Читать книгу AS(tarot)H - Andrea Appelfelder - Страница 5
Kapitel 2
ОглавлениеDer engelsgleiche Vampir, der gerade noch scherzhaft gesprochen und ihn mit seinen Worten gequält hatte, war plötzlich, als Tarot noch einmal aufsah, verschwunden. Der Teufel war ratlos, sah noch einige Sekunden auf die Stelle, wo der Blausauger gestanden hatte und verfluchte ihn innerlich.
Nachdem dieser auch nach einigen Minuten nun wirklich nicht mehr auftauchte um ihm zu helfen, rappelte er sich, nachdem der höllische Schmerz, den er bis gerade noch gespürt hatte, abgeebbt war, auf.
Das Wesen wurde reumütig und sah auf seinen Käfig, in dem er so lange gefangen gewesen war.
Ist das alles real oder nur einer von diesen fiesen Träumen? Es muss ein Traum sein, einer von vielen. Es gibt schließlich keine Vampire und wenn es sie geben würde, würde er mich bestimmt nicht retten.
Das kann doch alles auch nicht mehr wahr sein. Ich will nicht schon wieder hoffen. Wieso ist das Leben nur so ein verdammter Dreck?
Aber Moment mal, dieser unglaubliche Schmerz, den ich noch nie gespürt habe, es muss doch echt sein, besonders wenn ich mir die Gitterstäbe ansehe, sie sind immer noch verbogen.
Binnen eines Augenblickes wurde ihm wieder klar, dass das Gebäude immer noch in Flammen stand und das Feuer sich immer weiter ausbreitete. Er musste hier raus. Er war nun frei und jetzt, nachdem er das war, wollte er auch noch nicht sterben.
Der ehemalige Gefangene verließ nun völlig allein zum ersten Mal seine verdreckte Gefängniszelle eigenständig. Er setzte zögerlich einen Fuß vor den anderen, immer von der Angst begleitet, dass doch ein Soldat auftauchen und ihn prügeln und zurückdrängen würde.
Aber das geschah nicht und so stieß er mit aller Wucht, die ihm zur Verfügung stand, die verhasste Tür die sein Gefängnis immer einschloss, auf. Das Stahltor prallte gegen die Wand und pulverisierte diese gleich nach dem Aufprall.
Im Durchgangsbereich angekommen, ignorierte der Halbteufel sein Werk mit der Tür und stellte fest, dass das Feuer noch nicht so weit vorgedrungen war, dass er bedroht wurde.
Als er das bemerkte, war er mehr als froh und versuchte sich verzweifelt zu orientieren, jedoch misslang es ihm, da das Gebäude sehr verwirrend gebaut war und man immer versucht hatte, ihm nie den gleichen Weg entlangzuführen, wenn man ihn rausließ.
Die Menschen hatten immer die Befürchtung, dass er irgendwann fliehen könnte und wollten ihm das nicht erleichtern.
Der Teufel begriff nun, dass seine Flucht doch nicht so einfach werden würde wie er gedacht hatte und wurde wütend und frustriert. Würde er nun doch hier sterben, nur weil er nicht fähig war alleine den Ausgang zu finden?
Was war er eigentlich für ein erbärmlicher Teufel, wenn er keinen Weg fand die Einrichtung, die sich mit ihrem Namen quasi über alle Teufel lustig machte, indem sie ihre Bezeichnung für einen Menschenort nutzte, zu verlassen?
In seiner unendlichen Verbitterung schlug er so stark er nur konnte gegen eine Betonwand des weiten verwinkelten Ganges, der viele Türen besaß.
