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Rheumatoide Arthritis - was nun?

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Mit dieser Erfahrungssammlung richte ich mich als eine selbst Betroffene an Menschen, die von ihrem Arzt die Diagnose Rheumatoide Arthritis - auch pcP, also primär chronische Polyarthritis - bekommen haben. Ich werde mich also nicht damit aufhalten, das Krankheitsbild hier näher zu beschreiben, denn wenn diese Diagnose noch nicht gesichert ist - und zwar über Blutwerte genauso wie über bildgebende Verfahren- das macht ein Rheumatologe oder Orthopäde - sollte erst das geklärt werden, ehe du zu alternativen Behandlungsmethoden greifst.

Du hast also schon einen mehr oder weniger langen Leidensweg hinter dir. Wer nicht das "Glück" hat, von einem Arzt betreut zu werden, der sich mit rheumatoider Arthritis - im folgenden Text aus Gründen der Übersichtlichkeit abgekürzt mit RA - auskennt, muss unter Umständen jahrelang Schmerzen in Kauf nehmen, ehe überhaupt jemand kapiert, was da eigentlich los ist. Da die Schmerzen oft so unzusammenhängend und unlogisch auftreten, werden vielen Patienten auch erst mal Psychopharmaka verpasst, ehe jemand auf die Idee kommt, doch eine körperliche Ursache für dieses ewige Gejammer zu suchen. Leider geht dadurch in vielen Fällen sehr viel wertvolle Zeit verloren, in der man viele schwere Knorpelschäden verhindern könnte. Und nebenbei wurde in all der Zeit die ohnehin schon Schwerstarbeit leistende Leber mit den Stimmungsaufhellern und all den Schmerzmitteln belastet, die in vielen Fällen nötig waren, um weiterhin den Alltag zu meistern.

Jetzt jedenfalls steht deine Diagnose. Vielleicht warst du im ersten Moment erleichtert, nun endlich einen Namen zu haben für das, was dir das Leben zur Hölle macht. Vielleicht hat dir auch eine Cortisontherapie oder eine Gelenkspunktion oder auch beides kurzfristig etwas Erleichterung verschafft. Aber nun sollst du - dein Rheumatologe wird dir das als völlig alternativlos darstellen - mit einer sogenannten Basistherapie (zum Beispiel Methotrexat) anfangen. Oder du hast schon damit angefangen. Und entweder hast du bisher keine Linderung erfahren, oder starke Nebenwirkungen, oder aber du hast vorab schon mal die möglichen Nebenwirkungen durchgelesen - eigentlich gibt es nur diese drei Varianten, die jemanden dazu bringen, sich für einen solchen Ratgeber zu interessieren.

Halt, nein, es gibt auch noch den Typ Mensch, der prinzipiell gegen Schulmedizin ist. Ich möchte gleich mal von Anfang an klarstellen: ich gehöre nicht zu diesem Menschenschlag. Vielleicht muss man ein gewisses Maß an esoterischer Weltanschauung mitbringen, um überhaupt auf die Idee zu kommen, Heilpraktikerin zu werden. Und ganz am Anfang meiner RA-Karriere hab ich mich auch sehr lange an die Vorstellung geklammert, irgendwann käme das richtige Kügelchen und dann - zack - wär ich gesund. Allerdings wird dir dieser Zahn irgendwann vom Leben gezogen, wenn du Rheumatoide Arthritis bekommst. Diese Krankheit lässt sich nicht dauerhaft mit ein paar Globuli oder Handauflegen besiegen. Allerdings auch nicht mit Methotrexat & Co.

Meine Rheumatoide Arthritis hat mich vieles gelehrt. Ich kann heute - nach Dutzenden von Fehlschlägen und Fehlinvestitionen in der gefühlten finanziellen Größenordnung einer Doppelhaushälfte - sehr gut unterscheiden, was helfen kann, was esoterischer Schwachsinn und was einfach nur eine gemeine Abzocke ist. Wobei auf dem Rheuma-Markt definitiv die letzteren zwei die überwältigende Mehrheit bilden.

Mir wurde auf diesem Weg immer wieder gesagt, ich solle mich endlich damit abfinden und auf die Ärzte hören, ehe es "zu spät" sei. In dieser Zeit habe ich viele Menschen kennengelernt, die erst nach mir die Diagnose bekamen und mit Methotrexat & Co. anfingen, die aber trotzdem nach wenigen Jahren z.B. künstliche Knie brauchten und immer noch permanent Schmerzen haben. Heute bin ich froh, dass ich stur geblieben bin - anfangs, weil ich noch ein Kind wollte, später, weil ich immer öfter sah, dass es in den allermeisten Fällen einfach überhaupt nichts bringt, ausser die Leute immer noch kränker zu machen.

Dieses Buch soll dir helfen, selbst einen Blick dafür zu entwickeln, wie deine alternative RA-Therapie aussehen könnte. Denn die gibt es. Ich lebe heute gänzlich ohne Schmerzmittel, ohne Cortison, ohne Biologika und ohne Methotrexat. Ich kann nach 25 Jahren wieder joggen und arbeite mit meinen Händen, und das, obwohl ich noch vor gar nicht so langer Zeit kaum selbst meine Hose auf und zu machen konnte.

Wie gesagt, es ist nicht damit getan, irgendein Wundermittel einzunehmen. Eigeninitiative und der unbedingte Wille, etwas Grundlegendes zu ändern, sind für diesen Weg unabdingbar. Dazu gehört in vielen Fällen eine eiserne Disziplin bei der Ernährungsumstellung, was meist bedeutet, dass gerade beim "auswärts Essen" die Auswahl auf der Speisekarte erheblich eingeschränkt wird. Dein Umfeld wird dir erzählen, dass du spinnst und dass man "auch alles übertreiben kann". Lass sie reden - die hatten noch nicht genug Schmerzen, um das zu verstehen. Spätestens, wenn du plötzlich wieder Dinge tust, die jahrelang unmöglich schienen, werden diese Leute vielleicht - aber auch nur vielleicht - einsehen, dass es eben doch Sinn hatte. Die meisten von ihnen werden aber nur so tun, als wäre nie etwas mit dir gewesen.


Rheumatoide Arthritis alternativ behandeln

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