam zu heiß. Die Flammen breiten sich auch langsam weiter aus und ich will meine Klamotten nicht ruinieren. Ich habe ohnehin nicht vor, dir weiter zu helfen. Wenn du dich gehenlassen willst und deswegen im Feuer stirbst, ist es deine Schuld. Dann war deine Rolle doch nicht so groß, wie ich dachte.“
Der Teufel begann heftig zu schwitzen und krümmte sich immer noch auf dem harten Steinboden. „Sag mir noch eines bevor du verschwindest: Wie soll ich dich denn, wenn ich soweit bin und wenn ich das will, finden?“
Angel machte keine weiteren Anstalten anzuhalten und ging weiter. „Du bist doch ein Halbteufel und hast dir meinen Geruch hoffentlich jetzt eingeprägt. Mehr werde ich dazu nicht sagen und jetzt Sayōnara und ruh dich nicht mehr so lange aus. Das Feuer, was ich leider verursacht habe, breitet sich schnell aus und du bist noch nicht soweit, dass deine Unsterblichkeit sich vollständig ausgebildet hat. Also könntest du zwangsläufig nur sterben und glaube mir, verbrennen ist ein grauenvoller Tod!“
Tarot versuchte noch einmal an das Gewissen des Vatikaners zu appellieren. „Und jetzt lässt du mich wirklich einfach allein? Wenn du denkst, ich habe noch eine Rolle in der Geschichte, dann hilf mir doch wenigstens zu fliehen.“
Der Vampir hielt auch jetzt nicht an und winkte dem Teufel zum Abschied zu. „Wie ich schon sagte: Wenn du stirbst, war sie eben nicht so groß. Außerdem ist das hier deine Geschichte, ich musste meinen Anfang auch allein finden, aber ich habe Freunde gefunden, die mir helfen. Auch du kannst das!!“