Als er aufsah, bemerkte er allerdings, dass er mit nur einem Schlag seiner Faust die gesamte Wand förmlich pulverisiert hatte und erkannte jetzt auch, was er gerade mit der Tür getan hatte. „War ich das? Unmöglich. Doch, na klar, war ich das. Das Armband, was ich all die Jahre immer getragen habe und nie abnehmen konnte, ist weg und somit habe ich meine Kraft, die mir als Teufel immer zustand, zurück. Ich werde einfach meine Sinne einsetzen und mich auf die Außenwelt konzentrieren. So finde ich bestimmt einen Weg nach draußen. Ich muss einfach nach den Vögeln, den Bäumen und dem Gras Ausschau halten und so kann ich den Weg, der mich in mein neues Leben führt, finden.“
Er schloss die Lider seiner sich langsam verfärbenden Augen, konnte aber nichts außer glimmendem Feuer, verbranntem Menschenfleisch und allerlei anderes synthetisches, brennendes Zeug ausmachen. Da ihm keine andere Alternative bekannt war, versuchte er es nochmal und konnte wahrhaft etwas wahrnehmen, einen blutenden, schwachen Menschen.
„Die Menschen müssten doch mittlerweile das Gebäude verlassen haben. Er muss noch hier sein, weil er zu schwer verletzt ist und es nicht allein schafft. Also müsste ich ihm nur helfen. Ich muss einfach so tun als sei ich weiterhin ihr loyaler, kleiner Sklave und wenn das alles gutgeht, ist das meine Karte in die Freiheit“
Ohne auch nur einen Moment des Zögerns machte er sich auf den Weg. Da er nun auch schneller als früher war, war er in einigen Sekunden am Ort seiner Begierde.
Dort angekommen öffnete er wieder die Augen, die wieder ihre normale Farbe angenommen hatten. Er stand nun vor einem Menschen, aber dieser war, wie er auch, in den Flammen gefangen und saß auf dem dreckigen Boden. Der Mann war blutverschmiert und trug an seinem linken Auge eine schwarze Augenklappe aus Leder. Er erkannte und musterte ihn. „Colonel Gardener, sie bluten.“
Er blickte ihn weiter an und kam zu dem Entschluss, dass es auch kein Wunder war, dass er blutete, da er überall leichte Verbrennungen und Kratzer hatte, außerdem fehlte ihm ein Arm und ihm strömte immer noch Blut aus den noch frischen Wunden.
Der Teufel lachte keck in sich hinein. Oh mein Gott. Der Vampir war das. Dieser Mann hat das Gegenstück zu meinem Armband getragen. Der Junge meinte ja schon, dass er es vernichtet hat, aber ihm gleich den Arm abzureisen, das hätte ich ihm nicht zugetraut. Schließlich ist er doch einer von den Guten und ein Diener Gottes.
Der Colonel soll auch der Mann gewesen sein, der mich damals im Wald vor der Kälte und dem Hungertod gerettet hat. Ich möchte gerne sagen, dass er wie ein liebender Ersatzvater für mich gewesen ist, aber dem war auf gar keinen Fall so. Dieser Militärarsch ist ein wahrer Teufel und ein echter Sadist gewesen.
Er ließ mich sogar foltern wenn ich nicht spurtete. Ich bin ihm hörig, weil er mich erst gebrochen und mich dann nach seinem Willen geformt hat. Aber nachdem ich in den letzten Jahren so gute Arbeit geleistet habe, ließ er mich in Ruhe und ich konnte wieder einen eigenen Willen entwickeln, auch wenn ich diesen niemals zeigen durfte.
„Starr nicht so blöd in der Gegend herum! Komm her und hilf mir auf und dann den Weg nach draußen zu meistern, du verdammter Bastard!“, schrie ihn der Einarmige ungehalten und mit schmerzverzerrter Stimme an.
Eigentlich brauchte der ehemalige Gefangene nicht mehr auf seinen Peiniger zu hören, da er das Schmuckstück, was sie miteinander verband, nicht mehr hatte, aber aus alter Gewohnheit trat er zu ihm hin, half ihm auf und stütze ihn.
Nachdem er den Mann allerdings berührt hatte, konnte er Bilder und Visionen einer ihm vertrauten Person und ihres Kindes wahrnehmen.
