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Wie wird man Mystiker?
ОглавлениеDer Mystiker lebt in der Gewissheit der Auserwählung und der Gnade der Berufung.
Grundsätzlich kann jeder (auch Nichtchristen) mystische Erlebnisse haben. Es liegt ganz in der Hand Gottes, wem Er Seine Gaben zuteilt.
Voraussetzung für eine Begegnung mit dem Göttlichen ist jedoch die innere Bereitschaft, das geöffnete Herz sowie ein echtes Interesse an Gott.
Er hat den Menschen als ein „Du“ erschaffen, weil Er uns liebt. Daher sucht Er auch den Kontakt zu uns und verschließt sich demjenigen nicht, der sich aufrichtig nach Seiner liebevollen Zuwendung sehnt.
Ein wesentlicher Schritt hin zur Mystik ist das Gespräch mit dem Ewigen; wir nennen es „Beten“.
Wie soll man beten? Maria sagt, unser Gebet ist Gott dann wohlgefällig, wenn wir erstens in rechter Weise und zweitens in der richtigen Gesinnung beten.
Das bedeutet also: Die innere Haltung, wie wir vor Gott hintreten und das ehrliche Bemühen sind die Schlüssel, mit denen man ein „Fenster zum Himmel“ aufschließen kann.
Wichtig ist, dass wir Ihn tatsächlich als „Vater“ sehen. Demütig und mit großem Vertrauen dürfen wir als Seine Kinder zu Ihm sprechen.
Betrachtung: Lk 11,9-13 (Luther 1984)
Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben gönnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!