Ein kleiner, aufgeweckter Junge mit schwarzen Haaren, grünen klaren Augen und kleinen Hörnern auf dem Kopf saß an einem großen, brauen Holztisch und klopfte mit einem Kinderlöffel aus Plastik auf den Tisch. „Mammmaa, ich habe so großen Hunger!!“
Eine wunderschöne Frau mit einem zarten, schlanken Körperbau und ausdrucksstarken, grünen Augen stand vor einer Kochstelle und rührte in mehreren Töpfen köstlich riechende Speisen um. „Gleich, mein Schatz! Gedulde dich noch etwas, wir können gleich essen.“
Der Junge legte den Löffel wieder auf dem Tisch. „Mammmaa!! Wird Vater heute zum Essen kommen? Er war schon lange nicht mehr da. Ich will ihm doch meine Hörner zeigen. Sie sind jetzt sogar noch etwas gewachsen und bald sind sie so groß wie die von PAPAA!“
Der Frau hielt in ihrer Aktion inne. Sie wusste, dass der Vater des Jungen nicht mehr wiederkehren würde. Als er sie und ihren Sohn verlassen hatte, hatte er ihr offenbart, dass sie und ihr Kind nur ein Experiment für ihn gewesen waren. Er hatte wissen wollen ob er dazu fähig war zu lieben. Leider war das für ihn fehlgeschlagen. Sie allerdings hatte sich unsterblich in ihn verliebt und hatte immer mehr von ihm gewollte.
Sie hatte ihn ganz und gar gewollt, aber er hatte rein gar nichts für sie oder ihr Kind empfunden und so hatte er das Leidensspiel beendet und war von der Bildfläche verschwunden.
Die Frau, die nach seinem Verschwinden schon mit der Ermordung ihrerseits gerechnet hatte, hatte zu ihrer Überraschung festgestellt, dass er gnädig gewesen war, und so hatte er ihnen zwar ihr Leben gelassen, hatte sie aber auch nie wieder sehen wollen. „Heute nicht. Aber irgendwann wird er schon wieder kommen.“
Nachdem diese Worte beendet waren, begann sie die Mahlzeit auf Tellern zu verteilen und auf dem Tisch zu drapieren. Sie wollte sich gerade zu ihrem Kind setzen als es mehrere Male lautstark an der stabilen Holztür klopfte.
Sie wies ihren Sohn an, eine Mütze aufzusetzen. Der Junge war schon völlig daran gewohnt, diese Mütze zu tragen, da er es immer tun musste, wenn Menschen in ihr Haus kamen und wenn er rausging, um seine Hörner zu verstecken. Seine Mutter sagte ihm noch schnell, bevor sie ihn vollends verließ, dass er schon anfangen sollte mit Essen.
Sie schritt unbekümmert zur Tür, während der Junge gierig seine Suppe löffelte und herzhaft in ein kleines Würstchen biss. Noch während er kaute, konnte der kleine Junge, der erst zehn Jahre alt sein musste, hören wie seine Mutter an der Tür schrie. „Mein Sohn ist völlig normal! Außerdem haben wir nichts mit Teufeln am Hut! So was gibt es doch ohnehin nicht und wenn sie daran glauben, ist das ihre Sache.“
Sie schnaubte verächtlich und ließ die Männer, die in Ihr Haus einzudringen versuchten, nicht durch: „Ich kenne meine Rechte, ich muss Sie nicht einlassen und jetzt verschwinden sie wieder von meinem Grundstück, sonst rufe...“
Ein durchdringender, dumpfer Knall und ein kaum hörbarer Aufprall erschütterten das kleine Holzhaus in den weiten Wäldern einer kleinen Stadt in New Jersey.
Ein Mann, um die vierzig mit einem sehr kantigen Gesicht und einer Pistole im Anschlag trat nun doch in das fremde Haus ein und stellte sich vor den Jungen, der mittlerweile angsterfüllt aufgesprungen war.
Der Fremde, der Tarnkleidung trug, riss dem Jungen unsanft die schützende Mütze vom Kopf, woraufhin die kleinen Hörner zum Vorschein kamen. „Ich bin Major Carles Gardener. Ab jetzt gehörst du zu meiner Einheit, kleiner Teufel.“
Der Junge wusste nicht wie ihm geschah und sah sich suchend nach seiner Mutter um. Als er sie erspäht hatte, stürzte er an dem Mann vorbei. Er wollte zu ihr und bemerkte, dass sie am Boden kauerte. Er hatte Angst, dass ihr etwas geschehen war, da er sie seit den merkwürdigen Geräuschen nicht mehr hören konnte.
Als er bei ihr angekommen war, erblickte er sie voll und ganz. Sie lag blutverschmiert auf dem Boden und rührte sich nicht mehr. „Mammmaaa!! Wach auf!“
Er warf sich auf ihren Leichnam um ihren Herzschlag zu untersuchen und weinte bitterlich als er nichts mehr vernehmen konnte.
Der Mann, der dies seiner Mutter angetan hatte, trat nun wieder zu ihm hin. „Lass das Theater. Du bist ein emotionsloser Teufel, Sie ist ohnehin tot und du bist jetzt mein Eigentum. Benimm dich also nicht mehr wie ein Kind und steh endlich auf.“
Der Junge dachte aber nicht daran, auf diesen unhöflichen Menschen zu hören und starrte den Mann nur hasserfüllt an. Diese ausgeprägte Emotion manifestierte sich immer mehr in seinen Augen.
Diese nahmen nun zum ersten Mal eine rote Farbe an. Er fixierte mit diesen die Augen des Mörders seiner Mutter weiter und er wurde immer wütender, während er herzzerreißend weinte.
Der Mann konnte diesen Blick nicht ertragen und wollte, dass er aufhörte und nach ihm greifen, doch plötzlich ging er zu Boden und hielt sich schreiend das linke Auge, welches zu bluten anfing und in einem Schwall Blut auf den Boden sickerte.
Der Mann stand nun völlig neben sich, aber dieser Zustand hinderte ihn nicht daran, schmerzverzerrte Befehle an seine Leute zu geben, die bis dato draußen geblieben waren. „Diese Scheiß-Göre hat mir mit seiner Teufelskraft mein Auge zerstört. Erschlagt diesen Bastard.“
Danach wurde alles schwarz um ihn herum und Tarot war wieder in der realen Welt. Er ließ von dem Militär ab, der sofort stark schnaufte und erneut zu Boden sank.
Was waren das für komische Visionen? Kann das meine Vergangenheit gewesen sein? Der Junge, er hatte Hörner und sah mir verdammt ähnlich. Verdammt, der Junge muss ich gewesen sein und die Frau, das war meine Mutter.
Sie hat mich nicht aus Angst vor mir ausgesetzt, im Gegenteil, Sie hat mich mehr geliebt als ihr Leben und er hat sie getötet. Aber wie ist das möglich? Ich habe doch eine Erinnerungslücke von zehn Jahren. Aber Moment mal, der Vampir hat mir doch auch so etwas offenbart, wenn ich mein Armband nicht mehr habe.
Der Teufel erwachte nun aus seinen Überlegungen und merkte, dass der Colonel ohne Unterlass auf ihn einschrie.
Allerdings hörte er ihm auch jetzt, wo er wieder bei sich war, nicht zu, sondern entgegnete selbst eine Frage. „Warum hast du meine Mutter getötet? Sie war doch nur eine unschuldige, junge Frau, die ein Kind von einem Mann hatte, der nicht der Richtige für sie war, den sie aber trotzdem liebte!“
Der Mensch war nicht auf diese Frage vorbereitet und schrie ihn einfach weiter an. „Du hast dich also endlich erinnert! Diese Scheiss-Monstergöre hat mir leider das Werkzeug, mit dem ich dich manipulieren konnte, entrissen. Aber ich sage dir gerne, wieso ich sie tötete. Das ist nämlich ganz einfach. Sie hat sich geweigert, dich rauszurücken. Besonders, weil du auch damals schon mein Eigentum warst, auch wo du noch bei ihr gelebt hast und außerdem braucht ein Teufel keine Mutter, die einen verhätschelt.“
Der Halbteufel war mit dieser Antwort mehr als unzufrieden und stürzte auf den mittlerweile alt gewordenen Mann. Er packte ihn am Hals, hob den kranken Sterblichen problemlos in die Höhe und drückte ihn an die Wand. „Warum hast du mich als dein Eigentum angesehen und woher wusstest du überhaupt von uns? Wir haben doch versteckt gelebt.“
Nachdem daraufhin auch wieder keine brauchbare Antwort kam, drückte er härter zu, sodass man die Knochen knacken und nachgeben hören konnte schon. „Ich sage es dir ja. Also lass mich runter.“
Tarot lächelte geisteskrank. „Ich lasse dich erst runter, wenn du geredet hast. Also wenn du frei sein willst, mach schon.“
Nun begann er zu reden wie ein Wasserfall: „Wir hörten vom Geheimdienst von einer jungen Frau, die abgeschieden mit ihrem Kind in einem kleinen Haus im Wald lebte. Dem Gerücht nach sollte ihr Kind abnormal sein und sogar von einem Monster abstammen. Wir beobachteten euch dann, um den Wahrheitsgehalt der Gerüchte zu überprüfen und an deinen Hörner, die du nicht immer verbargst, weil du nicht auf deine Mutter hörtest, sahen wir, dass diese Information wirklich stimmte. Ich beantworte deine Frage von vorhin gerne auch noch einmal. Deine Mutter starb, weil sie eine Hure war, die sich von einem Teufel hat schwängern lassen. Selbst wenn sie dich mir übergeben hätte, hätte ich sie also getötet. Es war ohnehin nicht schade um sie.“
Nachdem der Mensch diese Worte noch mit einem wahnsinnigen Lachen unterstrichen hatte, war sein Schicksal auch schon besiegelt. In seiner Wut brach der Teufel, dessen Augen nun so rot waren wie noch nie zuvor, dem Menschen das Genick und ließ ihn achtlos fallen. „Um so jemandem wie dich ist es nicht schade. Ich habe irgendwie auch jetzt schon keine Lust auf die Menschenwelt, denn wenn alle so wie du sind, bin ich froh ein abscheuliches Monster zu sein.“
Ein weiteres Bild tauchte in seinen Gedanken auf, er als Baby in den liebevollen Armen seiner wunderschönen Mutter und neben ihr sein ansehnlicher Vater, ein stolzer Teufel mit langen, gebogenen Hörnern und wunderschönen langen Haaren.
Er wusste kaum etwas über seinen Vater, hatte er ihn doch auch nur ein paar Mal mal gesehen, aber in diesem Moment sahen sie alle drei wie eine glückliche Familie aus.
Er war enttäuscht über den Aspekt, dass er über den Verlust seiner Mutter nicht weinen konnte und das versetzte ihn in noch größere Raserei.
Er war von diesen Gefühlen völlig gefangen und hatte jetzt nur noch einen Wunsch. Er wollte in die Freiheit. Binnen weniger Momenten durchbrach er in Windeseile das tödliche Feuer, danach die stabilen Wände der Einrichtung und kam schließlich auf einer mit bunten Blumen gefüllten Wiese wieder zu sich.
Er hatte das Durchschreiten des Feuers völlig unversehrt überstanden und erwachte nun vollends aus seinem Zustand der völligen Wut. Seine Augen waren nun auch wieder so grün wie die Natur um ihn herum.
Er fühlte sich gerade so wohl wie noch nie und blickte sich um, beobachtete aber gleichzeitig fasziniert, wie alles, was er einst sein Zuhause nannte, abbrannte. „Man hatte mich dort nur gequält und benutzt, aber es ist schon komisch, es so zu sehen.“
Er sah sich weiter um und wusste, dass er nun erst richtig lebte. Er war froh über seine Freiheit, hatte aber auch unbändige Angst.
Noch nie war er völlig auf sich gestellt gewesen und ohne einen Ort, wo er zurückkehren konnte. Der Teufel blickte nun wieder dem Brand entgegen und sank über den Anblick des unendlichen Feuers zu Boden und resignierte. Er kannte in dieser bunten und ungewöhnlichen Welt voller Menschen, die in seinen Augen alle so waren wie der Colonel, niemanden und würde wahrscheinlich alleine auch nicht zurechtkommen. Vielleicht würde er bald in einem neuen Labor landen und wieder diese grauenhaften Experimente erdulden müssen.